Adventisten in Bangladesch mit Kinderschutzprogramm gegen Kinderehen

Silver Spring, Maryland/USA | AR/APD

Die 2014 gegründete adventistische Nichtregierungsorganisation „Kinderrechte und Kinderschutz“ (Child Rights & Protection, CRP) führt in Bangladesch Sensibilisierungs- und Ausbildungsprogramme für Kinderrechte durch. Damit sollen Kinderehen und der Missbrauch von Kindern eingedämmt werden. In Bangladesch gibt es weltweit die höchste Rate an Kinderehen mit Mädchen, die jünger als 15 Jahre sind.

Vielfältige Gründe für Kinderheirat
Faktoren für Kinderehen in Bangladesch seien vielfältig und kompliziert, schreibt die nordamerikanische Kirchenzeitschrift „Adventist Review“ (AR). Arme Familien hätten nicht die Finanzen, um sowohl Söhne als auch Töchter zu unterstützen, was dazu führe, dass die Söhne Priorität bei Schulbildung und anderen Privilegien haben. Damit gekoppelt sei die Tradition, dass die Familie der Braut eine Mitgift an den Bräutigam gibt. Je jünger die Braut, desto geringer die Mitgift. Das führe dazu, dass es für arme Familien wirtschaftlicher ist, ihre Töchter früh zu verheiraten.

Negative Auswirkungen von Kinderheirat grösser als erwartete Vorteile
„Innerhalb von ungefähr zwei Jahren nach einer Kinderheirat kehren die Mädchen oft mit einem Kind in ihre Herkunftsfamilien zurück, und damit ist die Familie noch stärker belastet als zuvor“, teilte Ofelia Raksham, Koordinatorin der adventistischen Nichtregierungsorganisation „Kinderrechte und Kinderschutz“ (CRP) mit. Wenn das Mädchen bei ihrem Mann bleibe, erhöhe dies die Gefahr häuslicher Gewalt.

CRP-Strategie gegen Kinderehen
Es sei Teil der CRP-Strategie über Schulen die Kommunen zu erreichen, berichtete AR. CPR führe in adventistischen Schulen im Land Sensibilisierungsprogramme durch. Missbrauch werde identifiziert, den Kindern werde erklärt, was ihre Rechte seien und wie sie sich gegen Übergriffe wehren könnten.

Adventisten in Bangladesch
In Bangladesch, mit einer Bevölkerung von rund 160 Millionen, gehören 90 Prozent der Einwohner dem Islam an und rund neun Prozent dem Hinduismus. Im Land leben 29.000 Mitglieder der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie unterhalten 152 Grund- und neun weiterführende Schulen, ein College, eine Klinik und einen Verlag.

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