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Adventistische Einrichtungen begegnen Corona-Herausforderungen

Krisenstab tagt wieder
Am Mittwoch dieser Woche hat der Krisenstab der Freikirche erneut seine Tätigkeit aufgenommen. Teilgenommen haben nach Auskunft von Finanzvorstand Dieter Neef die Vertreter der einzelnen Landeskörperschaften der Freikirche in Deutschland sowie die Leiter der Einrichtungen und Institutionen. Dabei haben sich die Teilnehmenden darauf geeinigt, den Mitarbeitenden zu empfehlen, wo es möglich ist, auf Dienstreisen zu verzichten, bei unbedingt notwendigen Reisen keine öffentlichen Verkehrsmittel, sondern den PKW zu nutzen und wo es sinnvoll erscheine, auf home-office umzustellen. Es gebe eine weitere Reihe von Einzelmaßnahmen, wie z.B. die Nutzung von Mund-Nasen-Masken in den Büroräumen, sobald der eigene Arbeitsplatz verlassen wird. Der Krisenstab werde sich auf jeden Fall bis Ende November, vielleicht sogar bis zum Beginn der Weihnachtspause in wöchentlichem Rhythmus, jeweils mittwochs um 8:00 Uhr per Online-Meeting treffen.

Netzwerk Waldfriede
Bernd Quoß, der Geschäftsführer vom Netzwerk Waldfriede in Berlin berichtet von 2 positiv gemeldeten Patienten im Krankenhaus Waldfriede. Des Weiteren sei ein Mitarbeiter positiv getestet worden, ebenso 3 Bewohner des Seniorenhauses. 8 Mitarbeiter befänden sich insgesamt in Quarantäne. Weder auf den Stationen noch auf der Intensivstation verspürten sie einen markanten Fallzahlanstieg. Es zahle sich aus, dass sie seit April sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben (Besuchsverbote für Angehörige, Screenings, Rachenabstiche, usw.) und streng auf die Einhaltung bei Mitarbeitern und Patienten/Besucher achteten. Ein großer Saal werde seit Mittwoch in eine Corona-Abstrichstelle umgewandelt, so dass er für Gottesdienste und Krankenhausveranstaltungen in den nächsten Monaten erneut nicht mehr zur Verfügung stehe.

Quoß betont, gemessen an der Netzwerkgröße mit 980 Mitarbeitern und täglich 500-700 Patienten, die sie versorgten, sei dies nicht besorgniserregend! „Ich hoffe, dass alles so bleibt, obwohl die Infektionszahlen in den nächsten Wochen noch einmal steigen werden!“ Die 100-Jahr-Feierlichkeiten im Januar seien leider wieder gefährdet und werden nochmals verschoben werden müssen.

Theologische Hochschule Friedensau
„Nach dem Ausbruch von Corona auf dem Campus“, so berichtet Kanzler Tobias Koch von der Theologischen Hochschule Friedensau, „versorgen wir zurzeit rund 70 Studierende in häuslicher Quarantäne. Um die Sicherheit für Studierende, Mitarbeiter, aber auch für Schülerinnen, Schüler und Senioren im Ort zu erhöhen, hat die Hochschule COVID19-Tests auf freiwilliger Basis angeboten.“
Außerdem erlebten sie eine starke Hilfsbereitschaft, Personen zu versorgen, die in Quarantäne sind. Das sei stellenweise ein Kraftakt und schon von der Logistik her nicht zu unterschätzen.

Um eine Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden, seien auch die Schülerinnen und Schüler aus Friedensau sowie die Mitarbeiterinnen und Kinder der städtischen Kindertagesstätte zu einem freiwilligen Test eingeladen. Die Teststrategie sei mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und solle dazu beizutragen, eine relative Sicherheit für die zu schaffen, die in die Umgebung müssten – wie zum Beispiel zum Schulbesuch oder zur Arbeit – und sich Sorgen machten, das Virus ungewollt zu verbreiten. „Wir haben die Eltern der Kinder aus Friedensau ermutigt, die Test¬ergebnisse abzuwarten, bevor sie ihre Kinder wieder in die Schulen und Kitas schicken.“ Bisher werde das Testangebot sehr gut angenommen.

Der Rektor, Prof. Dr. Roland Fischer, fügt hinzu: „Wir erfahren viel Unterstützung aus der ganzen Welt in der Fürbitte für Friedensau. Diese Verbundenheit gibt uns Kraft, diese Situation zu bewältigen. Jetzt beginnt die Organisation der Zeit nach der Quarantäne.“

Advent-Wohlfahrtswerk e. V.
Der geschäftsführende Vorsitzende des Advent-Wohlfahrtwerk e. V., Volkmar Proschwitz, zeigt eine detaillierte Aufstellung über die Situation seiner karitativen Einrichtungen. In der Bundesgeschäftsstelle in Hannover sei eine Person positiv getestet worden. Alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche direkten Kontakt mit der infizierten Person hatten, seien angewiesen worden, mit dem Hausarzt die weitere Vorgehensweise (z.B. Test) zu besprechen.

Im Seniorenheim Friedensau, das unmittelbar an den Hochschul-Campus grenzt, seien 2 Angestellte und 1 Bewohner positiv getestet worden. Wie schon im Frühjahr seien konsequente Hygiene- und Besuchsregeln in Kraft gesetzt worden. Besonders die hohe Anspannung und Auslastung der Angestellten in Kitas und Seniorenheimen sei eine besondere Herausforderung. Dies werde durch diverse Krankheitsausfälle des Personals noch verstärkt. Alle Einrichtungen arbeiteten eng mit den örtlichen Gesundheitsämtern zusammen und orientierten sich an den erforderlichen Hygienemaßnahmen.

Bekenntnisschulen unter Leitung der Freikirche
Nach Informationen von Christian Fischer von der kirchlichen Abteilung „Bildung und Erziehung“ gebe es keine Corona-Fälle in einer adventistischen Schule und auch keine Schulschließung. Alle Schulen hielten sich an die Hygienevorgaben und Maßnahmen der jeweiligen Länder. „Wir sind uns der gesundheitlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.“ Herausfordernd werde sicherlich das regelmäßige Lüften bei steigenden Außentemperaturen.

Weitere Informationen unter www.adventisten.de.




34.735 Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland

Krankenhäuser, Schulen und Medien
Durch ihren Jugendverband betreute die Freikirche in Deutschland im vergangenen Jahr Pfadfinder, Kinder, Teenager und Jugendliche, alle in altersgerechten Gruppen in lokalen Kirchengemeinden organisiert. Zum Verbund adventistischer Schulen in Deutschland (VaSiD) gehörten 20 Schulen in der Trägerschaft der Freikirche an 12 Standorten. Davon sind 12 Grundschulen, fünf Realschulen, ein Gymnasium, eine Oberschule, eine Gemeinschaftsschule und ein Internat. Insgesamt wurden in dem Schuljahr 1.212 Schülerinnen und Schüler betreut.

Die Freikirche ist in jedem Bundesland eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat sieben regionale Kirchenleitungen (Vereinigungen), die zum Nord- und Süddeutschen Verband als überregionale Zusammenschlüsse gehören. Sie unterhält weiter die Berliner Krankenhäuser und Tageskliniken „Waldfriede“ und „Nikolassee“, die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg und das Medienzentrum „Hope Media Europe“ in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, mit dem 24/7 Fernsehsender „HopeTV“, der „Hope-Hörbücherei“ und dem „Hope Bibelstudien-Institut“. Wie der Advent-Verlag, Lüneburg, stehen alle genannten Institutionen unter adventistischer Leitung.

Weitere Sozialeinrichtungen

Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Dazu zählen vor allem fünf Kindertagesstätten (Berlin, Fürth, München, Penzberg, Bad Aibling), eine Heilpädagogische Tagesstätte (Neuburg/Donau), ein Familienzentrum (Penzberg/Bayern), eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (Chemnitz), ein Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen (Leipzig), die Kontakt- und Beratungsstelle „Schutzhütte“ (Schwedt/Oder), eine Oberschule mit Grundschulteil (Oranienburg), vier Seniorenheime (Friedensau bei Magdeburg, Berlin-Steglitz, Uelzen, Neandertal bei Mettmann), zwei Einrichtungen „Betreutes Wohnen“, zwei Hospize (Lauchhammer/Brandenburg, Uelzen), zwei ambulante Hospizdienste (Berlin, Uelzen) sowie ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Groß-Umstadt. Deutschlandweit sind etwa 100 AWW-Helferkreise ehrenamtlich aktiv.

Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege (DVG) setzt sich mit seinen Regionalgruppen, Vereinen, Clubs und knapp 600 Mitgliedern bundesweit für Gesundheitsförderung ein. Darunter fallen die 3-stufige Gesundheitsberater-Ausbildung mit Aufbaukursen und Online-Kurse zur Stärkung des Immunsystems und Entfaltung eines gesunden Lebensstils. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland führt humanitäre Maßnahmen in verschiedenen Ländern durch.

Zwischenkirchliche Beziehungen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist Gastmitglied in der Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie Mitglied in der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG).




Puerto Rico: Nach Erdbeben - reduzierte Kosten an adventistischen Schulen

An der Metropolitan Adventist Academy (MAA) in San Juan hätten bereits 100 Plätze besetzt werden können. Es bestünden bei einigen adventistischen Schulen lange Wartelisten, schreibt Adventist Review (AR), die nordamerikanische Kirchenzeitschrift. Informationen über das Angebot seien über einen regionalen Fernsehkanal und Printmedien verbreitet worden. Laut AR sind auf dem Campus der Südwestlichen Adventistischen Akademie in Sabana Grande mit Großzelten in überdachten Hallen provisorische Klassenzimmer eingerichtet worden.

„Alle sind gestresst und besorgt wegen dieser Erdbebensituation, vor allem die jungen Leute, deshalb bieten wir zusätzliche psychologische Dienste an und ergreifen Sicherheitsmaßnahmen für die Schüler, um den Stress, in dem sie ständig leben, zu lindern“, so Rodríguez weiter. Zudem hätten die adventistischen Schulen auch Übungen für Erdbeben oder andere Notfälle durchgeführt.

Adventisten in Puerto Rico
In Puerto Rico, mit 3,2 Millionen Einwohnern – einem Außengebiet der USA -, leben 33.384 mündig getaufte Adventistinnen und Adventisten. Sie feiern in 311 Kirchgemeinden und 10 Gruppen, jeweils samstags, dem biblischen Ruhetag folgend, ihre Gottesdienste. Sie unterhalten außerdem ein Krankenhaus, eine Universität, 16 Primarschulen und 11 Sekundarschulen.

Adventisten unterhalten weltweit das größte protestantische Bildungswerk
Die weltweite evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält mit rund 8.807 Schulen, höheren Schulen und Universitäten, sowie 1.881.000 Schülerinnen und Schülern (Stand 31.12.2018) das global größte protestantische Bildungswerk.




Hilfswerk „Maranatha Volunteers International“ feiert 50-jähriges Bestehen

„Eines hat sich in fünf Jahrzehnten nicht geändert“, sagte Maranatha-Präsident Don Noble. „Gott ist treu, und er ist Maranatha treu geblieben. Wir haben seine Hand immer wieder gespürt.“

Beeindruckende Zahlen
Die Maranatha-Initiativen seien vielfältig. In den fünf Jahrzehnten, seit John Freeman die erste Missionsreise für Familie und Freunde auf die Bahamas organisiert hat, habe Maranatha seine Vision immer wieder verwirklichen können, so Leiter und Freiwillige. Ursprünglich als Initiative von Privatpiloten mit ihren Familien gestartet, ist heute daraus ein weltumspannendes Hilfswerk geworden.

Die Anzahl der Aktivitäten sei beeindruckend. Seit 1969 habe Maranatha 2.170 Missionsteams mit über 85.000 Freiwilligen in 88 Ländern beschäftigt. In diesen Projekten habe die Organisation 11.229 neue Gebäude errichtet und über 1.000 Wasserbrunnen gebohrt. Insgesamt wären 9.079 Kirchen und 3.110 Unterrichtsräume mit einer Gesamtfläche von rund 1.219.235 Quadratmetern (13.123.731 square footage) gebaut worden.

Nicht nur Zahlen
Aber Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte, denn bei Maranatha geht es nicht nur um Gebäude, sondern um die Unterstützung individuellen Lebens und der gesamten Kirchengemeinde. „Es hat sich immer wieder gezeigt“, sagte Noble, „dass, wenn Maranatha anfängt, in einem Land zu arbeiten, die [dortige] Kirchengemeinde als Ganzes wächst.“

Maranathas Anwesenheit belebe auch die lokalen Kirchenmitglieder, meint Samuel Makori, Präsident der regionalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Ost-Kenia.

„Ich habe gesehen, dass Einzelpersonen und Ortsgemeinden dank Maranatha aus ihren Komfortzonen aufbrechen und in ländlichen Gebieten Hilfe leisten. [Maranathas Dienst] ist eine Motivation für unsere Mitglieder“, so Makori.

Zukünftige Herausforderungen

Der Service von Maranatha ist jedoch nicht ohne eigene Herausforderungen. Maranatha wurde in einer Zeit gegründet, als es nur wenige Initiativen gab, die die Freikirche durch private Spenden ohne die Zuweisungen der Kirchenorganisation unterstützten. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl dieser Dienste gestiegen. Maranatha steht vor der Frage, wie sie sich von den vielen Fördermöglichkeiten der Gemeindeglieder abheben kann.

„Ich denke, die Bedürfnisse sind vielfältig, und jeder kann sich einbringen“, sagte Vizepräsident Kenneth Weiss. „Was Maranatha betrifft, so ist das Management sehr transparent; man kann die Ergebnisse sehen und sieht sie schnell.“ Durch sorgfältig koordinierte Bemühungen fliegen die Freiwilligen von Maranatha in der Regel an einen Ort und bauen in wenigen Tagen ein Kirchengebäude oder Schulräume.“

Auf der anderen Seite werden die „Pioniere“ von Maranatha oder diejenigen, die dem Dienst in seinem ersten Jahrzehnt geholfen haben, immer weniger, bestätigten die Verantwortungsträger. Maranatha muss die nächste Generation erreichen, um den Pool seiner Helfer gesund und aktiv zu halten.

„In den nächsten Jahrzehnten wird die Herausforderung darin bestehen, die Millennials mit der Unterstützung eines solchen Dienstes zu beauftragen“, räumte Weiss ein. „Als Maranatha begann, wurde es hauptsächlich von jungen Menschen und Ruheständlern unterstützt“, erklärte er. „Jetzt ist die Altersstruktur ausgeglichener, da sich viele Familien mittleren Alters engagieren und in diesen Dienst investieren.“

Ein Teil dieses Trends ergibt sich wohl aus dem Erfolg der Familienprojekte von Maranatha, die ganzen Familien zu kurzen Bauarbeiten in der ganzen Welt berufen. Gleichzeitig haben andere Initiativen, die sich ausschließlich an Jugendliche richten, auch Eltern beteiligt.

„Familienprojekte sind sehr beliebt“, sagte Weiss. „Wenn wir die Anmeldung für ein bestimmtes Projekt eröffnen, füllt sie sich in der Regel sehr schnell. Und Menschen, die bereits einmal teilgenommen haben, sind die beste Werbung, weil sie erlebt haben, dass Maranatha ihr und das Leben anderer Menschen verändert hat.“

Mehrere Leiter der Freikirche überbrachten ihre Grüße und betonten, wie Maranatha zur Entwicklung der adventistischen Freikirche beigetragen habe, indem sie Kapellen, Klassenzimmer und Wasserbrunnen gebaut hätten.

Was kommt als nächstes?
Trotz der beeindruckenden Leistungen von Maranatha gebe es noch viel zu tun, sagte Kyle Fiess, Maranathas Vizepräsident für Projekte. Fiess berichtete über Maranathas Arbeit in Sambia, einem Land, in dem nach neuesten Statistiken jeder zwölfte Einwohner Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist.

„Im Jahr 2018 bat die Kirchenleitung Maranatha um Hilfe, im Norden Sambias, einer Region, in der es über 3.000 Kirchengemeinden ohne Versammlungsräume gibt, „Jetzt, da Maranatha dort ist, werden wir bis Ende des Jahres 80 Kirchen gebaut haben“, bestätigte Fiess. Es sei allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen ginge es darum, mitzumachen, meinte Gilberto Araujo, der Präsident der regionalen Kirchenleitung der Elfenbeinküste. Maranatha plane sein erstes Projekt in diesem Land für Februar 2020 und Araujo sagte, er sei begeistert von den sich abzeichnenden Möglichkeiten.