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Weltflüchtlingstag 2022: Höchste Vertriebenenzahl aller Zeiten

Geflüchtete aus der Ukraine

Allein durch den Krieg in der Ukraine sind 6,5 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Sie sind überwiegend in den direkten Nachbarstaaten untergekommen.

  • Polen: 3.690.089 Geflüchtete
  • Rumänien: 587.219 Geflüchtete
  • Russland: 1.041.095 Geflüchtete
  • Ungarn: 698.420 Geflüchtete
  • Republik Moldau: 483.306 Geflüchtete
  • Slowakei: 466.264 Geflüchtete
  • Deutschland: 610.103 Geflüchtete

Hinzu kommen 7,1 Millionen Menschen, die innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind. Ihr Schutz und ihre Versorgung sind ungleich schwieriger. In Teilen der Ukraine ist die Wasserversorgung, die Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln stark eingeschränkt.

ADRA setzt sich für Geflüchtete ein

Durch das internationale ADRA-Netzwerk können Menschen aus der Ukraine in Sicherheit gebracht werden. Gemeinsam mit lokalen Partnern und mit dem Auswärtigen Amt kümmert sich ADRA um mehr als 50.000 Geflüchtete in der Ukraine, in Polen, Rumänien, Ungarn, in der Slowakei und in Moldawien. Lebensmittelpakete, Hygieneartikel und Bargeld werden verteilt, um akuten Bedarf zu decken. Psychologische Unterstützung und Rechtsberatung werden rund um die Uhr angeboten. ADRA stellt für die geflüchteten Familien eine sichere Unterkunft für die nächsten Monate zur Verfügung.

Seit 1990 steigende Flüchtlingszahlen

Auch in anderen Teilen der Welt sind Menschen auf der Flucht:[2]

– Internally Displaced People (Binnenvertriebene): 48 – 51 Million Menschen

– Refugees (Geflüchtete) : 26,6 Million Menschen

– Asylum Seekers (Asylsuchende): 4,4 Million Menschen.

Die meisten Geflüchteten außerhalb des eigenen Landes stammen aus Syrien (6,8 Millionen Menschen) und der Ukraine (6,5 Millionen Menschen). Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat sich die Anzahl der Geflüchteten und Vertriebenen seit 1990 mehr als verdoppelt.

Gemeinsam für Flüchtlinge

Das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ wurde 2015 gegründet und vereint vier Partner, die institutionsübergreifend zusammenarbeiten: die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) und die adventistische Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg. Sie bündeln ihre jeweiligen Kompetenzen und Ressourcen mit dem Ziel, örtliche adventistische Kirchengemeinden und AWW-Helferkreise in ihrem ehrenamtlichen Engagement für geflüchtete Menschen und deren Integration in die Gesellschaft zu begleiten und unterstützen. Anlässlich des Krieges in der Ukraine wurde das Aktionsbündnis reaktiviert. Mitglied der Steuerungsgruppe sind nun auch Vertreter des „Arbeitskreises russischsprachiger Adventisten in Deutschland“.




Weltflüchtlingssabbat am 19. Juni – Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Am Weltflüchtlingstag ruft das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR die Regierungen und Gesellschaft dazu auf, Geflüchtete an allen Lebensbereichen teilhaben zu lassen – von der Bildung über die Gesundheitsversorgung bis hin zum Sport. Das diesjährige Motto des Weltflüchtlingstages lautet: „Gemeinsam können wir alles erreichen!“. Das UNHCR weist auch darauf hin, dass Flüchtlinge in ihren Aufnahmegesellschaften einen unverzichtbaren Beitrag leiteten. „Dieses Engagement wollen wir sichtbar machen!“ heißt es von Seiten des UNHCR.

Die adventistische Hilfsorganisation ADRA setzt sich seit Jahrzehnten für Flüchtlinge ein, in Europa und weltweit. Unter den vielen Projekten, die ADRA Europe in Europa durchführt, erwähnen sie ein wichtiges Projekt in Dünkirchen – eines der größten und „schlimmsten“ Flüchtlingslager in Europa. In der Gegend von Dünkirchen leben etwa 400 Flüchtlinge oder sogar noch mehr.

Um einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in Deutschland zu leisten, haben die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW), die Adventistische Hochschule Friedensau (ThHF) und ADRA Deutschland die Initiative „Gemeinsam für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Die Projekte werden an der Basis in den Gemeinden, Helferkreisen sowie in kleinen, dem AWW angeschlossenen Vereinen entwickelt.

Anlässlich des Weltflüchtlingssabbats (Samstag, 19.06.) wird ADRA Deutschland e.V. um 15 Uhr eine Andacht mit ADRA-Mitarbeiterin Liane Gruber veröffentlichen. Diese kann auf YouTube (https://youtu.be/ZdRlkQXqovY) oder Facebook verfolgt werden. Gleichzeitig stellt ADRA Info-Material, Videos sowie anderes Material für Erwachsene und Kinder zur Verfügung, mit dem gut über das Thema auch in Gottesdiensten aufgeklärt und dafür sensibilisiert werden kann.

Infomaterial auf Englisch:
https://www.dropbox.com/sh/txi2hi1nl9uxcqn/AAADQqo0TUTsjS5Pn-ZJGjgba?dl=0




Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag

Fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht
Die Geschichte der Menschheit ist von Ein- und Auswanderungen geprägt. Jedes Jahr verlassen Millionen von Menschen ihre Heimat, weil ihre Existenz bedroht ist. Sie möchten Verfolgung, Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen entkommen. Im Jahr 2019 befanden sich nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahl steigt jährlich. 26 Millionen dieser Menschen sind Flüchtlinge, die vor Konflikten, Verfolgung oder schweren Menschenrechtsverletzungen aus ihrer Heimat flohen. 40% der Vertriebenen weltweit sind Kinder unter 18 Jahren. Viele von ihnen erleben auf dem Weg zu einem sicheren Ort tragische Schicksale. Auf Initiative des UNHCR wurde deshalb der 20 Juni ausgewählt, um auf die Not und Bedürfnisse der Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Als Akt der Solidarität finden an diesem Tag in vielen Ländern weltweit Veranstaltungen zu diesem Thema statt.

Die wenigsten Geflüchteten kommen nach Europa
Das Thema „Flüchtlinge“ ist in westlichen Gesellschaften sehr umstritten. Die Bilder von überfüllten Ruderbooten im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa sind sehr präsent in unseren Köpfen. In Wirklichkeit sucht nur eine Minderheit der Geflüchteten Schutz in Europa. 91 Prozent aller Flüchtlinge fliehen nicht in die Europäische Union, sondern suchen einen Zufluchtsort im eigenen Land oder in einem direkten Nachbarland. Etwa 80 Prozent von ihnen finden Schutz in Entwicklungsländern. Der Libanon, Jordanien, die Türkei, Uganda und der Tschad sind die Länder, die am meisten Geflüchtete, im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsgröße, aufgenommen haben.

Das Ankommen an einem sicheren Ort ist nicht mit einer goldenen Zukunft gleichzusetzen. Die geflüchteten Menschen müssen zwar nicht mehr unmittelbar um ihr Leben fürchten, ein Haus und eine Arbeitsstelle haben sie trotzdem nicht. Ihren Alltag verbringen sie meistens in einem Flüchtlingslager, wo sie dem Hunger, Krankheiten oder gar Diskriminierung ausgesetzt sind. Insbesondere in Zeiten von Pandemien, wie die des COVID-19, sind Menschen in den Lagern besonders stark gefährdet. Ohne Hilfe ist deshalb der Beginn eines neuen Lebens schwer.
Fluchtursachen vor Ort bekämpfen

Hilfsorganisation ADRA bietet weltweit Unterstützung
Die Entwicklungs- und Katastrophenhilfeorganisation ADRA Deutschland leistet weltweit Unterstützung für Menschen in Not. „Flüchtlingshilfe liegt uns dabei sehr am Herzen. Wir möchten den Menschen helfen, neue Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Wenn Menschen wieder für sich und ihre Familie sorgen können, sinkt das Leid in der Welt“, so Pierre Schweitzer von der Hilfsorganisation. Mit ihrer Entwicklungszusammenarbeit bekämpften sie die Fluchtursachen in den Herkunftsländern und mit ihrer Not- und humanitären Hilfe stünden sie den Menschen auf der Flucht und am Zufluchtsort zur Seite.

Gemeinsam für Flüchtlinge
Um einen Beitrag zur Integration von geflüchteten Menschen in Deutschland leisten zu können, haben ADRA, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. (AWW) und die Theologische Hochschule Friedensau (ThHF) die Initiative „Gemeinsam für Flüchtlinge“ gegründet. Ziel des Zusammenschlusses sei es, so Michael Götz, der Flüchtlingsbeauftragte der Adventisten in Deutschland, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln und gewinnbringend in die Projektarbeit mit Geflüchteten einzusetzen. Leider mussten viele Projekte, wegen der verordneten Kontaktbeschränkungen in den vergangenen Monaten ihre Aktivitäten einstellen oder auf ein Minimum reduzieren. Inzwischen nehmen die Gruppen im Rahmen der gebotenen Auflagen ihre Arbeit nach und nach wieder auf.

Weltflüchtlingssabbat der Adventisten

In Anlehnung an den Weltflüchtlingstag hat die Weltkirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit 2016 den Weltflüchtlingssabbat in den Kirchenkalender aufgenommen. Er findet meist am dritten Samstag im Juni statt. Dann ruft die Freikirche ihre Mitglieder auf, über die ernste Situation nachzudenken, in der sich Flüchtlinge auf der ganzen Welt befinden.

Pastorin Marjukka Ostrovljanovic predigt zum Weltflüchtlingssabbat
In diesem Jahr wurde Pastorin Marjukka Ostrovljanovic gebeten, die Verkündigung für den Weltflüchtlingssabbat auszuarbeiten. Diese Predigt sei das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen ADRA Europa und den transnationalen Kirchenleitungen der Adventisten in Europa und sei ein Angebot an die Partner und Kirchengemeinden weltweit. Der Weltflüchtlingssabbat sei ein globales Programm der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, heißt es in einer Pressemeldung.

Pastorin Ostrovljanovic ist aus Finnland und hat ihr Theologiestudium in England abgeschlossen. Derzeit ist sie Pastorin in Bayern, und ihre tiefen Einblicke, insbesondere in die Geschichten des Alten Testaments, machen sie zu einer kreativen und gefragten Rednerin, vor allem bei Jugendlichen.

In der Predigt fragt sie: „Was glauben Sie, wie das Reich Gottes aussieht? Wovon träumen sie, wenn sie an das Reich Gottes denken? Wir träumen von einem Reich des Friedens, in dem es keinen Schmerz, keinen Kampf und keine Sünde gibt. Welch ein Bild und welch ein Gegensatz, wenn wir dieses Reich mit unserer heutigen Welt vergleichen. Aber haben sie jemals darüber nachgedacht, wie sie und ich heute hier auf Erden Teil dieses Reiches sein können?

Zum Trailer von Pastorin Ostrovljanovic -> https://youtu.be/k1W1lnYxJLo

Faktenblatt des UNHCR zur Weltflüchtlingssituation -> https://www.unhcr.org/dach/de/ueber-uns/zahlen-im-ueberblick