1

„Ein Laboratorium der Ökumene“

Kiew/Ukraine, 30.09.2007/APD Als „Laboratorium“ einer größeren Ökumene, in dem in der Ukraine das friedliche Zusammenleben von 75 offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften geübt werde, hat der griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew und Halytsch, Kardinal Lubomyr Husar (74), die Ukraine bezeichnet. Bei einer Begegnung mit internationalen Journalisten wenige Tage vor den Parlamentswahlen sagte der Kardinal in Kiew, die Situation im Lande sei „multikonfessionell“, die Vielfalt religiöser Traditionen groß. Viele Menschen sähen in dieser Vielfalt eine „Tragödie“, so Husar, einige jedoch, darunter er selbst, würden sie als „Reichtum und Chance“ begreifen.

Als Beispiel für das Gelingen des friedlichen Zusammenlebens nannte Husar den im September 1996 gegründeten „All-Ukrainischen Rat der Kirchen und religiösen Organisationen“ (AUCCRU), in dem 19 Vertreter der orthodoxen und protestantischen Kirchen, der römisch-katholischen Kirche sowie des Judentums und Islams vertreten seien. Bei den Beratungen dieses Gremiums gehe es nicht um theologische Sachfragen, sondern um die Erarbeitung von Lösungen und Ideen für praktische Fragen des Miteinanders. So habe der AUCCRU 2006 beispielsweise eine Erklärung zu den Spannungen verabschiedet, welche die Sprachensituation in der Ukraine hervorrief und vor ernsthaften politischen oder gesellschaftlichen Spaltungen gewarnt. Auch aus Anlass der Parlamentswahlen vom 30. September habe man sich mit einem Aufruf zu Gerechtigkeit und Solidarität bei den Bürgern zu Wort gemeldet und zur Stimmabgabe aufgefordert.

Im Gespräch mit den Journalisten, die sich auf einer Medienreise in die GUS-Staaten befanden, nahm der Kardinal auch zur so genannten „orangefarbenen Revolution“ Stellung. Der als „Orangene Revolution“ bekannt gewordene politische Umbruch im Jahr 2004, bei dem der amtierende Präsident Wiktor Juschtschenko an die Macht kam, stelle laut Husar „nicht nur ein politisches Geschehen“ dar. Vielmehr sei in den Protesten der Bevölkerung „ein Begehren nach Wahrheit und Gerechtigkeit“ artikuliert worden. Dass dieses Begehren von Juschtschenko aufgenommen und politisch umgesetzt wurde, sei eher ein Zufall gewesen so Husar. Es sei „nie um Juschtschenko als Person gegangen, sondern immer um die Idee dahinter“. Nur so wäre zu erklären, dass selbst Kommunisten sich den Ideen der „orangen Revolution“ angeschlossen hätten. Das Problem sei jedoch, dass „die Politiker offensichtlich die Absichten der Revolutionäre nicht verstanden“ hätten und nun Frust und Stagnation herrschten. Das Kirchenoberhaupt ließ dabei offen, ob die Ergebnisse der vorgezogenen Parlamentswahlen vom 30. September eine Beruhigung in die gegenwärtige politische Lage bringen und den politischen Stillstand beenden könnten, in dem sich das osteuropäische Land seit Monaten befindet.

Bei dem Umsturz von 1989 hätten die Kirchen laut Husar „keine große Rolle gespielt“, da ihnen bis auf die Russische Orthodoxe Kirche die Hände gebunden gewesen seien. Das habe freilich nicht verhindert, dass sich einzelne Christen am Widerstand beteiligten. Während dieser Zeit der Verfolgung habe es unter den unterdrückten Kirchen eine enge und gute Zusammenarbeit gegeben. Diese sei jedoch nach dem Ende der Sowjetherrschaft eingestellt worden. Wörtlich sagte Husar: „Beim Schritt in die Freiheit ist etwas geschehen, dass ich bis heute nicht verstehen kann: die vormals gute Zusammenarbeit zwischen den Kirchen schlug plötzlich in Feindseligkeit um.“ Dabei sei zu berücksichtigen, dass oft Feindschaften nicht-religiösen Ursprungs unter den Gläubigen in den Kirchen ausgetragen wurden. Heute habe sich die Situation wieder entspannt.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Kardinal Husar für strikte Trennung von Staat und Kirche in der Ukraine

Kiew/Ukraine, 30.09.2007/APD Wenige Tage vor den vorgezogenen Parlamentswahlen in der Ukraine hat sich der griechisch-katholische Großerzbischof, Kardinal Lubomyr Husar, im Gespräch mit der freikirchlichen Nachrichtenagentur APD gegen eine „Verpolitisierung der Kirchen und für eine strikte Trennung von Staat und Kirche“ in der Ukraine ausgesprochen. Derzeit würden staatliche Kräfte versuchen, die Kirchen zu instrumentalisieren. Die enge staatliche Kooperation mit der autonomen Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats gebe Anlass zur Sorge, so Husar. Die griechisch-katholische Kirche hingegen habe eine Zusammenarbeit mit den Machthabern stets abgelehnt.

Der Großerzbischof von Kiew und Halytsch forderte von der ukrainischen Regierung durch Schaffung eines rechtlichen Rahmens eine klare Trennung von Staat und Kirche voranzutreiben. Konkret bedeute dies, dass der Staat für die volle Gleichberechtigung aller vier traditionellen ukrainischen Kirchen sorgen müsse. Unerwähnt ließ der Kardinal in diesem Zusammenhang jedoch die über 70 offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften des Landes. „Allerdings müssen die Kirchen erst lernen, wie man partnerschaftlich mit dem Staat und seinen Organen umgehen soll“, gestand Husar. Während der kommunistischen Herrschaft seien die Kirchen im Lande staatlich kontrolliert und manipuliert worden. „Erst jetzt sind wir wieder auf dem Weg zu einer Partnerschaft.“ Sinnbildlich verglich der Kardinal das Zusammenleben zwischen Kirche und Staat mit der Ehe von Mann und Frau.

Heute gibt es in der multiethnisch und konfessionell geprägten Ukraine vier konkurrierende orthodoxe Richtungen: die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOC-MP), die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats (UOC-KP), die autokephale ukrainisch-orthodoxe Kirche (UAOC) und die griechisch-katholische (unierte) Kirche (UGCC) byzantinischer Tradition. Die römisch-katholische Kirche lateinischer Tradition und die armenisch-katholische Kirche (katholische Ostkirche mit armenischem Ritus) sind zahlenmäßig kleine Gemeinschaften.

Die Zusammenarbeit unter den gespaltenen orthodoxen Kirchen gestalte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten immer produktiver. Allerdings habe die Verlegung des Sitzes von Großerzbischof Husar von Lwiw (Lemberg) nach Kiew im Jahre 2005 auf Seiten der Ukrainischen Orthodoxen Kirchen des Moskauer und Kiewer Patriarchats Proteste hervorgerufen. Husar rechtfertigte die Verlegung seines Amtssitzes: „Das Oberhaupt jeder Kirche sollte in der Hauptstadt sein.“ Trotz dieser Irritationen werde jedoch immer wieder betont, dass der Dialog zwischen den vier orthodoxen Kirchen notwendig sei. Da der Trennung unter den orthodoxen Kirchen nicht theologische oder liturgische Probleme, sondern kirchenpolitische Interessen und persönliche Ambitionen zu Grunde lägen, gebe es derzeit keine theologischen Gespräche. Die Zusammenarbeit beschränke sich vielerorts auf die karitative Tätigkeit unter Orthodoxen.

Als theologisches Modell für eine Einheit sollte man die Idee der kirchlichen „Communio“ des Zweiten Vatikanums weiter entwickeln, empfahl Husar. Dies bedeute kein Einheitsmodell, in dem die verschiedenen Kirchen in einer einzigen Kirche verschmelzen, sondern das Modell einer „Einheit in Vielfalt“. Der Kardinal erinnerte daran, dass die Einheit auf der Grundlage der Heiligen Schrift der Wille Gottes sei und stellte die Frage: „Was ist so schlimm daran, wenn es zu keiner Verschmelzung in einer einzigen Kirche kommt?“
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Personelle Veränderungen bei der Deutschen Evangelischen Allianz

Bad Blankenburg, 30.09.2007/APD Der Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Ekkehart Vetter aus Mülheim/Ruhr, wird neues Mitglied des Geschäftsführenden Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Das beschloss der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz während seiner Herbstsitzung am 27./28. September im thüringischen Bad Blankenburg. Der 51-jährige Vetter ist seit 1993 Pastor der zum Mülheimer Verband gehörenden örtlichen Gemeinde in Mülheim. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Sabine sechs Kinder. Seit 2003 leitet er als Präses den freikirchlichen Gemeindeverband. Seit 2004 ist er Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Im Geschäftsführenden Vorstand folgt er ab 1. Januar 2008 Axel Nehlsen, Geschäftsführer von „Gemeinsam für Berlin“, der nach zwei jeweils sechsjährigen Amtsperioden nicht erneut für dieses Amt kandidierte. Dem Geschäftsführenden Vorstand gehören neun Personen an.

Der künftige Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (42), wurde während der gleichen Sitzung in das damit 46 Personen umfassende Leitungsgremien der Deutschen Evangelischen Allianz, den Hauptvorstand, berufen. Hörsting ist bisher der Leiter der zum Bund Freier evangelischer Gemeinden gehörenden Allianzmission mit Sitz in Ewersbach und unter anderem auch Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen. Die Berufung in den Hauptvorstand erfolgt jeweils auf die Dauer von sechs Jahren. Wiederwahlen sind möglich.

In den Hauptvorstand wurde nach Ablauf ihrer Amtsperioden wiedergewählt: Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbund kep; Marieluise Bierbaum, Lehrerin aus Bremen; Dr. Joachim Drechsel, Direktor des Deutschen Gemeinschaftsdiakonieverbands; Hertha-Maria Haselmann, Geschäftsführerin der Drogenhilfe „Lebenswende“ in Frankfurt und Hamburg; Ralf Kaemper, Schriftleiter der Zeitschrift „Perspektive“; Herbert Reber, Inspektor des Thüringer Gemeinschaftsbundes.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Leiter der Heilsarmee in Pakistan ermordet

Lahore/Pakistan, 30.09.2007/APD Der Territorialleiter der Heilsarmee in Pakistan, Oberst Bo Brekke (50), wurde am 27. September im Hauptquartier des freikirchlichen Missionswerkes in Lahore erschossen. Der Vorfall ereignete sich gegen 18.30 Uhr, kurz nachdem der aus Norwegen stammende Geistliche eine Sitzung verließ und sich allein in sein Büro begab. Nach bisherigen Berichten soll es sich nicht um einen Anschlag mit terroristischem Hintergrund handeln. Das Verbrechen sei von einem Einzeltäter ausgeführt worden. Die Polizei in Lahore habe inzwischen einen Tatverdächtigen festgenommen.

Die Ehefrau des Oberst, Birgitte Brekke, befand sich zur Zeit der Tat in London, wo sie an einer Konferenz im Heilsarmee-Hauptquartier teilnahm. Sie ist inzwischen zu ihren beiden Söhnen nach Norwegen geflogen. Die Beisetzung wird in der norwegischen Hauptstadt Oslo im Beisein des Heilsarmee-Generals Shaw Clifton stattfinden.

Das Ehepaar Brekke übernahm erst im September 2006 die Territorialleitung der Heilsarmee in Pakistan, nachdem es mehrere Jahre im Dienste des Missionswerkes in den südasiatischen Ländern Sri Lanka und Bangladesh tätig war. In einer ersten Stellungnahme brachte Heilsarmee-General Clifton seine große Wertschätzung für die Arbeit und den Dienst von Oberst Bo Brekke zum Ausdruck und bezeichnete ihn als äußerst kompetenten Territorialleiter.

Die Heilsarmee sieht ihren Auftrag in der Verbreitung des Evangeliums und im sozialen Engagement. Sie ist heute weltweit in 111 Ländern vertreten. In Deutschland begann die Heilsarmee ihre Tätigkeit 1886 in Stuttgart.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Literaturtalksendung „Auserlesen“ ab 2008 monatlich

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 29.09.2007/APD Im kommenden Jahr strahlt rheinmain-tv die Literaturtalksendung „Auserlesen“ mit Titus Müller monatlich statt bisher vierteljährlich aus. Die „Alpha“-Buchhandelskette sponsert die Beiträge. Produziert wird „Auserlesen“ von der „Stimme der Hoffnung“, dem Medienzentrum der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in Alsbach-Hähnlein. Titus Müller, 1977 in Leipzig geboren, studierte Literatur, Mittelalterliche Geschichte und Publizistik in Berlin. Er veröffentlichte mit 24 Jahren seinen ersten historischen Roman. 2005 gewann er den C.S. Lewis-Preis und wurde von der Universität Tübingen im Rahmen des Würth-Literaturpreises ausgezeichnet. Seine Bücher haben sich in Deutschland mehr als eine Viertelmillion Mal verkauft. Der sechste Roman, „Das Mysterium“, ist soeben erschienen.

Am Sonntag während der Frankfurter Buchmesse (14.10., 15:30 Uhr) ist Rainer M. Schröder bei Titus Müller in „Auserlesen“ zu Gast. Schröder gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Jugendbuchautoren und begeistert seit Jahren eine große Leserschaft. Über sechs Millionen Bücher von ihm gingen allein in Deutschland über den Ladentisch. Am 18. November, 15:30 Uhr, spricht Titus Müller mit Uwe Birnstein und der Sängerin Juliane Werding. Das Ehepaar hat ein Buch verfasst, in dem es biblische Personen fiktiv interviewt. Suresh und Jyoti Guptara kommen im Frühjahr in die Sendung. Die 19-jährigen Zwillinge sind mit ihrem Fantasyroman „Calaspia“ auf dem Weg zum Weltbestseller. Der Roman steht gegenwärtig in Indien auf Platz 2 der Bestsellerliste. Neben anderen Ländern erscheint er hier in Deutschland im März bei Rowohlt.

2008 wird „Auserlesen“ jeden ersten Sonntag im Monat um 16:00 Uhr bei rheinmain-tv ausgestrahlt. Die Sendung kann zusätzlich im Internet im rheinmain-tv-Livestream angesehen werden und steht dauerhaft unter www.auserlesen.net zur Verfügung. Titus Müller lädt Autoren, Übersetzer, Dichter und Verleger ins Studio ein und diskutiert eine halbe Stunde mit ihnen über Bücher und ihren Hintergrund. Er spricht mit den Talkgästen auch über ihre Weltanschauung und ihren Glauben und fragt, welchen Einfluss ihre Überzeugung auf ihr Schreiben haben.

rheinmain-tv kann in Deutschland, Österreich und der Schweiz von über 10 Millionen Menschen über den Satelliten ASTRA, Kabelnetze und im Großraum Frankfurt/Main über DVB-T empfangen werden. Neben wöchentlichen Sendungen bei rheinmain-tv produziert die „Stimme der Hoffnung“ tägliche Beiträge für den „Hope Channel“, einen Sender der Siebenten-Tags-Adventisten, der per Satellit und über das Internet weltweit empfangen werden kann. Zur 1948 begonnenen Medienarbeit der Adventisten – die „Stimme der Hoffnung“ war der erste christliche Rundfunkanbieter Deutschlands – gehören auch Radioproduktionen, ein Bibelstudieninstitut und eine Blindenhörbücherei.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Hilfe erreicht auch entlegene Orte in Uganda

Weiterstadt bei Darmstadt, 28.09.2007/APD Nach heftigen Regenfällen und weiträumigen Überschwemmungen im Osten Ugandas sind noch immer ganze Ortschaften von der Umwelt abgeschnitten. Selbst wenn sich die Wasser verlaufen, hinterlassen sie aufgeweichte Straßen, die nicht passierbar sind. Deshalb hat sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland entschlossen, die Hilfsgüter samt den Helfern mit Helikoptern zu den Eingeschlossenen zu transportieren. So gelangten Wasserbehälter und Hygieneartikel in den stark betroffenen Katakwi-Distrikt. Die größte Not entdeckten die Helfer im Magoro Unterbezirk, der bis dahin von keiner Hilfsorganisation erfasst worden war. Inzwischen lieferten die Hubschrauber Zeltplanen, Wasserbehälter, Wasser-Reinigungs-Tabletten und Wasserkanister in die entlegenen Ortschaften, um die Notleidenden in ihrem Kampf gegen den Ausbruch von Seuchen zu unterstützen.

Die Hilfe müsse nach Auffassung des Projektleiters Frank Brenda (Weiterstadt) dringend fortgesetzt werden, da sich die Menschen in der aktuellen Situation nicht selbst helfen könnten. Während Hunderte von Familien durch die Flut bereits alles verloren hätten, brächen bei anderen die aus Lehm gebauten Häuser jetzt zusammen, da bei fortgesetzten Regenfällen die aufgeweichte Bausubstanz nicht trocknen könne. „Das bedeutet, dass die Schäden im Moment noch zunehmen und weitere Unterstützung beim Wiederaufbau notwendig wird,“ gab Brenda zu bedenken. Spenden können unter dem Stichtwort „Afrika-Flut“ auf das ADRA-Konto 2000 702 09 bei der Dresdner Bank Darmstadt (BLZ 508 800 50) überwiesen werden.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Mennonitisches Zentralkomitee wird erstmals von einer Frau geleitet

Akron, Pennsylvania/USA, 27.09.2007/APD Die Kanadierin Arli Klassen aus Ontario wird im Januar 2008 als Exekutivdirektorin die Leitung des Mennonitischen Zentralkomitees übernehmen. Die freikirchliche Hilfsorganisation leitet damit erstmals in ihrer 87-jährigen Geschichte eine Frau. Das im September 1920 gegründete Mennonitischen Zentralkomitee (MCC), die Dachorganisation für Entwicklungs-, Katastrophen- und Flüchtlingshilfe sowie Friedensförderung der Mennoniten und Mennonitenbrüdergemeinden (Brethren in Christ) mit über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ist weltweit in 58 Ländern mit verschiedenen Programmen tätig.

Klassen’s Ernennung folgt nach 16-jähriger Tätigkeit für das MCC in Afrika, den USA und Kanada. Die letzten 8 Jahre wirkte sie als Exekutivdirektorin von MCC im kanadischen Ontario. Die neue MCC-Direktorin studierte an den Universitäten von Toronto und Winnipeg sowie am Mennonite Brethren Bible College in Winnipeg. Arli Klassen und ihr Ehemann sind Mitglieder der Mennonite Church in Breslau, Ontario. Sie haben zwei Töchter, die beide an der Universität in Ontario studieren.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Ukrainische Adventisten bieten Anleitung zum Leben

Kiew/Ukraine, 27.09.2007/APD Die Siebenten-Tags-Adventisten zählen in der Ukraine neben den Baptisten und Pfingstgemeinden zu den am schnellsten wachsenden christlichen Kirchen des Landes. „Wir wollen die Menschen mit ihren Fragen nicht allein lassen, sondern ihnen die sozialen und geistlichen Werte des Christseins als Anleitung zum Leben vermitteln und vorleben. Denn diese Werte verbinden alle Christen unterschiedlichster Prägung“, unterstrich Pastor Volodymyr A. Krupskyi, Präsident der Ukrainischen Union der Siebenten-Tags-Adventisten, in Kiew gegenüber Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Junge Leute ins Leben zu begleiten und zu einem sinnvollen Leben anzuleiten sei ein wichtiges Ziel der adventistischen Mission, so Krupskyi. Hier gebe es in der Jugendarbeit auch an mehreren Orten eine Zusammenarbeit mit orthodoxen Kirchen. „In einer Zeit der Orientierungslosigkeit und des Verlusts an Werten ist es unser Hauptziel, die drei maßgeblichen Werte Glaube, Hoffnung und Liebe, die wir in Jesus Christus haben, zu erfahren und weiterzugeben“, betonte der seit 1998 amtierende Kirchenpräsident. Glaube an Jesus Christus und Hoffnung, dass er wiederkomme, teilten die Adventisten mit anderen Christen. „Diese Zuversicht ist eine starke Triebfeder für das vielfältige Engagement der Freikirche.“

Pastor Krupskyi wies auch auf die Leidensgeschichte seiner Kirche auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hin. Die Gründung der ersten adventistischen Gemeinde vor rund 140 Jahren geht auf den aus Polen stammenden adventistischen Missionar Michael B. Czechowski zurück. Weitere Gemeindegründungen fanden in den 1880er Jahren auf der Krim durch ehemalige deutschstämmige Mennoniten statt. Im Jahre 1931 wurde die offizielle Kirchenorganisation der Adventisten durch das damalige Sowjetregime aufgelöst und in den Untergrund gedrängt. Die Adventisten in der Ukraine mussten bis zur Zeit der Perestroika ohne legale Kirchenstruktur und ohne Kontaktmöglichkeiten zur weltweiten Kirche auskommen. Im Jahre 1977 kam es zur Gründung der eigenständigen Ukrainischen Union der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Kiew. 1993 gab es 27.363 Adventisten in 349 Gemeinden.

Nach den Methoden befragt, die zum rasanten Gemeindewachstum in der Ukraine führten, sagte Krupskyi: „Die Adventisten nutzen in der postkommunistischen Zeit die neuen Möglichkeiten zur Mission und Glaubensentfaltung. So werden seit Mitte der 90er Jahre vor allem in den größeren Städten der Ukraine Evangelisationsveranstaltungen durchgeführt. Dabei kommen verschiedentlich auch ausländische Evangelisten zum Einsatz.“ Das missionarische Engagement hätte allerdings ohne gezielte theologische Ausbildung von neuen Seelsorgern und Laienevangelisten durch die Kirche nicht bewältigt werden können.

Gegenüber der Journalistengruppe wies Kirchenpräsident Krupskyi auf eine weitere Herausforderung durch das Gemeindewachstum hin: „Zur Zeit haben wir 908 Gemeinden, aber nur 609 Kirchen und Kapellen. Weitere 155 Kirchengebäude sind landesweit im Bau. Dazu benötigt unsere kleine Kirche enorme finanzielle Mittel und handwerkliche Eigenleistungen.“

In der Ukraine leben heute 61.241 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. Sie sind in 908 Kirchengemeinden organisiert und werden von 188 Pastoren betreut. Zur Freikirche gehören außerdem das Ukrainische Institut für Künste und Wissenschaften (eine staatlich anerkannte Hochschule) bei Kiew, eine Grundschule, eine englische Sprachschule, ein Medienzentrum und ein Verlagshaus. Ferner ist die internationale Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Kiew mit einem nationalen Büro vertreten.

Stichwort: Religionen in der Ukraine

Flächenmäßig ist die Ukraine mit mehr als 600 000 Quadratkilometern der zweitgrößte Staat Europas. Der Grossteil der etwa 48 Millionen Bewohner gehört orthodoxen Kirchen an. Etwa 46% der Ukrainer sind Anhänger der Ukrainischen Orthodoxen Kirche und der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats. Erstere untersteht einem Patriarchen in Kiew, während letztere der Russischen Orthodoxen Kirche in Moskau zugehört. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene griechisch-katholische Kirche, die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören etwa. 5,5 Millionen Mitglieder an. Daneben gibt es in der Ukraine rund. 1,1 Millionen römisch-katholische Christen (Polen, Deutsche), außerdem Protestanten (Adventisten, Baptisten, Lutheraner Reformierte und Pfingstgemeinden) sowie eine kleine islamische Minderheit (Tataren).

Die Kultusgemeinden in der Ukraine unterstehen dem „Staatskomitee für religiöse Angelegenheiten“, dessen Kiewer Zentrale in allen Regionen des Landes Unterabteilungen unterhält. Im Jahre 1996 rief das Staatskomitee einen „Allukrainischen Rat der Kirchen und religiösen Organisationen“ ins Leben. Dieses beratende Organ setzt sich aus den Leitern aller größeren Denominationen zusammen und repräsentiert über 90 Prozent der Gläubigen.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Gericht entschied: Arbeitsverweigerung am Sabbat für Adventisten statthaft

Nürnberg, 26.09.2007/APD Das Arbeitsgericht Nürnberg hat zwei Siebenten-Tags-Adventisten Recht gegeben, die ihre Arbeit am Sabbat verweigerten (Aktenzeichen: 7 Ca 8056/06 W und 7 Ca 8510/06 W). Die beiden feiern nach der Bibel den Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend, jeweils bei Sonnenuntergang, als Ruhetag. Sie arbeiten bei einer Firma, die nur bei überdurchschnittlicher Auslastung am Freitag eine Spätschicht und eventuell am Samstag eine weitere Schicht ansetzt. Die Kesselschweißer informierten ihren Arbeitgeber, dass sie aus Gewissensgründen an ihrem Sabbat keiner Arbeit nachgehen könnten. Eine Verringerung der Arbeitszeit auf 85 Prozent, um dem Problem aus dem Weg zu gehen, lehnte die Firma ab. Im Mai, August und Oktober letzten Jahres wurden beide Adventisten jeweils am Freitag zu einer Spätschicht eingeteilt. Sie stellten aber bei Sonnenuntergang das Schweißen ein und verließen unerlaubt ihren Arbeitsplatz. Nach zwei Abmahnungen wurden sie bei der dritten Arbeitsverweigerung entlassen. Sie verklagten ihren Arbeitgeber auf Wiedereinstellung.

Das Gericht sah die Klage als begründet an und verwies auf das Urteil des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein vom 22. Juni 2005 in einem vergleichbaren Fall eines Siebenten-Tags-Adventisten (Aktenzeichen: 4 Sa 120/05), das vom Bundesarbeitsgericht mit Beschluss vom 10. November 2005 bestätigt wurde (Aktenzeichen: 2 AZN 752/05). Außerdem führte der Richter aus, dass zur Glaubensfreiheit nach Artikel 4 Absatz 1 Grundgesetz auch das Recht des Einzelnen gehöre, sein Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu leben. Das Grundrecht überlasse es dem Einzelnen, welche religiösen Symbole er anerkenne und verwende. Für eine zulässige Berufung auf Artikel 4 Grundgesetz „kommt es nur darauf an, dass es überhaupt von einer wirklichen religiösen Überzeugung getragen und nicht anders motiviert ist“.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da der Arbeitgeber Berufung eingelegt hat. Die beiden Kesselschweißer sind bis zu einer endgültigen Entscheidung weiter in der Firma beschäftigt und haben an ihrem Sabbat arbeitsfrei.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Papst ernennt neues katholisches Oberhaupt in Russland

Rom/Italien, 25.09.2007/APD Der Heilige Stuhl hat überraschend am 21. September die Neubesetzung des römisch-katholischen Bischofssitzes in Moskau vorgenommen. Der aus Italien stammende Priester Paolo Pezzi, bisher Rektor des Priesterseminars im russischen St. Petersburg, ist neuer „Erzbischof in Moskau“. Der 47-jährige Priester tritt die Nachfolge von Tadeusz Kondrusiewicz an, der gleichzeitig zum Erzbischof von Minsk-Mohilew ernannt wurde. Kondrusiewicz stammt aus der polnischen Minorität in Weissrussland. Nach Angaben der Agentur „Kathpress“ sei gegen ihn immer wieder Kritik von Seiten des russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchats laut geworden.

Unmittelbar nach Bekanntgabe seiner Versetzung sagte Erzbischof Kondrusiewicz im Gespräch mit Radio Vatikan, er wechsle von Moskau nach Minsk „mit großer Freude, in Gehorsam gegenüber dem Papst und aus großem Verantwortungsbewusstsein“. Als Diener der Kirche sei er wie ein Soldat, der die Vorgaben seines Vorgesetzten erfülle. Der Erzbischof war 16 Jahre in Moskau tätig. „Ich verlasse Moskau, weil es der Wille Gottes ist. Der Wille des Papstes ist für mich der Wille Gottes“, so Kondrusiewicz.

Der neue katholische Erzbischof in Moskau, Paolo Pezzi, wird am 27. Oktober in der katholischen Marienkathedrale in der russischen Hauptstadt zum Bischof geweiht. Bei einer ersten Begegnung mit dem Klerus der Diözese sagte Pezzi, sein einziger Wunsch sei es, alles „im Namen Jesu“ zu tun.

Pezzi promovierte an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom zum Thema „Katholiken in Sibirien – Ursprünge, Verfolgung, Gegenwart“. Zwischen 1993 und 1998 war er Chefredakteur der katholischen Kirchenzeitung und Dechant in der sibirischen Zentralregion. Seit 1998 ist er zudem Verantwortlicher für die Bewegung „Comunione e Liberazione“ in Russland. 2004 wechselte er als Dozent an das Priesterseminar von St. Petersburg und wurde 2006 zum Rektor des Seminars ernannt.

In Russland gibt es nach Angaben des scheidenden Moskauer Erzbischofs rund 600.000 Katholiken in 230 Gemeinden, die von 270 Priestern betreut werden. 90 Prozent der Priester stammen laut Kondrusiewicz aus dem Ausland.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Zweite Dialogrunde zwischen Adventisten und Presbyterianern

Louisville, Kentucky/USA, 24.09.2007/APD Zur zweiten Dialogrunde trafen sich Vertreter der nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und der Presbyterianischen Kirche in den USA (Presbyterian Church) vom 22. bis 24. August im nationalen Kirchenamt der Presbyterianer in Louisville, Kentucky. Die erste theologische Konsultation fand am 1. November 2006 im adventistischen Verwaltungszentrum in Silver Spring, Maryland, statt. Damals ging es vor allem darum, die jeweils andere Kirche kennenzulernen, wobei Referate in die Geschichte, Lehren und ethische Werte der Denominationen einführten.

Die Teilnehmer der Gesprächsrunde in Louisville befassten sich mit vier Themen: Das jeweilige Verständnis des reformatorischen Prinzips „sola scriptura“ (allein die Heilige Schrift), das Verhältnis göttliche Gebote und Evangelium zueinander, der Stellenwert des Schrifttums der Mitbegründerin der adventistischen Kirche, Ellen G. White (1827-1915), und die Rolle der Schriften des Reformators Johann Calvin (1509-1564). Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung fanden die Gespräche in einer herzlichen und freundschaftlichen Atmosphäre statt. Beide Seiten stimmten überein, dass die Heilige Schrift der einzige Maßstab für Glaube und Handlungsweise ist. Übereinstimmung herrschte auch darin, dass die Erlösung des Menschen allein durch den Opfertod Christi geschieht, dass ein Christ sein Leben aber nach den Geboten Gottes ausrichten solle. Ziel auch dieses Dialogs war, die Glaubensüberzeugungen und Praktiken der jeweils anderen Kirche kennenzulernen, Missverständnisse abzubauen und mögliche Bereiche für eine Zusammenarbeit zu erkunden.

Teilnehmer der Konsultation in Louisville waren von presbyterianischer Seite: Carlos L. Malavé, stellvertretender Leiter des Referates für ökumenische Beziehungen, der das Treffen organisierte, Dr. Aurelio Garcia, Dozent für Geisteswissenschaften an der Universität von Puerto Rico, Pfarrerin Eunice McGarrahan von der National Presbyterian Church in Washington, D. C., Dr. David Jensen, Dozent für Praktische Theologie am theologischen Seminar der Presbyterianer in Austin/Texas, Dr. Sheldon Sorge, Dozent für Praktische Theologie am Presbyterian Theological Seminary in Louisville/Kentucky. Die adventistische Delegation bestand aus Dr. Hal Thomson, Assistent des Präsidenten der Kirchenleitung in Nordamerika, Dr. Angel M. Rodriguez, Dr. Kwabena Donkor und Dr. Ekkehart Müller vom Biblischen Forschungsinstitut der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), Professor Dr. Merlin Burt, Dozent für Kirchengeschichte an der adventistischen Andrews Universität in Berrien Springs/Michigan, und Dr. William G. Johnsson (Silver Spring), Berater des Präsidenten der Generalkonferenz für interreligiöse Angelegenheiten. Den Vorsitz hatten Dr. Malavé und Dr. Thomson gemeinsam.

Die Gesprächsteilnehmer beschlossen, ihren Kirchenleitungen eine Fortsetzung des Dialogs zu empfehlen. Die Presbyterianische Kirche hat in den USA 2,4 Millionen Mitglieder. Die Adventisten zählen in den Vereinigten Staaten 970.000 erwachsen getaufte Mitglieder und weltweit über 15 Millionen.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Muslime sind keine Terroristen - 7.000 Adventisten aus Süddeutschland trafen sich in Karlsruhe

Karlsruhe, 23.09.2007/APD „Es ist falsch, den Islam mit Terrorismus gleichzusetzen“, betonte Pastor Dwight Nelson in seiner Ansprache während der Konferenz des Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am 22. September in der dm-Arena in Karlsruhe. Als Amerikaner wisse er nicht nur durch den 11. September, was Terrorismus für ein Land bedeute, sagte er den etwa 7.000 Besuchern aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen. Der Seelsorger der Kirchengemeinde der adventistischen Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan, wandte sich dagegen, eine radikale Minderheit mit einer ganzen Weltreligion gleichzusetzen. Auch im Christentum gebe es radikale Gruppen. Dennoch würden sich Christen mit Recht dagegen wehren, wenn deshalb jemand ihre Religion als gewalttätig bezeichne.

„Christen, Juden und Muslime haben als Monotheisten denselben Gott“, hob Nelson hervor. „Die Christen bezeichnen ihn als ‚Gott‘, die Juden als ‚Jahwe‘ und die Muslime als ‚Allah‘.“ Alle drei Religionen beriefen sich auf ihren gemeinsamen Stammvater Abraham. „Siebenten-Tags-Adventisten feiern den Sabbat als Ruhetag, sie essen kein Schweinefleisch, trinken keinen Alkohol und helfen den Armen.“ Sie könnten deshalb eine Brückenfunktion zwischen den drei monotheistischen Religionen einnehmen. Es gebe angesehene muslimische Theologen, die der Ansicht seien, dass die Adventisten mit ihrem Glauben als Christen dem Islam am nächsten stünden. „Deshalb sollten sich die Mitglieder unserer Kirche nicht in eine Reihe mit denen stellen, die dem Islam feindlich gesinnt sind.“ Es gelte stattdessen, Brücken zu bauen und den Muslimen, „die als Abrahams Nachkommen Gottes Kinder sind“, freundlich zu begegnen. Auch der Koran spreche von Jesus. Deshalb sollten Adventisten Muslimen verständlich machen, warum Christus auf diese Erde kam.

In einer weiteren Ansprache ging Pastor Nelson auf den Stammbaum Jesu ein, wie er im Matthäusevangelium Kapitel 1 zu finden ist. In den Stammbaum seien, für die damalige Zeit ungewöhnlich, auch Frauen aufgenommen worden. Daran werde deutlich, dass Gott keinen Menschen wegen seines Geschlechts benachteilige. Unter diesen Frauen habe es Prostituierte und Heidinnen gegeben. Dennoch gehörten sie zu den Vorfahren Jesu. „Gottes Gnade ist so groß, dass für jeden Menschen Rettung möglich ist.“

Zur Konferenz gehörten auch zahlreiche klassische und moderne musikalische Beiträge für Orchester, Bläserchor und Vokalchöre. Für die 260 Kinder bis sechs Jahren, die 780 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie die 400 Jugendlichen gab es ein eigenes Programm. Im Foyer der dm-Arena waren verschiedene adventistische Institutionen, wie das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“, der Advent-Verlag Lüneburg, das Schulzentrum Marienhöhe Darmstadt, die Theologische Hochschule Friedensau, die Adventistischen Bekenntnisschulen in Baden-Württemberg, das Religionspädagogische Institut, das Institut für Christliche Dienste, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, der Deutsche Verein für Gesundheitspflege DVG, das Krankenhaus „Waldfriede“ Berlin, das Advent-Wohlfahrtswerk, das Haus „Schwarzwaldsonne“ Freudenstadt sowie das Senioren- und Pflegeheim „Haus Wittelsbach“ Bad Aibling, mit Ausstellungsständen vertreten.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




20 Jahre Kirchengemeinschaft mit der Evangelisch-methodistischen Kirche

Hannover/Frankfurt am Main, 21.09.2007/APD Mit einem gemeinsamen Festgottesdienst am 29. September in der Evangelisch-methodistischen Zionskirche in Stuttgart wird des 20-jährigen Bestehens der „uneingeschränkten Kirchengemeinschaft“ der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) mit den lutherischen und unierten evangelischen Kirchen in Deutschland gedacht. Die Bischöfin der EmK, Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main), der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), und der Vorsitzende der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK), Landesbischof Dr. Ulrich Fischer (Karlsruhe), haben in einem gemeinsamen Schreiben an die Kirchengemeinden dazu ermutigt, auf die jeweilige Partnergemeinde zuzugehen und miteinander das Jubiläum in gemeinsamen Gottesdiensten zu begehen.

Am 29. September 1987 wurde diese Gemeinschaft in einem Gottesdienst in der Nürnberger St. Lorenz-Kirche feierlich proklamiert und vollzogen. Im Bereich der ehemaligen DDR geschah dies zwischen dem Bund der Evangelischen Kirchen und der EmK in Gottesdiensten am 20. und 21. Januar 1989 in Zwickau und Berlin. Vorausgegangen waren ab 1980 Lehrgespräche zwischen der EmK und der VELKD, an die sich zuletzt die Arnoldshainer Konferenz anschloss, die inzwischen in der UEK aufgegangen ist. Im Ergebnis wurde festgestellt, „dass im Verständnis des Evangeliums keine grundlegenden Unterschiede bestehen“ und deshalb völlige Kirchengemeinschaft erklärt werden kann. Den entscheidenden Impuls für diese Lehrgespräche hatten der Lutherische Weltbund (LWB) und der Weltrat methodistischer Kirchen mit ihrem offiziellen Lehrgespräch gegeben.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Rumänische Adventisten gratulieren Patriarch Daniel zu seiner Wahl

Bukarest/Rumänien, 21.09.2007/APD Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Rumänien hat dem neuen rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel zu seiner Wahl gratuliert. Der Vorstand der Freikirche, Präsident Pastor Teodor Hutanu, Sekretär Pastor Emilian Niculesci und Schatzmeister Ioan Câmpian, bezeichnete in seinem Glückwunschschreiben das Kirchenoberhaupt als Mann, den Gott zur Leitung einer „großen Herde“ berufen habe und dessen Herz „von dem Gedanken des göttlichen Friedens durchdrungen“ sei. Es wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass der Patriarch wie bisher im Geist des guten Miteinanders, der Toleranz, der gegenseitigen Wertschätzung und der christlichen Liebe wirke.

Der 56-jährige Daniel gilt als Befürworter des ökumenischen Dialogs und guter Manager. Er wurde am 12. September von der Kirchensynode zum Nachfolger des am 30. Juli im Alter von 92 Jahren verstorbenen Patriarchen Teocist I. gewählt. Der neue Patriarch zählt zu den führenden Theologen der orthodoxen Welt. Er wurde als Daniel Ciobotea am 22. Juli 1951 in Dobresti geboren. Er studierte in Sibiu, an der protestantischen theologischen Fakultät in Straßburg und in Freiburg im Breisgau, wo der heutige Kardinal Karl Lehmann sein Lehrer war. Im März 1990 wurde Ciobotea zunächst zum Vikarbischof für die Metropolie Timisoara ernannt. Bereits im Juli 1990 folgte die Wahl zum Metropoliten der Moldau und der Bukovina mit dem Sitz in Iasi. Daniel ist der sechste Patriarch der Rumänischen Orthodoxen Kirche, die seit 1885 autokephal, nämlich national eigenständig ist.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




ADRA hilft Überschwemmungsopfern in Uganda

Weiterstadt bei Darmstadt, 20.09.2007/APD Durch schwere Regenfälle in der Sahelzone ist über eine Million Menschen in West- und Ostafrika Opfer von Überschwemmungen geworden. Derzeit betrifft die Katastrophe 17 Länder südlich der Sahara. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland konzentriert ihre Hilfsmaßnahmen zusammen mit der einheimischen Schwesterorganisation auf den ugandischen Bezirk Amuria. Spenden können unter dem Sichtwort „Afrika-Flut“ auf das ADRA-Konto 200 070 209 bei der Dresdner Bank Darmstadt (BLZ 508 800 50) überwiesen werden.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




85 Jahre Krankenpflegeschule „Waldfriede“

Berlin, 20.09.2007/APD 85 Jahre alt wurde die Krankenpflegeschule „Waldfriede“ des gleichnamigen adventistischen Krankenhauses in Berlin-Zehlendorf. In einer Feierstunde berichtete Geschäftsführer Edwin Scharfschwerdt, dass die Siebenten-Tags-Adventisten bereits 1901 ein Sanatorium für 30 Patienten in Friedensau bei Magdeburg eröffneten. Im gleichen Jahr habe dort auch der erste Krankenpflegekurs stattgefunden. Das sei die Geburtsstunde der Friedensauer Schwesternschaft, des Berufsverbandes adventistischer Krankenschwestern, gewesen. Im April 1920 gründete die Freikirche das Berliner Krankenhaus „Waldfriede“ mit zunächst 39 Betten. Zur Genehmigung einer Krankenpflegeschule waren mindestens 60 Betten vorgeschrieben. Die Aufstockung erfolgte innerhalb von zwei Jahren, so dass am 1. Oktober 1922 der erste Kurs mit fünf Schülerinnen und einem Schüler beginnen konnte. Die Krankenpflegeschule gehört damit zu den ältesten derartigen Ausbildungsstätten in Berlin.

„Bis heute haben etwa 1.300 Auszubildende das Krankenpflegeexamen erfolgreich abgelegt“, so Scharfschwerdt. Während der Feierstunde wurden 16 neue Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger des Ausbildungsjahrganges 2004 bis 2007 willkommen geheißen. Davon werden auch künftig acht im Krankenhaus „Waldfriede“ arbeiten. Die Krankenpflegeschule hat 65 Ausbildungsplätze.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Kinderpaketaktion 2007 in Berlin eröffnet

Berlin, 20.09.2007/APD Gemeinsam durchschnitten am 16. September auf dem Gelände des Krankenhauses „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf der Geschäftsführer der Klinik, Edwin Scharfschwerdt, SPD-Bundestagsabgeordneter Klaus Uwe Benneter und Pastor Erich Lischek (Weiterstadt bei Darmstadt), Direktor der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, das Band am Eingang der Pakete-Packstraße. Damit war die diesjährige „Aktion Kinder helfen Kindern“ eröffnet. Anschließend begannen Berliner Kinder für bedürftige Altersgenossen ihrer Stadt Geschenke zu packen.

Die Aktion „Kinder helfen Kindern“ möchte Kinder auf die Nöte von Gleichaltrigen in Deutschland und Osteuropa aufmerksam machen und sie durch das Packen eines Geschenkkartons zum Teilen ermuntern. Den Beschenkten will ADRA nicht nur die Pakete in die Hände legen und damit ein wenig Freude bereiten, sondern auch die Lebensbedingungen von Heimkindern nachhaltig verbessern. Seit 2001 stattet das Hilfswerk zusätzlich die Einrichtungen mit Bettwäsche, Hygienebedarf und Geräten aus. Dazu gehört auch die Renovierung von Sanitär- und Heizungsanlagen, Küchen, Waschküchen und Schulen. Für Straßenkinder in Osteuropa hat ADRA Suppenküchen eingerichtet und bietet ihnen medizinische Hilfe, Beratung sowie menschliche Begleitung an.

Im letzten Jahr gingen 38.211 Geschenkpakete zu Weihnachten nach Mazedonien, Moldawien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Kosovo, Serbien und in die Ukraine, wo sie vor allem an Heimkinder verteilt wurden. Weitere Informationen über die ADRA-Aktion sind im Internet unter www.kinder-helfen-kindern.org zu finden.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Humor Ja – aber nicht zu jedem Preis

Ostfildern bei Stuttgart, 20.09.2007/APD Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat sich gegen die Verunglimpfung ihrer Glaubensgemeinschaft in einem Beitrag des Fernsehsenders 3sat gewandt. Der Kabarettist Matthias Deutschmann hatte in seiner am 15. September ausgestrahlten Sendung „Die Reise nach Jerusalem“ behauptet, dass die Adventisten in den USA bereits eine viertel Milliarde US-Dollar für den Wiederaufbau des Tempels Salomos in Jerusalem gesammelt hätten. „Warum machen das amerikanische Fundamentalchristen?“, fragte er. Weil in der Bibel, nämlich in der Apokalypse, stünde, dass Jesus erst zurückkomme, wenn der Tempel wieder stehe.

Diese Aussage von Deutschmann sei Unsinn, schrieb die Freikirchenleitung in einem Brief an 3sat. Jesus habe zwar prophezeit, dass der Tempel in Jerusalem zerstört werde, was 70 n. Chr. auch durch die Römer geschah. Nach adventistischem Bibelverständnis werde der Tempel aber bis zur Wiederkunft Christi nicht wieder aufgebaut. Adventisten sähen daher gar keine Veranlassung, für den Wiederaufbau des Tempels Geld zu sammeln. „Wir gönnen Herrn Deutschmann jeden Lacherfolg“, heißt es in dem Schreiben, „jedoch nicht auf Kosten einer falschen Behauptung, mit der er unsere Freikirche lächerlich macht.“

„Die von dem Kabarettisten erwähnte viertel Milliarde US-Dollar hätten wir gern gehabt“, meinte der stellvertretende Vorsitzende der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Günther Machel (Ostfildern). Mit so viel Geld wäre die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in der Lage gewesen, vielen Not leidenden Menschen in aller Welt zu helfen.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Hurrikan „Felix“ wütete in Nicaragua

Managua/Nicaragua, 19.09.2007/APD Durch den Wirbelsturm „Felix“ kamen Anfang September im Norden Nicaraguas fünf Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten ums Leben. In Puerto Cabezas riss der Orkan die Dächer von der adventistischen Schule. Dort hatten über 700 Menschen Schutz gesucht. Fünf Kirchen wurden zerstört, weitere 45 beschädigt. Die Freikirche zählt in Nicaragua mehr als 87.000 erwachsen getaufte Mitglieder in 186 Gemeinden.

Die Herrnhuter Missionshilfe meldet, dass durch den Hurrikan „Felix“ elf Kirchen der Brüdergemeine in der Region Bilwi sowie zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser der Mitglieder zerstört wurden. In der „Johann Amos Comenius Schule“, einem Gymnasium, sind zehn Klassenräume verwüstet. Die Herrnhuter Brüdergemeine (Moravian Church) zählt in Nicaragua unter den ethnischen Gruppierungen der Miskitos, Sumo-Mayangnas, Ramas, Creoles und Mestizen etwa 190 Gemeinden und 85.000 Mitglieder.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Jamaikaner Präsident der Siebenten-Tags-Baptisten in den USA und Kanada

Kingston/Jamaika, 19.09.2007/APD Der aus Jamaika stammende Pastor Andrew Samuels (45) ist neuer Präsident der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Baptisten in den USA und Kanada. Seine Großeltern und Eltern gehörten bereits der Kirche an. Er ist mit der Grundschullehrerin Kay verheiratet und hat zwei Töchter. Samuels arbeitete zunächst im Außenministerium und ab 1982 in der Ständigen Vertretung Jamaikas bei den Vereinten Nationen in New York. Dort studierte er berufsbegleitend Theologie. 1988 wurde er zum Pastor der Seventh-day Baptist Church in Miami berufen. In Fort Lauderdale und in West Palm Beach gründete er zwei neue Gemeinden und wirkte in Florida bis zu seiner Wahl als Kirchenoberhaupt. Als Präsident der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Baptisten in den USA und in Kanada ist Pastor Samuels für 80 Gemeinden mit 6.000 Gottesdienstbesuchern zuständig. Davon befinden sich etwa 30 Gemeinden auf Jamaika. Siebenten-Tags-Baptisten gibt es auf der Insel seit den 1920er Jahren. Es waren ehemalige Siebenten-Tags-Adventisten, die ihre Kirche verließen, nach einer Alternative suchten und Kontakt mit den Siebenten-Tags-Baptisten in den USA knüpften. Bald darauf wurden sie in deren Generalkonferenz aufgenommen. Die Siebenten-Tags-Adventisten haben auf Jamaika 230.000 Mitglieder in 670 Gemeinden.

Die Siebenten-Tags-Baptisten entstanden im 17. Jahrhundert und gründeten ihre erste Gemeinde 1653 in London. Sie halten wie die Siebenten-Tags-Adventisten den Sabbat (Samstag) als Ruhetag und praktizieren wie Baptisten und Adventisten die Taufe gläubiger Menschen (Erwachsenentaufe). Die Ortsgemeinden sind wie bei den Baptisten autonom und regeln ihre Angelegenheiten, einschließlich der Wahl ihres Pastors, selbst. Weltweit gibt es über 50.000 Siebenten-Tags-Baptisten in 22 Ländern. Sie sind im Weltbund der Siebenten-Tags-Baptisten (Seventh-day Baptist World Federation) zusammengefasst. Pastor Samuels ist als Generalkonferenzpräsident der Kirche in den USA und in Kanada gleichzeitig Vizepräsident des Weltbundes. Die Kirche der Siebenten-Tags-Baptisten gehört auch dem Baptistischen Weltbund (Baptist World Alliance) als Mitglied an.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




„Waldfriede“ weiterhin energiesparendes Krankenhaus

Berlin, 19.09.2007/APD Das Krankenhaus „Waldfriede“ der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Zehlendorf erhielt für weitere fünf Jahre das Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“ des „Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND). Bei der Verleihung der Urkunde erklärte der Landesgeschäftsführer vom BUND Berlin, Andreas Jarfe, dass die Bewahrung der Schöpfung ein christliches Anliegen sei, bei dem gerade kirchlich getragene Krankenhäuser Verantwortung übernehmen sollten. Gegenüber 1998 habe sich der Kohlendioxyd-Ausstoß der Klinik um fast 40 Prozent, beziehungsweise 1.000 Tonnen pro Jahr, verringert. Das entspreche einem CO2-Ausstoß von 50 Haushalten und sei vorbildlich, betonte Jarfe, so dass „Waldfriede“ zum zweiten Mal die Auszeichnung erhalten konnte. Von den 120 Berliner Krankenhäusern hätten bisher nur sieben den Energiesparstatus.

Ermöglicht wurde dies durch den Abschluss eines Energiespar-Garantie-Vertrages im Herbst 2000. Damit übertrug, so Krankenhaus-Geschäftsführer Edwin Scharfschwerdt, „Waldfriede“ die Aufgabe der Modernisierung und Optimierung der hauseigenen energietechnischen Anlagen über für zwölf Jahre an die Johnson Controls JCI Regelungstechnik GmbH. Sie übernahm die erforderlichen Investitionen in Höhe von fast 850 000 Mark (434.000 Euro) und garantierte die jährliche Senkung der Energiekosten um zunächst 23 Prozent. Als Gegenleistung erhält Johnson Controls während der Vertragslaufzeit rund 75 Prozent der nachgewiesenen Energiekosteneinsparungen. Das von der Firma und der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erarbeitete Energiespar-Partnerschafts-Modell wird seit September 2001 im Krankenhaus umgesetzt. Investiert wurde hauptsächlich in die Gebäudeautomation, neue Heizkessel, Beleuchtung und in die Regelungstechnik. Die Umstellung der Energieversorgung von Öl auf Erdgas sei maßgeblich für die hohe CO2-Einsparung verantwortlich.

„Aus eigener Kraft hätten wir die umfangreichen Investitionen für die Modernisierung und Effizienzsteigerung unserer Anlagen nicht bewältigen können“, betonte Scharfschwerdt. „Damit leisten wir als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkanntes, gesundheitsförderndes Krankenhaus einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt.“ „Waldfriede“ habe im Jahr 2001 als drittes bundesdeutsches Krankenhaus die Auszeichnung vom BUND erhalten.

Das 180 Betten Akutkrankenhaus versorgt mit den Fachabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Radiologie, Gynäkologie und Geburtshilfe jährlich 7.700 Patienten stationär und 12.500 ambulant. Es ist eines von sieben Brustzentren in Berlin und besitzt ein Zentrum für Hand- und Fußchirurgie. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse zählt „Waldfriede“ zu den zehn besten Krankenhäusern Deutschlands. Zur Klinik gehören eine Krankenpflegeschule, eine Sozialstation zur Nachsorge und häuslichen Pflege für entlassene Patienten, eine Kurzzeitpflegestation sowie ein Gesundheitszentrum zur Förderung der medizinischen Prävention und einer gesunden Lebensführung. Außerdem gibt es dort einen „International Medical Service“ zur Betreuung von Botschaftsangehörigen und ausländischen Touristen, eine ambulante Physiotherapie und niedergelassene Arztpraxen.

„Waldfriede“ richtete im Jahr 2000 als erste Klinik in Deutschland eine Babyklappe ein. Das akademische Lehrkrankenhaus der Freien Universität Berlin erhielt von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung das Zertifikat in Silber als „Rauchfreies Krankenhaus“. Es wurde mit dem sogenannten KTQ-Zertifikat für seine hohen Qualitätsstandards ausgezeichnet. Das Kürzel KTQ bedeutet „Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen“. Ziel der Zertifizierung ist die Verbesserung und Optimierung von Prozessen und Ergebnissen innerhalb der medizinischen Versorgung einer Klinik. „Waldfriede“ ist Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband sowie Teil des weltweiten „Adventist Health System“ der Siebenten-Tags-Adventisten.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Mennonitischer Pastor hielt die beste Predigt

Bonn, 18.09.2007/APD Der ökumenische „Predigtpreis“ des Verlags für die Deutsche Wirtschaft AG (Bonn) geht 2007 in der Kategorie „Beste Predigt“ an Pastor Dr. Fernando Enns. Der mennonitische Theologe, 1964 in Curitiba/Brasilien geboren, hat derzeit eine Stiftungsdozentur im Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg inne. Er wird für eine Predigt über Matthäus 18,15-22 ausgezeichnet, die er am „Tag der Ökumene“ 2006 in Hamburg hielt. Den Sonderpreis in der Kategorie „Beste Liedpredigt“ erhält Antje Rösener. Die 46-jährige Pfarrerin ist Theologische Studienleiterin im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe e.V. in Dortmund. Sie setzte sich mit dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Philipp Nicolai (1556-1608) auseinander.

Für sein Lebenswerk wird der katholische Theologieprofessor Rolf Zerfaß (Würzburg) geehrt. Der 73-Jährige gilt als einer der profiliertesten Pastoraltheologen und Homiletiker der Gegenwart, der mit seiner Predigtlehre Kirchen übergreifend hohe Anerkennung genießt. Rolf Zerfass studierte Katholische Theologie in Innsbruck, Trier und München. Er wurde in Innsbruck promoviert und war nach einer Seelsorgetätigkeit Dozent für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät Trier. Seit dem Jahr 1972 war er bis zu seiner Emeritierung Professor für Pastoraltheologie in Würzburg.

Die Preisverleihung findet am Buß- und Bettag, Mittwoch, 21. November 2007 in der Bonner Schloßkirche (Universitätskirche) statt. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeplakette und einer Bibel. Mit dem 2000 erstmals vergebenen „Predigtpreis“ will der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG die Redekunst in den Kirchen fördern. Bewerben können sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Kirchen, Freikirchen und Landeskirchlichen Gemeinschaften.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Rat der EKD beruft neuen Medienbeauftragten

Hannover, 18.09.2007/APD Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in seiner Sitzung am 14./15. September Pfarrer Markus Bräuer (40) zu seinem Medienbeauftragten ernannt. Markus Bräuer tritt damit die Nachfolge des bisherigen Rundfunkbeauftragten des Rates der EKD und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Pfarrer Bernd Merz, an. Bernd Merz wechselt zum 1. Oktober als Geschäftsführer zum christlichen Fernsehsender Bibel.TV.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit von Markus Bräuer wird wie bei seinem Vorgänger auf dem Feld des Rundfunks (Fernsehen und Hörfunk) liegen. Bräuer ist derzeit noch Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




3.000 Veranstaltungen zur „Interkulturellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger“

Frankfurt/Main, 18.09.2007/APD Am Freitag, den 21. September, wird in Frankfurt/Main die diesjährige bundesweite „Interkulturelle Woche/Woche der ausländischen Mitbürger“ eröffnet. Den Auftakt bildet um 17 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Sankt Katharinenkirche mit dem Vorsitzenden der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Christoph Kähler, sowie dem Griechisch-Orthodoxen Metropoliten von Deutschland, Augoustinos. Die Predigt hält Kardinal Lehmann. Im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst laden um 19 Uhr die Stadt Frankfurt, vertreten durch die Oberbürgermeisterin Petra Roth, und der Ökumenische Vorbereitungsausschuss (ÖVA) zu einem Empfang in den Kaisersaal des Römers in Frankfurt ein.

Das Motto der diesjährigen „Interkulturellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger“ lautet „Teilhaben – Teil werden!“. Vom 23. bis 29. September finden dazu in rund 200 Städten und Gemeinden etwa 3.000 Veranstaltungen statt. Weitere Informationen und die Veranstaltungsorte sind im Internet unter www.interkulturellewoche.de zu finden.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Kirchen am Rheinknie begegnen sich in Mulhouse

Basel/Mulhouse/Freiburg, 18.09.2007/APD Christen aus dem Dreiländereck treffen sich am Sonntag, 21. Oktober in Mulhouse (Frankreich) zum „Zweiten Tag der Kirchen am Rheinknie“. Zum Tag der grenzüberschreitenden Begegnung unter dem Motto „Ein neuer Himmel – eine neue Erde“ (Offenbarung des Johannes, 21,1) erwarten die Organisatoren über 3.000 Besucher, die bei Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen ihre Gedanken einbringen werden. Gleichzeitig finden im Stadtzentrum von Mulhouse ein Strassenfest, Konzerte und ein „Markt der Möglichkeiten“ (unter den Arkaden des Square de la Bourse) statt. Der gemeinsame Eröffnungsgottesdienst um 10 Uhr auf dem Place de la Réunion und die Schlussfeier um 16 Uhr im Palais des Sports gehören zu den geistlichen Höhepunkten des Christentreffens.

Im Oktober 2003 fand in Lörrach (Deutschland) erstmals ein Kirchentag am Rheinknie statt, an dem sich über 1.200 Besucher aus Kirchengemeinden der Region beteiligten.

Veranstalter des Kirchentages sind die reformierten Kirchen von Elsass-Lothringen, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, die evangelischen Dekanate Lörrach und Schopfheim, die Lutherische Kirche Elsass-Lothringen und die römisch-katholische Kirche Basel-Stadt und Basel-Landschaft, die katholischen Dekanate Säckingen und Wiesental sowie die katholischen Pastoralgebiete von Mulhouse und Südelsass.

Die Themenschwerpunkte des zweiten Kirchentages in Mulhouse bilden die aus 21. Kapitel des Buches der Offenbarung abgeleiteten Bereiche von „Himmel“ und „Erde“: Bewahrung der Schöpfung (Klimawandel, Globalisierung), Beziehungen zwischen den Menschen (Terror, Dialog der Kulturen), Christlicher Glaube bringt Hoffnung und Optimismus (Was ist Glück? Was erwarten wir vom neuen Himmel?), Zusammenarbeit zwischen Christen und Kirchen (Ökumene), Lebensbejahung (Sinnfindung, Gesundheit und Krankheit), Frieden und Gerechtigkeit (Konfliktarbeit, Entwicklungspolitik, fairer Handel, Armut, Gewaltlosigkeit), Überwindung des Bösen und Christen in einer multikulturellen Umgebung (Mit Pluralität leben).

Die Schweizer Menschenrechtsexpertin Gret Haller wird am Kirchentag einen Vortrag zum Spannungsfeld „Religion, Nation, Volk“ halten. Haller ist Lehrbeauftragte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und seit 2007 Mitglied der Europäischen Kommission für Demokratie durch Recht des Europarates.

Zur Vorbereitung des Christentreffens haben die Organisatoren den Kirchengemeinden in den drei Grenzregionen eine Materialsammlung mit Vorschlägen zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe dieser methodischen Arbeitsblättern sollte das Kirchentagsmotto aus der Apokalypse in Gottesdiensten, Gemeindekreisen und Andachten erläutert und entfaltet werden.

Nach dem Willen des Kirchentags-Planungsteams soll die Sprache kein Hindernis für die Begegnung sein. Alle Veranstaltungen werden auf Deutsch bzw. Französisch übersetzt. Die Musik wird als ein für alle verständliches Medium eine zentrale Rolle spielen. Ein eigens für den Tag der Kirchen 2007 komponierte Oratorium „Ein neuer Himmel – eine neue Erde“ (Musik: G. Hilpipre; Text: P. Prigent) für Chor, Orchester, Solisten und Sprecher wird um 12 Uhr im Temple St-Etienne in Mulhouse aufgeführt. Das Oratorium wird bereits am 13. Oktober in Schopfheim uraufgeführt, eine weitere Aufführung findet am 14. Oktober (16.30 Uhr) in der Pauluskirche in Basel statt. Weitere Informationen sind im Internet unter www.kirk2007.org zu finden.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




100 Jahre adventistische Buchevangelisation in Österreich: Wie die Bücher laufen lernten

In Anlehnung an die waldensischen „Kolporteure“ im 13. Jahrhundert, die pietistischen „Schriftenmissionare“ des 18. sowie die „Buchevangelisten“ der Bibel- und Missionsgesellschaften des 19. Jahrhunderts entwickelten die Siebenten-Tags-Adventisten ihre Buchevangelisation. Interessant ist, dass die Wiege der adventistischen Buchevangelisation nicht in Nordamerika, sondern in Europa stand. Michael Belina Czechowski (1818-1876), ein ehemaliger polnischer Priester, der in Amerika Adventist wurde und danach als Missionar nach Europa zurückkam, bezeichnete sich selbst als „Buchkolporteur“. Er verkaufte in den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine von ihm herausgegebene Missionszeitschrift sowie Bücher, indem er in Norditalien, Frankreich, der Schweiz und dem Elsass Menschen in ihren Heimen aufsuchte. Später war es der deutsche Missionar Ludwig Richard Conradi, der besonders im deutschsprachigen Raum diese Art von Literaturverbreitung in sein Missionskonzept aufnahm.

So kam schließlich 1907 Ferdinand Prauhart als Buchevangelist von Süddeutschland aus auch nach Österreich, nachdem die ersten Adventisten dort 1903 getauft worden waren. 1913 berichtete der damalige Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags Adventisten, Arthur G. Daniells, über seinen Besuch in Österreich: „Die Buchevangelisten in Österreich werden regelmäßig verfolgt und landen im Gefängnis.“ Das zeigt, unter welchen Schwierigkeiten diese Arbeit getan wurde. Eine freie und offene Religionsausübung samt Verkündigung war dort lange Zeit nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Trotzdem wuchs die Freikirche, woran die Buchevangelisation entscheidenden Anteil hatte. Ferdinand Prauhart, Rudolf Grabner und Franz Hasel prägten die Buchevangelisation als Leiter vor dem Ersten Weltkrieg beziehungsweise in den Jahren danach. Als 1921 in Wien eine Zweigniederlassung des Hamburger Verlagshauses der Adventisten gegründet wurde, begann die Zeit der legaleren Arbeit. Damals gab es etwa 20 Buchevangelisten in Österreich.

1941 kam es im Zusammenhang mit der politischen Entwicklung in Europa zur polizeilichen Schließung des Verlages in Wien, wodurch auch die Buchevangelisation für einige Jahre nicht mehr möglich war. Doch 1948 konnte der Verlag unter dem Namen „Rudolf Überbacher Verlag“ (später „Wegweiser Verlag“, heute „Top Life – Wegweiser Verlag“) wieder offiziell arbeiten, und die Buchevangelisation nahm einen neuen Aufschwung. Die Leiter nach dem Zweiten Weltkrieg waren Ferdinand Stronegger, Erich Riesenfellner, Alfred Jungwirth, Gerhard Sommersguter, Willi Meir-Huber und gegenwärtig Raimund Fuchs. Seit 1948 wirkten in Österreich zeitweise bis zu 45 Buchevangelisten. Sie verkauften durchschnittlich 30.000 Bücher und Bibeln im Jahr. Insgesamt wurden seit 1948 rund 1,5 Millionen Bücher verkauft. Etwa zehn Prozent aller Adventisten in Österreich hatten ihren ersten Kontakt mit der Freikirche durch Buchevangelisten.

In Österreich gibt es derzeit 3.800 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 49 Gemeinden. Weltweit unterhält die Freikirche 65 Verlagshäuser, die in 361 Sprachen christliche Literatur drucken. 40.000 Buchevangelisten haben in den letzten fünf Jahren in aller Welt etwa 54 Millionen Bücher verkauft.
Dr. Daniel Heinz

(Hinweis der Redaktion: Dr. Daniel Heinz leitet das Historische Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa mit Sitz in Friedensau bei Magdeburg)
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




732 Schülerinnen und Schüler auf der Marienhöhe

Darmstadt, 16.09.2007/APD Das adventistische Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt, hat im neuen Schuljahr 732 Schülerinnen und Schüler, 14 mehr als im Vorjahr. Davon besuchen 534 das Gymnasium und 198 die Realschule. 62 wohnen im Internat. Nur 18 Prozent der Schüler stammen aus einem adventistischen Elternhaus. Von den 62 Lehrkräften sind 35 Siebenten-Tags-Adventisten. Das 1924 gegründete Schulzentrum der Siebenten-Tags-Adventisten hat seit 1950 ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 kam die Realschule hinzu.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Evangelische Kirche setzt sich für Sonntagsruhe ein

Hannover, 14.09.2007/APD „Gott sei Dank, es ist Sonntag“, lautet das Motto einer bundesweiten Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Die Plakataktion zum Schutz des Sonntags richtet sich vor allem gegen die Öffnung von Geschäften an diesem Tag. „Ein solches Vorhaben nimmt den Menschen vorrangig als Konsumenten wahr“, kritisierte der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber. „Die Pflicht zum Schutz des Sonntags, die unsere Verfassung dem Staat aufgibt, scheint dabei überhaupt nicht im Bewusstsein zu sein.“ Es gehe beim Sonntagsschutz um die Bewahrung einer wichtigen sozialen Institution, um die kulturelle Qualität des Zusammenlebens und um den Raum für die Freiheit der Religion. Huber rief die Bundesländer dazu auf, den im Grundgesetz verankerten Sonntagsschutz nicht weiter auszuhöhlen.

Die von der EKD entwickelte Kampagne bietet interessierten Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit an, wie Plakate für Schaukästen, Broschüren, Tassen oder ein Schild für Läden mit dem Aufdruck „Gott sei Dank, es ist Sonntag – Unser Geschäft bleibt sonntags geschlossen“. Informationen zur Kampagne und Tipps zur Gestaltung des Sonntags, von der Teilnahme am Gottesdienst über den Zoobesuch bis hin zum Wellnesstag, finden sich auch im Internet unter www.sonntagsruhe.de. Wer dort allerdings am Sonntag zum Beispiel eine Kaffeetasse mit dem Slogan „Gott sei Dank, es ist Sonntag“ bestellen will, hat Pech: Sonntags ist auch bei diesem Internetauftritt Ruhe. Außer einem Text zum Sonntag und dem Motto gibt es kein Angebot.

Die EKD hatte sich bereits 1999 mit einer bundesweiten Kampagne gegen die Ausweitung der Sonntagsarbeit gewandt. Damals lautete das Motto: „Ohne Sonntag gibt‘s nur noch Werktage.“ An der jetzigen Initiative beteiligen sich neben der EKD und der meisten ihrer Gliedkirchen, die orthodoxen Kirchen in Deutschland und etliche der in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) vertretenen Freikirchen. Die evangelischen Landeskirchen in Baden, Württemberg und Bayern engagieren sich nicht. Ihr Grund: Die beiden Bundesländer hätten von einer Lockerung des Sonntags- und Feiertagsschutzes abgesehen.

Die römisch-katholische Kirche, obwohl ACK-Mitglied, nimmt ebenfalls nicht an der Plakataktion teil. Auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Gastmitglied der ACK, beteiligt sich nicht. Wie deren Vorsitzender und Präsident des Norddeutschen Verbandes, Pastor Klaus van Treeck (Hannover) mitteilte, setzten sich die Adventisten für die Religionsfreiheit aller Menschen ein und hätten deshalb auch für Christen Verständnis, die den Sonntag als Ruhetag feiern möchten. „Unsere Freikirche feiert jedoch nicht den Sonntag, sondern den in den Zehn Geboten genannten Sabbat. Unsere Gottesdienste finden daher am Samstag statt, der für uns der biblische Ruhetag ist.“ Informationen zum Sabbat aus Sicht der Bibel, des Judentums und der Kirchengeschichte sind laut van Treeck im Internet unter www.sabbatinfo.de zu finden.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




„Was Adventisten glauben“

„Für manche gelten sie noch als Sekte, für andere sind sie eine evangelische Freikirche: die Siebenten-Tags-Adventisten.“ Mit diesen Worten weist die Redaktion der Zeitschrift „idea-Spektrum“ am 5. September auf das „Thema der Woche“ hin: „Was Adventisten glauben.“ „idea“ versteht sich als evangelische Nachrichtenagentur auf der theologischen Basis der Evangelischen Allianz. Das „Thema der Woche“ wird in Form eines dreiseitigen Interviews mit Pastor Klaus van Treeck, Präsident der Freikirche in Nord- und Ostdeutschland (Norddeutscher Verband, Hannover) und derzeitiger Vorsitzender der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, behandelt (Seite 19-21). Im Vorwort zum Interview werden als „Kennzeichen“ der Adventisten das Halten des Sabbats, die Beachtung bestimmter Speisegebote (kein Alkohol, kein Schweinefleisch) sowie die Erwartung der nahen Wiederkunft Jesu genannt. Gerade die Fragen zum Lebensstil scheinen den idea-Reporter Karsten Huhn (und/oder die idea-Leser) besonders zu bewegen. Von den 37 gestellten Fragen befassen sich neun mit Kaffee und Alkohol, Schweinefleisch und dem Rauchen. Aus meiner Sicht ist es bedauerlich, dass Lebensstilelemente, die selbst außerhalb der christlichen Welt immer „normaler“ werden (Alkoholabstinenz, Nichtrauchen, gesunde Ernährung), innerhalb der christlich-evangelikalen Welt mit dem Etikett „Speisegebote“ versehen werden. Es werden sogar Bibelstellen wie 1. Timotheus 4,3 bemüht, um diese Dinge als mögliche Kennzeichen einer Sekte zu identifizieren.

Beim Thema Sabbat (vier Fragen) kontert der Interviewte auf die Frage „Muss ein Christ den Sabbat halten?“ mit der Gegenfrage: „Muss ein Christ die anderen neun Gebote halten?“. Er fügt hinzu: „Jeder Christ lebt allein aus der Gnade und hält die Gebote Gottes aus Liebe zu Gott. So ist es auch mit dem Sabbat.“ Auf das Argument „Fast alle Christen feiern den Sonntag als Ruhetag“, erwidert Pastor van Treeck: „Ich glaube, dass es viele Christen gibt, die den Segen des Sabbathaltens noch nicht erlebt haben und sich deshalb der Bedeutung des Sabbats noch nicht bewusst sind. Allerdings macht das Halten des Sabbats niemanden zu einem besseren Christen!“

Geht man davon aus, dass diese „Beschäftigung“ mit den Adventisten im Zusammenhang mit den Gesprächen zwischen der Weltweiten Evangelischen Allianz und der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten steht, dann wundert es nicht, dass die meisten Fragen (18) den Fokus auf eine Person und deren Autorität innerhalb der Freikirche legen, nämlich auf deren Mitbegründerin Ellen G. White (1827-1915). Der Interviewer fragt, ob Frau White nicht „ein schwieriges Erbe“ für die Adventisten sei. Dazu Klaus van Treeck: „Es kommt darauf an, welches Inspirationsverständnis man von ihren Schriften hat und welchen Stellenwert man ihnen beimisst. Ja, sie können dazu benutzt werden, extreme, unausgewogene Positionen zu belegen. Das geschieht innerhalb und außerhalb unserer Kirche immer wieder. Aus meiner Erfahrung führt Ellen G. White ihre Leser aber zum Studium der Bibel. Zugleich hat sie aber auch Schwächen und Fehler gehabt.“

Gegen Schluss des Interviews hakt idea-Reporter Karsten Huhn nach: „Mir scheint, dass Sie hin- und hergerissen sind, ob Sie Ellen G. White nun verehren oder sich von ihr distanzieren sollen.“ In dieser Frage kommt zum dritten Mal der Begriff „verehren“ vor. In der Einleitung und in der Bildunterschrift zum Foto von Ellen G. White heißt es, viele Adventisten würden sie als Prophetin verehren. Hier wird ein Begriff gebraucht, der mir im Zusammenhang mit der (katholischen) Marienverehrung sehr geläufig ist, den ich aber in den über 40 Jahren meines Adventist-Seins noch nie auf Ellen G. White bezogen gelesen oder gehört habe. Die Antwort von Klaus van Treeck macht deutlich, dass nicht die Person Ellen G. White ein Problem darstellt, sondern der Umgang mit ihrem Schrifttum: „Als Freikirche stehen wir in der Spannung, sie als Prophetin zu überhöhen und ihre Werke zu missbrauchen. Oder sie abzulehnen und sie als Teil unserer Geschichte abzuhaken. Ich glaube unsere Aufgabe ist es, ihren Dienst als geistlichen Gewinn zu sehen, ohne sie zu überhöhen oder nur in die Vergangenheit zu verbannen. Wir müssen uns kritisch mit ihr auseinander setzen.“

Gerade um dieser Gefahr des Missbrauchs vorzubeugen, aber auch um die Relevanz vieler ihrer Aussagen zu verdeutlichen, hat einer der führenden adventistischen Theologen, Dr. George R. Knight (Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Andrews-Universität in Berrien Springs, Michigan/USA), vier Bücher geschrieben, die als zweibändige Ausgabe im Deutschen erschienen sind: „Ellen White lesen und verstehen“ (1998) sowie „Ellen Whites Leben und Welt“ (2001).

Obwohl ich mich darüber freue, dass „idea-spektrum“ die Adventisten zum „Thema der Woche“ gemacht hat, bin ich nicht nur über die Gewichtung der gestellten Fragen (siehe oben) enttäuscht, sondern auch darüber, dass die durch die Titelseite geweckten Erwartungen nicht erfüllt werden. „Was Adventisten glauben“ heißt der Aufmacher, doch im Interview fehlt Entscheidendes. Beispielsweise kam das Thema Wiederkunft Jesu viel zu kurz. Und der Untertitel, „Alles über Sabbat, Endzeit, Gesundheit, Prophetie“, ist eindeutig zu hoch gegriffen. Ein Grundsatzbeitrag (von wem auch immer) wäre sehr hilfreich gewesen, um Wesentliches zu den genannten Stichworten und anderen relevanten Themen zu verdeutlichen.

Schade auch, dass nicht einmal eine Kontakt- oder Internetadresse (wie www.adventisten.de) genannt wird für alle, die sich ein umfassenderes Bild machen wollen. Nicht einmal ein Literaturhinweis ist enthalten, dabei liegt die 142-seitige Selbstdarstellung der Siebenten-Tags-Adventisten „Christsein heute – Gelebter Glaube“ (siehe auch www.christsein-heute.info) seit Mai dieses Jahres der idea-Redaktion in Wetzlar vor.

Nicht dem „Thema der Woche“ zugeordnet und von der Meldung über Pornographie unter Christen fast erdrückt, erscheint in der selben Ausgabe auf Seite 14 die Meldung „Evangelische Allianz und Adventisten nähern sich“ – höchstwahrscheinlich der Auslöser für das oben besprochene Interview. Bei den Konsultationen zwischen der Weltweiten Evangelischen Allianz und der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten in Prag (2006) und Berrien Springs, Michigan/USA, (August 2007) wurde „ein hohes Maß an theologischer Übereinstimmung“ festgestellt.

Dennoch scheint es auch weiterhin notwendig, Ängste abzubauen und Missverständnisse zu klären. Trotz der in Prag und Berrien Springs geführten Gespräche zeigt nicht nur die Fragestellung beim idea-Interview, dass noch ein Weg zurückzulegen ist, um zu einer Begegnung „auf Augenhöhe“ zu gelangen. Das kann nur durch Gespräche geschehen, aber auch durch die Zusammenarbeit da, wo sich diese für beide Seiten als segensreich erweist, wie beispielsweise im verlegerischen Bereich. Ellen G. White schrieb, dass Adventisten viel zu lernen und auch viel zu verlernen, also umzudenken und zu revidieren, haben. Ich bin gern dazu bereit und freue mich über jeden Mitchristen, der sich ebenfalls als Lernender begreift.

Elí Diez-Prida

(Hinweis der Redaktion: Pastor Elí Diez-Prida ist der Leiter des Advent-Verlags in Lüneburg.)

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Konferenz der süddeutschen Adventisten in Karlsruhe

Karlsruhe, 11.09.2007/APD Unter dem Motto „Jesus ohne Ende“ findet am 22. September die Konferenz des Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der dm-Arena in Karlsruhe statt. Dazu werden etwa 7.000 Besucher aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen erwartet. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr. Referent am Vor- und Nachmittag ist Pastor Dwight Nelson, Seelsorger der Kirchengemeinde der adventistischen Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA. Er spricht über die diesjährige Jahreslosung der Freikirche, das Wort Jesu aus Matthäus Kapitel 28: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Für Kinder, Pfadfinder und Jugendliche gibt es ein eigenes Programm.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Christlicher Anspruch auf Mitgestaltung Europas

Sibiu/Rumänien, 10.09.2007/APD „Als Christen teilen wir die Verantwortung, Europa zu einem Kontinent des Friedens, der Solidarität, der Partizipation und der Nachhaltigkeit zu formen.“ Mit diesem Satz haben die über 1.500 Delegierten der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) am 8. September im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) in ihrer Abschlusserklärung den Anspruch der Kirchen untermauert, die Welt im Sinne des Evangeliums mitzugestalten. In der Debatte zur Schlusserklärung hatten sich vor allem Delegierte aus Deutschland dafür eingesetzt, das Thema Umweltschutz und Klimawandel deutlich in die Abschlusserklärung aufzunehmen. Das Treffen endete am 9. September mit einer Andacht. In der am Samstagabend (8.9.) nach zähem Ringen gebilligten „Botschaft“ geht es vor allem um die Verantwortung für die Schöpfung, die Rechte von ethnischen Minderheiten und Migranten sowie um eine gerechte Gestaltung der Globalisierung. Im Blick auf die Ökumene heisst es in dem fünfseitigen Text, das Zeugnis der Kirchen für Erneuerung und Einheit werde nur dann glaubwürdig sein, „wenn wir unsere Reise in Richtung auf eine sichtbare Einheit fortsetzen“. In Sibiu sei die „schmerzhafte Wunde der Trennung der Kirchen“ erneut spürbar geworden. Tiefer als diese Trennungen seien aber die „gemeinsamen Wurzeln“. Es gebe keine Alternative zum ökumenischen Dialog. Die Empfehlungen der „Charta Oecumenica“ von 2001 als einer „ermutigenden Richtschnur“ sollten dafür noch weiterentwickelt werden. Die europäischen Christen sprechen sich dafür aus, die Diskussion über die gegenseitige Anerkennung der Taufe fortzuführen, die in Deutschland im April dieses Jahres von elf Kirchen beschlossen und unterzeichnet wurde.

Die europäischen Staaten werden in der EÖV3-Abschlusserklärung aufgefordert, ungerechtfertigte Festnahmen gegenüber Migranten zu stoppen, geordnete Zuwanderung zu gewährleisten sowie für die Integration von Zuwanderern, Flüchtlingen und Asylwerbern zu sorgen. Die Kirchen werden aufgerufen, ihre seelsorgerlichen Bemühungen um Migranten zu verstärken und auch für die Rechte ethnischer Minderheiten wie denen der Roma einzutreten. Die Delegierten warnten vor Anti-Semitismus und erklärten ihre Solidarität mit christlichen Minderheiten im Nahen Osten und Irak.

Die Abgeordneten der in Sibiu vertretenen Kirchen und Gemeinschaften forderten gewaltfreie Formen der Konfliktlösung und erklärten, dass Krieg als Mittel zur Konfliktlösung abzulehnen sei. Sie wären besorgt über die militärische Wiederaufrüstung. „Gewalt und Terrorismus im Namen Gottes sind eine Verleugnung von Religion“, heißt es im Abschlussdokument. Die EÖV3 rief auch die Verpflichtungen in Erinnerung, zu denen sich die Kirchen bereits bei den vorangegangenen Versammlungen in Basel (1989) und Graz (1997) bekannt hatten. Dazu heißt es: „Wir bedauern, dass einige davon bis heute nicht erfüllt wurden.“

Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung stand unter dem Motto „Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa“. Sie fand vom 4. bis 9. September im rumänischen Sibiu auf Einladung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem römisch-katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) statt.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Adventistische Radiostationen in Italien berichten aus Sibiu

Rom/Italien, 07.09.2007/APD Während der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) vom 4. bis 9. September im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) strahlen die Sender der adventistischen „Stimme der Hoffnung“ in Italien jeden Abend um 17.30 Uhr einen Tagesbericht in italienischer Sprache aus. Nach Angaben der Italienischen Union der Siebenten-Tags-Adventisten in Rom gehört die einstündige Sendung „Diario Giornaliero da Sibiu“ täglich zum Programm der UKW-Stationen in Bologna, Catania, Ragusa, Siracusa, Agrigento, Caltanissetta, Enna, Conegliano Veneto, Treviso, Venezia, Firenze, Forlì, Cesena, Ravenna, Gaeta, Palermo, Roma und Sciacca sowie in Ferrara-Rovigo des baptistischen Senders „Radio voce nel deserto“. Die Tagesberichte aus Sibiu sind außerdem über den adventistischen Satellitenkanal AWR-Radio 128 von „Hotbird“ und im Internet bei „Radio Voce della Speranza“ (Radio Stimme der Hoffnung) http://www.radiovocedellasperanza.it/sibiu zu empfangen.

Während der ersten halbe Stunde berichtet der adventistische Radiojournalist Roberto Vacca (Florenz) jeweils über die Vorträge und Plenardebatten, an denen über 2.100 Delegierte und Gäste teilnehmen. Dabei werden Themen wie die europäische Einheit, die Rolle der Kirchen und ihr Verhältnis zueinander, christliche Spiritualität und der Klimawandel beraten. In der zweiten halben Stunde folgt eine Reflektion über verschiedene Aspekte der Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa, die in der im Jahr 2000 unterzeichneten „Charta Oecumenica“ enthalten sind. Die Idee zu dieser Charta entstand 1997 während der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz . Damals wurde empfohlen, „eine verbindliche Grundlage“ für den Dialog und die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa zu schaffen. Diese „Verbindlichkeit“ der Charta hat während der Konsultationsphase in den Jahren 1999 und 2000 einer freiwilligen „Selbstverpflichtung“ Platz gemacht. Zu den Erstunterzeichnern der Charta gehören die Veranstalter der drei bisherigen Europäischen Ökumenischen Versammlungen, die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Überschwemmungen im Sudan zerstören adventistische Kirchen

Khartum/Sudan, 05.09.2007/APD Die durch schwere Regenfälle ausgelösten Überschwemmungen im Sudan haben auch 330 Siebenten-Tags-Adventisten im Bentiu Distrikt in der Oberen Nil Region in Mitleidenschaft gezogen. Wie der dortige Evangelist der Freikirche, Mut Tuat, mitteilte, seien die adventistischen Kirchen in Nyayaldiuo, Mayo und Nemnem schwer beschädigt worden. Aber auch die Lehmhäuser von Adventisten und deren Kühe und Ziegen hätten die Wassermassen fortgeschwemmt. Äußerst ergiebige Niederschläge haben während der Regenzeit vor allen den Norden Sudans in eine Seenlandschaft verwandelt. Etwa 90 Menschen, viele tausend Stück Vieh und 73.000 Lehmhäuser sollen ein Opfer der Fluten geworden sein.
_____________________________________________________________________________
Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Freikirchen als Außenseiter

Erzhausen bei Darmstadt, 04.09.2007/APD „Freikirchen als Außenseiter. Ihr Verhältnis zu Staaten und Kirchen im Deutschland des 19. Jahrhunderts“ lautet das Thema der Herbsttagung des Vereins für Freikirchenforschung (VFF). Sie findet vom 11. bis 13. Oktober in Niedenstein bei Kassel in der Tagungsstätte des Mühlheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden statt. Bereits beim Symposium im März hatte der Verein dieses Thema aufgegriffen. Dabei ging es um die Reaktionen der evangelischen Landeskirchen und der deutschen Staaten auf die entstehenden Freikirchen, erläuterte der 1. Vorsitzende des VFF, Professor Dr. Erich Geldbach. Außerdem befassten sich die Referate mit der Situation der Methodisten, Mennoniten, Baptisten und den Freien evangelischen Gemeinden im 19. Jahrhundert.

„Nun liegt die Frage nahe, wie von römisch-katholischer Seite auf die freikirchlichen Anfänge reagiert wurde“, sagte Geldbach. Dazu wird Tim Lindfeld, Mitarbeiter des Johann-Adam-Möhler-Instituts in Paderborn referieren. Uwe Heimowski spricht über „Die Heilsarmee im Kreuzfeuer der Kritik“. Der Jurist Dr. Harald Mueller beleuchtet die rechtliche Lage der Freikirchen in den deutschen Staaten des 19. Jahrhunderts. Günter Balders führt in die polemische Literatur dieser Zeit ein. „Ein wichtiger Aspekt des Themas ist auch die Auseinandersetzung zwischen den neu entstehenden Kirchen“, so Geldbach. Andreas Liese wird daher den Streit zwischen den „exklusiven Brüdern“ und den Freien evangelischen Gemeinden darlegen. Die Rolle der Evangelischen Allianz bei der Etablierung der Freikirchen stellt Hans Hauzenberger dar. Weiter stehen zwei Forschungsberichte auf dem Programm: Thomas Hahn-Bruckart wird den Standpunkt des Deutschamerikaners von Schlümbach in den deutschen kirchenpolitischen Auseinandersetzungen vorstellen und Stefan Duhr referiert über die freikirchlichen Bibliotheken in der DDR. Weitere Informationen sind im Internet unter www.freikirchenforschung.de zu finden.

_____________________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.




Kinderhaus in Berlin eröffnet

Berlin, 04.09.2007/APD Seit 3. September gibt es in der Wilskistraße 55 in Berlin-Zehlendorf das „Advent-Kinderhaus Waldfriede“, ein Kindergarten mit Ganztagesbetreuung. Träger der Einrichtung ist das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Zusammenarbeit mit dem adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ und dessen Gesundheitszentrum „PrimaVita“ in Zehlendorf. Wie AWW-Bundesgeschäftsführer Rainer Winkelhoch (Hannover) mitteilte, würden dort bis zu 65 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren von Montag bis Freitag in der Zeit von 6 bis 19 Uhr, auch in den Ferien, nicht aber an gesetzlichen Feiertagen, betreut.

Betreuen bedeute laut Winkelhoch auch fördern und erziehen. Dabei orientierten sich die Mitarbeiterinnen an einer gesunden Ganzheitlichkeit von Körper, Geist und Seele. In einer kindgerechten Küche sollten die Kinder lernen, sich gesund zu ernähren und Mahlzeiten selbst zu bereiten. Zur Gesundheitserziehung gehörten auch Sport, Naturkunde, Kneipp-Anwendungen, Fingerfertigkeiten und handwerkliches Geschick. Bei der Einrichtung der Räumlichkeiten werde der Gesundheitsaspekt ebenso beachtet, etwa durch unbehandelte und formaldehydfreie Möbel. Gezielt und altersgerecht würden die Kinder durch musikalische Frühförderung, Vermittlung von naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnissen, Kreativität und künstlerische Freizeitpädagogik geistig gefordert. Für Kinder ab dem 4. Lebensjahr werde künftig eine Vorschulerziehung angeboten. Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sollten, so Winkelhoch, durch einen liebevoll christlich ausgerichteten Umgang unter- und miteinander geprägt werden. „Die Kinder sollen die entsprechende soziale Kompetenz erlangen, die sie auf ein Leben in der Gesellschaft vorbereitet.“ Dabei sei die Vermittlung von Werten, Normen und Umgangsformen wichtig.

Im Frühjahr 2008 richtet das Gesundheitszentrum „PrimaVita“ im Kinderhaus ein Familienzentrum ein, um Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Neben Eltern-Kind-Kursen gibt es auch Bildungsangebote für Eltern. Außer dem Kinderhaus in Berlin unterhält das Advent-Wohlfahrtswerk Kindergärten in Hamburg, Penzberg und Fürth.

______________________________________________________________________

Alle Texte können kostenlos genutzt werden. Bei Veröffentlichung der Texte bitten wir um Quellenangabe „APD“ und um Zusendung eines Belegexemplars.