Humor Ja – aber nicht zu jedem Preis

Ostfildern bei Stuttgart | APD

Ostfildern bei Stuttgart, 20.09.2007/APD Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat sich gegen die Verunglimpfung ihrer Glaubensgemeinschaft in einem Beitrag des Fernsehsenders 3sat gewandt. Der Kabarettist Matthias Deutschmann hatte in seiner am 15. September ausgestrahlten Sendung „Die Reise nach Jerusalem“ behauptet, dass die Adventisten in den USA bereits eine viertel Milliarde US-Dollar für den Wiederaufbau des Tempels Salomos in Jerusalem gesammelt hätten. „Warum machen das amerikanische Fundamentalchristen?“, fragte er. Weil in der Bibel, nämlich in der Apokalypse, stünde, dass Jesus erst zurückkomme, wenn der Tempel wieder stehe.

Diese Aussage von Deutschmann sei Unsinn, schrieb die Freikirchenleitung in einem Brief an 3sat. Jesus habe zwar prophezeit, dass der Tempel in Jerusalem zerstört werde, was 70 n. Chr. auch durch die Römer geschah. Nach adventistischem Bibelverständnis werde der Tempel aber bis zur Wiederkunft Christi nicht wieder aufgebaut. Adventisten sähen daher gar keine Veranlassung, für den Wiederaufbau des Tempels Geld zu sammeln. „Wir gönnen Herrn Deutschmann jeden Lacherfolg“, heißt es in dem Schreiben, „jedoch nicht auf Kosten einer falschen Behauptung, mit der er unsere Freikirche lächerlich macht.“

„Die von dem Kabarettisten erwähnte viertel Milliarde US-Dollar hätten wir gern gehabt“, meinte der stellvertretende Vorsitzende der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Günther Machel (Ostfildern). Mit so viel Geld wäre die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in der Lage gewesen, vielen Not leidenden Menschen in aller Welt zu helfen.
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