225 Jahre Lackherstellung in Niesky

Herrnhut/Oberlausitz | APD

Herrnhut/Oberlausitz, 14.09.2012/APD Mit einem Festakt erinnert am 20. September die Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine an den Beginn der Lackherstellung in Niesky (Oberlausitz) vor 225 Jahren.

Die Firma Höpner Lacke GmbH – früher Birk & Co. – in Niesky blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Als Gründungsjahr der Lackfabrikation wird das Jahr 1787 angesehen. Das Unternehmen geht ursprünglich als Eisenhandlung auf den aus Schweden stammenden Gabriel Hörnberg zurück, der 1752 in die erst zehn Jahre alte Siedlung der Brüdergemeine Niesky kam und 1759 eine Eisenwarenhandlung eröffnete. Sein Nachfolger, der Däne Peter Birk, der das Geschäft 1787 übernahm, begann unmittelbar danach mit der Herstellung von Lacken und lackierten Eisenwaren. Zu Beginn des 19. Jahrhundert erfolgte die Übergabe der Eisenhandlung und der Lackproduktion in die Hände der Brüdergemeine Niesky. Die Firma erhielt 1884 den Namen "Höpner & Co." und ging 1895 in die Verantwortung der Evangelischen Brüder-Unität über. 1991 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Alleiniger Gesellschafter ist die Brüder-Unität. Heute produziert die Höpner Lacke GmbH mit elf Mitarbeitern jährlich rund 500 Tonnen unterschiedliche Beschichtungsstoffe.

Seit Gründung der Brüdergemeine 1727 in Herrnhut sei das wirtschaftliche, unternehmerische Handeln Teil der Kirche, teilte deren Pressesprecher Thomas Przyluski mit. Die feste Integration von privaten und gemeinschaftlichen Wirtschaftsbetrieben in das Leben der Brüdergemeine hätte zur Ausbildung einer eigenen Herrnhuter Wirtschaftsethik geführt. Bereits 1765 habe die Brüdergemeine sehr klare Grundsätze für ihre wirtschaftliche Arbeit festgelegt, wie "aufrichtige, ehrliche und auf beiden Seiten vorteilhafte Bedienung unseres Nächsten".

"Auch heute geht es den Wirtschaftsunternehmen der Brüder-Unität nicht um Profitmaximierung", betonte Holger Perske, Mitglied der Kirchenleitung sowie für Finanzen und Vermögen zuständig. "Sondern wir sehen in diesen Betrieben eine Möglichkeit, auch im wirtschaftlichen Leben Grundsätze christlicher Sozialethik zur Geltung zu bringen und zu bewahren. In unserer Kirchenordnung haben wir formuliert: Die Arbeit soll durch Wahrhaftigkeit, Treue und soziale Gesinnung bestimmt sein."
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