Orthodoxe Kirche: Unabhängigkeitserklärung Kosovos ist „Akt der Gewalt über Recht und Gerechtigkeit“

Belgrad/Serbien | APD

Belgrad/Serbien, 18.02.2008/APD Der Heilige Synod der Serbischen Orthodoxen Kirche hat die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kosovos verurteilt und als „Akt der Gewalt über Recht und Gerechtigkeit“ bezeichnet.

Der Synod beruft sich auf internationale Abkommen von 1913, 1918 und 1945 sowie die Resolution des UNO-Sicherheitsrates Nr. 1244 aus dem Jahr 1999. Nach diesen noch immer gültigen Dokumenten sei das Kosovo-Metohija ein Teil Serbiens, so dass das Entnehmen Kosovos aus Serbien einen Gewaltakt darstelle. Die Abtrennung Kosovos von Serbien sei die Legitimierung der „osmanischen, Jahrhunderte langen Gewaltherrschaft“ in der Region und seiner Folgen sowie eine neue Anwendung der faschistischen Lösung der Kosovo-Frage aus dem Zweiten Weltkrieg. Damals habe man Kosovo-Metohija an das so genannte Großalbanien angegliedert und Hunderttausende orthodoxer Serben aus ihren Häusern vertrieben; so wie es auch im Jahr 1999 geschehen sei, „mit dem Ziel, dass sie nie wieder zurückkommen“.

Die Serbische Orthodoxe Kirche halte den einseitigen Akt Kosovos für null und nichtig. Sie rufe daher den Diözesanbischof Artemije von Raszien-Prizren, seine Priester, Mönche und die ganze serbische orthodoxe Bevölkerung im Kosovo-Metohija auf, in ihren Häusern und bei ihren heiligen Stätten zu bleiben in der Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit. Von den Vereinten Nationen und dem Sicherheitsrat erwarte der Heilige Synod, umgehend die Menschenrechte, die religiösen Rechte und die staatlichen Rechte Serbiens im Einklang mit der Resolution Nr. 1244 des UNO-Sicherheitsrates zu verteidigen.
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