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Korrekturhinweis zur Meldung: Adventisten ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule Friedensau

Das Angebot des divisionsweiten Abschlusses Master of Pastoral Ministry in Friedensau bedeutet nicht, dass Masterstudiengänge in Pastoraltheologie an anderen adventistischen Hochschulen auf dem Gebiet der EUD eingestellt werden. Allerdings wird der Masterstudiengang an der ThH-Friedensau für Studierende, die eine Empfehlung für einen anschließenden Dienst als Pastorin oder Pastor von ihren nationalen Kirchenleitungen (Verbänden) erhalten haben, gebührenbefreit sein. Die Online-Version der APD-Meldung vom 17. Dezember wurde bereits entsprechend korrigiert. (https://www.apd.info/2021/12/17/adventisten-ermoeglichen-gebuehrenfreies-theologiestudium-an-kircheneigener-hochschule-friedensau/)

Wir bitten um Beachtung und Entschuldigung.




Adventisten ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule Friedensau

Durch diese Vereinbarung ist es möglich geworden, ab dem Sommersemester 2022 ein vollständiges Theologiestudium ohne Studiengebühren zu absolvieren. Denn bereits Ende 2020 beschloss die teilkontinentale Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa (Intereuropäische Division, EUD) eine Reform des Masterstudiengangs in Theologie, die ebenfalls mit einer Gebührenbefreiung für Studierende verbunden ist. Die beschlossenen Regelungen gelten auch für Studierende aus dem Gebiet der Intereuropäischen Division und bereits eingeschriebene Studierende.

Eine Hilfe bei anfänglicher Unsicherheit

„Es ist uns ein Anliegen, dass alle, die ein ernsthaftes Interesse haben, als Pastorin oder Pastor für die Freikirche zu arbeiten, das Studium zukünftig ohne finanzielles Risiko absolvieren können“, so Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbandes der Adventisten. Studierende der Theologie brauchen daher ab dem Sommersemester 2022 nur noch die Einschreibegebühren in Friedensau zu bezahlen, sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung.

Die Freikirche hoffe, dadurch auch solche Studierende zu gewinnen, die sich am Anfang des Studiums noch unsicher sind, ob das ihre Berufung sei, so Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes der Adventisten.

Erneuerte Studiengänge

Gleichzeitig mit der finanziellen Entlastung der Studierenden werden auch die Studiengänge in Theologie inhaltlich und konzeptionell erneuert. Bereits seit dem Wintersemester 2020 ist an der Theologischen Hochschule Friedensau ein veränderter Bachelor-Studiengang eingeführt worden, nach dessen Absolvierung bereits eine praktische Tätigkeit als Pastoralassistent/in in einer adventistischen Kirchengemeinde aufgenommen werden kann. Dazu würden wichtige Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden, so die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThH-Friedensau. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in sei der Weg frei für das Masterstudium Theologie. Für eine vollumfängliche Tätigkeit als Pastorin oder Pastor ist weiterhin ein Masterabschluss notwendig.

Auch ein reformierter Masterstudiengang Master in Pastoral Ministry wird eingerichtet. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein. Inzwischen liegt der von einer international besetzten Kommission erarbeitete Lehrplan für diesen Masterstudiengang vor. Wichtige Schwerpunkte darin sind die Fachgebiete Praktische Theologie und Missionstheologie. „Damit soll eine theologische Ausbildung gewährleistet werden, die nah an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und nah an den Herausforderungen einer säkularen Gesellschaft liegt“, so Hochschulrektor Professor Dr. Roland Fischer. Der neue Masterstudiengang soll von einem internationalen Kollegium gelehrt werden, das die verschiedenen Regionen West- und Südeuropas repräsentiert. Auch dieser Studiengang wird für Studierende, die eine Empfehlung für einen anschließenden Dienst als Pastorin oder Pastor von ihren nationalen Kirchenleitungen (Verbänden) erhalten haben, gebührenfrei sein.

Theologische Hochschule Friedensau

Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können derzeit acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Unter den ca. 200 Studierenden sind 30 Nationen vertreten. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de




Kinder in Kirchengemeinden schützen: Mitgliederversammlung der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF)

Rechtsanwalt Oliver Gall, der Leiter des Fachbeirats „Sexueller Gewalt begegnen“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, beschrieb zunächst die grundsätzliche Bedeutung des Themas. Rechne man die Dunkelziffer ein, müsse man von 240.000 Fällen von Kindesmissbrauch im Jahr allgemein in Deutschland ausgehen. Eine Herausforderung für die Arbeit in Kirchengemeinden sei, dass soziale Nähe im Gemeindekontext Tätern den Missbrauch erleichtern könne, wenn man nicht präventiv dagegen vorgehe. Deshalb betreibe seine Kirche aktive Vorbeugung, mit einem Verhaltenskodex für Mitarbeitende, Publikationen und Schulungen. Wenn ein Missbrauchsfall gemeldet wird, ist bundesweit ausschließlich der Fachbeirat für dessen Bearbeitung zuständig. „Keine Weisungsbefugnis durch die Kirchenleitung, finanzielle Unabhängigkeit und absolute Vertraulichkeit der Gespräche mit den Opfern“ nannte Oliver Gall als einige der prägenden Merkmale der Arbeit des Fachbeirats.

Christian Rommert vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG – Baptisten und Brüdergemeinden) stellte das Konzept seiner Freikirche vor, die seit 2008 „Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde“ ist. Seit 2018 gibt es eine von Rommert mitentwickelte Anlaufstelle für Opfer sexueller Gewalt, bei dessen Betrieb der BEFG mit einer unabhängigen externen Einrichtung zusammenarbeitet. Für Gemeinden sei es wichtig, für das strategische Vorgehen von Tätern sensibilisiert zu werden und Gegenstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Hier gibt es im BEFG umfassendes Material. Bischof Harald Rückert berichtete über Prävention und Intervention in der Evangelisch-methodistischen Kirche. Die Kirche hat verschiedene Materialien wie einen „Notfallplan“ herausgegeben. Für Missbrauchsopfer gibt es mehrere Kontaktstellen. Gemeinden, in denen Missbrauch stattgefunden hat, können externe Beratung in Anspruch nehmen.

In der anschließenden Diskussion schilderten Vertreterinnen und Vertreter anderer VEF-Kirchen über ihre Schutzkonzepte. Es wurde deutlich, dass die Bünde präventiv gut aufgestellt sind. Hinsichtlich der Intervention bei Missbrauchssituationen will die VEF prüfen, wie ein gemeinsames Vorgehen aussehen könnte, das ein – von den Kirchen unabhängiges – geregeltes Verfahren gewährleistet.

Politisches Engagement und Theologische Ausbildung

Konstantin von Abendroth, der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung, stellte aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit dar. Eines der Themen, mit denen er sich zurzeit vertieft befasst, ist der Einsatz gegen Antisemitismus. Prof. Dr. Michael Kißkalt, Rektor der Theologischen Hochschule Elstal (BEFG), berichtete in der Mitgliederversammlung über die Treffen der von ihm geleiteten VEF-Arbeitsgruppe „Theologische Aus- und Weiterbildung“. Vertreterinnen und Vertreter aller freikirchlichen Ausbildungsstätten tauschen sich dort aus. „Die Hochschulen müssen immer wieder neue Wege gehen, um Menschen für das Studium und auch den pastoralen Dienst in den freikirchlichen Gemeinden zu begeistern“, so Kißkalt. Beliebt seien aktuell Studiengänge, in denen Theologie mit einem anderen Fachgebiet, etwa der Sozialen Arbeit, kombiniert wird. Ein fundierter theologischer Schwerpunkt sei für den Gemeindedienst jedoch unerlässlich.

Über die VEF

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, an. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie Evangelisation und missionarischem Gemeindeaufbau, gesellschaftlicher Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung.

Weitere Informationen: www.vef.de