Muslime sind keine Terroristen - 7.000 Adventisten aus Süddeutschland trafen sich in Karlsruhe

Karlsruhe | APD

Karlsruhe, 23.09.2007/APD „Es ist falsch, den Islam mit Terrorismus gleichzusetzen“, betonte Pastor Dwight Nelson in seiner Ansprache während der Konferenz des Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am 22. September in der dm-Arena in Karlsruhe. Als Amerikaner wisse er nicht nur durch den 11. September, was Terrorismus für ein Land bedeute, sagte er den etwa 7.000 Besuchern aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen. Der Seelsorger der Kirchengemeinde der adventistischen Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan, wandte sich dagegen, eine radikale Minderheit mit einer ganzen Weltreligion gleichzusetzen. Auch im Christentum gebe es radikale Gruppen. Dennoch würden sich Christen mit Recht dagegen wehren, wenn deshalb jemand ihre Religion als gewalttätig bezeichne.

„Christen, Juden und Muslime haben als Monotheisten denselben Gott“, hob Nelson hervor. „Die Christen bezeichnen ihn als ‚Gott‘, die Juden als ‚Jahwe‘ und die Muslime als ‚Allah‘.“ Alle drei Religionen beriefen sich auf ihren gemeinsamen Stammvater Abraham. „Siebenten-Tags-Adventisten feiern den Sabbat als Ruhetag, sie essen kein Schweinefleisch, trinken keinen Alkohol und helfen den Armen.“ Sie könnten deshalb eine Brückenfunktion zwischen den drei monotheistischen Religionen einnehmen. Es gebe angesehene muslimische Theologen, die der Ansicht seien, dass die Adventisten mit ihrem Glauben als Christen dem Islam am nächsten stünden. „Deshalb sollten sich die Mitglieder unserer Kirche nicht in eine Reihe mit denen stellen, die dem Islam feindlich gesinnt sind.“ Es gelte stattdessen, Brücken zu bauen und den Muslimen, „die als Abrahams Nachkommen Gottes Kinder sind“, freundlich zu begegnen. Auch der Koran spreche von Jesus. Deshalb sollten Adventisten Muslimen verständlich machen, warum Christus auf diese Erde kam.

In einer weiteren Ansprache ging Pastor Nelson auf den Stammbaum Jesu ein, wie er im Matthäusevangelium Kapitel 1 zu finden ist. In den Stammbaum seien, für die damalige Zeit ungewöhnlich, auch Frauen aufgenommen worden. Daran werde deutlich, dass Gott keinen Menschen wegen seines Geschlechts benachteilige. Unter diesen Frauen habe es Prostituierte und Heidinnen gegeben. Dennoch gehörten sie zu den Vorfahren Jesu. „Gottes Gnade ist so groß, dass für jeden Menschen Rettung möglich ist.“

Zur Konferenz gehörten auch zahlreiche klassische und moderne musikalische Beiträge für Orchester, Bläserchor und Vokalchöre. Für die 260 Kinder bis sechs Jahren, die 780 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie die 400 Jugendlichen gab es ein eigenes Programm. Im Foyer der dm-Arena waren verschiedene adventistische Institutionen, wie das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“, der Advent-Verlag Lüneburg, das Schulzentrum Marienhöhe Darmstadt, die Theologische Hochschule Friedensau, die Adventistischen Bekenntnisschulen in Baden-Württemberg, das Religionspädagogische Institut, das Institut für Christliche Dienste, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, der Deutsche Verein für Gesundheitspflege DVG, das Krankenhaus „Waldfriede“ Berlin, das Advent-Wohlfahrtswerk, das Haus „Schwarzwaldsonne“ Freudenstadt sowie das Senioren- und Pflegeheim „Haus Wittelsbach“ Bad Aibling, mit Ausstellungsständen vertreten.
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