Sao Tomé und Príncipe keine Trauminseln am Äquator

Weiterstadt bei Darmstadt | APD

Weiterstadt bei Darmstadt, 04.10.2007/APD Sao Tomé und Príncipe gelten als Trauminseln am Äquator vor der Küste Afrikas. Doch immer noch sind die Menschen des Inselstaates viel zu wenig über HIV/Aids, ihre Ansteckungswege und die Möglichkeiten der Vorbeugung aufgeklärt. Werden die Zeichen der Infektion erkannt, ist der Kranke sogleich stigmatisiert. Aberglaube, mangelnde Bildung und Armut der knapp 150.000 Einwohner führen zu solchen Verurteilungen. Zwei Drittel sind unter 25 Jahre alt. Die meisten davon verlassen die Schule vorzeitig, nur ein Viertel der Schülerinnen und Schüler hält bis zum Ende durch. Die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die Ansteckungsrate bei Aids steigt folglich kontinuierlich an. Die Zahl junger, schwangerer Frauen mit der Immunschwächekrankheit ist in den Jahren 2001 bis 2005 auf das Fünfzehnfache angestiegen. Auch junge Menschen, die ohne entsprechende Aufklärung im Alter zwischen elf und 15 Jahren ihre sexuellen Aktivitäten mit wechselnden Partnern entfalten, gehören zur Risiko-Gruppe. Die am stärksten betroffene Gruppe sind jedoch die 30- bis 50-jährigen. Sie studieren oder arbeiten auf dem Kontinent, meistens in Gabun, und sind wohl auch für die Einschleppung der Krankheit verantwortlich.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland kümmert sich zunächst um das kommunale Gesundheitssystem, um es besonders in den ärmsten Distrikten Caué und Pgué effizienter zu gestalten. In einem zweiten Schritt werden Frauen und Mädchen geschult, ihre Familien anzuleiten, Gesundheitsfragen zu verstehen, die täglichen Probleme zu meistern und sich im Geschäftsleben zurechtzufinden. Dazu erhalten sie eine einjährige Ausbildung in 14 Frauenverbänden. Begonnen wird das Programm mit der Ausbildung von zehn Krankenpflegerinnen. Sie erhalten spezielle Kenntnisse zum Thema HIV/Aids sowie zum Themenkreis Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Als Gesundheitsberaterinnen werden sie später die örtlichen Behörden unterstützen und fehlende Strukturen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung aufbauen.

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