Schweizer Delegation sprach im Vatikan über Minarett-Verbot

Wien/Vatikanstadt | APD

Wien/Vatikanstadt, 10.06.2012/APD Eine Delegation der römisch-katholischen Schweizer Bischofskonferenz habe im Vatikan Gespräche über das Minarett-Verbot sowie das Zusammenleben der Christen mit Muslimen in der Eidgenossenschaft geführt, wie Kathpress berichtete. Die Gruppe wurde von Bischof Pier Giacomo Grampa von Lugano geleitet, der auch der bischöflichen Kommission für den Dialog mit dem Islam vorsteht.

Am 29. November 2009 hatten fast 60 Prozent der Schweizer für ein Bauverbot von Minaretten in der Schweiz gestimmt. Die Kirchen hätten damals das Verbot kritisiert. "Diese Abstimmung sowie weitere politische Projekte haben bewiesen, dass es in der Schweiz beim Zusammenleben der Religionen doch Hürden gibt", sagte Bischof Grampa gegenüber Radio Vatikan. "Das ist nicht nur für die Kirche eine Herausforderung."

Sie müsse beachten, dass mittlerweile die Muslime die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Schweiz bildeten. Deshalb engagiere sich die Dialog-Kommission dafür, dass das gegenseitige Gespräch gefördert werde. "Wir wollten darüber die Meinung aus dem Vatikan hören und hatten nun Gelegenheit, Fragen, aber auch Ratschläge aus der Kurie zu hören", teilte der Bischof laut Kathpress-Meldung mit.

Besonders im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog habe es intensive Gespräche gegeben, so Grampa. Fazit des Austauschs sei, dass man auf beiden Seiten jene Menschen verstärkt unterstützen müsse, die sich für den Dialog einsetzten. Der interreligiöse Dialog müsse heute vor allem im Bildungsbereich stattfinden, sich also an Schüler und Studenten richten. Hinzu komme für die Christen aber auch der Verkündigungsauftrag Jesu. Dieser Bereich dürfe nicht außer Acht gelassen werden, erklärte der Bischof.
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