Weltgebetstag der Frauen mit Liturgie aus Papua-Neuguinea

Mainz | APD

Mainz, 02.03.2009/APD "Viele sind wir, doch eins in Christus" lautet das Thema des diesjährigen Weltgebetstages der Frauen, der am Freitag, dem 6. März, stattfindet. Die Anleitung zum Gebet wurde diesmal von Christinnen aus Papua-Neuguinea erstellt. Der über 600 Inseln umfassende Staat liegt 160 Kilometer nördlich von Australien und ist etwas größer als Schweden. In Papua- Neuguinea leben rund 6,3 Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Es gibt über 800 Sprachen und fast genauso viele Volksstämme in teilweise schwer zugänglichen Regionen. Verkehrssprache ist Tok-Pisin (Neu-Melanesisch); etwa ein Drittel der Bevölkerung spricht Englisch.

Rund 97 Prozent des Landes sind Gemeinschaftseigentum, und mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Papua-Neuguinea ist ein sehr stark von Männern dominiertes Land. Im traditionellen Geschlechterverhältnis bestimmt der Mann, und Mädchen müssen oft zurückstehen, um den Brüdern eine Ausbildung zu ermöglichen. Papua-Neuguinea hat weltweit die zweithöchste Rate an häuslicher Gewalt. 60 Prozent der Bevölkerung gehören protestantischen Kirchen an, 30 Prozent sind Katholiken, und sechs Prozent zählen zu synkretistischen Religionen. Am Weltgebetstag beteiligen sich in Papua-Neuguinea Frauen aus lutherischen Kirchen, der Anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche, der Heilsarmee, Baptisten, Siebenten-Tags-Adventisten und Pfingstgemeinschaften.

Zum Weltgebetstag gibt es neben einer Arbeitshilfe erstmals ein vierfarbiges Heft mit "Bausteinen" zum Kindergottesdienst und zur Jugendarbeit sowie ein 300-seitiges Arbeitsheft mit Informationen über Papua-Neuguinea, Tipps zur Gottesdienstgestaltung, Ideen zur Vor- und Nacharbeit sowie Beispiele für die Verwendung der Kollekte. Seit 1975 hat das Deutsche Weltgebetstagskomitee 33 Projekte für Frauen in Papua-Neuguinea mit rund 250.000 Euro unterstützt. Die Kollekteneinnahmen aus Weltgebetstagsgottesdiensten betrug 2008 rund 2,8 Millionen Euro. Gefördert wurden im gleichen Jahr 194 Selbsthilfeprojekte in 71 Ländern mit insgesamt 2,7 Millionen Euro. Jedes fünfte Projekt bekämpft Gewalt gegen Frauen.

Der in über 170 Ländern stattfindende Weltgebetstag geht auf das Jahr 1887 in Nordamerika zurück und wird seit 1949 auch in Deutschland von evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Frauen begangen. Aufgrund von einer Million verkaufter Gottesdienstordnungen rechnen die Veranstalterinnen in Deutschland wieder mit mindestens ebenso vielen Teilnehmerinnen beim Weltgebetstag der Frauen.

In diesem Jahr feiert das Weltgebetstagskomitee 60 Jahre Weltgebetstagsarbeit in Deutschland. Im November 2009 wird es dazu in Stein bei Nürnberg einen Festakt und eine Fachtagung geben.
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