1.000 Häuser sollen obdachlose Familien in Haiti vor Regen schützen

Weiterstadt bei Darmstadt | APD

Weiterstadt bei Darmstadt, 02.06.2010/APD Auch vier Monate nach dem Erdbeben in Haiti sei die Lage vor Ort immer noch angespannt, berichtete Heinz-Hartmut Wilfert (Weiterstadt bei Darmstadt), Pressesprecher der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Tausende obdachlose Menschen benötigten für die bevorstehende Regenzeit eine feste Unterkunft. ADRA Deutschland finanziere den Bau von Übergangsunterkünften, die gemeinsam mit den Betroffenen errichtet würden.

Mit einem zwei Millionen Euro-Projekt unterstütze ADRA die Bevölkerung der haitischen Küstenstadt Petit Goâve beim Bau von 1.000 Holzhäusern. Die Übergangsunterkünfte sollten den Menschen helfen, die Zeit des Wiederaufbaus zu überbrücken. Gegenwärtig würden im Ausland Baumaterialien gekauft und vor Ort gebracht, denn in Haiti seien weder Bauholz noch ausreichend Werkzeug vorhanden, so Wilfert. Gleichzeitig liefen auf Hunderten von Grundstücken der Betroffenen die Vorbereitungen, denn die Raumplanung und Infrastruktur sei mit einer Fülle von Verwaltungsvorgängen verbunden. Auch die Auswahl der Familien, die am dringlichsten auf eine feste Bleibe angewiesen seien, wäre eine sehr aufwendige Entscheidung und erfordere sorgfältige Planung und Zeit.

Die neuen Bewohner bauten ihre Unterkünfte selbst auf, teilte Wilfert mit. Die notwendigen Baumaterialien, Werkzeuge und ein Plan zum Aufbau des Hauses würden ihnen zur Verfügung gestellt. Außerdem besuchten sie eine praktische Schulung, bei der ein Modell-Haus errichtet werde. Absolventen des Trainings erhielten einen gewissen Geldbetrag, um eventuell benötigte Konstruktionsteile zu kaufen oder handwerkliche Tätigkeiten, wie elektrische Anschlüsse, in Auftrag zu geben. Dadurch würden die Menschen beschäftigt und identifizierten sich mit "ihrem“ Haus, das sie in einem gewissen Rahmen auch individuell gestalten könnten. Zudem erlernten sie bestimmte Fertigkeiten und Kenntnisse, die sich auch später nutzen und erweitern ließen. Einheimische Handwerker erhielten Aufträge und damit Arbeit. Durch Zukauf von Zubehör profitiere auch der Fachhandel. Laut Wilfert werde das Projekt von der Aktion "Aktion Deutschland Hilft“ und ADRA-Partnerorganisationen aus anderen Ländern gefördert.

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