Erklärung zur Gewaltanwendung gegenüber Homosexuellen

Utrecht/Niederlande | APD

Utrecht/Niederlande, 20.06.2011/APD Der Vorstand der Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in den Niederlanden hat in einer Erklärung im Zusammenhang mit dem Internationalen Tag gegen Homophobie die Gewalt an Homosexuellen einstimmig verurteilt. Mit Homophobie wird die irrationale Angst oder Feindseligkeit gegenüber Schwulen und Lesben bezeichnet.

Homosexuelle Männer und Frauen erlebten wegen ihrer geschlechtlichen Orientierung subtile als auch handfeste Formen der Gewalt, heißt es in der Mitteilung der niederländischen Adventisten. Sie würden zusammengeschlagen, schikaniert, drangsaliert und beschimpft. Gelegentlich würden ihre Autos beschädigt, hasserfüllte Parolen auf ihre Häuser geschmiert und an vielen Orten trauten sie sich nicht, offen zu ihrer Homosexualität zu stehen.

"Obwohl wir Homosexualität nicht alle gleich einschätzen, sind wir uns einig, dass jeder Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen und deshalb wertvoll ist", steht in der Erklärung. "Deshalb sollten sich die Menschen gegenseitig mit Würde, respektvoll friedlich und liebevoll behandeln." Gewalt gegen Homosexuelle sei in jeder Form völlig unakzeptabel. "Die Menschenwürde der Homosexuellen hat auch in unserer Kirche durch lieb- und gefühlloses Verhalten Schaden genommen", so die Erklärung. "Wir wollen die Würde jedes Menschen verteidigen und rufen die Gottesdienstbesucher unserer Kirchen auf, sich in keiner Weise an Aufrufen oder Gewaltanwendungen gegenüber Homosexuellen zu beteiligen. Kirchen wollen, entsprechend dem Vorbild Jesu, Orte der Offenheit und des Verstehens sein sowie allen Zuflucht bieten, was Homosexuelle mit einschließt. Wir werden in Gesprächen innerhalb unserer weltweiten Kirche und bei Kontakten mit Vertretern anderer Konfessionen gegen Homophobie, Hass und Gewalt an Homosexuellen eintreten."

In den Niederlanden feiern 4.898 erwachsen getaufte Adventisten in 54 Kirchgemeinden Gottesdienste. Sie unterhalten eine Grundschule mit 265 Schülern, einen Verlag, ein Altenheim und ein Haus für "Betreutes Wohnen".

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