"Unaufgeregt, unbeobachtet und trotzdem bemerkenswert"

Friedensau bei Magdeburg | APD

Hochschule Friedensau verleiht 25 Absolventen akademische Grade

Friedensau bei Magdeburg, 15.10.2013/APD "Ein vielfach unaufgeregtes, unbeobachtetes und trotzdem bemerkenswertes Dasein" führe die adventistische Theologische Hochschule in Friedensau bei Magdeburg "im Schatten des dominierenden staatlichen Hochschulwesens in Sachsen-Anhalt", stellte der Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sachsen Anhalt, Markus Kurze, fest. In seiner Ansprache anlässlich der Feier zur Verleihung der akademischen Grade meinte der aus Burg bei Magdeburg stammende Politiker, bemerkenswert wäre die von Beginn an theologische und soziale-caritative Ausrichtung der Bildungsstätte. 1899 als Industrie- und Missionsschule gegründet, sei der pädagogische Anspruch schon damals durch Internationalität gekennzeichnet gewesen. Auch heute wirke die 1990 vom bereits demokratisch legitimierten Ministerrat der DDR staatlich anerkannte Hochschule durch ihre ausländischen Absolventinnen und Absolventen in viele andere Länder. "So viel Internationalität in einem Landstrich, der nicht gerade durch eine hohe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet ist, ist sehr bemerkenswert."

Das Studium und die Abschlüsse in Friedensau stünden nicht hinter den an staatlichen Hochschulen erworbenen Abschlüssen zurück, so Kurze. Im Gegenteil, sie zeichneten sich mit einer besonderen Qualität aus. Friedensau habe nämlich bereits sein akademisches Angebot "von den vertrauten und bewährten Diplom- und Magisterstudiengängen auf die international anerkannten Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt". Als Hochschule in freier Trägerschaft bleibe ihr gar nichts anderes übrig, als Studiengebühren zu erheben. Damit seien die Verantwortlichen der Hochschulleitung den staatlichen Hochschulen "mindestens einen Schritt voraus". Der Landtagsabgeordnete prognostizierte, dass dies auf Dauer nicht so bleiben könne, "wenn wir die Finanzierung des staatlichen Hochschulwesens nicht zu einem finanziellen Kollaps führen wollen". International sei man in dieser Frage viel aufgeschlossener und gehe wie selbstverständlich mit Studiengebühren um. "In Deutschland sind wir da noch Missionsland – um im Bilde zu bleiben." Mission sei und wäre für die Theologische Hochschule in Friedensau immer der zentrale Bezugspunkt ihrer Internationalität geblieben.

Insgesamt wurden 25 Studierende aus sieben Ländern in den Bereichen Theologie und Sozialwesen mit einem B.A. oder M.A. graduiert. Professor Dr. Horst Rolly, Dekan des Fachbereiches Christliches Sozialwesen der Hochschule Friedensau, überreichte neun Absolventinnen und Absolventen die Urkunden eines Bachelors of Arts in Social Work (Soziale Arbeit), vier eines Masters of Arts in Counseling (Beratung), weiteren drei eines Masters of Arts in International Social Sciences (Internationale Sozialwissenschaften) und zwei eines Masters of Arts in Sozial- und Gesundheitsmanagement. Sechs von ihnen kamen aus der Ukraine, Schweiz, Ghana, Ruanda, Liberia und Serbien. Professor Dr. Rolf Pöhler, Dozent für Systematische Theologie, verabschiedete sechs Bachelors und einen Master of Arts in Theologie.

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen ging in diesem Jahr an Nan Cho Cho Thel im 5. Semester des M.A.-Studienganges Sozialwissenschaften aus Myanmar.
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