Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden

Atlanta, Georgia/USA | APD

Atlanta, Georgia/USA, 02.07.2010/APD "Siebenten-Tags-Adventisten treten für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein" lautet eine Stellungnahme der Freikirche, die vom Exekutivausschuss der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) beschlossen und den Delegierten der in Atlanta, Georgia/USA, tagenden Weltsynode zur Kenntnis gegeben wurde. Darin wird beklagt, dass überall auf der Welt Frauen und Mädchen immer öfter Opfer von Gewalt würden. Dabei handele es sich unter anderem um Gewalt gegenüber Familienmitgliedern, Vergewaltigung, Genitalbeschneidung, Ehrenmorde und Morde um der Mitgift willen.

Jeder Mensch habe durch die Schöpfung "als Abbild Gottes" Würde und Wert verliehen bekommen, heißt es in der Erklärung. Wer als Christ nach dem Vorbild Jesu handele, könne nicht gewalttätig gegenüber Familienmitgliedern oder Menschen außerhalb der Familie sein. Wer jemandem vorsätzlich Leid zufüge, verhalte sich "sündhaft". Adventisten verpflichteten sich, "den Kreislauf der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu durchbrechen". Sie suchten und begrüßten bei diesem weltweiten Problem die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit anderen. Denn "die gemeinsame Stimme von vielen kann zehntausende Frauen und Mädchen vor Leid und Schaden von Missbrauch und Gewalt schützen".

Die adventistische Generalkonferenz hatte im Oktober letzten Jahres die Aufklärungskampagne "enditnow – Sag Nein zur Gewalt gegen Frauen" gestartet. Sie erstreckt sich in Zusammenarbeit zwischen der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA und der Abteilung Frauen der weltweiten Kirche über mehr als 200 Länder. Zum einen gehe es darum, jedes einzelne der weltweit 16,3 Millionen Mitglieder für diese Problematik zu sensibilisieren und zur Teilnahme an verschiedenen Aktionen zu ermutigen. Zum anderen werde das Ziel verfolgt, eine Million Unterschriften zu sammeln und der UNO vorzulegen, damit neue und effektive Schutzmaßnahmen für Frauen und Mädchen entwickelt würden. Informationen über die Aktion samt Ideen und Materialien zur Umsetzung der Kampagne, die auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wird, sind im Internet unter www.enditnow.de zu finden.

Dokumentation:

Siebenten-Tags-Adventisten treten für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein

Als Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten treten wir dafür ein, dass die Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen beendet wird, und arbeiten mit anderen zur Erreichung dieses Zieles zusammen. Statistiken in aller Welt weisen darauf hin, dass in allen Gesellschaftsformen Frauen und Mädchen immer öfter Opfer von Gewalt sind. Tätlichkeiten oder Drohungen, die körperliches, sexuelles oder psychisches Leid oder Schaden anrichten, sind unvereinbar mit der biblischen Ethik und der christlichen Moral. Zu solchen Taten gehören unter anderem Gewalt gegenüber Familienmitgliedern, Vergewaltigung, Genitalbeschneidung, Ehrenmorde und Morde um der Mitgift willen. Manipulation, Verweigerung der persönlichen Freiheit und Zwang sind ebenfalls Ausdruck von Missbrauch und Gewalt. Siebenten-Tags-Adventisten sagen zu solchen Verhaltensweisen: "Lasst uns jetzt damit Schluss machen".

Siebenten-Tags-Adventisten glauben, dass durch die Schöpfung als Abbild Gottes jedem Menschen Würde und Wert verliehen ist. Das Ausmaß dieses Wertes kann im Opfertod Jesus Christi, durch den jeder ewiges Leben angeboten bekommt, ersehen werden. Die Liebe und Barmherzigkeit, welche das Leben Jesu auf dieser Erde kennzeichneten, sind für seine Nachfolger ein Vorbild ihrer Beziehungen zu anderen. Ein christusähnliches Verhalten lässt keinen Raum für Gewalt gegenüber Familienmitgliedern oder Menschen außerhalb der Familie.

Die Bibel rät den Christen, den Körper als Tempel Gottes zu betrachten. Jemandem vorsätzlich Leid zuzufügen, entheiligt das, was Gott ehrt, und ist daher sündhaftes Verhalten. Die Siebenten-Tags-Adventisten verpflichten sich, den Kreislauf der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu durchbrechen. Wir wollen uns für die Opfer und Überlebenden durch Aufklärung, Predigten, Bibelstudien und Hilfsprogramme einsetzen.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten sucht und begrüßt bei diesem weltweiten Problem die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit anderen. Die gemeinsame Stimme von vielen kann zehntausende Frauen und Mädchen vor Leid und Schaden von Missbrauch und Gewalt schützen.

(Diese Erklärung stützt sich auf folgende Bibelstellen: Johannes 3:16; 1. Mose 1:26; Jesaja 61:1-3; Epheser 5:2-3; 1. Johannes 3:10, 15-18; 4:11; 3. Johannes 1:2; 1. Korinther 3:16-17, 6:19; Römer 12:1-2.)

Hinweis: Die Stellungnahme wurde von dem Exekutivausschuss der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten am 23. Juni 2010 beschlossen und von den Delegierten der 59. Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) der Freikirche in Atlanta, Georgia/USA, zur Kenntnis genommen.
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