Friedensauer Wähler stimmen für beide Volksparteien

Friedensau bei Magdeburg | APD

Friedensau bei Magdeburg, 23.09.2013/APD Bei der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag errang in dem adventistisch geprägten Hochschulort Friedensau bei Magdeburg die CDU die Mehrheit der Zweitstimmen. Die Mehrheit der Erststimmen entfiel dagegen auf die Direktkandidatin der SPD.

Für die CDU stimmten mit der Zweitstimme 38,1 Prozent der Friedensauer Wählerinnen und Wähler. Im Gegensatz zum Bundestrend legte die CDU gegenüber der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren nicht zu, sondern verlor 10,6 Prozentpunkte. Die SPD erlangte 34,2 Prozent, einen Zuwachs von 3,6 Prozent. Die Grünen bekamen 9,4 Prozent, die FDP erhielt 5,5 Prozent, auf die FREIEN WÄHLER und die ÖDP fielen je 2,5 Prozent sowie auf DIE LINKE 2,0 Prozent der Zweitstimmen. Für die "Alternative für Deutschland" (AfD) stimmten 4,0 Prozent der Wähler. Die Parteien "pro Deutschland" und PIRATEN erhielten je 1,0 Prozent, die NPD und MLPD gingen dagegen leer aus.

Damit entschieden sich die Friedensauer Wähler anders als im gesamten Wahlkreis 67 (Börde-Jerichower Land), zu dem die Ortschaft Friedensau gehört. Im Wahlkreis liegt die CDU bei den Zweitstimmen mit 43,2 Prozent der Stimmen an der Spitze, gefolgt von den Parteien DIE LINKE (21,7 Prozent), SPD (19,6 Prozent), AfD (3,9 Prozent), Grüne (3,1 Prozent), FDP (2,9 Prozent), NPD (2,1 Prozent), PIRATEN (1,8 Prozent), "pro Deutschland" (1,2 Prozent), FREIE WÄHLER (1,2 Prozent), ÖDP (0,2 Prozent) und MLPD (0,1 Prozent).

Von den Direktkandidaten erlangte in Friedensau Waltraud Wolff (SPD) 43,1 Prozent der Erststimmen, gefolgt von Manfred Behrens (CDU) mit 40,6 Prozent. Für den Kandidaten der Grünen, Thomas Schlenker, stimmen 5,9 Prozent und für den der LINKEN lediglich 1,5 Prozent. Ganz anders sah es dagegen in Börde-Jerichower Land aus. Den Wahlkreis gewann mit deutlicher Mehrheit von 44,6 Prozent der CDU-Kandidat, gefolgt von der SPD-Kandidatin (23,1 Prozent) und dem Kandidaten der LINKEN (21,4 Prozent). Der Grüne Kandidat erreichte lediglich 2,6 Prozent der Erststimmen und lag damit noch hinter der Kandidatin der PIRATEN (3,0 Prozent – Friedensau 2,5 Prozent) und dem Kandidaten der FDP (2,7 Prozent – Friedensau 2,5 Prozent).

Die Wahlbeteiligung lag in Friedensau bei 73,9 Prozent; das sind rund zwei Prozent mehr als vor vier Jahren und deutlich über den 62,2 Prozent im Wahkreis 67. Sie liegt sogar über dem Bundesdurchschnitt von 71,5 Prozent.

Der von Siebenten-Tags-Adventisten 1899 gegründete Ort Friedensau, etwa 30 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen, zählt rund 500 Einwohner mit etwa 300 Wahlberechtigten. Seit 1920 eine eigenständige politische Gemeinde, wurde Friedensau 2002 in die Stadt Möckern eingemeindet. Die Ortschaft ist Standort der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen.

Der Ort wird durch die Bildungsstätte und ihre Einrichtungen, wie Verwaltung, Hörsäle, Bibliothek, Studentenwohnheime, Mensa, Gästehaus, Wohnungen, Museum, historisches Archiv, Sportfelder, Sporthalle und Sternwarte, geprägt. Nicht zur Hochschule gehören ein Seniorenheim mit 122 Einzelzimmern in Trägerschaft des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW), eine Kindertagesstätte, ein Agrartechnik-Freilichtmuseum, ein historischer Friedhof und der Bibelgarten mit Pflanzen, die in der Heiligen Schrift erwähnt werden. Das Kinder- und Jugendzentrum Friedensau unterhält einen Pfadfinder-Zeltplatz samt Hüttendorf und Ökohaus sowie den größten Hochseilgarten in Sachsen-Anhalt.
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