Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft wählt Aufsichtsrat

Wittenberg | DBG/APD

Die 37. Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) hat am 8. und 9. Mai auf ihrer Tagung in der Lutherstadt Wittenberg den Aufsichtsrat der DBG gewählt. Annette Kurschus (54), Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, ist neue Vorsitzende des Aufsichtsrates. Sie tritt damit die Nachfolge des ehemaligen bayrischen Landesbischofs Dr. Johannes Friedrich an.

Kurschus erklärte zu ihrer Kandidatur: „Ich liebe die Bibel und mir liegt daran, dass sie möglichst viele Menschen erreicht. Dazu möchte ich gern durch die verantwortliche Mitarbeit in der Deutschen Bibelgesellschaft beitragen.“

Erfolgreiche Neuerscheinung Lutherbibel 2017
Im Jahresbericht blickte der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel, auf ein erfolgreiches Jahr 2016, in dessen Zentrum das Erscheinen der revidierten Lutherbibel stand. „Mit der Markteinführung der Lutherbibel 2017 ab Oktober 2016 wurde eine wichtige Hürde genommen und zugleich die Revision der Lutherbibel als eines der Großprojekte der letzten Jahre erfolgreich abgeschlossen“ so der Theologe. Mehr als 300.000 Ausgaben der neuen Lutherbibel wurden bereits im vierten Quartal 2016 verkauft.

Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Johannes Friedrich hob vor den rund 60 Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Bibelgesellschaften, der evangelischen Freikirchen (darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) und christlichen Werken vor allem die mediale Aufmerksamkeit hervor, die die Neuerscheinung bekommt.

Vortrag von Professor Dietz zu „Sola scriptura?!“
Thorsten Dietz, Dozent für Dogmatik und Ethik an der Evangelischen Hochschule Tabor Marburg, hielt vor der Vollversammlung einen Vortrag unter dem Titel „Sola scriptura?! Martin Luther und die Autorität der Bibel für das christliche Handeln“. Er betonte, dass moderne Auseinandersetzungen um die prinzipielle Geltung der Schrift schnell den Blick dafür verstellen, wie der tatsächliche Umgang Luthers mit der Bibel in ethischen Fragen aussah. Luthers Schriftgebrauch könne in heutigen ethischen Debatten nicht einfach kopiert werden. Er sei aber weitaus anspruchsvoller und differenzierter, als in vielen heutigen Berufungen auf das reformatorische Schriftprinzip sichtbar werde.

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