Freikirchen fordern von Regierung Soforthilfe für irakische Flüchtlinge

Frankfurt/Main | APD

Frankfurt/Main, 15.08.2008/APD Die Präsidentin der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), die evangelisch-methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner (Frankfurt/Main), hat von der deutschen Regierung "ein mutiges Vorangehen bei der Aufnahme irakischer Flüchtlinge" gefordert. Sie wandte sich mit ihrer Bitte an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Wolfgang Schäuble, eine schnellstmögliche Entschließung zur Aufnahme irakischer Flüchtlinge in Deutschland sicherzustellen.

"Die immer noch lebensbedrohliche Situation der im Irak verfolgten Minderheiten, vor allem Christen, ist hinreichend dokumentiert und bekannt. Eine Rückführung der aus dem Irak geflohenen Menschen, die sich in Syrien und Jordanien aufhalten, ist derzeit und auch auf absehbare Zeit nicht zu rechtfertigen. Allerdings ist deren Situation in den Erstaufnahmeländern auch nicht länger erträglich", betonte die VEF-Präsidentin.

Bekanntlich hatten die Innen- und Justizminister der Europäischen Union (EU) am 24. Juli eine Vertagung der Beratungen über die Aufnahme von Irakflüchtlingen durch EU-Mitgliedsstaaten beschlossen. Das geschah unter anderem aus Rücksichtnahme auf die Gespräche zwischen dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri el Maliki und Bundeskanzlerin Angela Merkel, in denen der Irak seine Hoffnung auf ausländische Investoren geäußert hatte.

Die deutschen Freikirchen empfänden "das Bemühen, Investoren in den Irak zu bekommen, auf dem Rücken und schlimmstenfalls mit dem Preis des Lebens dieser Menschen zu verhandeln" als "unangemessen". Sie würden die verantwortlichen Politiker "mit allem Nachdruck" darum bitten, "so schnell wie möglich den Verfolgten eine Aufnahme in Deutschland zu gewähren“, heißt es in einer Verlautbarung der VEF.

Im Namen der evangelischen Freikirchen biete die methodistische Bischöfin Wenner der deutschen Regierung ihre Hilfe an, nach Kräften bei der Umsetzung einer solch positiven Entschließung mitzuwirken und gemeinsam mit den staatlichen Institutionen und anderen Gruppen aus der Bevölkerung für eine Aufnahme und Integration in Deutschland zu sorgen. „Gerne helfen wir mit, diesen Vertriebenen und Heimatlosen ein neues, sicheres Zuhause zu ermöglichen“, unterstrich die VEF-Präsidentin.

Zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen zählen in Deutschland 14 Mitglieds- und Gastkirchen, die insgesamt 260.000 Mitglieder vertreten.
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