Kelkheim/Deutschland, 03.06.2012/APD Im Gegensatz zur Situation auf dem Festland seien Christen auf der zu Tansania gehörenden Inselgruppe Sansibar unter den überwiegend muslimischen Einwohnern eine bedrängte Minderheit, teilte das Hilfswerk für verfolgte Christen "Open Doors" mit. Unter den 1,1 Millionen Inselbewohnern gebe es nur rund 4.000 Christen. Sie würden bei der Registrierung von Kirchen oder beim Kauf von Immobilien ebenso benachteiligt wie im Bildungswesen und Arbeitsleben. Aufgrund des wachsenden Einflusses islamischer Extremisten stünden sie zudem im Visier radikaler Gruppen, die eine Verwestlichung der Gesellschaft fürchteten.
Zusätzlich eingeheizt werde seit Monaten die Stimmung gegen Christen durch die Hetze muslimischer Geistlicher. Sie prangerten öffentlich eine angebliche "Überflutung" der Inseln durch Christen an und forderten die "Säuberung" ihrer Heimat von allen Kirchen. Alle Muslime würden zur Wachsamkeit aufgerufen. "Open Doors" sei von christlichen Gemeinden überwiegend pfingstlerischer Prägung berichtet worden, die beseitigt werden sollten. Sie würden wegen ihrer Predigten und lauten Gottesdienste als "Ruhestörer" gelten.
Durch die Festnahme von zwei Imame der radikalen Gruppe "Islamic Propagation Organzisation" (UAMSHO) am 26. Mai durch die Polizei sei es zu Unruhen auf Sansibar gekommen, die sich auch gegen christliche Kirchen richte, gab „Open Doors“ bekannt. Jugendliche Extremisten hätten die "Tanzania Assemblies of God Church" in Kariokor in Brand gesteckt. Auch in der "Redeemed Church of God" und in einer katholischen Kirche in Tomondo sowie in der "St. Mtendae Catholic Church" im Gebiet Kwamchina sei Feuer gelegt worden. Verletzte habe es dabei nicht gegeben.
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