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Neue Bibelübersetzungen für 723 Millionen Menschen

Unter den Sprachen mit einer Erstübersetzung wurden 38 biblische Einzelschriften, fünf Neue Testamente und 14 vollständige Bibelausgaben fertiggestellt. Mit den Sprachen Hadiyya und Arsi Oromo finden sich bei den Vollbibeln gleich zwei äthiopische Sprachen, die von insgesamt rund sieben Millionen Menschen gesprochen werden. Die Erstübersetzung mit der größten Sprechergruppe im asiatischen Raum ist die Vollbibel auf Tày. Mit 1,8 Millionen Menschen im Norden Vietnams ist sie die zweithäufigste Sprache des südostasiatischen Landes.

Biblische Schriften in 3.610 Sprachen

Laut den aktuellen „Translation Statistics“ gibt es damit in 3.610 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel, in 1.622 Sprachen davon auch das Neue Testament. Damit erreichen die Bibelgesellschaften weltweit knapp 7,7 Milliarden Menschen. Ausgehend von weltweit rund 7.386 Sprachen gebe es in rund 3.776 Sprachen bisher noch keine Übersetzung eines biblischen Buches. Ziel des Weltverbands sei es, bis 2038 die Bibel in weitere 1.200 Sprachen zu übersetzen.

Weltbibelhilfe

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in 184 Ländern und Territorien tätig. Zu den Mitgliedern gehört auch die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift. In Deutschland wird diese Arbeit vor allem durch die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt. Weitere Informationen unter www.weltbibelhilfe.de/zahlen-und-fakten.




Weltbibelhilfe: 1,2 Millionen Bibeln für China

Zwischen 90 und 130 Millionen Christen leben nach Schätzungen heute in China. Die Kirchen im Reich der Mitte sollen zu den am schnellsten wachsenden weltweit gehören. „Eine halbe Millionen Menschen werden jedes Jahr getauft“, berichtete Daniel Loh vom Weltverband der Bibelgesellschaften. Der Bedarf an Bibeln sei daher groß, ebenso wie an gut ausgebildeten Gemeindeleitenden sowie Bibelkursen für Gemeindemitglieder.

Verkauf von Bibeln nur in Kirchen

Gleichzeitig sei die Situation für Glaubensgemeinschaften in dem kommunistischen Land angespannt. Bibeln dürften nur in Kirchen verkauft werden. „Wir wollen der Kirche in China dienen und sie unterstützen, indem wir so viele Bibeln wie möglich drucken. Wir müssen tun, was wir können, solange wir es dürfen“, so Loh. Hinzu komme, dass zwei Drittel aller Christen auf dem Land lebten, wo viel Armut herrsche. Viele könnten sich selbst keine Bibel leisten.

Im kommenden Jahr möchte UBS deshalb 1,2 Millionen Bibeln für Christinnen und Christen in China finanzieren und an sie weitergeben. „Unser Ziel ist: Jeder, der sich eine Bibel wünscht, soll eine bekommen!“, sagte Loh. Außerdem sollen Geistliche sowie Laien in der theologischen Ausbildung unterstützen werden. „Hier besteht bei vielen Kirchen im Land ein großer Bedarf.“

Auch Übersetzer brauchen Hilfe

Zudem unterstütze der Weltverband aktuell vier Übersetzungsprojekte in Sprachen von Minderheiten. Shaoxiang Li habe sich als Übersetzer in der Sprache der Ganyi ausbilden lassen, doch die Verhältnisse, unter denen er und seine Kollegen arbeiten, seien schwierig. Ihren Lebensunterhalt müssten sie mit anderen Arbeiten bestreiten. „Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist uns bei allem eine große Hilfe. Wir erhalten Computer und Fachbücher, Schulungen und manchmal Zuschüsse für den Lebensunterhalt“, so der Übersetzer.

Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft sammelt Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im UBS zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in 184 Ländern tätig. Weitere Informationen unter: https://www.die-bibel.de/china

Über die Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) ist eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.




32 Millionen Bibeln im letzten Jahr weltweit verbreitet

„Abgesehen von Europa wurden auf jedem Kontinent mehr Vollbibeln verbreitet als im Jahr zuvor“, berichtete Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft. „Das ist ein gutes Zeichen nach dem erheblichen Rückgang im Jahr zuvor.“ Die Herausforderungen für die Arbeit vieler Bibelgesellschaften aufgrund der Pandemie seien aber nach wie vor hoch. „Insbesondere Bibelgesellschaften, die Menschen über Veranstaltungen erreichen und Verteilaktionen durchführen, sind weiterhin eingeschränkt.“

Mehr vollständige Bibeln, weniger Teilausgaben

Die Zahl der verbreiteten Vollbibel-Ausgaben ist laut dem „Scripture Distribution Report“ im Jahr 2021 um 5,5 Prozent gestiegen, von 30,9 auf 32,6 Millionen Exemplare. Ausgaben, die lediglich das Neue Testament enthalten, wurden dagegen weniger verbreitet (5,1 gegenüber 5,7 Millionen Exemplaren im Vorjahr). Die Zahl biblischer Auswahlschriften (wie einzelne biblische Bücher oder biblische Auswahltexte) sank auf 132 Millionen Exemplare, rund 23 Millionen weniger als 2020. Somit wurden im Jahr 2021 insgesamt rund 170 Millionen biblische Schriften verbreitet.

Jede fünfte Bibel digital

Digitale Bibeln stellten auch 2021 einen wesentlichen Teil der Ausgaben. Rund 20 Prozent aller vertriebenen Vollbibeln wurden im Internet heruntergeladen. Damit ist ihr Anteil zwar niedriger als im ersten „Corona-Jahr“ 2020, liegt aber weiterhin deutlich über dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Die Verbreitung digitaler Ausgaben spiele gerade in Krisenregionen eine zunehmend größere Rolle. So konnte etwa die Bibelgesellschaft in Mosambik insgesamt 51.000 Menschen eine digitale Bibelausgabe zur Verfügung stellen. Das südwestafrikanische Land war 2021 durch Naturkatastrophen und Terrorangriffe erschüttert worden.

Statistische Angaben

Der jährlich erscheinende „Scripture Distribution Report“ berücksichtigt ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 160 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart gehört. Die Bibelgesellschaften sind in 184 Ländern aktiv. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe Spenden für diese internationale Arbeit.




Weltbibelhilfe unterstützt Gemeinden in Sibirien

Keil reiste rund 1200 Kilometer gemeinsam mit Alexej Bulatov und besuchte mit dessen „Bibelbus“ vor Ausbruch der Corona-Pandemie Orte und Gemeinden in der Republik Chakassien im südlichen Sibirien. „Wir verteilten Bibeln und sprachen mit Christen, die sich in sozialen Projekten engagieren“, so Keil.

Eine Station war ein kleines Dorf zwei Stunden von der Hauptstadt Abakan entfernt. Die 27-jährige Marina und ihr Team veranstalteten hier wie in vielen anderen Orten der Region Bibelstunden für Kinder und Jugendliche. Bulatov von der Russischen Bibelgesellschaft unterstützt die Arbeit mit kostenlosen Kinderbibeln. Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit seien auf diese Ausgaben angewiesen, denn weder die Gemeinden noch die Menschen selbst könnten sie sich leisten.

Neben der Armut sei es vor allem die Einsamkeit, die das Leben für viele Menschen schwermache. In vielen Dörfern gebe es keine Kirchengemeinden mehr, weil ein Großteil der Familien in die Städte gezogen sei. Die Dagebliebenen fühlten sich allein und verlassen, so Bulatov. „Doch wenn wir sie besuchen und ihnen Gottes Wort geben, ist die Freude riesengroß. Sie schöpfen Hoffnung und Mut für ihr Leben.“

Neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen richte sich die Unterstützung der Russischen Bibelgesellschaft daher auch an Mitarbeitende von Gemeinden mit sozialen Projekten. Darunter eine Einrichtung, die Menschen auf dem Weg aus Alkohol- und Drogenabhängigkeit begleite, Altenheime, Obdachlosenunterkünfte sowie ein Kinder-Krebszentrum.

Durch Spenden unterstützt die Weltbibelhilfe die Arbeit in Sibirien mit der Weitergabe von Bibeln, Kinderbibeln und Neuen Testamenten. „Meine Reise durch Sibirien hat mir gezeigt, was für ein großes Geschenk Gottes Wort für Menschen in Not sein kann – und wie dankbar die Menschen in Sibirien dafür sind“, zieht Tobias Keil Bilanz seiner Reise. „Eine Bibel ist ein kostbares Geschenk, das dankbar angenommen wird.“

Weltbibelhilfe

Die Weltbibelhilfe ist das Spendenwerk der Deutschen Bibelgesellschaft. Sie ist überkonfessionell tätig und in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beheimatet. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 148 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv.

Weitere Informationen und ein Video mit Eindrücken von Tobias Keil: https://www.die-bibel.de/spenden/weltbibelhilfe/projekte/sibirien