75 Kirchenleiter protestieren gegen Korruption und Steuerflucht

Zürich/Schweiz | APD

Zürich/Schweiz, 20.07.2014/APD 75 Kirchenleiter aus dem ganzen ökumenischen Spektrum, die 170 Länder und eine Milliarde Christen vertreten, haben einen offenen Brief an die mächtigsten Staatschefs der Welt, der G20-Regierungen, geschrieben. Sie hätten ihn dem Finanzministerium der Australischen Regierung übergeben, als sich die G20-Finanzminister im Vorfeld des geplanten Gipfeltreffens im November 2014 zu Vorgesprächen in Canberra trafen. Darin forderten die Kirchenvertreter umgehendes Handeln gegen Korruption und Steuerflucht, wie die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) mitteilte. Australien habe in diesem Jahr den G20-Vorsitz und beeinflusse maßgeblich, welche Themen beim Gipfeltreffen in Brisbane im kommenden November auf der Tagesordnung ständen.

Korruption raube Entwicklungsländern jedes Jahr 850 Milliarden US-Dollar (624 Milliarden Euro) durch illegale Finanzströme, und 160 Milliarden US-Dollar (118 Milliarden Euro) gingen durch Steuerflucht verloren, heißt es im Brief. Jedes Land sei von der Problematik betroffen, und auch die Kirchen sollten auf Praktiken verzichten, welche die Armen berauben würden.

Der offene Brief wurde laut der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) im Rahmen der Veranstaltung "Voices for Justice" präsentiert, bei der sich rund 200 Vertreterinnen und Vertreter der Armen mit 100 Mitgliedern des australischen Parlaments getroffen hätten.

Korruption schadet vor allem den Armen
"Das ist das erste Mal, dass Christen weltweit gemeinsam gegen Gier, undurchsichtige Geschäfte und Machtmissbrauch aufgestanden sind", sagte der Theologe Joel Edwards, der den offenen Brief vorstellte. "Wir wissen, dass wir der Korruption überall begegnen, angefangen beim Fußball bis hin zu Entscheidungen in Vorstandsetagen. Wir wollen mehr Integrität im öffentlichen Leben. Das ergibt sowohl wirtschaftlich als auch moralisch Sinn. Wenn es uns nicht gelingt, diese Möglichkeit zu nutzen, lassen wir die Armen im Stich."

"StopArmut 2015" kämpfe auf schweizerischer und auch internationaler Ebene im Rahmen der Kampagne EXPOSED für mehr Transparenz im Bereich von Steuerhinterziehung, Steuerflucht, intransparente Finanztransaktionen und Korruption.
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