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ADRA Polen unterstützt Ukraineflüchtlinge

Psychische Belastungen

Demnach berichteten die Flüchtlinge von psychischen Belastungen, wie Schuldgefühlen, Sinnlosigkeit, Aggression, Unsicherheit und dem Bedürfnis, ihre Kinder mit ihren eigenen begrenzten Mitteln unterstützen zu können.

Staatliche Hilfen im Juli für Geflüchtete ausgelaufen

Der Juli 2022 sei für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein besonders schwieriger Monat gewesen, da die staatlichen Hilfen ausgelaufen seien und die Touristensaison begonnen habe, erläuterte ADRA Polen. Umfassende und spezielle Unterstützung sei notwendig, um ihnen zu helfen, sich vom Kriegstrauma zu erholen, auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden und in die polnische Gesellschaft zu integrieren, so die ADRA-Leiter. ADRA helfe den Geflüchteten in Polen ein neues Leben zu beginnen. Ukrainer aus zerstörten Gebieten suchten sich in Polen einzurichten. Jene aus der Westukraine strebten eher eine baldige Rückkehr in ihr Land an, sagte Renata Karolewska, Regionalkoordinatorin bei ADRA Polen.

ADRA Polen unterhält knapp 50 Unterkünfte für Geflüchtete

Das Hilfswerk stehe den vom Krieg betroffenen Ukrainern und Ukrainerinnen durch humanitäre Transporte, Evakuierungen, Bargeldhilfe, Flüchtlingsunterkünfte und psychologische Betreuung bei. Zudem unterhalte ADRA Polen im Land fast 50 Unterkünfte für Geflüchtete, in denen bereits mehr als 2.000 Personen untergebracht worden seien.

Integration in den polnischen Arbeitsmarkt

„Derzeit suchen Menschen, die an einem langfristigen Aufenthalt interessiert sind, unsere Zentren auf“, berichtete Elżbieta Krzynówek, eine regionale Koordinatorin von ADRA Polen. „Sie haben vor, eine dauerhafte, legale Arbeit zu finden und sechs Monate, ein Jahr oder länger in unserem Land zu bleiben, während ihre Kinder Bildungseinrichtungen besuchen. Die Unterkünfte, die wir in den Notunterkünften anbieten, sollen ihnen helfen, Arbeit und eine künftige Wohnung zu finden. Letztendlich wollen sie eine Wohnung mieten“, so Krzynówek.

Unterstützung durch ukrainische Psychologen

Die Befriedigung der Grundbedürfnisse schaffe Raum für die Behandlung anderer Probleme, erklärte die in der Ukraine geborene Psychotherapeutin Roksana Korulczyk. Sie ist eine von vier ukrainischen Psychologen, die im Rahmen einer Initiative von ADRA Polen ukrainische Flüchtlinge psychologisch und informativ betreuen. Viele suchten nach Sicherheit und einem Sinn im Leben, so Korulczyk. Es gebe aber auch Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme von Hilfe.

ADRA Polen richtet Integrationszentren ein

Das Hilfswerk richte Orte mit fachkundiger Unterstützung auf dem Gebiet der Psychologie, der Rechtsberatung, des Erlernens der polnischen Sprache und sogar mit entspannenden Massagen ein. Solche Zentren würden unter anderen in Warschau, Lublin und Kattowitz entstehen. In einer späteren Phase plane ADRA weitere Zentren in anderen Teilen des Landes zu eröffnen.

Über ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA hilft Menschen unabhängig von ihrer ethnischen und politischen Zugehörigkeit, ihrem Geschlecht oder ihrer Religion.




Stabile Finanzen und Raum für konservative Überzeugungen

Raum für Öffnung und Toleranz für konservative Überzeugung
In großer Offenheit, so eine Pressemeldung der EMK, hätten die Konferenzmitglieder die Ergebnisse des Runden Tischs erörtert, die nach anderthalbjährigen Beratungen zur Gründung eines Gemeinschaftsbunds der Evangelisch-methodistischen Kirche geführt hatten. Sie sahen auch die Öffnung der Kirche hinsichtlich des Umgangs mit Homosexualität in der Kirche vor. Die Aussprache dazu habe deutlich gemacht, dass Christen und Gemeinden mit konservativen Überzeugungen in sexualethischen Fragen innerhalb der EmK in Ostdeutschland einen „geachteten Platz und ihre geistliche Heimat in der Kirche haben“ sollten. Der von den Mitgliedern des Runden Tischs praktizierte faire Umgang mit unterschiedlichen Überzeugungen sollte sich auch in die Gemeinden hinein fortsetzen.

Krisenbewältigung durch Verlassen gewohnter Bahnen
Im Blick auf die zuvor genannte immer noch anhaltende innerkirchliche Diskussion im Umgang mit Homosexualität hätten sich die Mitglieder der Jährlichen Konferenz mit einem Vortrag zum Thema Krisenbewältigung aus theologischer, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht beschäftigt. Der Erziehungswissenschaftler Matthias Stiehler aus Dresden habe darauf hingewiesen, dass Krisen Situationen seien, „in denen das Leben nicht mehr in den gewohnten Bahnen weitergehen kann“. In den damit verbundenen Auseinandersetzungen dürfe nicht zu schnell nachgegeben werden. Aber wenn es „um die Wahrheit“ gehe, werde es schwierig. Denn, so Stiehler, man könne sich ihr annähern, „aber im Besitz haben wir sie nie“. Komplexe Krisen seien daran erkennbar, dass sie nicht alleine lösbar seien. Problematisch werde es, wenn keine Hilfe in Anspruch genommen oder zu spät organisiert werde. Das „Lob der Schwachheit als Stärke“ von Paulus im zweiten Korintherbrief (Kapitel 12) zeige, dass nicht die immer Starken den entscheidenden Beitrag leisteten, „sondern eher die, die auch schwach sind und sich das zugeben können“.

Begegnungsstätte Schwarzenshof: Ort nachhaltigen Lebens
Der Tagungsort für die virtuelle Konferenzübertragung, die Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof, sei wie andere Bildungs- und Gästehäuser auch mit Wirtschaftlichkeitsfragen der Einrichtung konfrontiert. Unter der Leitung der neuen Geschäftsführung unter dem vormaligen Eventmanager Martin Schwartz wolle sich die Schwarzenshofer Einrichtung der EmK als „Kirche in anderer Gestalt“ weiterentwickeln. Dabei sollten angesichts der bevorzugten Lage eines großen Geländes mit mehreren Häusern am Rand eines Waldgebiets und in der Erholungsregion Thüringer Wald ökologische Gesichtspunkte eine große Rolle spielen. Die Mitglieder der Konferenz beschlossen dafür die Einrichtung eines Fonds mit 250.000 Euro zur Erhaltung und Entwicklung der Immobilien. Mit einem neuen Energiekonzept sollen dazu erste Schritte eingeleitet werden.

Finanzielle Einnahmen stabil
Erfreulicherweise seien die Einnahmen im zurückliegenden Pandemiejahr gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Eine weitere Steigerung wie in den Jahren zuvor sei aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen. Der Gebedurchschnitt pro Kirchenglied und Jahr sei erneut um rund drei Prozent gestiegen. Leider werde die positive Wirkung dieser Steigerung durch die abnehmende Zahl der Kirchenglieder von jährlich rund zwei Prozent wieder abgeschmolzen.

Statistisches
Die Zahl der Kirchgenglieder und Kirchenangehörigen betrug zum 31. Dezember 2020: 11.452 (Vorjahr: 12.003). Finanzen: Die Einnahmen mit 4,02 Millionen Euro blieben trotz Corona nahezu stabil (minus 1,1%); die Rückgänge (geringere Kollekten) konnten durch höhere Spenden und geringere Ausgaben im Wesentlichen ausgeglichen werden.

Weitere Informationen zur Evangelisch-methodistischen Kirche: https://www.emk.de/.




COVID-19: Adventisten mit Finanzausgleich in West- und Südeuropa

Der Finanzbericht der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (EUD), den Norbert Zens, Finanzvorstand (CFO), bei der Jahresendsitzung den 68 Mitgliedern des Exekutivausschusses vorlegte, bot ein allgemein positives Bild für 2020, auch wenn es einige Bereiche habe, „die Anlass zur Sorge geben“, schreibt die EUD-Kommunikationsabteilung.

Verwendung der regelmäßigen Einnahmen (Zehntengelder)

Haupteinkommen adventistischer Kirchen sind die Zehnten-Einnahmen. Kirchenmitglieder spenden zehn Prozent ihres Einkommens, damit die Kirche ihren Auftrag erfüllen kann. Mit den Zehntengeldern werden Löhne für Pastoren und Pastorinnen, Evangelisten sowie Mitarbeitende an vorderster Front (58 Prozent) beglichen. 22 Prozent werden für die Tätigkeiten der verschiedenen Verwaltungsebenen für regionale, überregionale sowie teilkontinentale Kirchenleitungen (Vereinigungen, Unionen und Divisionen) verwendet. Der Rest wird für die Unterstützung von Bildungseinrichtungen (9 Prozent), Medienarbeit (4 Prozent) und direkte Evangelisation (4 Prozent) gebraucht.

Rückgang der Spenden um 30%
Die zweite Säule, auf der die finanzielle Unterstützung für die Aufgaben der adventistischen Kirche steht, sind freiwillige Spenden (Opfergaben), die während der Gottesdienste gesammelt werden. Zens berichtete, dass die Opfergaben im Kirchenverwaltungsgebiet der EUD durch den Lockdown gegenüber 2019 um fast 30 Prozent zurückgegangen seien. Während sich in den meisten Ländern der EUD der von den Kirchenmitgliedern überwiesene Zehnte nach dem Lockdown sehr gut erholt habe, „haben wir das bei den Spendengeldern bisher nicht gesehen“, sagte Norbert Zens. Er wies darauf hin, dass es wichtig sei, zu verstehen, dass die Finanzierung der Missionsarbeit der Kirche – etwa in Afrika, dem Fernen und Nahen Osten – stark von den Spendengeldern abhänge.

Budget 2021 der EUD-Kirchenleitung gegenüber 2020 um 8% reduziert
Eine Reduktion des Budgets der teilkontinentalen Kirchenleitung (EUD) für 2021, um acht Prozent gegenüber dem Budget von 2020, sei notwendig gewesen, so Zens. Das sei kein einfacher Prozess gewesen, zumal niemand wisse, wie sich die finanzielle Situation im Jahr 2021 entwickle. Zudem könne es sein, dass das Budget im Lauf des Jahres angepasst werden müsse.




Adventisten in Deutschland beschließen Sparmaßnahmen wegen Corona-Krise

„Wir haben nun insgesamt Einsparmaßnahmen in Höhe von 245.000 € beschlossen. Dies sind in Summe 6,5 Prozent der geplanten Spendeneinnahmen“, so Finanzvorstand Dieter Neef. Die Sparmaßnahmen bezögen sich auf die beiden überregionalen adventistischen Kirchenleitungen in Deutschland (Nord- und Süddeutscher Verband) für das Jahr 2020. „Darüber hinaus haben auch alle regionalen adventistischen Kirchenleitungen (Vereinigungen) entsprechende Sparpakete beschlossen“, teilte Neef mit. Insgesamt betrage das Einsparvolumen rund 2 Millionen Euro.

Keine Kirchensteuer
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhebt keine Kirchensteuer, sondern unterhält ihre Pastoren und Institutionen durch freiwillige Spenden und Gaben, zu denen auch der biblische „Zehnte“ gehört. Viele Mitglieder geben neben zehn Prozent ihres Einkommens weitere Spenden für besondere Projekte.

Rückgang von Spenden
Ausfallende Gottesdienste und wirtschaftliche Einschränkungen führten auch zu einem Rückgang von Spenden und Zehnten für die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der sich in den vorliegenden Zahlen für die Monate März und April 2020 zeige, so Finanzvorstand Neef. Verschiedene Einrichtungen der Kirche hätten seit März Kurzarbeit angemeldet. Dazu kämen bundesweite Ausfallkosten aufgrund von Corona bedingt abgesagten Veranstaltungen von rund 100.000 Euro. Für Unternehmen und Einrichtungen der Freikirche in Deutschland wurde ein Krisenfonds zur Liquiditätshilfe in Höhe von rund 450.000 Euro eingerichtet. Laut Neef stehe die Freikirche in Deutschland im Vergleich zu anderen Entitäten der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in West- und Südeuropa jedoch noch relativ gut da.




Adventisten: Weltkirchenleitung von Währungsschwankungen betroffen

Demnach habe das brasilianische Real, die Hauptwährung der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Südamerika (SAD), seit Jahresbeginn 49 Prozent seines Wertes verloren. Jene Gelder, die aus Südamerika an die Weltkirchenleitung in die USA überwiesen würden, hätten deshalb nur noch die Hälfte an Wert. Im gleichen Zeitraum habe der südafrikanische Rand 38 Prozent, der Euro 5 Prozent, der Australische Dollar 21 Prozent und das Britische Pfund 13 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar verloren, schreibt ANN.

Vor einigen Jahren habe die Weltkirchenleitung ein rigoroses Sicherungs-Programm eingeführt mit dem Währungsrisiken besser gemanagt werden könnten und das gegen Währungsschwankungen schützen soll. Dieses Programm habe laut ANN dazu beigetragen, dass die finanziellen Schäden, welche die Krise bis jetzt verursacht habe, abgemildert werden konnten.

Gegenüber den menschlichen Tragödien dieser Krise habe die finanzielle Situation der Kirche aber nur nachgeordnete Bedeutung. Diese COVID-19-Krise sei viel mächtiger und erfasse mehr als nur Dollar und Cent, so ANN.




COVID-19: Zentralamerikas Adventisten vor finanziellen Kürzungen

Zum Gebiet der Interamerikanischen Kirchenleitung gehören Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien, Venezuela, die Karibischen Inseln, Guyana, Französisch-Guayana und Surinam, mit 3.835.017 adventistischen Christen in 23.000 Kirchengemeinden. Das Verbot von Versammlungen und Hausarrest von Bürgern hat die Schließung von Kirchen und die Aussetzung religiöser Versammlungen erzwungen, was die Zehnten und Opfergaben, die Haupteinnahmequelle der adventistischen Freikirche, einschränkt. „Die drastischen und anhaltenden Auswirkungen auf die Wirtschaft Lateinamerikas und der Karibik sind noch nicht messbar, aber sie werden einen großen finanziellen Tribut für die Kirche in der Region bedeuten“, schreibt AT. „Bei der Abfassung dieser Zeilen können wir das Ausmaß der Auswirkungen auf das Finanzierungsumfeld der einzelnen kirchlichen Einheiten noch nicht ermessen“, formulierte Verduzco in Anschreiben .

Ende März hatte Verduzco die überregionalen Kirchenleitungen in seinem Verwaltungsgebiet aufgefordert, die Ausgaben „auf das notwendige und unerlässliche Mindestmaß“ zu beschränken, damit „der Betrieb wegen fehlender Einnahmen nicht total gelähmt“ werde. Die Priorität bestehe darin, das Gehalt der insgesamt 21.055 Arbeitnehmenden, davon 3.435 Pastoren, 3.420 administrative Mitarbeitende, 3.264 Lehrpersonen in Primar- sowie 4.718 in Sekundarschulen, Colleges und Universitäten, zu garantieren.

Finanzielle und personelle Maßnahmen für Angestellte
Die kirchlichen Organisationen und Institutionen sollen laut Finanzvorstand ihre Ausgaben „auf die Höhe des verfügbaren Bargeldes“ stützen, bzw. auf die realen Einnahmen. Dies könne bedeuten, dass Leistungen für die Mitarbeiter ausgesetzt würden, wie z.B. „Tagegelder, Reisekosten, Autoamortisation und andere Ausgabeposten jährlicher Art“. Wenn strengere Maßnahmen nötig seien, könne dies zu einer prozentualen Kürzung des Gehalts der Arbeitnehmenden führen, schrieb Filiberto Verduzco oder zu Pensionierungen von Personen, die das Alter erreicht bzw. genügend Dienstjahre haben.

Würde die Situation noch ernster, sollten zuerst Angestellte in der Kirchenverwaltung entlassen werden, damit die Pastoren weiterhin in den Kirchenregionen den pastoralen Dienst ausführen und die Kirchenmitglieder begleiten könnten. Angesichts einer möglichen Entlassungswelle und der Einstellung des Betriebs in einigen Bereichen, wäre die Kirche zutiefst betroffen. AdventistToday berichtet auch, dass in einigen lateinamerikanischen Ländern Entlassungen inmitten einer Gesundheitskrise verboten seien, was rechtliche Ansprüche gegen die Organisation auslösen könnte.

Reduktion der Beiträge an übergeordnete kirchliche Organisationen

Es werde auch die Option diskutiert, dass regionale und überregionale Kirchenleitungen ihre Abgaben an die übergeordnete kirchliche Organisation ganz oder prozentual einstellen könnten. In diesem Fall müsse der Beschluss zur Anpassung des Zehntenprozentsatzes der übergeordneten kirchlichen Dienstebene mitgeteilt werden. Die übergeordneten kirchlichen Strukturen werden bei den Siebenten-Tags-Adventisten weltweit durch festgelegte prozentuale Abgaben finanziert, die aus Zehnteneinnahmen der Kirchengemeinden vor Ort stammen.

Das Schreiben im Original in Spanisch: https://bit.ly/369vnQo




Wechsel im Vorstand von ADRA Deutschland e.V.

Wechsel im Vorstand
Mitten in der Corona-Pandemie trat der Aufsichtsrat von ADRA Deutschland e.V. digital zusammen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Da Johannes Naether nicht erneut für den Vorstand kandidiere, werde Robert Schmidt laut ADRA-Pressemeldung neu in den Vorstand aufrücken. Naether wechselt in den Aufsichtsrat.

Neuer stellvertretender Vorsitzender Robert Schmidt
Robert Schmidt (46) ist international ausgebildeter Finanzfachmann. Der ursprünglich aus Oberursel im Taunus stammende Schmidt hat International Business Administration studiert (MBA). Weiterbildungen im Bereich Strategic Finance, Strategic Marketing, Executive Leadership und Executive Coaching führten ihn an renommierte Studienplätze wie Newcastle, Lausanne und Chicago. An der IE Business School in Madrid gehörte er zu den 5 besten Absolventen des Masterprogramms und wurde in die internationale Beta Gamma Sigma Gesellschaft der Wirtschaftswissenschaften aufgenommen. Sein beruflicher Werdegang führte ihn anschließend zu international agierenden Unternehmen in den Bereichen Sportartikel, Maschinenbau und Intralogistik, bei denen er sich um Finanzen, Controlling, Projektmanagement und strategische Planung kümmerte. Schmidt spricht Deutsch, Englisch und Spanisch.

Seit Oktober 2019 ist er bei ADRA und leitet als Chief Financial Officer (CFO) den Bereich Finanzen der Hilfsorganisation. Schmidt ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Zu seinen Freizeitbeschäftigungen gehören gärtnern zusammen mit seiner Frau und fotografieren mit Kamera und Drohne. Zu seiner Berufung in den Vorstand von ADRA meint er: „Nach einem halben Leben in der Privatwirtschaft bin ich nun sehr froh, Teil eines weltweiten Teams und Netzwerks zu sein, dessen Aufgabe es ist, Hoffnung zu geben und praktische Hilfe für unsere Mitmenschen zu leisten.“

Reaktionen
„Die gute Zusammenarbeit in den ersten Monaten und seine betriebswirtschaftliche Kompetenz sind ein Gewinn für ADRA“, so der scheidende Vorgänger Johannes Naether. Geschäftsführender Vorstand Christian Molke freue sich, Robert Schmidt im Vorstand begrüßen zu können. Gleichzeitig sei er unendlich dankbar für die jahrelange Mitarbeit von Naether im Vorstand von ADRA und froh, auch in Zukunft nicht auf dessen Expertise verzichten zu müssen.

Gemeinsam äußern Molke und Schmidt: „Wir freuen uns auf die gemeinsame Aufgabe und eine konstruktive Zusammenarbeit. Möge diese Weichenstellung mit dazu beitragen, dass die Arbeit von ADRA zum Segen für Menschen in Not werden wird. Nur gemeinsam mit dem ganzen Team aller Mitarbeiter/Innen bei ADRA werden wir die kommenden Herausforderungen bewältigen“.

ADRA Deutschland
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungs-Organisation (Non Governmental Organization – NGO). ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 gegründet und steht der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Getreu dem Motto „damit Menschen wieder hoffen können“ arbeitet ADRA Deutschland e.V. als Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen Büros (Stand: 1. Januar 2019) partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.




Neuer Finanzierungsmodus für adventistische Weltkirchenleitung

Finanzstruktur der Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhebt keine Kirchensteuer. Sie unterhält ihre Pastoren, Institutionen und Aufgaben durch den biblischen „Zehnten“ sowie weitere freiwillige Gaben. Adventistische Kirchenmitglieder überweisen zehn Prozent ihres Einkommens, den Zehnten, an die Ortsgemeinde. Die Ortsgemeinde schickt den Zehnten zur regionalen Kirchenleitung (Vereinigung), bei der ein Großteil der Zehntengelder bleibt, um ihre Aufgaben, Gehälter der Mitarbeitenden, Missionsprojekte und soziale Leistungen für Pensionierte sowie Beiträge an theologische Ausbildungsstätten zu begleichen. Der Rest der Zehntengelder wird an die überregionale (Union/Verband) sowie an die teilkontinentale Kirchenleitung (Division) weitergeleitet. Die teilkontinentale Kirchenleitung (Division) leitet von ihren Zehnteneinnahmen im Moment zwei, im Jahr 2030 drei Prozent an die Weltkirchenleitung für deren Aufgaben und Betrieb weiter. Diese Erhöhung der Beiträge an die Weltkirchenleitung für zwölf der dreizehn Kirchenregionen sei nicht unumstritten gewesen, berichtet Adventist Review AR, die nordamerikanische Kirchenzeitschrift.

Finanzbericht 2018 der Weltkirchenleitung

Die Finanzlage der adventistischen Weltkirchenleitung sei trotz weltweiter Unsicherheiten im Bereich des Erwarteten, sagte Juan Prestol-Puesán, Finanzchef der Kirche, bei der Präsentation des Finanzberichts 2018. Er danke „in erster Linie“ Gott für seine Segnungen, so Prestol. Die Zehnteneinnahmen der Kirche seien 2018 weltweit um 3,6 Prozent oder knapp 90 Millionen US-Dollar (81 Mio. Euro) auf 2,47 Milliarden US-Dollar (2,2 Mrd. Euro) gestiegen – davon stammten allein 56 Millionen US-Dollar (50,3 Mio. Euro) von den nordamerikanischen Adventisten.

Er erwarte per Ende 2019 ein ausgeglichenes Ergebnis, sofern keine großen zusätzlichen Schwankungen bei den Schlüsselwährungen auftreten und die Haushaltsdisziplin bei den Ausgaben und Mittelzuweisungen an Kirchenregionen beibehalten werde, sagte der Finanzchef bezüglich der aktuellen Finanzlage. Die Ausgaben der Weltkirchenleitung für ihren Betrieb seien zwar um 1,6 Millionen US-Dollar (1,4 Mio. Euro) gestiegen, lägen aber immer noch unterhalb der durch die Arbeitsrichtlinien (Working Policy) für ihren Betrieb bewilligten zwei Prozent der Weltzehnteneinnahmen.

Die Liquiditätssituation sei gut. Das Nettovermögen der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) sei bis zum 30. September 2019 um 1,2 Millionen US-Dollar (1,07 Mio. Euro) gestiegen, was auf Kapitalerträge zurückzuführen sei. Prestol-Puesán schloss den Finanzbericht mit einem Dank an Gott und für die „Großzügigkeit der Mitglieder“.