Trotz Herausforderungen - weltweites Mitgliederwachstum bei den Adventisten

Pastor G. T. Ng, Generalsekretär der adventistischen Weltkirchenleitung

© Foto: Mylon Medley/Adventist News Network

Trotz Herausforderungen - weltweites Mitgliederwachstum bei den Adventisten

Silver Spring, Maryland/USA | APD

Auf der Jahressitzung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (General Conference Executive Committee), die vom 5. bis 11. Oktober in Silver Spring, Maryland/USA, stattfindet, wurde am 8. Oktober der statistische Jahresbericht 2016 vorgelegt. Laut Dr. David Trim, Direktor des Büros für Archive, Statistik und Forschung der adventistischen Weltkirchenleitung, zählte die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am 30.6.2017 weltweit 20,3 Millionen getaufte Mitglieder. Die Verlustrate sei mit 39 Prozent jedoch recht hoch, was bedeute, dass von fünf neuen Mitgliedern zwei die Kirche wieder verlassen.

Nach dem Bericht der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) erinnerte David Trim die rund 450 Delegierten, Kirchenleiter und Gäste aus der ganzen Welt daran, dass Mitglieder die Kirche üblicherweise nicht wegen theologischer Differenzen verlassen, „sondern weil sie durch eine Lebenskrise gehen oder wegen eines Konflikts innerhalb der Kirchengemeinde“. Eine große Herausforderung, so Trim, sei die Weltgegend im sogenannten 10/40-Fenster. Zwischen dem 10. und 40. Breitengrad gebe es 69 Länder, die mehrheitlich nicht christlich seien. Dort lebten rund 40 Prozent der Weltbevölkerung aber weniger als drei Millionen Adventisten, sagte Trim.

Weltmission
Der Aufgabenbereich „Adventistische Weltmission“ (Adventist Mission) ist Teil des Sekretariats der Weltkirchenleitung. Der Leiter von Adventist Mission, Pastor Gary Krause, berichtete, dass zurzeit 814 Missionare mit ihren Familien im Einsatz stünden sowie 62 Ärzte und Zahnärzte.

Zu Adventist Mission gehören laut AR noch weitere Bereiche:
• Das „Institut für Weltmission“ (Institute of World Mission, IWM), das eine interkulturelle Ausbildung für Missionare im Ausland anbietet sowie ein Wiedereinstiegstraining für Missionare, die in ihre Heimatländer zurückkehren.
• Der „Adventistische Freiwilligendienst“ (Adventist Volunteer Services), der meist Jugendlichen eine Einsatzmöglichkeit in einer kirchlichen Institution, oft in Kindergärten, Waisenheimen oder Schulen der Kirche, vorwiegend in Ländern des Südens, vermittelt. Gegenwärtig stünden weltweit 1.200 Freiwillige im Einsatz.
• Die „Weltweiten Missionspioniere“ (Global Mission Pioneers). Momentan seien laut Krause 2.000 Personen in 130 Ländern im Einsatz. Sie reisen meist in isolierte Gebiete, in denen es keine adventistische Präsenz gibt, um mit den Einheimischen zu leben, das Evangelium in Tat und Wort weiterzugeben und um neue Kirchgemeinden zu gründen.

Adventismus 9/11 – Bericht des Generalsekretärs mit Untertönen
Pastor G. T. Ng präsentierte den Anwesenden in seinem Bericht mit dem Titel „Adventism 911“ einen Rückblick in die Adventgeschichte und erwähnte dabei sieben verschiedene Krisen, welche die Kirche überwunden habe. So habe man 1888 über theologische Fragen Auseinandersetzungen gehabt, und 1907, beim Austritt von Dr. John Harvey Kellogg, dem Mitentwickler der Cornflakes und Erfinder der Erdnussbutter, habe die Kirche die anschließende Krise auch gemeistert. Aus den Krisenerfahrungen der Vergangenheit könne die Kirche für Gegenwart lernen.

Pastor Thomas Mueller, Präsident der Adventisten in Dänemark, bemerkte vor der Abstimmung über die Annahme des Berichts des Sekretariats, dass er einige der gewählten Vergleiche in den Ausführungen von G. T. Ng als unangebracht empfinde, heißt es in einem Bericht von SPECTRUM, einer unabhängigen Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren.

Pastor Ricardo Graham, Präsident einer regionalen adventistischen Kirchenleitung in Kalifornien/USA, meinte laut SPECTRUM, dass es sich dabei um eine Predigt und nicht um einen Bericht gehandelt habe und dass man nicht über einen Bericht, sondern über eine Präsentation abstimmen solle. Pastor Ted Wilson, Weltkirchenleiter, habe daraufhin geantwortet, dass der Exekutivsekretär alles sagen dürfe, was er wolle. Der Bericht des Sekretariats wurde von den Delegierten mehrheitlich angenommen.

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