Internationale ökumenische Friedenskonvokation 2011 auf Jamaika

Genf/Schweiz | APD

Genf/Schweiz, 17.02.2007/APD Die jamaikanische Hauptstadt Kingston wird im Mai 2011 Schauplatz der „Internationalen ökumenischen Friedenskonvokation“, beschloss der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf. Die Konvokation stelle eine Art Erntefeier der „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ dar, erklärte Pfarrer Dr. Geiko Müller-Fahrenholz, der die Vorbereitungen für 2011 im ÖRK koordiniert.

Pfarrer Dr. Fernando Enns, Vorsitzender der Steuerungsgruppe für die „Dekade zur Überwindung von Gewalt“, sieht in der Friedenskonvokation eine Gelegenheit, Erfolgsbeispiele für Friedensarbeit ins Rampenlicht zu rücken und so zu beweisen, dass ein besserer Weg möglich sei, als Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten.

Während der Plenarsitzung zur Friedenskonvokation erfuhren die Mitglieder des Zentralausschusses von verschiedenen Initiativen der Mitgliedskirchen: unter anderem von den „Schritten gegen Tritte“, mit denen sich die evangelische Landeskirche Hannovers für Gewaltlosigkeit an den Schulen stark mache. Pfarrer Dr. Moiseraele Prince Dibeela berichtete, wie die Vereinigte Kongregationalistische Kirche des südlichen Afrika sich gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis engagiere. Dazu gehöre für ihn auch, Jungen und Männern ein positives männliches Rollenbild zu vermitteln, das Eigenschaften, wie Verletzlichkeit, Kreativität und Fürsorglichkeit, einschließe. Gegenüber Pressevertretern erwähnte er zudem die Rolle der Kirchen in seinem Heimatland Botswana an der erfolgreichen Lobby-Arbeit für ein Gesetz gegen häusliche Gewalt.

Pater Gosbert Byamungu, der als Beobachter für den Vatikan an der Tagung des Zentralausschusses teilnimmt, bekräftigte das Bekenntnis der römisch-katholischen Kirche zu der „Dekade zur Überwindung von Gewalt“, an der sie von Anfang an mit beteiligt sei.

„Friedensarbeit und die Frage nach christlicher Einheit hängen eng zusammen“, erklärte der deutsche mennonitische Theologe Enns. Während der Sitzung fragte er Müller-Fahrenholz, warum er sich in der „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ engagiere, statt seinen Ruhestand zu genießen. Der altgediente Friedenstheologe erwiderte: „Wie könnte ich meine beiden kleinen Enkelsöhne lieben und nicht Einspruch erheben gegen die Mächte der Gewalt?“

Die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im Februar 2006 in Porto Alegre/Brasilien beschloss, dass zum Abschluss der „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ im Jahr 2010 eine „Internationale ökumenische Friedenskonvokation“ (IöF) organisiert werde. Die auf Jamaika 2011 stattfindende IöF soll auf den Frieden Gottes als Geschenk und Auftrag für die ganze Welt hinweisen. Sie verfolgt das Ziel, die Friedenshaltung der Kirchen zu klären und zu stärken, Gelegenheiten zur Netzwerkbildung zu schaffen und die gemeinsame Verpflichtung der Christen zu Frieden und Versöhnung zu vertiefen. Die Entscheidung für Kingston ist in gewisser Weise eine Rückkehr an den Ursprung der ökumenischen Friedensarbeit. Die jamaikanische Hauptstadt war eine von fünf Städten auf verschiedenen Kontinenten, die zum Auftakt der Dekade an der Initiative „Friede für die Stadt“ teilnahmen.
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