Gottesdienst in der Einflugschneise eines Großflughafens

Gatwick/England | APD

Gatwick/England, 02.10.2008/APD Jeden Samstag hält die adventistische Gemeinde in Gatwick, etwa 40 Kilometer südlich von London, bei gedämpftem Lärm der über sie dahinfliegenden Flugzeuge Gottesdienst, denn die von ihr genutzte Kirche ist weniger als 300 Meter vom zweitgrößten Flughafen Großbritanniens entfernt. Dort starten und landen Maschinen von 90 Fluglinien, die pro Jahr 32 Millionen Fluggäste befördern. Der Fluglärm könnte in der Tat störend sein; aber durch die Konstruktion der Kirche ist das Problem bereits gelöst: Die Mauern sind ungefähr 90 Zentimeter dick.

Als die Gemeinde neue Räumlichkeiten benötigte, erhielt sie von den Anglikanern (Church of England) die leerstehende, 150 Jahre alte St. Michael Kirche zu einem zehnjährigen Mietpreis von lediglich 500 Britischen Pfund (625 Euro). 30 bis 40 Fluggäste besichtigen unter sachkundiger Führung eines Diakons der Gemeinde jede Woche das historische Gebäude mit seinen Buntglasfenstern, während sie auf ihren Weiterflug warten. An den Gottesdiensten der dortigen Siebenten-Tags-Adventisten nehmen 70 bis 80 Personen teil, die aus Brasilien, Kroatien, England, Guyana, Italien, Jamaika, den Philippinen, Portugal, Südafrika, den USA, Sambia und Simbabwe stammen. Die Gemeinde richtet in dem Gebäude derzeit Sanitäranlagen und eine Küche ein. Laut Gemeindepastor Anthony Opoku-Mensah soll das Gotteshaus für Hochzeiten zur Verfügung gestellt werden. Außerdem sei vorgesehen, in den Räumlichkeiten Kochkurse sowie unter anderem Seminare für gesunde Ernährung, Stressabbau und Bewältigung von Beziehungsproblemen durchzuführen.
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