Anstieg des Handymissbrauchs

Mannheim | APD

Mannheim, 30. November 2007/APD 94 Prozent aller Jugendlichen besitzen gegenwärtig ein Mobiltelefon. Die breite Ausstattung technischer Möglichkeiten, wie Datentausch oder Foto- und Videofunktionen, ermöglicht dabei zunehmend missbräuchliche Anwendungen. 29 Prozent der Handybesitzer zwischen zwölf und 19 Jahren haben schon einmal mitbekommen, dass eine Schlägerei mittels Handy gefilmt wurde. Mit einer Zunahme von zwölf Prozentpunkten gegenüber 2006 hat sich dieser Wert fast verdoppelt. Inzwischen ist jeder dritte Junge und jedes vierte Mädchen mit diesem unter dem Namen „happy slapping" bekannten Phänomen in Berührung gekommen. Hauptschüler berichten häufiger von solchen Vorkommnissen als Realschüler und Gymnasiasten. Dies sind Ergebnisse der JIM-Studie 2007, die heute in der Popakademie Mannheim der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Ein Drittel der jugendlichen Handybesitzer hat im Freundeskreis den Austausch von gewalthaltigen oder pornografischen Inhalten mitbekommen. Jeder zehnte Jugendliche war selbst betroffen und bekam solche jugendgefährdenden Inhalte auf sein Handy geschickt. Der Datenaustausch wird durch die gute Ausstattung der Handys begünstigt. Zwei Drittel aller Jugendlichen besitzen ein Handy mit Bluetoothschnittstelle, die den kostenfreien Austausch ermöglicht. Vier von fünf Jugendlichen können mit ihrem Handy ins Internet gehen und haben eine integrierte Kamera.

Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Multi-Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest untersucht seit 1998 das Medien- und Freizeitverhalten der Jugendlichen zwischen zwölf bis 19 Jahren in Deutschland. Für die repräsentative Studie werden rund 1.200 Jugendliche befragt. Die Gesamtergebnisse der 2007 zum zehnten Mal erhobenen Studie wurden heute in Mannheim vorgestellt. Der aktuelle Bericht der Studienreihe JIM steht unter www.mpfs.de zum Download bereit.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).

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