Taburi Stamm bekennt Mord an adventistischem Missionar

Port Moresby/Papua-Neuguinea | APD

Port Moresby/Papua-Neuguinea, 23.06.2008/APD Vor 100 Jahren, am 13. Juni 1908, kam der erste adventistische Missionar Peni Tavodi (1888-1918) von den Fidji Inseln nach Papua-Neuguinea, um auch dort die Evangeliumsbotschaft zu verkündigen. Er wurde von dem australischen Pastor der Siebenten-Tag-Adventisten, Septimus Carr und seiner Frau Edith, begleitet. Nach zehnjähriger Tätigkeit verfluchten Zauberer des Taburi Stammes nach ihren traditionellen Riten den Fidschianer Tavodi, worauf Nadina Kosiwa, ein Eingeborener, in dem Dorf Koiari mit einer Giftschlange den Missionar tötete, als dieser knieend betete.

Genau 100 Jahre nach dem Eintreffen des Missionars bekannten Angehörige des Taburi Stammes stellvertretend für jene, die Peni Tavodi ermordet hatten, ihre Schuld und baten Pastor Mitieli Nakasamai, einen Großneffen des Missionars, um Verzeihung. Karl Jack, einer der Ur-Urenkel von Ureki Kosiwa, dem Bruder des Missionarmörders, suchte für die Bewohner des Dorfes Koiari und für seinen Stamm um Vergebung und betonte: "Die Arbeit der Missionare Tavodi und Carr war nicht umsonst. Als sie mit der Bibel zu uns kamen, beteten unsere Vorfahren grausame Götter an, die Angst verbreiteten. Auch kam es immer wieder zu Stammeskämpfen. Durch den Einfluss der Missionare entstand eine christliche Gesellschaft, in der wir uns heute furchtlos und frei bewegen können."

Die Versöhnungszeremonie fand im Rahmen der Jubiläumsfeier "100 Jahre Adventisten auf Papua-Neuguinea" statt und wurde mit einem Laienspiel eingeleitet, in dem die Dorfbewohner von Koirari die Ankunft der Missionare in traditioneller Bekleidung nachspielten.

Von den 6,3 Millionen Einwohnern Papua-Neuguineas sind 60 Prozent Protestanten, 30 Prozent Katholiken und sechs Prozent gehören synkretistischen Religionen an. Auf der Insel leben über 236.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 858 Gemeinden. Die dortige Freikirche unterhält eine Universität, eine Hochschule, drei Gymnasien, 77 Grundschulen, 38 Kliniken und Sanitätsstationen, einen Flying Doctor Service (Fliegende Ärzte), zwei mobile Kliniken sowie ein Medienzentrum zur Produktion von Radio- und Fernsehsendungen.
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