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Schulzentrum Marienhöhe wird gemeinnützige GmbH

Das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt ist eine Bildungseinrichtung mit langer Tradition seit 1924. Die Marienhöhe besteht heute aus dem Schulbetrieb mit ca. 780 Schülern (Grundschule, Realschule, Gymnasium), einem Internat sowie einem weitläufigen Campus in exponierter Lage mit umfangreichem und teilweise unter Denkmalschutz stehenden Immobilienbestand mit Schulgebäuden, Mensa, Turnhalle und Wohnungen für Mitarbeiter. ‍

Die Trägerin der Marienhöhe, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Körperschaft des öffentlichen Rechts) hat in Zusammenarbeit mit den auf Non-Profit Recht spezialisierten Rechtsanwälten Christian Faber und Susanne Erb (Bette Westenberger Brink Rechtsanwälte) eine umfassende Strukturreform durchgeführt. Hierdurch wurde eine Campus-Lösung geschaffen, welche die Anbindung an den Träger, die Beibehaltung der wirtschaftlichen und strategischen Einheit der Marienhöhe, den Schutz des Grundvermögens vor Betriebsrisiken sowie die Verantwortlichkeit der Leitung sicherstellt. Dazu wurde der Schulbetrieb nebst Internat im Wege der Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz auf eine neu gegründete, gemeinnützige Schulzentrum Marienhöhe gGmbH übertragen. Die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH haftet hiernach nicht mehr für die unmittelbaren Lasten aus der Sanierung des Grundbesitzes (Haftungsschranke zur Vermögenssicherung und Risikominimierung).

Wie Rechtsanwalt Faber mitteilt, wurde der bisherige Schulträger Schulzentrum Marienhöhe e.V. mittels Formwechsel in die Campus Marienhöhe gGmbH überführt. Dadurch sei die mitgliedschaftliche Verflechtung aufgelöst und in eine gesellschaftsrechtliche Struktur überführt worden. Die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH sei eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Campus Marienhöhe gGmbH, die als gemeinnützige Holding fungiere.

Es heißt, dass die Strukturreform ohne steuerliche Belastung durchgeführt werden konnte. Die Leitungs- und Verwaltungsstrukturen seien dabei vereinfacht worden. Die Verwaltung des Campus sowie der darauf geführte Schul- und Internatsbetrieb könnten nunmehr deutlich transparenter abgebildet werden und sich auf ihre Aufgaben fokussieren. Beide Körperschaften seien nach zuvor durchgeführter Abklärung der Strukturen mit dem zuständigen Finanzamt gemeinnützig und könnten sich bei entsprechendem Bedarf gegenseitig steuerprivilegiert Mittel zuwenden.

Die Geschäftsführungen wurden in beiden gGmbH’s personenidentisch besetzt. Es sei eine umsatzsteuerliche Organschaft hergestellt worden. Ein satzungsmäßig verankerter Aufsichtsrat (keine Eintragung im Handelsregister) sei fachlich besetzt und berate und kontrolliere nunmehr beide Geschäftsführungen im Rahmen einer modernen Geschäftsordnung. Auch die Arbeitnehmervertretung sei für das Campus-Modell in einer Struktur abgebildet worden. Rollen und Verantwortlichkeiten der Gremien seien somit rechtlich wie pädagogisch geklärt.

„In pädagogischer Hinsicht“, so Faber, „ist ebenfalls keine Veränderung eingetreten. Durch eine frühzeitige Einbindung des staatlichen Schulamtes konnte sichergestellt werden, dass die bisherige Genehmigung und Anerkennung als Ersatzschulen sowie die Rechtsgrundlagen und Ansprüche für die Förderungen und Zuschüsse in die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH überführt wurden“.

Für die Mitarbeiter hätten sich keine Änderungen ergeben. Das im Schul-und Internatsbetrieb tätige Personal sei im Wege des Betriebsübergangs mit auf die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH übergegangen. Somit hätten arbeitsrechtliche Nachteile ausgeschlossen werden können.

Schulzentrum Marienhöhe
Die Marienhöhe liegt im Stadtteil darmstadt-Eberstadt. Sie versteht sich als eine Schule fürs Leben und möchte Schülerinnen und Schüler auf ein verantwortungsvolles und erfolgreiches Leben in der Welt von heute und morgen vorbereiten. Durch hohe Unterrichtsqualität und eine positive Lernumgebung werden optimale Voraussetzungen für einen guten Start in die Berufsausbildung oder das Studium geschaffen. Gleichzeitig ist der Marienhöhe wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Lebenskompetenzen trainieren.

Mehr unter www.marienhoehe.de.




Schulen haben begonnen – adventistische Bekenntnisschulen nehmen Schulbetrieb auf

Einschulungen an adventistischen Schulen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg öffneten acht Schulen der Adventisten ihre Tore für die Schüler an den Standorten Heilbronn, Herbolzheim, Isny, Murrhardt, Rastatt, Ubstadt-Weiher und Müllheim. Insgesamt 44 Erstklässler wurden eingeschult. Laut Fischer betreuten insgesamt 65 Lehrende 323 Schülerinnen und Schüler in den Schulsystemen Grund- und Realschule und einer Gemeinschaftsschule in dem Bundesland.

Angesprochen auf die Umsetzung der Corona-Maßnahmen erklärt Markus Witte, Abteilungsleiter für Erziehung und Bildung der Freikirche in Baden-Württemberg als Schulträger, er sei sehr zuversichtlich. „Unsere Schulen sind klein und überschaubar. Infektionsherde können daher schneller identifiziert und isoliert werden.“ Die Gesundheitsämter könnten auch schneller reagieren und somit seien die Infektionsketten schneller nachvollziehbar.

Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt

Eine der größten Bekenntnisschulen in Trägerschaft der Adventisten in Deutschland ist das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt. Seit 1950 ist es ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgte die Realschule und 2010 die Grundschule. Das Schulzentrum Marienhöhe ist als „Gesundheitsfördernde Schule“ und Schule für den Klimaschutz zertifiziert. Nach dem Lockdown am 16. März begann Ende April unter strengen Hygieneauflagen wieder der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen des Gymnasiums und der Realschule. Zwei Wochen später kamen die Viertklässler der Grundschule sowie alle Klassen der weiterführenden Schulzweige dazu.

70 Schülerinnen und Schüler hätten im letzten Schuljahr unter diesen besonderen Umständen die allgemeine Hochschulreife am Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt erlangt; davon sechs Schülerinnen und Schüler mit der Bestnote 1,0. Der Gesamtschnitt lag bei 2,26. In der Realschule hätten 36 Schülerinnen und Schüler die Mittlere Reife erlangt. Davon hätten sich 32 Schülerinnen und Schüler für die gymnasiale Oberstufe qualifiziert.

53 Schulklassen im neuen Schuljahr
Mit dem neuen Schuljahr würden laut Marketingleiterin Heidi Yuki Schwenger insgesamt 40 Klassen und 744 Schüler unterrichtet. Davon 4 Grundschulklassen mit 57 Schülern, 9 Realschulklassen mit 156 Schülern und 27 Klassen im Gymnasium mit 531 Schülern.

Weltweit größtes protestantisches Bildungssystem

Die in freier Trägerschaft geführten Bekenntnisschulen sind staatlich genehmigte Ersatzschulen, bei denen der Unterricht nach allgemeingültigen Lehrplänen erfolgt. Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhalte weltweit das größte protestantische Bildungssystem mit insgesamt 8.540 Bildungseinrichtungen, darunter 116 Universitäten, 52 Berufsschulen, 2.429 höheren Schulen und 5.943 Grundschulen. Fast 2 Millionen Schüler und Studenten würden betreut, wovon der größte Anteil mit etwa 1,2 Millionen auf die Grundschulen entfalle.

Adventistische Bekenntnisschulen in Deutschland

In Deutschland unterhalte die Freikirche 13 Schulen mit 1.212 Schülerinnen und Schüler, die von 158 Lehrenden unterrichtet würden, ergänzt Fischer. Es gehöre zum adventistischen Bildungssystem, Schule nicht nur als Wissensvermittlung zu verstehen. Durch die Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Eltern gingen sie an ihren Adventistischen Bekenntnisschulen eine Erziehungspartnerschaft ein. Neben der Wissensvermittlung legten sie ebenso Wert auf die charakterliche Entwicklung des Kindes. Grundlage ihres Denkens und Handelns seien die biblischen Werte und Prinzipien.