"Nur wer an ein besseres Leben glaubt, wird Benachteiligten helfen"

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt | APD

Satellitengottesdienst der Adventisten in Deutschland

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 16.01.2010/APD "Wir wollen und können nicht einfach zuschauen, wenn uns Katastrophen, wie das Erdbeben in Haiti, überraschen", sagte der Präsident der süddeutschen Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), am 16. Januar beim diesjährigen Satellitengottesdienst der Freikirche. "Bei der Erdbebenkatastrophe in Haiti denken wir nicht nur an die dortigen 500.000 Adventisten samt ihren Familienangehörigen und an unsere fast 500 Kirchengemeinden. Wir leiden mit der gesamten Bevölkerung." Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA sei auf der Karibikinsel bereits im Einsatz. Sie helfe ohne Ansehen der Person oder Konfession.

Machel sprach zusammen mit dem Präsidenten der nord- und ostdeutschen Adventisten, Pastor Klaus van Treeck (Hannover), über die Jahreslosung 2010 der Freikirche, die dem Bibelwort des Propheten Jeremia (29,11) entnommen ist: "Ich gebe euch Hoffnung und Zukunft." Der Gottesdienst wurde aus dem großen TV-Studio des adventistischen Medienzentrums "Stimme der Hoffnung" in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt in etwa 250 Adventgemeinden Deutschlands übertragen. Er war zudem live im Fernsehprogramm des "Hope Channel" über den Satelliten Astra zu sehen und auch im Internet per Livestream abrufbar. Erstmals gab es dabei für Hörgeschädigte eine simultane Übersetzung in die Gebärdensprache, die bei der Übertragung eingeblendet wurde.

In ihrer gemeinsamen Predigt betonten die beiden Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, dass es angesichts der Anschläge vom 11. September 2001, des Klimawandels und der Finanzkrise nicht einfach sei, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Aber keine Situation sei so hoffnungslos, dass Gott nicht doch neue Zukunftsperspektiven schenken könne. Es gebe aber eine Schicksalsgemeinschaft aller Menschen, sodass Glück nicht gegen die anderen, sondern nur mit ihnen erlangt werden könne. "Mit Kriegen, Gewalt und Kampf lassen sich Friede und Glück nicht erzwingen", so die Freikirchenleiter. In den letzten Jahren sei noch deutlicher geworden, dass jeder der Nachbar von jedem sei. "Wir können unsere Lebensqualität nur durch Kooperation erhöhen. Da helfen schon ganz unscheinbare Schritte."

Vollendet würden die Zusagen der Bibel von Hoffnung und Zukunft in dem Reich, das Jesus bei seiner Wiederkunft aufbauen werde. Doch bis dahin habe ein Christ eine Mitverantwortung für unseren Planeten. Aber auch als Freikirche wollten Adventisten Hoffnung und Zukunft vermitteln, hoben die Pastoren Machel und van Treeck hervor. Seit fast zehn Jahren gebe es am adventistischen Krankenhaus "Waldfriede" in Berlin eine Babyklappe. Dort seien inzwischen über 30 Neugeborene abgelegt worden. Wenn eine Mutter ihr Kind heimlich in die Babywiege lege, finde sie dort einen Brief, der beschreibt, wie sie Kontakt mit der Seelsorgerin der Klinik aufnehmen könne. Manche Mutter hätte mit Unterstützung der Pastorin Wege gefunden, ihr Kind selber zu erziehen. "So können wir zeichenhaft deutlich machen, dass jedes Geschöpf Gottes wertvoll ist und konkret Hoffnung und Zukunft vermitteln."

Die beiden Freikirchenleiter erinnerten auch an die adventistische Aktion "enditnow" bei der weltweit eine Million Unterschriften für das Ende von Gewalt gegen Frauen und Mädchen gesammelt werden sollen. Die Unterschriftenlisten sollen den Vereinten Nationen übergeben werden, um das Bewusstsein für dieses Problem zu erhöhen, sodass neue Gesetze und Richtlinien erlassen werden, um Frauen und Mädchen zu schützen. "Als Siebenten-Tags-Adventisten bekräftigen wir die Würde und den Wert jedes einzelnen Menschen und prangern alle Formen von körperlichem, sexuellem und emotionalem Missbrauch an", betonten Machel und van Treeck. Die Kampagne "enditnow" sei daher ein Bekenntnis zu diesen Werten und ein Aufruf zum Handeln. Die Jahreslosung motiviere Christen, den Herausforderungen in unserer Welt aktiv zu begegnen. "Nur ein Mensch, der an ein besseres Leben glaubt, wird sich für Benachteiligte einsetzen."

Beim Satellitengottesdienst gab es auch wieder eine Geschichte für Kinder; diesmal über Julia und ihrem Mammutbaum. Musikalisch wirkten die Bläsergruppe "Con licenza" und ein Jugendchor mit Band unter Leitung von Wilfried Scheel (Erfurt) mit.
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