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Entführte Adventisten in Haiti nach vier Tagen wieder freigelassen

„Wir sind voller Freude und Glück, weil alle in Sicherheit sind“, sagte Figaro Greger, Kirchenvorstand vor Ort und auch Gründer und Leiter des adventistischen Gospel Krèyol Ministry. Die vier Entführten seien Mitglieder seiner Kirchengemeinde.

Die Nachricht von der Freilassung verbreitete sich sehr schnell über die sozialen Medien. Viele Gebetsgottesdienste und Gebetswachen seien die letzten vier Tage organisiert worden. Auch weltweit hatten Kirchenmitglieder für die Freilassung der Entführten gebetet.  Aunulus Estimé, der am Tag der Entführung das Live-Programm moderierte, dankte nach seiner Freilassung für die vielen Gebete. Sein Vertrauen in Gott sei durch diese Erfahrung gewachsen.

Pastor Elie Henry, der Präsident der transnationalen Kirchenleitung der Adventisten für die Region Mittelamerika mit Sitz in Miami/USA war im Dezember selbst mit seiner Tochter Opfer einer Entführung geworden. Er erklärte: „So viele auf der ganzen Welt waren besorgt und haben für uns gebetet. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Pastor Pierre Caporal, der Leiter der Adventisten auf Haiti bekräftigte: „Die Sicherheit der Menschen ist der Kirchenleitung sehr wichtig. Überall wird über Entführungen berichtet, nicht nur in Port-au-Prince. Wir erinnern unsere Mitglieder immer wieder daran, wegen der Risiken, Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.“

In Haiti gibt es über 485.000 Siebenten-Tags-Adventisten, die in 1.129 Kirchen und Gemeinden Gottesdienst feiern. Weiter betreibt die Freikirche ein Krankenhaus, eine Universität, einen Radiosender und ein Medienzentrum sowie Dutzende von Grund- und Sekundarschulen.

Diese Meldung erschien ursprünglich bei Inter-American Division News.




Erneut Adventisten auf Haiti entführt

Übereinstimmende Berichte der Tageszeitung Miami Herald, Qaribo News sowie Adventist News Network (ANN) bestätigten den Vorfall. Ebenso Dr. Gregory M. Figaro, dessen Vater, Greger Figaro, die Gemeinde gegründet hat. „Wenn so etwas passieren kann, dann ist in diesem Land alles möglich, denn es gibt keinen Respekt vor irgendeiner Institution, egal ob es eine Kirche oder eine Schule ist“, sagte Figaro dem Miami Herald. „Sie packen die Leute sogar in ihren Häusern.“

Figaro sagte, er sei während des Vorfalls anwesend gewesen, den viele Haitianer zunächst für einen Aprilscherz oder einen schlecht gespielten Sketch hielten. Er habe ein Klopfen an der Tür gehört und dann einen Mann mit einer Waffe in der Tür stehen sehen. „Zuerst konnte ich es nicht glauben“, sagte er. Danach habe er bewaffnete Männer eintreten sehen. Figaro und andere seien sofort in einen kleinen Flur im Inneren des Studios gerannt, um in Deckung zu gehen.

Es seien etwa 10 bis 15 Personen während des Livestreams anwesend gewesen. Es wären vielleicht acht oder neun bewaffnete Männer gewesen, meinte er. Sie seien in zwei Fahrzeugen gekommen. „Erst als ich eine der Frauen im Flur weinen hörte, wurde mir klar, was gerade passiert war“. Als wir aus dem Korridor zurückkamen hatten sie die Räume bereits verlassen.“

Bei den Entführten handele es sich um zwei Techniker sowie den Pastor Audalus Estimé und den Musiker Welmyr Jean-Pierre. Jean-Pierre sei ein bekannter Pianist und sei oft mit dem in Europa lebenden Beethova Obas, einem berühmten haitianischen Musiker und Komponisten, aufgetreten. Zwei Frauen, die sich ebenfalls im Studio befanden, konnten entkommen, so Figaro. Obas meldete sich sofort auf Twitter, nachdem er die Nachricht gehört hatte und bat auf Kreolisch und Englisch um die Freiheit von Jean-Pierre.

Die Entführung ereignete sich ca. zweieinhalb Stunden nach Beginn eines längeren Gottesdienstes. Minuten zuvor hatte Pastor Estimé über die Macht Gottes gepredigt. Während eines anschließenden Liedes erschien ein unmaskierter, schwer bewaffneter Mann in einem dunklen Hemd auf dem Bildschirm und forderte die Sänger auf, mit ihm mitzukommen.

Die Entführung ereignete sich am Gründonnerstag der Karwoche, die in Haiti traditionell eine tiefreligiöse Woche ist. Die Entführung habe nicht nur die adventistische Kirchengemeinde erschüttert, sondern auch Haitianer innerhalb und außerhalb des Landes. Sie befürchten, dass die sich ausbreitenden bewaffneten Banden im Land mit der zunehmenden Unsicherheit immer mehr an Einfluss gewinnen.

Haiti erlebt einen alarmierenden Anstieg von Entführungen, die im letzten Jahr um 200% zugenommen haben. Während niemand vor diesem Phänomen gefeit ist, ist diese jüngste Entführung die zweite, die die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Haiti trifft. Im Dezember wurde Pastor Elie Henry, der Leiter der Siebenten-Tags-Adventisten in der Region Mittelamerika zusammen mit seiner Tochter, einer Physiotherapeutin, entführt, Sie wurden an Heiligabend entführt und später unversehrt wieder freigelassen.

Auch Henry habe eine Videokopie von dem Vorfall in Diquini erhalten und konnte zunächst nicht glauben, was er da sah. „Uns fehlen die Worte. Wir sind emotional hin- und hergerissen über das, was hier passiert“, sagte Henry. „Wir müssen am Glauben festhalten und unser Vertrauen auf Gott setzen.“

Weltkirchenleiter Pastor Ted N.C. Wilson rief seine Kirchenmitglieder in einer ersten Reaktion auf, für die Entführten ernsthaft zu beten. „Betet, dass sie ohne Schaden oder Schwierigkeiten zurückgebracht werden. Bitte betet für ihre Familien und betet für die Täter, und für das Land Haiti.“

Diese Meldung erschien ursprünglich im Miami Herald und bei Adventist News Network

 




Kirchenpräsident nach vier Tagen in Haiti unversehrt freigelassen

„Ich habe mit Pastor Henry gesprochen und er hat mir mitgeteilt, dass er und Irma mit seiner Frau Ketlie in Port-au-Prince wieder zusammen sind und es allen gut geht“, sagte Pastor Leonard Johnson, Exekutivsekretär der Freikirche in Mittelamerika.

„Wir preisen Gott für seinen Schutz „, fuhr Pastor Johnson fort. „Unsere Kirchenleiter und Mitglieder im gesamten Gebiet und in der ganzen Welt haben für ihre Freilassung gebetet, und wir sind erleichtert und Gott sehr dankbar.“

Im Namen der Divisionsleitung dankte Pastor Johnson den Einzelpersonen und Organisationen, die unermüdlich gearbeitet hätten, und denen, die für die sichere Rückkehr von Pastor Henry und Irma gebetet haben.

Zur ursprünglichen Pressemitteilung: www.interamerica.org.




Adventistischer Kirchenpräsident in Haiti entführt

In einer Erklärung veröffentlichten die Administratoren der IAD, dass die Familie Henry bestätigt habe, dass Pastor Elie Henry und seine Tochter Irma von unbekannten Personen in Haiti festgehalten werden. Die Familie Henry stehe in regelmäßigem Kontakt mit Pastor Elie und gehe davon aus, dass es sowohl ihm als auch seiner Tochter so gut gehe, wie es unter diesen Umständen zu erwarten sei. Die Familie und andere seien bemüht, eine sichere Rückkehr zu erreichen.

Irma Henry ist Leiterin der Physiotherapie im „Haiti Adventist Hospital“. Ihre Eltern waren zu einem kurzen Urlaubsbesuch in Haiti. Irma und ihr Vater verließen das Krankenhaus am Abend gegen 18 Uhr mit einem Privatfahrzeug und kamen dann nicht an ihrem erwarteten Ziel an.

Die Familie Henry, die Freikirche und die Polizei in Haiti bitten darum, jegliche Art von Postings in sozialen Netzwerken zu vermeiden, um die Verhandlungen zur Freilassung nicht zu gefährden. Vielmehr sollten Gebete Pastor Henry und seine Tochter Irma in dieser schwierigen Zeit unterstützen.

Inter-Amerikanische-Division (IAD)
Die transnationale Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika (IAD) mit Sitz in Miami, Florida/USA umfasst das Gebiet von Mexiko und der südlichen Länder Zentralamerikas bis Venezuela und Kolumbien einschließlich aller Inseln der Karibik. Bei einer Bevölkerungsdichte von 299.962.000 Bewohnern sind 3.754.188 Kirchenmitglieder in 14.708 Kirchengemeinden organisiert (Stand: Juni 2019).




ADRA-Mitarbeiter im Kongo freigelassen

ADRA arbeitete eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Entführer zu kontaktieren. Auch blieben sie mit den Angehörigen der ADRA-Mitarbeiter in engem Kontakt. Nach vier Tagen wurden alle drei Geiseln unverletzt freigelassen und zur Untersuchung ihres Gesundheitszustands in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.

„Wir sind sehr erleichtert, dass wir die sichere Rückkehr unserer Mitarbeiter erreicht haben“, berichtet Michael Kruger, Präsident von ADRA. „Wir sind Gott sehr dankbar, dass er sie beschützt hat und auch den örtlichen Behörden und unserem ADRA-Team, das uns bei dieser schwierigen Mission geholfen hat. Obwohl dies eine gute Nachricht ist, sind die Angriffe auf humanitäre Helfer nach wie vor hoch; eine Situation, die nicht nur unsere Mitarbeiter, sondern auch die Ortschaften, denen wir dienen, betreffen. Wir werden unsere Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und verschärfen, um den Schutz und die Sicherheit aller unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, damit wir weiterhin vielen gefährdeten Familien dienen und helfen können“.

Dies sei der zweite gemeldete Angriff auf ADRA-Mitarbeiter in der DRK seit 2009, der damals zur Tötung eines ADRA-Mitarbeiters führte, so die ADRA-Geschäftsleitung weiter. Im Jahr 2019 übertrafen die Angriffe auf Entwicklungshelfer weltweit alle bisherigen Berichte: laut der Datenbank über die Sicherheit humanitärer Helfer („Humanitarian Outcomes‘ Aid Worker Security Database“) wurden insgesamt 483 Entwicklungshelfer angegriffen und 124 entführt.

ADRA ist Teil eines globalen Netzwerkes humanitärer Hilfseinrichtungen. ADRA verurteilt diese Angriffe und fordert, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und so Gerechtigkeit für die Überlebenden hergestellt werde.

ADRA ist seit Mitte der 1990er Jahre in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) aktiv und unterstützt die zurückkehrenden Flüchtlinge mit Unterkünften, Non-Food-Artikeln, das Eintreten für Landbesitzrechte und spielte eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung der Ausbreitung des Ebola-Ausbruchs. Durch Aufklärung über Hygiene und sanitäre Grundversorgung half ADRA den schwer erreichbaren Ortschaften. ADRA arbeitete auch partnerschaftlich mit dem Gesundheits- und Bildungsministerium in der DRC zusammen, um Gesundheitskliniken und Schulen
bauen zu können.

ADRA International
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist der internationale humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der in 118 Ländern tätig ist. Ihre Arbeit stärkt die Bevölkerung und verändert Leben auf der ganzen Welt, indem sie nachhaltige Entwicklung und Katastrophenhilfe leistet. Es ist ADRA’s erklärtes Ziel, Menschen zu dienen, damit alle so leben können, wie Gott es beabsichtigt hat. 1987 wurde der deutsche Zweig ADRA Deutschland e.V. gegründet. Weitere Informationen unter www.adra.de.