Adventisten in der Schweiz wählen Kirchenleitung

Biel/Schweiz | APD

Auf der alle fünf Jahre stattfindenden Generalversammlung der Schweizer Union der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben am 6. September in Biel 25 Delegierte aus den Kirchgemeinden den Vorstand und die Geschäftsleitung neu gewählt.

Die 4.537 erwachsen getauften Adventisten in der Schweiz sind nach Sprachzugehörigkeit in zwei Vereinigungen aufgeteilt: in die „Deutschschweizerische Vereinigung“ DSV mit Sitz in Zürich und in die „Fédération de la Suisse Romande et du Tessin“ FSRT mit Sitz in Renens. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Union, die nationale Kirchenleitung. Alle fünf Jahre findet eine Generalversammlung mit Delegierten aus den Gemeinden statt, welche den Vorstand und die Geschäftsleitung wählt sowie die Berichte entgegen nimmt.

Neue Geschäftsleitung
Als Präsident der Schweizer Adventisten wurde Pastor Günter Maurer gewählt, der gleichzeitig auch Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz ist. Exekutivsekretär wurde Pastor David Jennah, der als Präsident der Adventisten in der welschen Schweiz sowie im Tessin amtiert. Jean-Luc Waber wurde zum Finanzchef gewählt, der in dieser Funktion auch in der Deutschschweizerischen Vereinigung tätig ist.

Die Statuten der Schweizer Union schreiben vor, die Aufgaben der Geschäftsleitungsmitglieder auf Unionsebene mit Geschäftsleitungsmitgliedern der beiden Vereinigungen zu besetzen. Zudem besteht eine Absprache zwischen beiden Vereinigungen, dass das Amt des Präsidenten sowie des Exekutivsekretärs der Schweizer Union alle fünf Jahre zwischen den jeweiligen Vereinigungspräsidenten wechselt, sagte Günther Maurer.

Neuer Vorstand mit drei Frauen
In den achtköpfigen Vorstand der Schweizer Union der Siebenten-Tags-Adventisten wurden auch drei Frauen gewählt. Neben den Mitgliedern der Geschäftsleitung gehören dem Vorstand folgende Personen an: Silvana Gasser, Anneliese Béal und Rickson Nobre (FSRT) sowie Evelyn Studer und Martin Wälti (DSV).

Mitgliederzahl der Adventisten in der Schweiz ist leicht gewachsen
Laut dem Bericht des ehemaligen Exekutivsekretärs ist die Zahl der Adventisten in der Schweiz in den vergangenen fünf Jahren um 227 Personen gewachsen. Dies sei aber primär „Transferwachstum“ und stamme daher, dass mehr Adventisten aus dem Ausland zugewandert als ausgewandert seien. Ende 2014 gab es in der Schweiz 4.537 erwachsen getaufte Mitglieder, die jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in rund 50 Gemeinden Gottesdienst feiern.

Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen die Entscheidung zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Weltweit gehören über 18,5 Millionen Personen der Kirche an.

Institutionen und Werke der Adventisten in der Schweiz
Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan und Les Diablerets, drei Alters- und Pflegeheime in Epalinges, Krattigen und Oron, sowie zwei Altenwohnheime in Gland und Krattigen, den Advent-Verlag in Krattigen sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens. Im Weiteren unterhalten sie das „Internationale Bibelstudieninstitut“ (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das „Institut d'Etude de la Bible par Correspondance“ (IEBC) in Renens. In Gland befindet sich die Klinik „La Lignière“, spezialisiert auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen.

Ausbildung für Pastoren und Pastorinnen
Die Pastoren und Pastorinnen der Deutschschweiz werden vor allem am „Theologischen Seminar Bogenhofen“ in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird. Die Pastoren der welschen Schweiz lassen sich vorwiegend am „Campus Adventiste du Salève“ in Frankreich ausbilden.

Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich. Der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an die säkularen sowie kirchlichen Medien. Die Schweizerische „Liga Leben und Gesundheit“, Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sieben kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (AG, BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus.

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