Siegfried Großmann, "Aufbruch in Gottes Zukunft"

Ostfildern | APD

Siegfried Großmann, "Aufbruch in Gottes Zukunft. – Die Endzeitrede Jesu und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts", Brunnen Verlag, Gießen, 2011, kartoniert, 167 Seiten, 14,99 Euro, ISBN 978-3-7655-1477-7.

Ostfildern, 10.03.2012/APD Der frühere Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Pastor Siegfried Großmann, erinnert in seinem Buch an das schreckliche Erdbeben und das geradezu apokalyptische Atomunglück in Japan, die weltweite Banken- und Wirtschaftskrise, das Erdbeben in Haiti mit weit über 200.000 Opfern sowie die katastrophale Flut in Pakistan und fragt anhand der düsteren Tatsachen, ob es überhaupt noch möglich sei, hoffnungsvoll in die kommenden Jahre zu blicken? Großmann skizziert die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie den globalen Klimawechsel mit seinen kaum absehbaren Folgen, die Schere zwischen Arm und Reich oder das Ausbreiten ethnischer Konflikte, Bürgerkriege sowie die Bedrohung durch terroristische Gruppen, und beantwortete die existenzielle Frage nach Hoffnung mit Ja. "Es ist noch nicht zu spät", wenn es auch schon sehr spät sei.

Der Geistliche zeigt anhand der Endzeitrede Jesu im biblischen Matthäus-Evangelium, was es bedeute, im 21. Jahrhundert Christ zu sein und zukunftsorientiert zu leben. So wies Jesus auf Kriege und Kriegsdrohungen hin, die er erst den "Anfang vom Ende" nannte, um anschließend die Menschen wissen zu lassen, "dann wird man euch in große Not bringen". Eher tröstend steht in Jesu Endzeitrede: "Um der Gläubigen willen wird jene Zeit verkürzt werden." Er verheimlicht jedoch nicht: "Es wird mancher falsche Messias auftreten", um dann zu versprechen: "Sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen." Jesus lässt jedoch den Termin seines Kommens im unklaren: "Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand. Deshalb seid wachsam."

Mit traditionellem Wissen und einer nur eingeübten formellen Spiritualität kommen wir nicht weiter, meint der Autor. "Die Zukunft braucht fest im Glauben verwurzelte, dabei aber informierte und selbständig denkende Menschen, die motiviert nach ihrem Weg suchen. Für unsern Weg in die Zukunft brauchen wir starke Wurzeln, also ein geistliches Fundament, das unser Leben trägt." Die erste wichtige Botschaft für einen zukunftsfähigen Glauben sei die Botschaft der Bibel, mit der ein Christ leben sollte. Dazu komme das Gebet, auch für Menschen, die in öffentlicher Verantwortung stehen. Nach wie vor sei die Gemeinde als Leib Christi vor Ort das Zentrum des christlichen Lebens. Deshalb gelte es, eine anziehende Gemeinschaft in den Gemeinden zu entwickeln, ein familienfreundliches Gemeindeleben zu fördern und sich der Not von Menschen im Umfeld der Gemeinde anzunehmen. Die Gemeindewirklichkeit stelle ein wertvolles soziales Lernfeld dar, das Mündigkeit und Verantwortungsbereitschaft fördere.

Da der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen ist, hat die Bewahrung und Verwirklichung der Menschenrechte für Christen einen hohen Stellenwert. Deshalb gelte es, sich für die Erhaltung des Friedens, den Schutz vor Ungerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Nach Ansicht von Großmann scheint die Aufgabe, zukunftsorientiert zu leben, größer, als wir sie uns zutrauen können. Aber Gott werde die Seinen nicht verlassen, denn er hat ihnen Zusagen mit auf den Weg gegeben: "Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf fasst Mut, denn dann ist eure Erlösung nahe." Christen warten auf eine neue Welt in der Gerechtigkeit herrscht, die Jesus als Folge seiner erneuten Ankunft angekündigt hat. Das gebe den Gläubigen Mut, vorläufig und begrenzt zu handeln und entlaste sie von der unrealistischen Erwartung, schon heute die endgültigen Ziele Gottes zu erreichen.

Dr. Wolfgang Tulaszewski
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