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Verein für Freikirchenforschung mit neuen Vorstandsmitgliedern

Der Vorstand

Dr. Andreas Liese ist Lehrbeauftragter für Neuere Kirchengeschichte und Freikirchentum an der Theologischen Hochschule Elstal des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) im brandenburgischen Wustermark bei Berlin. 2001 wurde er mit einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation (Religionspolitik des NS- Staates gegenüber der Brüderbewegung) zum Dr. phil. promoviert. Ehrenamtlich ist er außerdem 2. Vorsitzender des Vereins 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025 und Vorsitzender des Historischen Beirates des BEFG.

Zweiter Vorsitzender des VFF wurde der Pastor der Mennonitengemeinde Worms-Ibersheim, Andreas Kohrn. Die Gründung der Gemeinde geht auf die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) zurück. Es wird angenommen, dass die ersten Täufer aus dem Berner Gebiet um die Mitte der fünfziger Jahre des 17. Jahrhunderts sich in Ibersheim (damals: Ibersheimer Hof) niederließen.

Kohrn trat die Nachfolge von Privatdozentin Dr. Astrid von Schlachta an, die für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Seit 2016 ist die Historikerin und Autorin Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle Weierhof in Bolanden/Pfalz und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit) der Universität Regensburg.

Neu als Geschäftsführer des VFF ist auch Pastor Sven Brenner vom Christlichen Zentrum Heidelberg-Leimen, das zur Gemeinde Gottes (Church of God Cleveland/USA) gehört. Er löst den langjährigen Geschäftsführer Pastor Reimer Dietze ab, der als Fachbereichsleiter für Altes Testament am Theologischen Seminar Erzhausen bei Frankfurt/Main wirkt. Beim Seminar handelt es sich um eine Einrichtung des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).

Apostel Detlef Lieberth (Apostolische Gemeinschaft) wurde als Schatzmeister des VFF in seinem Amt bestätigt.

VFF-Jahrestagung 2023

Die Jahrestagung des VFF befasste sich unter anderem mit den Themen „Wie entstehen zwischenkirchliche Spannungen? Eine Erklärung aus theologischer Sicht“ sowie „Die Antworten der psychologischen Konflikt- und Vergebungsforschung“. „Ökumenische Dialoge im Kontext des historischen Selbstverständnisses. Das Beispiel der Siebenten Tags-Adventisten.“ „Der Versöhnungsprozess zwischen der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.“ „Der Versöhnungsprozess zwischen der Apostolischen Gemeinschaft und der Neuapostolischen Kirche – eine persönliche Reflexion.“ „Heilung der Erinnerungen: Mennonit*innen und Lutheraner*innen im ökumenischen Dialog.“ „Versöhnungsprozesse zwischen den evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche.“

Bei einem öffentlicher Abendvortrag von Andreas Liese mit anschließender Diskussion ging es um das Thema „Und sie konnten (noch) nicht zueinander finden. – Vom Verhältnis des Bundes Freier evangelischer Gemeinden und des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden“.

Die nächste Jahrestagung des VFF findet vom 26.–28. April 2024 an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau statt.

Verein für Freikirchenforschung (VFF)

1990 gründeten Theologen und Historiker aus verschiedenen Freikirchen den Verein für Freikirchenforschung. Initiator war Professor Dr. Robert Walton, seinerzeit Direktor des Seminars für Neue Kirchen- und Theologiegeschichte der Theologischen Fakultät der Universität Münster. Heute hat der Verein Mitglieder aus 27 Denominationen. Fach- und Laienhistoriker aus zwölf Ländern gehören ihm an. 157 Einzelpersonen und 20 Institute arbeiten zusammen, um wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung zu fördern.

Der VFF befasst sich mit theologischen und kirchengeschichtlichen Themen aus freikirchlichen Blickwinkeln. Er fördert wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung. Dazu unterhält der Verein auch eine freikirchliche Fachbibliothek, die ihren Standort an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg hat.

Weitere Informationen: www.freikirchenforschung.de

Theologische Hochschule Ewersbach

Die Theologische Hochschule Ewersbach in Hessen ist eine staatlich anerkannte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Trägerschaft des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR. Sie bietet einen jeweils dreijährigen Bachelor-Studiengang (B.A.) „Jugend, Gemeinde und Mission“ sowie „Evangelische Theologie“ an. Außerdem den Master-Studiengang (M.A.) „Evangelische Theologie“. Voraussetzung für dieses zweijährige Studium ist der B.A.

Weitere Informationen: https://th-ewersbach.de/studium/




Freikirchenforscher treffen sich online

Die VFF-Jahrestagung 2021 sollte ursprünglich im Theologischen Seminar des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Erzhausen stattfinden. Diese Tagung nach 2020 ein weiteres Mal ausfallen zu lassen, wäre für den Vorstand des Vereins nicht in Betracht gekommen. Da in den zurückliegenden Monaten mit Foren und Veranstaltungen im Online-Format positive Erfahrungen gemachten worden seien, werde die Jahrestagung am letzten April-Wochenende in rein digitaler Form stattfinden. Dabei werde die Aussprache nach den einzelnen Vorträgen uneingeschränkt möglich sein, informierte Dietze.

Die VFF-Jahrestagung 2021 befasst sich mit der Frage „Gemeinschaft der Gleichen oder hierarchische Struktur? Erfahrungen von Ohnmacht und Vollmacht in Freikirchen“. In christlichen Kirchen und Gemeinden wird Menschen aufgrund eines Amtes eine gewisse Macht übertragen und damit auch Vollmacht gegeben, heißt es in der Einladung zur Tagung. Doch kann die Vollmacht der einen, manchmal auch die Ohnmacht der anderen bedeuten. Deshalb die Frage: Wo ist Machtausübung theologische legitim, wo beginnt und wie zeigt sich Machtmissbrauch?

Dazu gibt es Referate zu Themen, wie „Verständnis von Amt und Macht im Neuen Testament“, „Machtstrukturen in kongregationalistischen Gemeinden und Gemeindebünden“, „Charisma und Amt aus pfingstkirchlicher Perspektive“ sowie „Ohnmacht, Macht, Machtmissbrauch. Grenzüberschreitungen in der Gemeinde aus psychologischer Sicht“. Außerdem soll der Fragestellung nachgegangen werden, wie die neuen digitalen Erfahrungen zukünftig die Gemeinden beeinflussen.

VFF
1990 gründeten Theologen und Historiker aus verschiedenen Freikirchen den Verein für Freikirchenforschung. Initiator war Professor Dr. Robert Walton, seinerzeit Direktor des Seminars für Neue Kirchen- und Theologiegeschichte der Theologischen Fakultät der Universität Münster. Heute hat der Verein Mitglieder aus 27 Denominationen. Fach- und Laienhistoriker aus zwölf Ländern gehören ihm an. 180 Einzelpersonen und 21 Institute arbeiten zusammen, um wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung zu fördern.

Der VFF befasst sich mit theologischen und kirchengeschichtlichen Themen aus freikirchlichen Blickwinkeln. Er fördert wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung. Dazu unterhält der Verein auch eine freikirchliche Fachbibliothek, die ihren Standort an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg hat.

Darüber hinaus möchte der VFF Freikirchen bei der sachgerechten Archivierung von Quellenmaterial und beim Auf- und Ausbau von Archiven unterstützen.  Tagungsbeiträge und Forschungsberichte werden im Jahrbuch des Vereins für Freikirchenforschung veröffentlicht.

Das Programm der Tagung sowie ein Anmeldeformular sind auf der VFF-Homepage www.freikirchenforschung.de zu finden.