Konfessionskundliches Institut kehrt an Ursprungsort zurück

Bensheim | APD

Bensheim, 26.01.2008/APD Zwar sei die eigene Tradition wichtig, doch die Wahrnehmung von Differenzen dürfe nicht zur Abgrenzung von Christen mit anderen Traditionen führen, betonte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, im Festgottesdienst zur Schlüsselübergabe für das neue Dienstgebäude des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim. Im Miteinander sei wechselseitiger Respekt notwendig. Huber bezeichnete das Konfessionskundliche Institut als „Kompetenzzentrum" der evangelischen Kirche im Umgang mit anderen Kirchen und Freikirchen. Er erinnerte an das Wort des früheren Institutsleiters Jörg Haustein: „Konfessionskunde heißt: Den Nächsten kennen wie sich selbst."

Das Konfessionskundliche Institut wurde 1947 in der historischen „Villa Brunnengräber" in Bensheim von Professor Wolfgang Sucker, dem zweiten hessisch-nassauischen Kirchenpräsidenten, mit drei Angestellten gegründet. Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs auch infolge der neuen ökumenischen Fragestellungen durch das Zweite Vatikanische Konzil rasch an. Zwischen 1967 und 2007 arbeitete das Institut in einem funktionalen Neubau der Bensheimer Weststadt. Jetzt zog es an seinen alten Wirkungsort in das mittlerweile nach seinem Gründer benannte „Wolfgang-Sucker-Haus" an der Ernst-Ludwig-Straße. Die 1905 errichtete Villa wurde in eineinhalb Jahren durch den Bensheimer Architekten Jürgen Kling umgebaut.

Das breite Themenspektrum der Ökumene, der Konfessionen und Kirchen bearbeitet das Konfessionskundliche Institut durch die Referate Catholica, Freikirchen, Ostkirchen und Ökumene. Weitere externe theologische Referenten betreuen die Themen Anglikanismus, Pfingstbewegung, Moraltheologie, Kirchen im Heiligen Land, „Healing of Memories" (Versöhnung durch Aufarbeitung der Vergangenheit) und Europa. Die Bibliothek umfasst über 50.000 Bücher sowie rund 300 Zeitschriften und Pressedienste. Im neuen Dienstgebäude sind neben dem Konfessionskundlichen Institut weitere Einrichtungen unter einem Dach vereinigt: der Evangelische Bund, die Stiftung Bekennen und Versöhnen, der Evangelische Bund Hessen und Nassau sowie das Projekt „Healing of Memories". Die Arbeit des Konfessionskundlichen Instituts wird durch die Evangelische Kirche in Deutschland, den Evangelischen Bund und die Landeskirchen von Baden, Hessen und Nassau sowie der Pfalz finanziert. Weitere Informationen sind im Internet unter www.ki-bensheim.de zu finden.
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