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Gebet für den Frieden in der Ukraine

Hashtag #pray4ukraine

Ein bereits seit 2014 andauernder Krieg gegen die Ukraine hat mit der am 24. Februar 2022 gestarteten russischen Invasion auf das gesamte ukrainische Staatsgebiet eine dramatische Eskalation erfahren. Zum ersten Jahrestag dieses Angriffs sollen am 24. Februar 2023 an vielen Orten in Deutschland und auch in den sozialen Medien Friedensgebete stattfinden, in denen für das Ende des unsäglichen Leids in der Ukraine gebetet wird. Unter dem Hashtag #pray4ukraine soll dieses vielstimmige Gebet im Internet breit sichtbar gemacht werden.

Videobotschaften

Zum Gebet für die Ukraine laden die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Dr. hc. Annette Kurschus, Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, in Videobotschaften ein, die in den Gemeinden im Gottesdienst eingespielt werden können.

Mit Bezug auf die Zehn Gebote erinnert der ACK-Vorsitzende und orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron daran, dass der Aufruf und die Förderung von Waffengewalt Grundüberzeugungen des Glaubens infrage stellen: „Das Verbot ‚Du darfst nicht töten!‘ leitet sich wie alle anderen Gebote daraus ab, dass ich Gottes Herrschaft über mein eigenes Leben und das Leben der ganzen Welt, die er uns geschenkt hat, anerkenne und bekenne. Wenn ich hingegen den Krieg ausrufe, pervertiere ich den guten Schöpfergott damit zum Kriegsherrn. Das darf nicht sein!“

Bischof Dr. Georg Bätzing ermutigt in seinem Impuls, weder die Hoffnung auf den Frieden aufzugeben, noch in eigenen Bemühungen zum Einsatz für den Frieden nachzulassen: „Alles, was wir mit unseren begrenzten Mitteln und im Wissen um die Fehlbarkeit und Verführbarkeit der Menschen unternehmen, um der Gewalt Einhalt zu gebieten und um die Gewalt, die in den Strukturen der Welt und in uns selbst steckt, einzudämmen und auszutrocknen, bleibt wertvoll und geboten. Und zugleich erkennen wir an all unseren Bemühungen etwas Vorläufiges und Fragmentarisches: Der Friede ist nie endgültig, nie ein für alle Mal zu gewinnen.“

Die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, ruft in ihrer Ansprache zum gemeinsamen Gebet für Frieden in der Ukraine auf: „Lasst uns beten für einen Frieden, in dem nicht nur die Waffen schweigen und die Tage in Kälte und Dunkelheit beendet sind, sondern in dem gequälte Menschen befreit aufatmen können und erste Schritte in eine neue Zukunft möglich werden. Lasst uns beten für einen Frieden, in dem der atemlose Kampf ums Überleben aufhört, sodass endlich Raum ist, die ungeweinten Tränen zu weinen um die geliebten Menschen, die gestorben sind, und um das Leben, wie es vor dem Krieg war.“

Materialien

Die Gottesdienstvorlage sowie die geistlichen Impulse von Präses Dr. hc. Annette Kurschus, Bischof Dr. Georg Bätzing und Erzpriester Radu Constantin Miron sind als PDF-Dateien zum Herunterladen unter www.dbk.de verfügbar.

Die Impulse als Videobotschaften findet sich unter:

Präses Dr. hc. Annette Kurschus:      https://youtu.be/O-w_kl3ouxU

Erzpriester Radu Constantin Miron:  https://youtu.be/owobA9b7mNI

Bischof Dr. Georg Bätzing:               https://youtu.be/FjyWebquP60




Durch Gerechtigkeit zu Frieden und Sicherheit

Während auf der 59. Münchener Sicherheitskonferenz im Hotel „Bayerischer Hof“ Politiker aus aller Welt vom 17.-19.02.2023 über aktuelle Themen der globalen Sicherheitspolitik diskutierten, begleiteten einen Straßenblock weiter unterschiedliche Initiativen dieses internationale Treffen mit Gebeten für den Frieden und Geschwisterlichkeit. Unter dem Motto: „Beten für den Frieden“ gestalteten Kirchen der ACK München, Hilfswerke, Vereine und geistliche Gemeinschaften jeweils eine Stunde der Besinnung, Meditation und des Gebets. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern übernahm ein Segment am Freitagnachmittag von 15 – 16 Uhr.

Gerechtigkeit – Frieden – Sicherheit

In seiner kurzen Andacht über einen Bibeltext aus Jesaja 32,17 sprach Pastor Eric Hensel, München, von einer „heilsamen Spirale“ aus Frieden und Gerechtigkeit. Dabei seien Friede und Sicherheit das Ergebnis von Gerechtigkeit. Würde diese Spirale jedoch in ihr Gegenteil verkehrt, so würde sie zu einem Teufelskreis aus Ungerechtigkeit und Krieg. „Wie also Frieden schaffen?“ fragte Hensel die Zuhörenden. Aus der Wortwurzel des hebräischen Begriffes Shalom entwickelte er seine Antwort. So gehörten „Vollständigkeit“ und „Erfüllung“ ebenso unter diesen Begriff, wie „friedfertig sein“, „erstatten“ und „wiederherstellen“. „Ich lade uns ein, „Frieden“ mal unter dem Blick der „Vollständigkeit“, der „Fülle“ und der „Vervollständigung“ zu denken“, so der Theologe. Gestaltet wurde diese einstündige Friedensandacht mit Liedmeditationen, Fürbitten und Querflötenmeditationen von Franz Fink, emeritierter Dozent der Dommusikhochschule Regensburg.

Beten für den Frieden

Das Gebet zur Münchener Sicherheitskonferenz „Beten für den Frieden“ ist eine Kooperation der Abteilung Weltkirche mit dem Fachbereich Stadtpastoral, dem Fachbereich Flughafenpastoral, sowie den Orden und Geistlichen Gemeinschaften der Erzdiözese München und Freising. Neben der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten beteiligten sich u.a. das Hilfswerk Miserior, der Christliche Verein junger Menschen (CVJM), die evangelische, die katholische und die serbisch-orthodoxe Kirche und die internationale katholische Organisation der Friedensbewegung pax christi.




Friedensorganisationen fordern die Überwindung aller Kriege in den Mittelpunkt der Ökumenischen Versammlung zu stellen

„Die weltweite Ökumene hat in den vergangenen Jahrzehnten mit wegweisenden Beschlüssen und Worten militärische Rüstung, Krieg und die Drohung mit Atomwaffen verurteilt. Damit ist sie leuchtendes Vorbild für viele Christinnen und Christen“, betonen die Unterzeichnenden des Offenen Briefes. Gerade in diesen Zeiten sei ein klares Bekenntnis der weltweiten Ökumene zum Gewaltverzicht und zu militärischer Abrüstung unverzichtbar.

Zweifel an der christlichen Friedensethik

„Wir beobachten mit großer Sorge, dass viele Menschen unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges an der christlichen Friedensethik zweifeln. Sie stellen das Ziel einer Überwindung von Gewalt durch Feindesliebe und Versöhnung und damit auch eine Politik der zivilen Friedensförderung in Frage“, heißt es in dem Offenen Brief weiter. Die Unterzeichnenden seien davon überzeugt, dass die Überwindung aller Kriege und die gemeinsame Entwicklung von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt des Handelns stehen müsse.

Mit Blick auf die anstehende Ökumenische Vollversammlung erhofften sie sich deutliche Signale für den Weg des Gerechten Friedens: „Möge es Ihnen gelingen, auch die Zweifelnden dazu zu ermutigen, der Institution des Krieges jede Legitimität zu entziehen!“ In einem Appell fordern sie von den zur ÖRK-Vollversammlung einladenden Kirchen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich unter anderem eine klare und öffentliche Positionierung für einen umgehenden Beitritt ihrer Länder zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag sowie für eine Umwidmung der milliardenschweren Rüstungsausgaben zugunsten einer sozialen, friedensfördernden und klimagerechten Gesellschaft.

Unterzeichnende des Offenen Briefes

Unter den Unterzeichnenden des Offenen Briefes sind Vertreterinnen und Vertreter der folgenden Organisationen: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, Church and Peace – Europäisches friedenskirchliches Netzwerk, Deutsche Franziskanerprovinz, Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Mennonitisches Friedenszentrum Berlin und Ökumenische Aktion Ohne Rüstung Leben.

11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe

Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) findet erstmals in Deutschland statt. Mehr als 4.000 internationale Gäste aus rund 350 Kirchen treffen sich vom 31. August bis 8. September 2022 in Karlsruhe. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK und tritt in der Regel alle acht Jahre zusammen. Die Delegierten nehmen an Geschäfts- und Plenumssitzungen teil, zudem ist ein vielfältiges Begegnungs- und Exkursionsprogramm geplant, an dem auch Besucherinnen und Besucher teilnehmen können.

Zum ÖRK gehören derzeit 352 Kirchen und kirchliche Gemeinschaft aus 120 Ländern. Sie repräsentieren weltweit rund 580 Millionen Christinnen und Christen. Viele der kleineren Kirchen der evangelikalen und pfingstlichen Traditionen sind keine Mitglieder des ÖRK. Auch christliche Weltgemeinschaften, wie die römisch-katholische Kirche, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und die Heilsarmee (sie trat 1978 aus), gehören ebenfalls nicht dem Ökumenischen Rat der Kirchen an, unterhalten aber als Beobachter/Berater Kontakte zum ÖRK. So wird auch Dr. Ganoune Diop, Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), auf Einladung des ÖRK während der gesamten Vollversammlung in Karlsruhe anwesend sein. Im Programmteil „Ökumenische Gespräche“ soll er drei Präsentationen vortragen. Zudem wurde Diop zur Mitarbeit im Ausschuss eingeladen, der die künftigen Gespräche zwischen den Kirchen plant.




Ukrainische Bibelgesellschaft setzt sich für den Frieden ein

Viele kommen in die Kirchen

„Die aktuelle Situation setzt unsere Landsleute stark unter Druck“, teilte Anatolij Rajchinets in einem Interview der Deutschen Bibelgesellschaft zur Situation in der Ukraine mit. Manche Menschen bereiteten sich bereits auf einen großen Krieg vor, andere versuchten aus den Frontgebieten zu fliehen. Gleichzeitig würden viele in die Kirchen kommen. „Die Kirchen geben unserem Volk einen Rückhalt und verbreiten Hoffnung und Trost“, so Rajchinets.

Seit einigen Monaten ist die Ukrainische Bibelgesellschaft Vorsitzende des „Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen“ und damit Vertreterin der Religionen hinein in Politik und Gesellschaft. Am 16. Februar hatte der Rat in der Kiewer Sophienkathedrale zum Gebet für den Schutz des Landes und der Menschen aufgerufen. „Ein Chor sang das Vaterunser, danach sprachen Vertreter unterschiedlicher Kirchen und Religionen Gebete und Segensworte.“

Zerstrittene Kirchen beten zusammen

Bemerkenswert sei laut kathpress/Wien,  dass neben dem Oberhaupt der autokephalen (unabhängigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epiphanij Dumenko, auch Bischof Viktor Kotsaba von der konkurrierenden Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats an diesem Gebetstreffen teilnahm. Anwesend waren zudem der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslav Schewtschuk und der römisch-katholische Bischof von Kiew-Zhytomyr, Vitali Kryvytski, wie auch Vertreter der evangelischen Kirche, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, ein Rabbiner sowie ein sunnitischer Mufti.

Bereits Anfang Februar habe die Bibelgesellschaft Kirchen- und Regierungsvertreter empfangen, um über die Rolle der Kirchen in der Krise zu sprechen. „Wir glauben, dass das beste Gegenmittel immer noch ist, die gute Nachricht der Heiligen Schrift weiterzugeben“, betonte damals der Generalsekretär der Ukrainischen Bibelgesellschaft, Oleksandr Babitschuk. „Sie macht deutlich, dass unsere Zukunft in Gottes Hand liegt.“

Austausch von Kriegsgefangenen

Darüber hinaus sei die Bibelgesellschaft mit den Kirchen auch aktiv in den Prozess des Austauschs von Kriegsgefangenen beteiligt. „Wir nutzen unser Netzwerk in diplomatischen Kreisen und Kirchen in Russland und versuchen, Politiker auf beiden Seiten zum Austausch zu bewegen“, berichtete Rajchinets. Bereits vor der jüngsten Eskalation hätten sich Hunderte von ukrainischen Soldaten und Freiwilligen in russischer Kriegsgefangenschaft befunden.

Biblische Traumabegleitung

Doch es bleibe weiterhin die zentrale Aufgabe der Bibelgesellschaft, die Menschen mit Bibeln zu versorgen. „Täglich erreichen uns Dutzende Bitten um Bibeln und bald schon wird unser Lager leer sein“, befürchtet Anatolij Rajchinets. 56.000 Bibeln sollten in der nächsten Zeit zur Verfügung stehen. Dafür bitte die Bibelgesellschaft um Unterstützung. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sei die biblische Traumabegleitung für Soldatinnen und Soldaten und andere Betroffene. Die Bibelgesellschaft bietet diesbezüglich Schulungsprogramme zum Beispiel für Geistliche an.

Weltbibelhilfe

Unterstützt wird die Arbeit der Ukrainischen Bibelgesellschaft von der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft. Seit mehreren Jahren fördert sie bereits Projekte für die Opfer des Krieges in der Ostukraine. Die Weltbibelhilfe sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in 184 Ländern aktiv.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.

 

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Adventisten fassungslos über Hanauer Terroranschlag

Dullinger weiter: „Wir trauern mit den Angehörigen und bitten um Genesung für die durch diese Tat an Leib und Seele verletzten Menschen.“ Er hoffe insbesondere, dass die Überlebenden in ihrem Umfeld den Beistand und die Unterstützung erfahren, die ihnen helfen, dieses Trauma zu verarbeiten.

Mit großer Besorgnis nehme die Freikirchenleitung wahr, dass Hass und Feindseligkeit in vielerlei Varianten mittlerweile einen öffentlichen Platz in unserer Gesellschaft eingenommen hätten. Populistische, hetzerische und menschenverachtende Kommunikationsweisen vermittelten den Eindruck, im öffentlichen Raum, in Politik und Religion wieder salonfähig geworden zu sein und bildeten die ideologische Basis für Gewalt.

Deshalb sieht es der Kirchenleiter als christliche Pflicht an, dagegen deutlich und kompromisslos die Stimme zu erheben. Adventisten verurteilten jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Der Terroranschlag in Hanau sei ein Angriff auf uns alle, auf die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aber auch auf die Unantastbarkeit der Würde jedes Menschen. In unserer Gesellschaft sollten daher Hassbotschaften und Verschwörungstheorien kein Gehör finden. Dieses Menschenbild in die jeweilige Gegenwart zu übersetzen sei eine Aufgabe, die Adventisten mit allen, die sich für Menschlichkeit und Frieden einsetzen, teilen.

„In unserem christlichen Leben darf es keinen Platz für Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit geben. Die große ethnische und kulturelle Vielfalt gehört zu unserem Selbstverständnis als weltweite Kirche. Jeder Mensch ist, unabhängig von seinen Merkmalen, nach dem christlichen Menschenbild ein Ebenbild Gottes, dessen Leben und Integrität es zu achten und zu schützen gilt“, so Dullinger.

Die weltweite evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ging aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts hervor. Gegenwärtig zählt sie über 21 Millionen erwachsene Mitglieder und mehr als 25 Millionen Gottesdienstbesucher in 215 Ländern der Erde. In der Bundesrepublik Deutschland sind rund 35.000 Mitglieder in 555 Gemeinden organisiert. Ihre einzige Glaubensgrundlage ist die Bibel.




Evangelische Friedensarbeit: 80 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges Frieden wieder in Gefahr

Der Frieden wieder in Gefahr
„80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs ist der Frieden wieder in Gefahr“, mahnt Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Derzeit gebe es zahlreiche gewaltsam ausgetragene Konflikte und Kriege. Menschen würden aus Furcht vor Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen und Rüstungsexporte dazu beitragen, dass Konflikte nicht friedlich gelöst werden könnten, kritisiert auch Lutz Krügener, einer der Sprecher der EAK und Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. „Deutschland ist eine der größten Rüstungsexportnationen und hat an dieser Entwicklung einen wesentlichen Anteil“, so Krügener.

Mehr finanzielle Mittel für zivile Konfliktbearbeitung
Eine deutsche Verantwortung für den Frieden in der Welt sollte nach Ansicht der Evangelischen Friedensarbeit aber eher darin bestehen, sich für Versöhnung und Gerechtigkeit einzusetzen, betont Renke Brahms. „Dazu gehört, dass finanzielle Mittel für eine zivile Konfliktbearbeitung auszubauen und die Friedens- und Freiwilligendienste national wie international stärker zu unterstützen sind.“ Ebenso gelte es, den Klimaschutz massiv auszubauen, um eine weitere Ursache für Krieg und Flucht einzugrenzen.

Eine atomwaffenfreie Welt
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg verlange auch die Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt, betont die Evangelische Friedensarbeit. „Der Zweite Weltkrieg endete durch den Abwurf zweier Atombomben auf Japan, die Hundertausenden den Tod brachten, mit Folgen bis heute für die Opfer. 80 Jahre später wollen die Atommächte ihre Arsenale modernisieren und aufrüsten, gleichzeitig werden Abrüstungsverträge gekündigt. Damit steigt die Gefahr eines nuklearen Konflikts. Dem muss sich entgegengestellt werden“, so der EKD-Friedensbeauftragte.

„Die Opfer des Zweiten Weltkriegs sind auch 80 Jahre nach dessen Beginn eine laute und andauernde Mahnung für den Frieden“, stellte Renke Brahms fest. Direkt nach dem Krieg hätten die Kirchen der Welt betont, dass Krieg nach Gottes Willen nicht sein solle. „Dem sind Christinnen und Christen bis heute verpflichtet.“

Der Wortlaut des EAK-Aufrufs findet sich bei: https://static.evangelisch.de/get/?daid=y82zK2PrZ9qUs9ypa_mCjbHI00237231&dfid=download

EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Sprecher im Bundesvorstand der EAK sind Wolfgang Buff, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), und Lutz Krügener, Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wird im EAK-Vorstand und in der Mitgliederversammlung von Dr. Horst Sebastian vertreten, Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Weitere Informationen: www.eak-online.de