Wasser – Lebensmittel Nummer 1

Weiterstadt bei Darmstadt | APD

Weiterstadt bei Darmstadt, 05.04.2012/APD 89 Prozent der Weltbevölkerung haben Zugang zu sauberem Wasser, so der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen. Ein Grund zur Freude, denn dadurch wurde eines der Millenniumsziele vorzeitig erreicht, meint Mirjam Greilich (Weiterstadt bei Darmstadt), Online-Redakteurin der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Dennoch blieben die Ärmsten der Armen weiterhin ausgeschlossen. Täglich würden mehr als 3.000 Kinder weltweit an Durchfallerkrankungen sterben, die auf das Fehlen von sauberem Trinkwasser und mangelnder Hygiene zurückzuführen seien.

"In Afrika gibt es noch immer viele Regionen, in denen die Zahl der Bevölkerung, die an die Wasserversorgung angeschlossen ist, bei nur elf Prozent liegt. In den ländlichen Regionen sind es sogar gerade einmal drei Prozent“, informierte Greilich. Das werde aber in der positiven Bilanz des Weltwasserberichts nicht deutlich. Außerdem sage die Zahl nichts über die Qualität des Trinkwassers aus und über die Frage, ob sich die Menschen dieses Wasser überhaupt leisten könnten. Viele ländliche Regionen seien schwer zu erreichen und die Versorgungskosten daher groß.

"Doch die Verfügbarkeit sauberen Trinkwassers ist nur ein Teilbereich, auf den wir als Hilfeleistende achten müssen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sanitärversorgung, die in der Vergangenheit oft vernachlässigt wurde", so Mirjam Greilich. Ohne Toiletten und ausreichende Hygiene gebe es Krankheiten wie Cholera, die zu einer Dehydrierung und somit ebenfalls zum Tode führten. Auch hier spiele das Wasser eine wesentliche Rolle. In Hygieneschulungen mache ADRA den Menschen immer wieder deutlich, wie wichtig es sei, sich nach dem Toilettengang und natürlich vor der Zubereitung von Mahlzeiten die Hände zu säubern. "Was bei uns bereits seit Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist für viele Menschen in Entwicklungsländern völlig neu."

In Somalia habe ADRA seit der großen Dürre im Sommer vergangenen Jahres Projekte in den Regionen Galmudug und Eyl gestartet. Das Hilfswerk führe dort, laut Greilich, auch Bohrungen durch, um neue Wasserquellen zu erschließen, und repariere Brunnen in Galmudug und Puntland. Zusätzlich stelle ADRA Tausende Liter sauberes Trinkwasser in Wassertanks zur Verfügung. "Durch diese Maßnahmen haben in Somaliland, Zentral-Somalia und Puntland insgesamt knapp 120.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser."

Auch in Haiti habe ADRA den Menschen zu sauberem Trinkwasser verholfen. "Von Mitte Mai 2011 bis Februar 2012 lief unsere Wasseraufbereitungsanlage in Petit Goave auf Hochtouren. Zwischen 30.000 und 40.000 Liter Wasser wurden täglich gereinigt" teilte Greilich mit. "1.600 Familien hatten damit täglich 20 Liter sauberes Wasser pro Person zur Verfügung." Im September 2011 habe ADRA außerdem in Haiti ein Projekt zur langfristigen Sicherstellung sauberen Wassers begonnen. Dabei würden neue Wasserquellen erschlossen und gesichert sowie Brunnen gebaut. Zusätzlich sorgten neue Toiletten für eine bessere Hygiene und das Hilfswerk schule die Bevölkerung in den Bereichen Wasser, Hygiene und Sanitär.

"In Laos installiert ADRA seit August 2009 Wassersysteme, um die Gesundheit der Menschen zu stabilisieren", ergänzte die Online-Redakteurin. Auch in Indien sei ADRA nach den Überschwemmungen in Orissa Ende 2011 tätig. In zwölf Dörfern erhöhe ADRA mit Hilfe der Bewohner 60 Brunneneinfassungen, um sauberes Trinkwasser auch bei einer weiteren Überschwemmung zu gewährleisten. Außerdem biete ADRA Hygieneschulungen an. Insgesamt komme das Projekt 19.840 Menschen zugute.

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