Adventistische Kirchenleitung in Kalifornien ordiniert Pastorin

Roseville, Kalifornien/USA | SPECTRUM/APD

Am 24. Juni ist die adventistische Pastorin Beverly Maravilla an der Universitätskirche der La Sierra Universität, Riverside, Kalifornien/USA, zum Pastorendienst ordiniert worden. Maravilla hat laut SPECTRUM, Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren in den USA, nach ihrem Studium sechs Jahre als Pastorin für den Bereich Kinder und Familien an der Universitätskirche gewirkt.

An der Ordinationsfeier haben laut SPECTRUM neben einigen Hundert Kirchenmitgliedern auch Administratoren der regionalen Kirchenleitung teilgenommen. Der Beschluss zur Ordination von Beverly Maravilla sei auf Anfrage der regionalen Kirchenleitung, der Southeastern California Conference (Südostkalifornische Vereinigung, SECC), von der überregionalen Kirchenleitung (Pacific Union Conference) bestätigt worden.

Sandra Roberts, Präsidentin der regionalen Kirchenleitung in Südostkalifornien, begrüßte Beverly Maravilla offiziell zum Dienst als ordinierte Pastorin in der adventistischen Kirche. „Ich darf dich offiziell als ordinierte Pastorin des Evangeliums in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten willkommen heißen. Im Namen deiner Kirche, deiner Kollegen und der Weltkirche - danke, dass du deiner Berufung treu gefolgt bist.“ Anschließend überreichte Sandra Roberts der ordinierten Kollegin die Ordinationsurkunde, einen Pastorenausweis sowie eine Bibel.

Keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastoren und Pastorinnen bei Adventisten
Innerhalb der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastorinnen und Pastoren. Im Juni 2015 stimmte die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) in San Antonio/USA als oberstes Organ der Freikirche erneut mehrheitlich gegen einen Antrag, die Entscheidung zur Ordination von Frauen den einzelnen Divisionen zu überlassen. In dieser Frage wurde bereits bei den Weltsynoden 1990 und 1995 negativ entschieden.

Adventistische Frauen können nach der Entscheidung der Weltsynode in San Antonio zwar weiterhin nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Pastorinnen „gesegnet“ und damit beauftragt werden, Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vorzunehmen; doch ist diese Vollmacht örtlich begrenzt. Während die Ordination von Pastoren innerhalb der Freikirche weltweit Gültigkeit hat, dürfen gesegnete Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung auch praktiziert. Ordiniert zum weltweiten Dienst werden lediglich männliche Geistliche. Nur sie dürfen in das kirchenleitende Amt eines Präsidenten einer Vereinigung oder eines Verbandes berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig ist.

Adventistische Weltkirchenleitung anerkennt die Ordination von Pastorinnen nicht
In den Jahren vor der Weltsynode 2015 in San Antonio sind sowohl in den USA als auch in wenigen europäischen Staaten insgesamt knapp 40 Frauen zum Pastorendienst ordiniert worden. Die Ordination von Beverly Maravilla zum Pastorendienst ist die erste nach dem Beschluss der Weltsynode von 2015.

Pastorin Sandra Roberts wurde im Oktober 2013 offiziell von der dafür zuständigen Delegiertenversammlung mit 72 Prozent Zustimmung zur Präsidentin der Südostkalifornischen Kirchenleitung (SECC) gewählt. Voraussetzung für eine Leitungsfunktion in regionalen (Vereinigung) und überregionalen Kirchenleitungen (Verband/Union) ist die Ordination. Da die Weltkirchenleitung keine ordinierten Pastorinnen in Leitungsfunktionen anerkennt, ist Sandra Roberts als SECC-Präsidentin im offiziellen Verzeichnis der Weltkirchenleitung nicht aufgeführt.

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