Evangelische Kirche in Deutschland wählt neuen Rat

Die Synode und die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben in Bremen den Rat der EKD für die Zeit bis 2021 gewählt. Heinrich Bedford-Strohm wurde in seinem Amt als EKD-Ratsvorsitzender bestätigt.

Bremen | APD

In elf Wahlgängen wurden sechs Frauen und acht Männer in den EKD-Rat gewählt. Mit Heinrich Bedford-Strohm (Bayern), Annette Kurschus (Westfalen), Kirsten Fehrs (Hamburg/Lübeck) Volker Jung (Hessen-Nassau) und Markus Dröge (Berlin) gehören dem Leitungsorgan künftig fünf Leitende Geistliche an. Zu den Ratsmitgliedern gehören außerdem die Politiker Kerstin Griese (SPD) und Thomas Rachel (CDU) sowie die Universitäts-Professoren Jacob Joussen und Elisabeth Gräb-Schmidt. Weitere Ratsmitglieder sind der Unternehmer Andreas Barner, die Hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer und Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands. Ebenfalls gewählt wurden Marlehn Thieme und der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes in Württemberg, Dieter Kaufmann. Als 15. Mitglied gehört die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, von Amts wegen dem Rat an.

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, erhielt in Bremen bei seiner Wahl zum Ratsvorsitzenden 124 von 125 abgegebenen Stimmen von Synode und Kirchenkonferenz der EKD. Der 1960 in Memmingen geborene Bedford-Strohm (55) steht seit Ende 2011 als Landesbischof an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und ist seit November 2013 Mitglied des Rates der EKD. Dort folgte er Ende 2014 als Ratsvorsitzender auf Nikolaus Schneider. Zuvor war Bedford-Strohm nach Stationen im Pfarramt von Diakonie und Gemeinde Professor für Systematische Theologie und Theologische Gegenwarts-fragen an der Universität Bamberg. Heinrich Bedford-Strohm ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.

Mit 118 von 125 Stimmen wurde Annette Kurschus zur stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden gewählt. Sie studierte in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal Theologie. Sie war Vikarin und dann Gemeindepfarrerin in mehreren Siegener Kirchengemeinden. 2005 wurde sie Superintendentin des Kirchenkreises Siegen. Seit 2012 steht Präses Annette Kurschus als erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche von Westfalen, der viertgrößten Landeskirche in Deutschland.

Präses eines pietistischen Dachverbandes erstmals im EKD-Rat
Als „eine völlig neue Entwicklung“ bezeichnete Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), die Wahl von Michael Diener in den Rat der EKD. Diener ist nicht nur Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, sondern auch ehrenamtlicher Erster Vorsitzender der DEA. Es sei das erste Mal, dass der Präses eines pietistischen Dachverbandes in der EKD in dieses Leitungsgremium berufen wurde, so Steeb.

„Seine Wahl ist auch ein starkes Zeichen für das konstruktive Miteinander von EKD und Deutscher Evangelischer Allianz, wie es sich in den letzten Jahren immer mehr entwickelt hat“, sagte der Zweite Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, nach der Wahl.

Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 23 Millionen Evangelische in Deutschland gehören zu einer der 15.000 Kirchengemeinden.

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