Adventistischer Weltkirchenleiter auf Pastoralbesuch in Europa

Lüneburg | APD

Lüneburg, 27.03.2013/APD Pastor Ted N. C. Wilson (Silver Spring, Maryland/USA), Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, besuchte laut Online-Dienst der Zeitschrift "Adventisten heute" im Rahmen einer Pastoralreise im März einige Länder, die zur so genannten Trans-Europäischen Kirchenregion (TED) gehören, wie die Niederlande, Polen, Ungarn, Serbien und Kroatien.

In den Niederlanden, wo Pastor Wilson am 9. März im Kongresszentrum Zwolle (Overijssel) predigte, habe er den rund 3.000 Zuhörern versichert: "Auch wenn ihr euch isoliert fühlt, weil ihr in einer postmodernen und säkularisierten Gesellschaft lebt, seid ihr ein Teil der weltweiten Familie der Siebenten-Tags-Adventisten." Außerdem habe er die Dringlichkeit betont, für Erweckung und Reformation zu beten.

In den Niederlanden gibt es 5.600 als erwachsen getaufte Gemeindeglieder, die sich in 60 Gemeinden versammeln. Davon seien sieben Gemeinden in den vergangenen acht Jahren neu gegründet worden, und ein Dutzend weitere Gruppen stünden kurz vor der Gemeindegründung. Die Freikirche wachse in den Niederlanden jährlich um vier Prozent. Der Zuwachs komme hauptsächlich von Einwanderern aus der Karibik, die einen Drittel der Gemeindeglieder ausmachten, etwa zehn Prozent aus der ehemaligen Kronkolonie Indonesien, zudem aus Afrika, besonders aus Ghana, so der Online-Dienst.

Die niederländische Bevölkerung gelte in Europa als eine der am wenigsten religiös oder kirchlich gebundenen. Bei den Einheimischen, welche die Hälfte der Gemeindeglieder ausmachten, könne es zehn Jahre dauern, bis eine kleine Gemeinde von 15 bis 20 Personen entstehe. Bis sich jemand aus diesem Personenkreis taufen lasse, könnten sechs Jahre und mehr vergehen. Wie der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in den Niederlanden, Pastor Wim Altink, berichtete, habe die Freikirche in den Niederlanden vor wenigen Jahren ein Gemeindegründungsprogramm gestartet, bei dem das Eingehen auf die Bedürfnisse und Nöte der Gesellschaft im Vordergrund stehe.

Darüber, wie stark säkularisiert und religionsfern die einheimische Bevölkerung in den Niederlanden sei, habe Pastor Rudy Dingjan berichtet, der das Gemeindegründungsprogramm koordiniere: In diesem Lande müsse man beim ABC des Christseins beginnen. Es käme immer wieder vor, dass Schulkinder bei einem Museumsbesuch vor einem Bild mit den drei Kreuzen auf Golgatha stünden und überhaupt nicht wüssten, worum es sich handle und wer der Gekreuzigte in der Mitte sei. "Das kommt daher, dass ihre Großeltern irgendwann aufhörten, die Gottesdienste zu besuchen", sagte Dingjan. Ihre Eltern hätten nie eine Kirche betreten. Die Kinder wären daher aufgewachsen, ohne etwas von diesen Dingen erzählt zu bekommen.

In Polen mit 5.800 Siebenten-Tags-Adventisten habe Pastor Wilson die Gemeindeglieder am 10. März in Warschau ermutigt, ihren Glauben mit ansteckender Freude weiterzugeben. Nach einer Besichtigung des Theologischen Seminars der Adventisten in Podkowa-Lesna habe er sich positiv über die Arbeit der Freikirche in Polen geäußert, sowie auch über den guten Zusammenhalt zwischen der Kirchenleitung und den Gemeindegliedern. Der kürzlich gestartete TV-Sender "Hope Channel Polen" biete eine gute Möglichkeit, die Menschen im Land zu erreichen.

Hunderte kroatischer Adventisten hätten am 13. März die "Erste Adventgemeinde" in Zagreb besucht, um die Predigt über Religionsfreiheit von Pastor Ted Wilson zu hören. Die 2.850 Adventisten in Kroatien feiern in 84 Kirchen Gottesdienste, unterhalten einen Verlag, ein Medienzentrum, ein Gymnasium und eine Theologische Hochschule.

In Serbien habe Wilson den Verlag der Freikirche besichtigt, dessen Druckerei während fünf Tagen in der Woche rund um die Uhr arbeite sowie das Medienzentrum, ein Geschenk eines Gemeindemitglieds an die Kirche. Die 7.000 Adventisten in Serbien feiern in 172 Kirchen Gottesdienste, unterhalten nebst den erwähnten Institutionen ein Altersheim, eine Radiostation, ein Gymnasium und eine Theologische Hochschule.

Seine Europareise habe Wilson am 20. März im Ungarn beendet, wo er auch an Gesprächen mit dem Minister für Religion, nationale Minderheiten und zivile Angelegenheiten teilgenommen habe. Laut Online-Dienst sei es dabei auch um die Religionsfreiheit in Ungarn gegangen. Vor einem Jahr hätten die Siebenten-Tags-Adventisten in Ungarn den offiziellen Status zugesprochen bekommen. Davor sei die staatliche Anerkennung der Siebenten-Tags-Adventisten und weiterer 300 kleinerer Glaubensgemeinschaften zur Debatte gestanden. In Ungarn versammeln sich die 4.700 Adventisten in 110 Kirchengemeinden zum Gottesdienst. Sie unterhalten ein Theologisches Seminar, ein Medienzentrum sowie ein Alten- und Pflegeheim.

Von Ungarn sei Präsident Wilson weiter in den Nahen Osten gereist, wo er der Türkei, dem Libanon und Ägypten einen Besuch abstatte. Wilson habe einen Teil seiner Kindheit in Ägypten verbracht, wo seine Eltern 15 Jahre als Missionare tätig gewesen seien.
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