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COVID-19: Zentralamerikas Adventisten vor finanziellen Kürzungen

Zum Gebiet der Interamerikanischen Kirchenleitung gehören Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien, Venezuela, die Karibischen Inseln, Guyana, Französisch-Guayana und Surinam, mit 3.835.017 adventistischen Christen in 23.000 Kirchengemeinden. Das Verbot von Versammlungen und Hausarrest von Bürgern hat die Schließung von Kirchen und die Aussetzung religiöser Versammlungen erzwungen, was die Zehnten und Opfergaben, die Haupteinnahmequelle der adventistischen Freikirche, einschränkt. „Die drastischen und anhaltenden Auswirkungen auf die Wirtschaft Lateinamerikas und der Karibik sind noch nicht messbar, aber sie werden einen großen finanziellen Tribut für die Kirche in der Region bedeuten“, schreibt AT. „Bei der Abfassung dieser Zeilen können wir das Ausmaß der Auswirkungen auf das Finanzierungsumfeld der einzelnen kirchlichen Einheiten noch nicht ermessen“, formulierte Verduzco in Anschreiben .

Ende März hatte Verduzco die überregionalen Kirchenleitungen in seinem Verwaltungsgebiet aufgefordert, die Ausgaben „auf das notwendige und unerlässliche Mindestmaß“ zu beschränken, damit „der Betrieb wegen fehlender Einnahmen nicht total gelähmt“ werde. Die Priorität bestehe darin, das Gehalt der insgesamt 21.055 Arbeitnehmenden, davon 3.435 Pastoren, 3.420 administrative Mitarbeitende, 3.264 Lehrpersonen in Primar- sowie 4.718 in Sekundarschulen, Colleges und Universitäten, zu garantieren.

Finanzielle und personelle Maßnahmen für Angestellte
Die kirchlichen Organisationen und Institutionen sollen laut Finanzvorstand ihre Ausgaben „auf die Höhe des verfügbaren Bargeldes“ stützen, bzw. auf die realen Einnahmen. Dies könne bedeuten, dass Leistungen für die Mitarbeiter ausgesetzt würden, wie z.B. „Tagegelder, Reisekosten, Autoamortisation und andere Ausgabeposten jährlicher Art“. Wenn strengere Maßnahmen nötig seien, könne dies zu einer prozentualen Kürzung des Gehalts der Arbeitnehmenden führen, schrieb Filiberto Verduzco oder zu Pensionierungen von Personen, die das Alter erreicht bzw. genügend Dienstjahre haben.

Würde die Situation noch ernster, sollten zuerst Angestellte in der Kirchenverwaltung entlassen werden, damit die Pastoren weiterhin in den Kirchenregionen den pastoralen Dienst ausführen und die Kirchenmitglieder begleiten könnten. Angesichts einer möglichen Entlassungswelle und der Einstellung des Betriebs in einigen Bereichen, wäre die Kirche zutiefst betroffen. AdventistToday berichtet auch, dass in einigen lateinamerikanischen Ländern Entlassungen inmitten einer Gesundheitskrise verboten seien, was rechtliche Ansprüche gegen die Organisation auslösen könnte.

Reduktion der Beiträge an übergeordnete kirchliche Organisationen

Es werde auch die Option diskutiert, dass regionale und überregionale Kirchenleitungen ihre Abgaben an die übergeordnete kirchliche Organisation ganz oder prozentual einstellen könnten. In diesem Fall müsse der Beschluss zur Anpassung des Zehntenprozentsatzes der übergeordneten kirchlichen Dienstebene mitgeteilt werden. Die übergeordneten kirchlichen Strukturen werden bei den Siebenten-Tags-Adventisten weltweit durch festgelegte prozentuale Abgaben finanziert, die aus Zehnteneinnahmen der Kirchengemeinden vor Ort stammen.

Das Schreiben im Original in Spanisch: https://bit.ly/369vnQo




Adventisten: Virtuelle Pfadfinder-Camporees und Online-Lagerfeuer in der Osterwoche

„Es gab ein Camporee-Fieber überall in Mittelamerika. Dies zeigt uns, dass wir uns selbst durch das Coronavirus nicht eingeschränkt fühlen müssen“, sagte Pastor Al Powell, Leiter der Jugendarbeit der Freikirche in dem Gebiet. Viele Online-Camporees waren so konzipiert, dass die ganze Familie zu Hause mit einbezogen wurde. Das Programm umfasste tägliche Aktivitäten, abendliche Live-Botschaften und Möglichkeiten für die registrierten Pfadfinder, Fotos in Uniform und Videos ihrer Camping-Umgebung auszutauschen. „Wir wollten sicherstellen, dass wir unseren jungen Menschen in dieser Zeit der Krise helfen, damit sie sich auf spirituelle Dinge und Lernaktivitäten konzentrieren können“, sagte Pastor Luis Aguillon, Leiter der Jugendarbeit der Kirche in El Salvador.

Viel Zuspruch

Tausende Beiträge wurden während der Woche aus dem gesamten Gebiet, einschließlich Brasilien, Ecuador, Argentinien, Costa Rica, Nicaragua, Guatemala, Mexiko, den Vereinigten Staaten und Australien in den sozialen Medien geteilt, so Verantwortliche der Freikirche. „Wir waren uns nicht sicher, wie die jungen Leute während der Online-Aktivitäten auf das Zelten in ihren Hinterhöfen, auf ihren Terrassen, in ihren Wohn- oder Schlafzimmern reagieren würden“, meinte Pastor Guenther Garcia, Präsident der Freikirche in Guatemala. „Aber unsere Erwartungen wurden übertroffen, weil Eltern gemeinsam mit ihren Kindern an dem Programm teilnahmen.“

Virtuelle Oster-Lagerfeuer in Bayern

Auch in Deutschland haben die Christlichen Pfadfinder der Adventjugend (CPA), eine Abteilung des Jugendverbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Osterzeit trotz Beschränkungen wegen der Corona-Krise innovativ gestaltet. So wurden Zoom-Pfadfinderstunden in den Gruppen abgehalten, Leistungsabzeichen online erledigt und eine Vielzahl von Kurz-Videos gedreht und online gestellt. In Bayern haben die Pfadfinder Bilder von ihren kleinen Lagerfeuern ebenfalls gepostet.

Sommer-Freizeiten in Deutschland abgesagt

Wie der Jugendverband auf Nachfrage mitteilte, sind nach Bekanntgabe der Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung alle geplanten Freizeiten, Zeltlager und Gruppenaktivitäten für den Sommer abgesagt worden. Davon seien etwa 4.000 Jugendliche aus ganz Deutschland betroffen, so Ruben Grieco von der Bundesleitung der Jugendabteilung. Er sei aber auch begeistert von den vielen kreativen Aktionen, die in den Gruppen derzeit umgesetzt würden.