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Papst betont Rolle der Laien in der katholischen Kirche

„Sie sind nicht nur Mitarbeiter des Klerus, sondern wirkliche Mitverantwortliche“ 

Rom/Italien, 31.05.2009/APD   Papst Benedikt XVI. hat die wichtige Rolle der Laien in der römisch-katholischen Kirche betont. Anlässlich der Eröffnung eines Kongresses seiner Diözese Rom stellte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Rolle der Kirche als Zusammenschluss der an Christus Glaubenden ins Zentrum seiner Reflexionen. Darin seien besonders auch die Laien zu Mitarbeit und Mitverantwortung aufgerufen. Das habe die Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer wieder betont: „Zu viele Getaufte fühlen sich nicht als Teil der kirchlichen Gemeinschaft und leben an deren Rand. An ihre Pfarrer wenden sie sich nur, wenn sie bestimmte religiöse Dienstleistungen brauchen“. Der Papst warb darum, den Laien ihre wichtige Rolle in der Gemeinschaft der Kirche neu bewusst zu machen.

Wörtlich sagte Benedikt XVI.: „Zunächst brauchen wir mehr Anstrengungen im Bildungsbereich, damit wir alle besser verstehen, was die Kirche ist, dieses Volk Gottes im Leib Christi. Gleichzeitig muss – im Respekt vor den Berufungen der Geweihten und der Laien – die geteilte Verantwortung aller Glieder des Volkes Gottes stärker gefördert werden. Dazu brauchen wir einen Mentalitätswechsel, vor allem was die Laien betrifft. Wir sollten sie nicht nur als Mitarbeiter des Klerus betrachten, sondern als wirkliche Mitverantwortliche des Seins und Handelns der Kirche, und wir sollten die Bildung eines reifen und engagierten Laienstands fördern“.

Rolle der Laien stärken

Bereits anlässlich der Österreichischen Pastoraltagung in Salzburg im Januar 2009 hatte der Innsbrucker Kirchenjurist Professor Wilhelm Rees die kirchenrechtlichen Möglichkeiten einer weiteren Einbindung der Laien in Leitungsaufgaben der römischkatholischen Kirche ausgelotet. Eine Kirche, der es um das Heil des Menschen gehe, könne „ihre Augen nicht vor dem Priestermangel verschließen“ und müsse daher „die Teilhabe der Laien an der Verkündigung, an den Heiligungsdiensten sowie an der Leitung der Kirche verstärken“.

Die kirchenrechtliche Basis hierzu bilde das heute geltende kirchliche Gesetzbuch, der „Corpus Iuris Canonici“ (CIC) von 1983, der wiederum in seiner Bestimmung des Amtsbegriffs wesentlich auf der Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils basiere. Das Konzil habe durch seine Entfaltung des „dreifachen Amtsbegriffs“ (priesterlich, königlich, prophetisch) die frühere Gegenüberstellung von Klerikern und Laien aufgesprengt.

Dennoch sei die Theologie des Konzils im CIC nicht vollständig rezipiert worden, so Rees, da es gerade bei der Gemeindeleitung weiterhin Vorbehalte gegenüber der Rolle der Laien gebe. So etwa in Kanon 129, wo es heißt, dass nur diejenigen zur Übernahme von Leitungsämtern in der Kirche befähigt seien, „die die Heilige Weihe empfangen haben“. Auf der anderen Seite gebe es mit Kanon 517 eine Bestimmung, die den Bischöfen die rechtliche Möglichkeit eröffne, in pastoralen Notsituationen Leitungsfunktionen auch an Laien zu delegieren. Dieser Kanon werde

jedoch heute zunehmend kritisch gesehen, so Rees, da offensichtlich befürchtet werde, dass er „die Einheit von Weihe und Leitungsvollmacht unterlaufe“ und Laien zunehmend zu „Hirten der Gemeinden“ würden.
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Baptisten und Lutheraner sollen Kirchengemeinschaft erklären

Konvergenzdokument schlägt gegenseitige Anerkennung der Taufe vor

München, 29.05.2009/APD   Die Bayerische Lutherisch-Baptistische Arbeitsgruppe (BALUBAG) hat ihr im April verabschiedetes 26-seitiges Konvergenzdokument „Voneinander lernen – miteinander glauben“ am 20. Mai der Öffentlichkeit vorgelegt. Nach sechs Jahren intensiven theologischen Dialogs wird in dem Abschlussbericht beiden Kirchen die Aufnahme von Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft empfohlen. Die Arbeitsgruppe wurde 2003 durch den Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und der Leitung des Landesverbandes Bayern im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) eingesetzt. Das geschah im Einvernehmen mit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie dem Präsidium des BEFG.

Um die traditionell kontroversen Themen sachgerecht zu behandeln, begann der Dialog mit dem Verständnis der Rechtfertigungsbotschaft, heißt es in der Einleitung des Konvergenzdokuments. Danach sei es um die Lehre von der Kirche und die kirchlichen Ämter gegangen, sowie auf der Basis des bis dahin erreichten Konsenses um die Lehre und Praxis von Taufe und Abendmahl. Die Arbeitsgruppe habe dabei ein für ökumenische Lehrgespräche neues Verfahren gewählt: „Eine Konfession stellte die theologischen Überzeugungen der jeweils anderen Seite solange dar, bis die dargestellte Seite sich recht verstanden sah. So übte sich jede Seite in die Sprach- und Denkformen und die Befindlichkeiten der anderen Tradition ein.“ Dadurch hätten verzerrende und belastende konfessionelle Missverständnisse weitgehend vermieden werden können. Um bereits Erreichtes aufzugreifen, seien die Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der Waldenser, Methodisten und Baptisten in Italien (1990) sowie das Ergebnis des Dialogs zwischen VELKD und Mennoniten (1989-1992) bei den Gesprächen berücksichtigt worden.

Bei der Rechtfertigungslehre, nach der Menschen ohne eigene Werke allein aus Gottes Gnade durch die Erlösung, welche durch Christus geschehen ist, gerecht werden, bestünden zwar zwischen Lutheranern und Baptisten unterschiedliche Akzentsetzungen, doch beide Konfessionen stimmten in den Grundaussagen dieser Lehre überein. Auch bei der Lehre von der Kirche setzten Baptisten und Lutheraner unterschiedliche Schwerpunkte. In dem Konvergenzdokument bestätigen die Lutheraner jedoch, dass der Baptismus über geordnete gemeindliche und übergemeindliche Leitungsstrukturen verfüge, die der Evangeliumsverkündigung dienten. Die Baptisten heben hervor, dass sich auch die lutherische Kirche in der Gestaltung ihrer Strukturen auf das Neue Testament beziehe. Deshalb bedeuteten Unterschiede in der Ausgestaltung des kirchlichen Amtes keine Hindernisse für eine gegenseitige Anerkennung.

Auch bei der Taufe ginge es um unterschiedliche Aspekte, die jedoch bei beiden Konfessionen neutestamentlich begründet seien. Betone das lutherische Verständnis eher die Zueignung der Erlösung durch Christus, sodass auch Säuglinge getauft werden könnten, lege der Baptismus durch die Taufe Glaubender mehr Gewicht auf die Aneignung der Erlösung. Baptisten und Lutheraner könnten daher beide Taufverständnisse „als unterschiedliche, jedoch legitime Auslegungen des einen Evangeliums anerkennen“, heißt es in dem Dokument.

Baptisten nähmen in der Frage der Taufanerkennung weltweit allerdings unterschiedliche Standpunkte zwischen Toleranz, Akzeptanz oder Ablehnung der Säuglingstaufe ein. Sie bemühten sich aber von einer Taufpraxis Abstand zu nehmen, die von anderen Kirchen als Wiederholungs- oder Übertrittstaufe gedeutet werden könnte, und bestünden im Falle eines Konfessionswechsels nicht zwingend auf einer nachzuholenden Glaubenstaufe. Auch innerhalb des BEFG nehme die Zahl der Gemeinden zu, die nach zuvor erfolgter Säuglingstaufe nicht länger auf einer „Glaubenstaufe“ als Voraussetzung für eine volle Gemeindemitgliedschaft bestünden.

Es könne aber dennoch vorkommen, dass ein als Säugling Getaufter erst in einer Baptistengemeinde eine bewusste Beziehung zu Kirche und Glauben gefunden habe und sich im Bewusstsein des eigenen Glaubens in dieser Gemeinde taufen lassen möchte. Entspräche eine Baptistengemeinde diesem Wunsch, würden Lutheraner dies als „Taufwiederholung“ verstehen, sodass nach lutherischem Verständnis eine Grenze überschritten wäre, welche die angestrebte Kirchengemeinschaft gefährde. Im Konvergenzdokument heißt es dazu: „Der erreichte Grundkonsens beider Kirchen wird jedoch als so tragfähig erachtet, dass sich die lutherische Seite vorstellen kann, solche Taufen im Einzelfall aus seelsorgerlichen Gründen zu dulden, wenn diese Praxis nicht mehr den Regelfall kirchlichen Handelns in baptistischen Gemeinden darstellt.“ Die baptistische Seite könne sich vorstellen, solche Taufen so zu gestalten, dass dabei eine Tauferinnerung zur Geltung komme.

Zur Abendmahlsfeier würden bereits schon jetzt Baptisten und Lutheraner auch andersgläubige Christen einladen. Zusammenfassend wird im vorgelegten Dokument erklärt: „Die baptistische Praxis, ausschließlich gläubig gewordene Menschen zu taufen, stellt … kein Hindernis für eine vertiefte Zusammenarbeit unserer Kirchen oder eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft dar, sofern die Säuglingstaufe nicht als prinzipiell ungültig betrachtet und seitens der Baptisten nicht auf einer nachgeholten Gläubigentaufe als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in baptistischen Gemeinden bestanden wird.“

Das Konvergenzdokument „Voneinander lernen – miteinander glauben“ der Bayerischen Lutherisch-Baptistischen Arbeitsgruppe ist im Internet unter www.baptisten.org > Themen & Texte > Oekumenische Texte > Konvergenzpapier BALUBAG zu finden.
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Volksbegehren für umfassenden Nichtraucherschutz in Bayern nimmt Zulassungshürde

München, 28.05.2008/APD   Das Volksbegehren der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), des Bundesverbandes „Pro Rauchfrei“, des „Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit“ sowie der Nichtraucher Initiative München für einen umfassenden Nichtraucherschutz in Bayern hat innerhalb von knapp vier Wochen die erforderlichen 25.000 Zulassungsunterschriften erhalten. Wie der stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende und Volksbegehren-Beauftragte Klaus Mrasek mitteilte, hätten bis um 27. Mai 27.318 Unterschriften vorgelegen. „Noch nie wurden in Bayern so viele Unterschriften für ein Volksbegehren in so kurzer Zeit gesammelt“, betonte er. Mit dem Volksbegehren soll der jetzt geltende Nichtraucherschutz in Freistaat beibehalten werden. Die Ausnahmeregelung, die sogenannte Raucherclubs ermögliche, solle jedoch wie das Rauchen in Festzelten entfallen. Die CSU/FDP-Landtagsmehrheit plane den Nichtraucherschutz zum 1. August 2009 aufzuweichen.

Die Initiative für einen umfassenden Nichtraucherschutz fand die Unterstützung von Ärzten, Apotheker und Nichtraucherinitiativen. Auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern empfahl ihren Gemeinden und Pastoren die Unterschriftenkampagne zur Zulassung des Volksbegehrens zu unterstützen. Laut dem Vorsteher der evangelischen Freikirche im Freistaat, Pastor Rainer Wanitschek (München), seien die gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens für Erwachsene und insbesondere Kinder erheblich, sodass in Gaststätten grundsätzlich nicht geraucht werden sollte.

Die Unterschriftenaktion werde laut Mrasek noch bis Ende Juni fortgesetzt, „um die parlamentarische Beratung im Landtag mit der eindeutigen Willenserklärung möglichst vieler Bürger zu begleiten“. Im Juli sollen dann die Unterschriftenlisten dem Innenministerium übergeben werden. Die zweite Phase des Volksbegehrens werde aber erst nach der Bundestagswahl stattfinden, um das Anliegen der Initiative aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Sollte im Oktober die zweite Phase des Volksbegehrens starten, müssten sich innerhalb von 14 Tagen zehn Prozent der bayerischen Stimmberechtigten in die Listen eintragen. Dann wären rund 920.000 Unterschriften nötig.
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Freikirchenverband stellt sich vor

Wustermark-Elstal bei Berlin, 27.05.2009/APD   Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat ein zwölfseitiges Heft herausgegeben, indem sie sich sowie ihre neun Mitglieds- und fünf Gastkirchen kurz vorstellt. Die 1926 gegründete Arbeitsgemeinschaft zeichnet sich mit ihren Freikirchen vor allem durch ein bestimmtes Gemeindeverständnis und durch ihren Frömmigkeitsstil aus. Die freie und persönliche Entscheidung für den Glauben an Jesus Christus und ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge sind besondere Anliegen. Rechtlich und organisatorisch vertreten die Freikirchen dem Staat gegenüber das Prinzip der Selbstfinanzierung und Selbstverwaltung und verzichten auf die Besteuerung ihrer Mitglieder. Das Heft „Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen stellt sich vor“ ist bei der VEF-Geschäftsstelle, Johann Gerhard Oncken-Str. 7, 14641 Wustermark-Elstal, Telefon (033234) 74-175, Fax (033234) 74-199, E-Mail: vef-schriftfuehrer@baptisten.org, erhältlich.
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Deutsche Adventisten spenden 43,1 Millionen Euro

Hannover/Ostfildern bei Stuttgart, 26.05.2009/APD   Über 43,1 Millionen Euro spendeten die 35.651 deutschen Siebenten-Tags-Adventisten im letzten Jahr für den Unterhalt ihrer Freikirche. Laut Christian Goltz (Hannover), Schatzmeister des Norddeutschen Verbandes der evangelischen Freikirche, habe sich das Spendenaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um rund 355.000 Euro verringert. Jeder Adventist gab durchschnittlich 1.210 Euro.

Während der Süddeutsche Verband der Freikirche ein Plus an Gaben von 1,15 Prozent verzeichnete, gingen die Spenden in Nord- und Ostdeutschland gegenüber 2007 um 450.000 Euro zurück. Laut Goltz sei dies durch eine rückläufige Mitgliederzahl im Norddeutschen Verband von 280 verursacht worden. Davon seien 93 Mitglieder hauptsächlich nach Süddeutschland verzogen. Die Wirtschaftskraft sei in der Bundesrepublik unterschiedlich verteilt, wie das Spendenverhalten zeige. Während ein Adventist in Ostdeutschland durchschnittlich 1.115 Euro und in Norddeutschland 1.183 Euro gab, waren es in Süddeutschland 1.275 Euro pro Mitglied.

Das durchschnittliche Spendenaufkommen der Adventisten in der Bundesrepublik und in Süddeutschland sei mit den Angaben von 2007 nicht vergleichbar, gab Pastor Werner Dullinger (Ostfildern), Schatzmeister des Süddeutschen Verbandes, zu bedenken. Im vorletzten Jahr hatte, statistisch gesehen, jeder Adventist in der Bundesrepublik 1.303 Euro und im Süden des Landes 1.495 Euro gegeben. Grund sei eine Änderung im Berichtsverfahren der süddeutschen Freikirchenleitung. „2007 und die Jahre davor haben wir in unserer Gabenstatistik noch die Spenden, die direkt für unsere Ortsgemeinden gegeben wurden, berücksichtigt“, erläuterte Dullinger. „Das waren im vorletzten Jahr immerhin 3,468 Millionen Euro.“ Doch über dieses Geld würden allein die örtlichen Adventgemeinden verfügen, die daher auch für eine ordnungsgemäße Verbuchung verantwortlich wären. Sie hätten ihre Einnahmen auch nur zu statistischen Zwecken dem Süddeutschen Verband gemeldet. Da direkte Spenden an die Ortsgemeinden nicht von der süddeutschen Freikirchenleitung oder von den ihnen unterstehenden drei regionalen Freikirchenleitungen (Vereinigungen) verbucht würden, tauchten sie 2008 erstmals nicht mehr in der Gabenstatistik auf.

„Der Norddeutsche Verband hat dagegen in seiner Gabenstatistik die Spenden für die Ortsgemeinden im Jahr 2008 berücksichtigt“, hob Schatzmeister Goltz hervor. „Sie beliefen sich im letzten Jahr auf 3,877 Millionen Euro.“ Allerdings hätten laut Dullinger auch schon früher nicht alle Spenden der deutschen Adventisten statistisch ausgewertet werden können. „Es gab immer Gemeinden, die ihre Einnahmen zwar ordnungsgemäß verbuchten, aber statistisch nicht ihrer Freikirchenleitung meldeten. Außerdem waren in den Gabenstatistiken der beiden deutschen Verbände nie die erheblichen finanziellen Spenden enthalten, die direkt von unseren Mitgliedern an die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, unser Medienzentrum ‚Stimme der Hoffnung‘, das Advent-Wohlfahrtswerk und die Schulen unserer Freikirche überwiesen wurden“, betonte Dullinger. Daher würden die deutschen Adventisten wesentlich mehr spenden, als die für 2008 statistisch ermittelten 1.210 Euro pro Kopf.

Von den 43,1 Millionen Euro gingen 3,1 Millionen Euro in die Außenmission. Die Adventisten erheben keine Kirchensteuer, sondern unterhalten ihre Pastoren und Institutionen durch freiwillige Gaben, zu denen auch der biblische Zehnten gehört. Viele Mitglieder geben neben zehn Prozent ihres Einkommens weitere Spenden für besondere Projekte.
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Präsident der weltweiten Adventistenkirche erstmals in China

Wuxi/Volksrepublik China, 25.05.2009/APD   Mit dem bekannten adventistischen Kirchenlied „Blast die Posaune … Jesus kommt bald noch einmal“ des 45-köpfigen Chores der Adventisten in Wuxi, westlich von Schanghai, wurde der Präsident der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Jan Paulsen (Silver Spring, Maryland/USA), bei seinem ersten Besuch in der Volksrepublik China empfangen. In seiner Ansprache in einer 108 Jahre alten protestantischen Kirche im Zentrum der vier Millionen Einwohner Stadt bekannte Paulsen: „Ich habe mich oft gefragt: Wie geht es unseren Brüdern und Schwestern in China? Jetzt kann ich sagen: Es geht ihnen gut und sie sind sehr dynamisch.“ In der Kirche feiert eine der örtlichen Adventistengemeinden jeden Samstag ihren Sabbatgottesdienst.

Die Adventisten sind in der Volksrepublik China eine wachsende Religionsgemeinschaft mit fast 400.000 Gläubigen in rund 4.000 Gemeinden, einschließlich sogenannter „Hauskirchen“. 1958 übernahm zwar die Patriotische Protestantische Drei-Selbst-Bewegung (TSPM) mit ihren Prinzipien Selbstunterhaltung, Selbstverwaltung und Selbstverbreitung für alle protestantischen Kirchen die Verantwortung, so dass die einzelnen Konfessionen ihre Eigenständigkeit verloren. Die chinesischen Adventisten feiern jedoch nicht wie andere Protestanten den Gottesdienst am Sonntag, sondern nach wie vor am Samstag, dem biblischen Sabbat, und behielten ihre Identität.

Der 1980 gegründete Chinesische Christenrat (CCC) versteht sich als Dachorganisation und Dienstleistungseinrichtung für die Protestanten in der Volksrepublik einschließlich der drei evangelischen Denominationen die „Wahre Kirche Jesu“, die „Kleine Herde“ und die Siebenten-Tags-Adventisten, die sich nur partiell mit dem CCC verbunden fühlen. Diese drei Kirchen haben auch in der sogenannten „post-konfessionellen“ Einheitsphase weitgehend ihre theologische Unabhängigkeit bewahrt.

Im Großraum Wuxi gibt es 35 adventistische Gemeinden, zu denen etwa zehn Prozent der dortigen protestantischen Christen gehören. Einige dieser Gemeinden besitzen eigene Gebäude, wie die im November letzten Jahres eingeweihte Donging Kirche in Wuxi, welche 1.200 Gottesdienstbesuchern Platz bietet. Andere adventistische Gemeinden feiern ihren Sabbatgottesdienst in protestantischen Kirchen. Beim Besuch der Donging Kirche lobte Paulsen das zweckmäßig ausgestattete Gebäude. Hier gebe es gute Möglichkeiten Laienmitglieder auszubilden, die bei den chinesischen Adventisten eine noch größere Rolle spielen müssten. Paulsen dankte den Gemeindeleitern und den Behördenvertretern für ihren Einsatz zur Verwirklichung des Kirchenbaus. „Wir stellen fest, dass es möglich ist, den Christen mehr Freiheit einzuräumen.“ Er empfahl den Behörden, den beschrittenen Weg weiterzugehen.

In Schanghai kam es zu einer Begegnung von Pastor Paulsen und anderen adventistischen Kirchenleitern mit dem Präsidenten des Chinesischen Christenrates (CCC), Pfarrer Gao Feng. Paulsen machte Gao mit der Aktion „Follow the Bible“ (wörtlich: Folge der Bibel; deutsches Motto: „Lies die Bibel“) der Generalkonferenz zur Betonung der Wichtigkeit des täglichen Bibelstudiums bekannt. Dazu wurde im Oktober letzten Jahres eine besondere Bibel auf eine zweijährige Reise gesandt. Das in Leder gebundene, 30 mal 45 Zentimeter große Werk ist in 66 Sprachen gedruckt, nämlich jedes einzelne Buch der Bibel in einer anderen Sprache: die Genesis am Anfang der Bibel in Spanisch und die Offenbarung des Johannes als letztes Buch der Heiligen Schrift in Koreanisch. Die vielsprachige Bibel reist durch alle Kontinente und soll im Sommer 2010 zur Weltsynode der Adventisten in Atlanta/USA eintreffen. Der CCC-Präsident erhielt von Paulsen, unter Hinweis, dass Christen die Heilige Schrift als gemeinsame Glaubensgrundlage hätten, ein Exemplar der besonderen, vielsprachigen Bibelausgabe überreicht.

In der anschließenden Aussprache befassten sich Gao und der adventistische Kirchenpräsident mit Möglichkeiten zur Ausbildung von mehr Geistlichen in der Volksrepublik. Paulsen bot die Hilfe seiner Kirche an, wobei es nicht nur um die Aus- und Weiterbildung von adventistischen Pastoren gehe, auch für andere protestantische Gruppen könne solch ein Programm für deren Geistliche entwickelt werden. Die adventistische Delegation hatte auch eine Begegnung mit Vertretern des Christenrates von Schanghai, der für etwa 300.000 Protestanten in der Region zuständig ist. Bei dieser Unterredung ging es ebenfalls um die Ausbildung von Geistlichen.

Während der einwöchigen China-Reise waren die adventistischen Kirchenleiter Paulsen, Eugene Hsu, einer der Vizepräsidenten der Generalkonferenz, und Jairyong Lee, Präsident der Nordasien-Pazifik-Region samt ihrer Begleitung auch in Shenyang und Peking. Sie besuchten das Staatliche Büro für Religiöse Beziehungen, die protestantischen theologischen Seminare Nordost und Yanjing, verschiedene Christenräte und drei adventistische Gemeinden.
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Adventisten unterstützen umfassenden Nichtraucherschutz in Bayern

München, 25.05.2009/APD   Die Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern unterstützen das Volksbegehren verschiedener Organisationen gegen eine von der Landesregierung vorgesehene Lockerung des Rauchverbots im Freistaat. Die CSU/FDP-Regierung plane nämlich, das Rauchen in kleinen Kneipen, Nebenräumen und Festzelten wieder zuzulassen. Laut Pastor Rainer Wanitschek (München), Vorsteher der evangelischen Freikirche in Bayern, sei allen dortigen adventistischen Gemeinden und Pastoren von der Freikirchenleitung empfohlen worden, die Unterschriftenkampagne zu fördern. Da die gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens für Erwachsene und insbesondere Kinder erheblich seien, sollte in Gaststätten grundsätzlich nicht geraucht werden, betonte Wanitschek.

Die Initiatoren des Volksbegehrens, die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp), der Bundesverband „Pro Rauchfrei“, der „Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit“ sowie die Nichtraucher Initiative München, seien zuversichtlich, dass die notwendigen 25.000 Unterschriften zur Einleitung eines Volksbegehrens bis Ende Mai gesammelt werden könnten. Sie fordern nach dem Motto „Saubere Innenraumluft steht allen zu“, auf eine Lockerung des Gesundheitsschutzgesetzes zu verzichten und Ausnahmeregelungen für Festzelte und Raucher-Clubs zu streichen.
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Polizeischutz für christlichen Fachkongress

Marburg, 24.05.2009/APD   Eintausend Fachleute aus Medizin, Psychotherapie und Kirchen trafen sich vom 20. bis 24. Mai zum 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg. Die Tagung mit dem Thema „Identität – der rote Faden in meinem Leben“ wurde von der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) in Frankenberg durchgeführt. Ein großes Polizeiaufgebot stand vor der Stadthalle bereit, um Ausschreitungen zu begegnen. Homosexuellenverbände und linke Gruppen hatten angekündigt, die Veranstaltung verhindern zu wollen. Deren Vorwürfe, der Kongress biete homosexuell-kritischen Wissenschaftlern ein Forum, wies der Veranstalter zurück. Der APS-Vorsitzende und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Martin Grabe (Oberursel), betonte: „Bei unserem Kongress ging es um ganz andere Fragen. Wir diskutierten in 120 Seminaren Themen, die mit der Identitätsfindung und Identitätsstörungen zu tun hatten.“

Gegen den Kongress demonstrierten laut Angaben der Polizei am 21. Mai etwa 1.000 Menschen friedlich in Marburg. Eine spontane Demonstration von 50 Personen in der Nacht zum Samstag (22. Mai) habe die Polizei aufgelöst. Um gegenüber den Studenten transparent zu sein, lud die APS zehn Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses an der Philipp-Universität Marburg (AStA) ein, kostenlos an der Fachtagung teilzunehmen. „Der AStA lehnte das Angebot jedoch ab und verzichtete darauf, sich selbst ein Bild vom Kongress zu machen“, bedauerte der Pressesprecher des Kongresses, Frank Fornacon. Im Vorfeld habe der AStA die Tagung ebenfalls scharf kritisiert.

Auch vier Dozenten der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg gehörten beim Kongress zu den Seminarleitern. Dr. med. Edgar Voltmer, Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmanagement, befasste sich mit dem Thema „Psychologische Belastungen und Ressourcen bei Ärzten und Pastoren“. Professor Dr. Johann Gerhardt, Pastoraltheologe und Rektor der Hochschule, stellte aktuelle Forschungsergebnisse zu „Schuld, Schuldgefühle und Identität“ vor. Dr. Andreas Bochmann, Dozent für Ehe- und Lebensberatung, sprach über den „Wirkfaktor Mensch“. Dr. Thomas Steininger, Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche, leitete das Seminar „Wege zur gesunden Identität: Schutz und Risikofaktoren“.

Zur seit 1990 staatlich anerkannten Hochschule Friedensau gehören die Fachbereiche Theologie und Christliches Sozialwesen. Mit einem Ausstellungsstand informierte die Bildungsstätte beim Marburger Kongress insbesondere über den in Friedensau angebotenen Studiengang Master of Arts Counseling (Beratung). Dieser vermittelt Zugänge und Methoden für die Ehe-, Familien- und Lebensberatung.
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720 Pfadfinder beim Himmelfahrtslager in Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 24.05.2009/APD   720 Kinder und Teenager nahmen vom 20. bis 24. Mai auf dem Abenteuerzeltplatz in Friedensau bei Magdeburg am Himmelfahrtslager der Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Adventjugend teil. Angereist waren 34 adventistische Pfadfindergruppen aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Unter dem Lagermotto „Lebensnotwendig“ wurde ihnen eine buntes Programm aus Hajk (Pfadfinderlauf), Lagergottesdienst, Geländespielen, Klettern im Hochseilgarten, Pfadfindermesse und Abenteuer-Diashow geboten. Bei der Pfadfindermesse stellten die Gruppen ihre Aktivitäten vor.
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Baptisten: Beziehungen zur evangelischen Kirche derzeit schwierig

Hamburg, 24.05.2009/APD  „Konflikte gehören zum Leben – auch zum Leben von Gemeinden und Kirchen“, betonte der Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinde (BEFG), Diakoniedirektor Emanuel Brandt (Hamburg), während der Bundeskonferenz des BEFG vom 21. bis 23. Mai in Hamburg. „Indem wir unterschiedlicher Meinung sind und die Meinung des anderen ihr gleiches Recht hat, können wir Freiheit leben.“ Wo nur eine Meinung gelten dürfe oder das Ergebnis von vornherein feststehe, herrsche Unfreiheit. Der Sehnsucht nach einer konfliktfreien Gemeinde erteilte Brandt eine Absage. Zugleich rief er die Baptisten zum gesellschaftlichen Engagement auf. Mit seinem Präsidentenbericht verabschiedete sich Brandt nach zweijähriger Amtszeit als höchster Repräsentant der Freikirche. Er kandidierte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Präsidium.

Die Generalsekretärin des BEFG, Pastorin Regina Claas, bedauerte in ihrem Bericht, dass sich die Beziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „derzeit eher schwierig gestalten“ würden. Das liege laut Claas daran, dass die EKD in einer neuen gezielten Profilierung den Begriff „evangelisch“ in Deutschland als „lutherisch“ präsentiere. Das sei so nicht hinnehmbar. Der BEFG werde auch weiterhin das Gespräch mit den beiden großen Kirchen in der Bundesrepublik suchen, die sich „allzu schnell unbedarft in eine bilaterale Ökumene der Großkirchen zurückziehen“.
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Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden verliert weniger Mitglieder

Hamburg, 24.05.2009/APD  Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten- und Brüdergemeinden) hat 2008 deutlich weniger Mitglieder verloren als im Jahr zuvor. Darauf wies der Leiter des Dienstbereichs Gemeindeentwicklung, Pastor Friedrich Schneider, während der Bundeskonferenz der größten deutschen Freikirche vom 21. bis 23. Mai in Hamburg hin. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Gemeinden um acht auf 828 und die Zahl der Mitglieder um 351 oder 0,4 Prozent auf 83.747 gesunken. Im Jahr zuvor verlor die Kirche noch rund eintausend Mitglieder.

In Hamburg wurden vier Gemeinden neu als selbstständige Bundesgemeinden aufgenommen: Viersen-Dülken (30 Mitglieder), Dortmund-Hörde (40 Mitglieder), Langenberg (58 Mitglieder) und die französischsprachige überwiegend aus Afrikanern bestehende Gemeinde Gottes (Assemblée de Dieu) in Wuppertal (57 Mitglieder).  
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Vatikan und UNO für schärferes Vorgehen gegen Menschenhandel

Rom/New York/Genf, 23.05.2009/APD   Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, schärfer gegen den Menschenhandel vorzugehen. Viele Länder würden sich bisher mit kurzfristig angelegten Bekämpfungsstrategien begnügen, erklärte der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Migrantenseelsorge, Erzbischof Agostino Marchetto. Schärfere Einwanderungsgesetze und Grenzkontrollen seien keine Lösung, betonte Marchetto am 19. Mai bei einem Kongress der kirchlichen Hilfsorganisation „Comunita‘ Papa Giovanni XXIII.“

Beim „modernen Sklavenhandel“ handle es sich um ein vielschichtiges Problem, das entsprechend vielschichtig zu bekämpfen sei, mahnte der Erzbischof. Dabei müsse das Prinzip der Menschenwürde im Zentrum stehen. Der Menschenhandel beschränke sich nicht nur auf die Sexindustrie, erinnerte Marchetto. Formen von Zwangsarbeit von Kindern, Frauen und Männern sei auch in anderen Sektoren verbreitet, wie im Bauwesen, in der Landwirtschaft und der Gastronomie sowie im Pflege- und Haushaltsbereich. Ursachen seien Armut sowie ein Mangel an Bildung. Vor allem kirchliche Organisationen sollten sich für die medizinische und psychosoziale Versorgung der Opfer engagieren und sie bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft begleiten.

Auch die Vereinten Nationen wollen ihrem Kampf gegen den Menschenhandel mit einem „globalen Aktionsprogramm“ zum Durchbruch verhelfen. Die 192 Mitgliedsstaaten erörterten am 13 Mai in der UN-Vollversammlung, dem bereits bestehenden gesetzlichen Rahmen jetzt auch noch ein „praktisches Instrument“ zur Abschaffung des Menschenhandels hinzuzufügen.

In seiner Rede vor dem Plenum gab UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Losung aus, „wir wollen, dass Menschenhändler eine Lawine auf sich zukommen sehen mit strikten Gesetzen, weitreichenden Allianzen, konzertierten Aktionen und null Toleranz“.

Den Menschenhandel bezeichnete Ban als eine „moderne Form von Sklaverei“. In einer Reihe von Ländern quer durch Afrika, Asien, Europa und den amerikanischen Kontinent würden Millionen von Menschen, vor allem Frauen und Kinder, wie ein Stück Möbel erworben und wieder verkauft. Der UN-Generalsekretär forderte von Ländern, die das UN-Protokoll gegen Menschenhandel noch nicht ratifiziert haben, diesen Schritt sofort nachzuholen. „Schluss mit der Straffreiheit“, verlangte er. Darüber hinaus sollte jeder Staat die Bürger, die besonders gefährdet sind, über ihre Rechte aufklären und ihnen Extraschutz gewähren.

Um die Zunahme des Menschenhandels aufzuhalten, sei ein aufeinander abgestimmtes Handeln der Regierungen unbedingt notwendig. Das weltumspannende Phänomen zeichne sich durch vielfältige Menschenrechtsverletzungen aus: sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit oder Formen von Sklaverei wie Ausbeutung durch Betteln, häusliche Knechtschaft sowie Organdiebstahl zu kommerziellen Zwecken.

Gemäß der UNO-Studie „Global Report on Trafficking in Persons“ sind weltweit über 78 Prozent der Betroffenen, Opfer von sexueller Ausbeutung. 18 Prozent würden bei der Arbeit ausgebeutet. Über 20 Prozent der Betroffenen des internationalen Menschenhandels seien Kinder, heißt es im UN-Bericht.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass weltweit 2,5 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel sind. Mit der „Ware Mensch“ werde nach Schätzungen der Vereinten Nationen jedes Jahr 32 Milliarden US-Dollar (26,8 Milliarden Euro) Profit gemacht, die Hälfte des Geldes werde in den Industrienationen verdient.
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Hochschule Friedensau mit Fachbereich Sozialwesen beim Kirchentag

Bremen, 22.05.2009/APD   Mit ihrem Fachbereich Christliches Sozialwesen stellt sich die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg während des Bremer Kirchentages auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vor. Angeboten werden der Studiengang des Bachelor of Arts (B.A.) Social Work (Sozialarbeit) sowie die darauf aufbauenden Master-Studiengänge (M.A.) Counseling (Beratung), International Social Sciences (Internationale Sozialwissenschaften) und Social and Health Management (Sozial- und Gesundheitsmanagement). Bereits im Herbst 2009 können Studierende sich in den neuen Bachelor-Studiengang (B.A.) Gesundheits- und Pflegewissenschaften einschreiben, dessen Akkreditierung 2010 erfolgen soll. Er wurde in Kooperation mit dem Krankenhaus „Waldfriede“, Berlin, entwickelt.

Die Hochschule bietet außerdem die Abschlüsse Bachelor of Arts (B.A.) und Master of Arts (M.A.) in Theologie sowie einen Master in Theological Studies (M.T.S.) an. Außerdem gibt es das Studienfach Kirchenmusik C und ein Musikpropädeutikum.1990 erhielt das damalige Seminar die staatliche Anerkennung als wissenschaftliche Hochschule. An ihr sind zwölf wissenschaftliche Institute angesiedelt, die durch Forschungskooperationen Verbindung mit Einrichtungen auf mehreren Kontinenten haben.
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Das Entstehen einer Fernsehsendung verfolgen

Bremen, 22.05.2009/APD   Auf der „Medienmeile“ des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen ist das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zusammen mit anderen TV-Anbietern zu finden. Im Pavillon des adventistischen „Hope Channel“ können Interessierte verfolgen, wie eine Fernsehsendung entsteht. Redakteure von „Hope Channel“ Radio und Fernsehen sind währenddessen unterwegs und interviewen prominente und weniger prominente Kirchentagsbesucher, um mit diesen Bausteinen weitere Sendungen zu produzieren. „Eine ganze Reihe unserer Standbesucher hat ‚Hope Channel‘ TV zu Hause schon gesehen und einige haben sich bereits zu Bibelstudienkursen angemeldet“, teilte der Leiter des Medienzentrums, Pastor Matthias Müller, mit.

Das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ begann 1948 in Berlin mit der Aufnahme von Radiosendungen. Es ist damit, so Müller, „der älteste private christliche Rundfunkanbieter in Deutschland“. Seit 1. September letzten Jahres sei „Hope Channel Radio“ 24 Stunden täglich über den Satelliten ASTRA und im Internet unter www.hopechannel.de zu empfangen. Dasselbe gelte seit 7. März diesen Jahres auch für den Fernsehsender „Hope Channel Deutsch“. Zum adventistischen Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt gehören außerdem das Internationale Bibelstudien-Institut, die Blindenhörbücherei und „Adventist Media Services“ mit Medienshop und Internetportal.
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"Mensch, wann ruhst du?"

Bremen, 22.05.2009/APD   In Anlehnung an das Motto des Bremer Kirchentages „Mensch, wo bist du?“ versah die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ihren Ausstellungsstand im „Markt der Möglichkeiten“ mit der Frage: „Mensch, wann ruhst du?“. Um nicht nur von Ruhe zu reden, sondern sie auch zu praktizieren, gestalteten die Adventisten ihren Stand als eine „Oase der Ruhe“. Unter dem Motto „Der Sabbat ist für den Menschen gemacht“, können müde Kirchentagsbesucher auf bequemen Stühlen neue Kraft schöpfen, einen Pausensnack genießen oder in einem Ruheraum bei entspannender Musik und einem Film mit bunten Fischen im Korallenmeer von den vielen Eindrücken der kirchlichen Großveranstaltung abschalten.

Laut dem adventistischen Pastor Ottmar Wander (Bremen), sei es so den Besuchern des Standes möglich, die Sabbatruhe, von der die Bibel spreche, hautnah zu erleben. „Nebenbei erfahren sie auch, dass der Sabbat ein ökologischer Ruhetag ist und zum biblischen Sozialprogramm gehört.“ Weitere Informationen zum Sabbat aus Sicht der Bibel, des Judentums und der Kirchengeschichte sind, so Wander, auf der extra eingerichteten Internetseite www.sabbatinfo.de zu finden.
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Kunstausstellung zum Motto des Kirchentages

Bremen, 21.05.2009/APD   Zum Motto „Mensch, wo bist Du?“ des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen zeigt die Adventgemeinde Bremen-Findorff der Siebenten-Tags-Adventisten eine Kunstausstellung, deren Exponate von den Mitgliedern der Gemeinde gearbeitet wurden. Laut dem Künstler Heinz Ottschoffsky wolle die rund 60 Mitglieder zählende Gemeinde dadurch ihrem Glauben, den von ihr vertretenen Werten sowie den Fragen an sich selbst und an die Gesellschaft Ausdruck verleihen.

Bei der jetzigen 7. Ausstellung sollen Bilder, Fotos, Skulpturen und Installationen den Betrachter nachdenklich stimmen, in Frage stellen und anrühren. Die auf Holz und mit Acryl gearbeitete Collage „Wir sind die Herren“ von Claudia Ottschoffsky stelle die ethische Anfrage „Mensch, wo bist du hingekommen?“. Angesichts der „Unverfrorenheit“, dass 0,25 Prozent der Weltbevölkerung so viel Vermögen besitze, wie die anderen 99,75 Prozent zusammen, würde die Künstlerin ihr Werk gern an einen Konzern oder eine Großbank verkaufen, notfalls auch verschenken, um die Herren im Vorstand zum Nachdenken zu bewegen.

Bei zwei Bildern von Marianne Sfalanga gehe es um die Frage „Mensch, wer bist Du?“. Das eine Gemälde zeigt anhand einer Makrofotografie die 500-fache Vergrößerung einer menschlichen Eizelle im Eileiter, das andere stellt die Sombrero Galaxie dar, die 800 Milliarden Sterne umfasst und 28 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Doch die Künstler versuchten auch Antworten zu finden. Rainer Schmidt mache durch seine Fotografie einer Wüste in Mauretanien deutlich, dass der Mensch sich nicht auf Dauer verstecken könne. Und ein Fries aus 13 Bildern von neun Künstlerinnen und Künstlern zeige, dass Gott dem Menschen nachgehe. „Er sucht, findet und entdeckt, was sich versteckt hat.“ Mit diesen Worten beschließt Heinz Ottschoffsky den Rundgang durch die 57 Werke umfassende Ausstellung. Sie ist noch bis zum 1. Juni im Zentrum der Adventgemeinde Bremen-Findorff, Plantage 22, zu sehen.

Während des Kirchentages ist dort auch von 18 bis 24 Uhr das „Gute-Nacht-Café“ geöffnet. Besucher der Großveranstaltung können in gemütlicher Runde den Tag ausklingen lassen sowie eine Kleinigkeit essen und trinken.
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Bremer Kirchentag soll zu einem "Umdenken in Richtung Gerechtigkeit" führen

Bremen, 20.05.2009/APD   Das Motto „Mensch, wo bist du?“ des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 20. bis 24. Mai passe sehr genau in die Lebenssituation des Frühsommers 2009, unterstrich Kirchentagspräsidentin Prof. Dr. Karin von Welck (Hamburg) bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Großveranstaltung in Bremen. Mit dem Beginn der Wirtschaftskrise im letzten Herbst sei eine Diskussion über die grundlegenden Prinzipien und Werte der Gesellschaft ausgebrochen. Das Kirchentagsmotto frage nach der Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwesen und für die nachfolgende Generation sowie nach der Verantwortung des Menschen vor Gott. Es gelte, realistische Zukunftskonzepte zu entwickeln, die auch umsetzbar seien.

Die Generalsekretärin des Kirchentages, Dr. Ellen Ueberschär (Fulda), ergänzte, dass Lebensqualität jenseits von Wachstum möglich sei und jeder etwas dazu beitragen könne. Auch sie rief zu verantwortlichem Handeln im Alltag auf. Was aus christlicher Überzeugung zu den aktuellen Problemen zu sagen sei, müsse auf dem Kirchentag zu hören sein. Jede Ausrichtung des seit 60 Jahren bestehenden Kirchentages auf nur eine einzige Linie, etwa Weltverantwortung oder Frömmigkeit, hätte in die Bedeutungslosigkeit geführt. Es gehe um eine Ineinander von Spiritualität und Politik.

Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Schriftführer Pastor Renke Brahms, betonte: „Wir können nicht so weitermachen wie bisher.“ Er erhoffe sich vom Kirchentag klare Signale für ein Umdenken in Richtung Gerechtigkeit. Die große Chance eines Kirchentages bestehe darin, sich der Quellen bewusst zu werden, aus denen die Christen schöpften, um ein solches Umdenken zu fördern. „Je tiefer ich in dem Glauben an Gott, seine Güte und Menschenfreundlichkeit verwurzelt bin und danach lebe“, erläuterte Brahms, „desto mehr werden mir auch die Augen für meine Mitmenschen und meine Mitwelt geöffnet.“ Für solch eine Spiritualität stehe der Kirchentag mit seinen Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Gebeten, Liedern und Feierabendmahlen.

Zum Bremer Kirchentag reisen rund 100.000 Dauerteilnehmer an. Außerdem werden 24.000 Tagesgäste erwartet.
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35.000 Neuapostolen zum Europa-Jugendtag in Düsseldorf erwartet

Düsseldorf, 19.04.2009/APD   Zum „Europa-Jugendtag“ der Neuapostolischen Kirche unter dem Motto „Christus meine Zukunft“ erwarten die Veranstalter vom 21. bis 24. Mai rund 35.000 Jugendliche und Betreuer aus Europa, Südafrika, Australien und Asien in Düsseldorf. Das Großereignis findet auf dem Messegelände und in der „LTU arena“ statt. In den Hallen 6, 7a und 7.0 bis 7.2 erwartet die Teilnehmer ein umfangreiches Programm aus Podiumsdiskussionen, musikalischen Projekten, theologischen Vorträgen, Ausstellungen und Workshops. Auf dem Freigelände der Messe Düsseldorf gibt es am Samstagabend zudem ein Open-Air-Konzert. In den Hallen 3 und 4 werden täglich rund 100.000 Essensportionen ausgeteilt. Die Hallen 11 bis 17 verwandeln sich in Jugendcamps und bieten etwa 20.000 Schlafgelegenheiten.

„Für die Neuapostolische Kirche ist dieser Jugendtag die bisher größte Jugendveranstaltung in Europa“, teilte Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen und für die Vorbereitungen vor Ort verantwortlich, mit. „Wir folgen so dem Wunsch vieler Jugendlicher, sich in diesem erweiterten Kreis einmal zu treffen: gemeinsam zu feiern, zu singen, sich über Leben und Glauben auszutauschen und neue Freundschaften zu knüpfen.“ Mit dem Europa-Jugendtag wolle die Neuapostolische Kirche ihren Jugendlichen zeigen: „Wir nehmen euch ernst, ihr seid ein Teil dieser Kirche, ihr gestaltet sie mit.“
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Fachtagung zum deutschen Gesundheitssystem in Friedensau

Friedensau bei Mageburg, 18.05.2009/APD   Es sei etwas untypisch, wenn sich eine theologische Hochschule mit Gesundheitsfragen befasse, betonte Professor Dr. Johann Gerhardt, Rektor der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, in seiner Einführung zur Fachtagung „In Sorge um das Gesundheitssystem“. „Doch die Sorge um die Gesundheit ist etwas echt Theologisches, denn der Mensch muß ganzheitlich betrachtet werden.“ Deshalb habe Friedensau auch einen sozialwissenschaftlichen Studienzweig, und nächstes Jahr sollen in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus „Waldfriede“ (Berlin-Zehlendorf) Pflege- und Gesundheitswissenschaften als weiterer Fachbereich hinzukommen. Gesundheit habe in Friedensau schon bei der Gründung eine große Rolle gespielt. „1899 wurde hier der Deutsche Verein für Gesundheitspflege zur Herstellung von alternativen, gesunden Lebensmitteln gegründet. Außerdem entstand ein Sanatorium, das 1920 nach Berlin verlegt wurde und heute als Krankenhaus ‚Waldfriede‘ bekannt ist.“ An diese Tradition wolle die Hochschule mit der Fachtagung anknüpfen, so Gerhardt.

Zu der Veranstaltung trafen sich rund 30 Vertreter aus Medizin, Medizinsoziologie, Gesundheits- und Rechtswissenschaften. „Zunehmend prägen strukturelle und finanzpolitische Aspekte den Blick auf das Gesundheitssystem. Deshalb werden vermehrt die Fragen diskutiert, welche Leistungen künftig bezahlbar sind und wie viel Solidarität noch erwartet werden kann. Die Sorge um das Gesundheitssystem wächst“, erläuterte Gastgeberin Professorin Dr. Dr. Silvia Hedenigg, Leiterin des Studiengangs „Sozial- und Gesundheitsmanagement“ an der Friedensauer Hochschule, das Anliegen der Fachtagung.

Die Teilnehmer diskutierten Fragen der ganzheitlichen Vorsorge, der strukturellen Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem und die Herausforderungen durch die alternde Gesellschaft. Zu den Referenten zählten unter anderem Professor Dr. med., Dr. h.c. Günter Henze, Direktor der Klinik für Pädiatrie an der Berliner Charité, Professorin Dr. phil. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie am Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften (Berlin), Christoph von Mohl, Vorstandsmitglied der Stiftung Vorsorgedatenbank, Dresden, und Bernd Quoß, Geschäftsführer des Berliner Krankenhauses „Waldfriede“.
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Adventistische Freikirchenleitung in Bayern gewählt

Augsburg, 17.05.2009/APD   Pastor Rainer Wanitschek (49) wurde von den am 17. Mai in Augsburg tagenden Delegierten aus den Ortsgemeinden und der Pastorenschaft mit 104 Ja- und 18 Nein-Stimmen für die nächsten vier Jahre zum Vorsteher der neuen Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern gewählt. Bereits am 25. Januar hatten die Abgeordneten in einer Verwaltungsreform die Zusammenlegung der bisherigen Leitungen für Nordbayern in Nürnberg und für den Süden des Bundeslandes in München beschlossen. Wanitschek war als Vorsteher für die Adventisten in Südbayern zuständig.

Sein Stellvertreter, Sekretär (Geschäftsführer) sowie Abteilungsleiter für Gemeindeaufbau und Evangelisation ist Pastor Reiner Groß (57). Für ihn votierten die Abgeordneten mit 102 Ja- und 19 Nein-Stimmen. Groß war bisher Vorsteher der Adventisten in Nordbayern. Als Schatzmeister und Abteilungsleiter für Jugend wurde Pastor Wolfgang Dorn (38) gewählt. Er war zuvor Sekretär und Jugendabteilungsleiter für den Südbereich im Freistaat.

In ihrem Rechenschaftsbericht stellten Wanitschek und Groß fest, dass die Mitgliederzahl der Adventisten in Bayern in den letzten vier Jahren sich leicht von 4.616 auf 4.588 verringert habe. Als Grund nannten sie den nachlassenden Zuzug von russlanddeutschen Adventisten. In diesem Zeitraum lösten sich die Adventgemeinden Bad Reichenhall, Wackersdorf und Weßling auf. Neu entstanden die adventistische Portugiesische Gemeinde München und die Adventgemeinde Vilshofen. In Bayern hat die Freikirche 70 Gemeinden, die von 34 Pastoren betreut werden.

Wanitschek wies darauf hin, dass die Adventisten sich mit ausgewählten Sprechern im sechswöchigen Rhythmus an der Gestaltung der Morgenandachten des Bayerischen Rundfunks (BR) beteiligten. Mit anderen evangelischen Freikirchen finde jährlich in Regie des BR eine gemeinsame Schulung für Rundfunksprecher statt. Im Rahmen ihrer Pfadfinderarbeit konnte die Freikirche 2008 das 30-jährige Jubiläum der Sternwanderung in Bayern feiern. Seit 1979 sind jährlich bis zu 650 Pfadfinder zu gemeinsamen Abschlusslagern unterwegs. In München gibt es die adventistische „Immanuel-Schule“ als Grundschule und in Bad Aibling das Seniorenheim „Haus Wittelsbach“ der Freikirche.
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Bischof Feige besucht Theologische Hochschule Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 17.05.2009/APD   Professor Dr. Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg, besuchte am 15. Mai die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Rektor Professor Dr. Johann Gerhardt und weiteren Hochschullehrern standen Themen der akademischen Bildung und des konfessionellen Profils.

Neben den Erfahrungen mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen informierte sich der Bischof über die geistliche Gemeinschaft von Studierenden und Lehrenden, die internationale Verflechtung der Hochschule und die besonderen Herausforderungen, die sich für eine kirchliche Bildungsstätte in einem säkularen Umfeld ergeben. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass eine konfessionelle Profilierung nicht nur für das eigene Selbstverständnis grundlegend sei, sondern auch für das gemeinsame Gespräch fruchtbar sein könne.

Bischof Feige besuchte die Hochschule im Rahmen seiner Visitation des römisch-katholischen Gemeindeverbunds Burg-Gommern-Ladeburg. Dem Geistlichen sei es ein Anliegen, nicht nur Einrichtungen des Bistums aufzusuchen, sondern auch das Umfeld und die Zusammenhänge kennenzulernen, in denen seine Kirchengemeinden lebten.
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6. Internationaler Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg

Marburg, 16.05.2009/APD   Vom 20. bis 24. Mai findet zum Thema „Identität – der rote Faden in meinem Leben“ der 6. Internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg statt. Dazu werden laut Pressesprecher Frank Fornacon rund 1.000 Fachleute aus der Psychotherapie, Medizin und Seelsorge erwartet. Etwa ein Drittel der Teilnehmer seien Ärzte und Psychologen, rund ein Drittel Theologen und ein weiteres Drittel Berater aus der Gemeindeseelsorge. Die Teilnehmer kämen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Weißrussland, der Niederlande, Lettland, Schweden und Paraguay.

Der Fachkongress wird von der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) in Frankenberg veranstaltet. Die im September 2000 gegründete Akademie will Begegnungen zwischen Psychotherapie und christlicher Seelsorge in Wissenschaft und Praxis fördern. Sie gibt die Zeitschrift „P & S – Magazin für Psychotherapie und Seelsorge“ heraus.

In Marburg finden Hauptreferate zu den Themen „Sich finden und sich verlassen“ (Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Dresden), „Identität im Gegenüber Gottes“ (Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein, Tübingen), „Identitätsentwicklung und Bindung im Kontext der Familie (Dr. med. habil. Karl Heinz Brisch, München), „Frauen und Männerrollen im Wandel der Zeit“ (Prof. Dr. Clemens Sedmak, London), „Identität, Tugend und Selbstwert“ (Dr. med. Raphael M. Bonelli, Österreich), „Helfer sein – über unsere Identität als Therapeuten und Seelsorger“ (Prof. Daniel Hell, Zürich) sowie „Identität, Religion, Kultur“ (Dr. Roland Werner, Marburg) statt.

Außerdem sind 120 Seminare vorgesehen. Die am meisten nachgefragten seien laut Fornacon „Kreative Zugänge zu Gott für Menschen in Krisen“ (Renate Jetter, Theologin, und Annette Lenhard, Juristin, Oberursel), „Arbeit an den Wurzeln der Identität“ (Sozialarbeiter, Familientherapeut, Dortmund) und „Die Sprache des Körpers verstehen“ (Ulrich Giesekus, Klinischer Psychologe, Freudenstadt).

Auch vier Dozenten der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg gehören zu den Seminarleitern. Dr. med. Edgar Voltmer, Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmanagement, befasst sich mit dem Thema „Psychologische Belastungen und Ressourcen bei Ärzten und Pastoren“. Prof. Dr. Johann Gerhardt, Pastoraltheologe und Rektor der Hochschule, stellt aktuelle Forschungsergebnisse zu „Schuld, Schuldgefühle und Identität“ vor. Dr. Andreas Bochmann, Dozent für Ehe- und Lebensberatung, spricht über den „Wirkfaktor Mensch“. Dr. Thomas Steininger, Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche, leitet das Seminar „Wege zur gesunden Identität: Schutz und Risikofaktoren“.

Zur seit 20 Jahren staatlich anerkannten Hochschule Friedensau gehören die Fachbereiche Theologie und Christliches Sozialwesen. Sie informiert beim Kongress in Marburg mit einem eigenen Stand insbesondere über den in Friedensau angebotenen Studiengang Master of Arts Counseling (Beratung).Dieser vermittelt Zugänge und Methoden für die Ehe-, Familien- und Lebensberatung.

In den letzen Wochen wurde die Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) scharf von dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) angegriffen, da der Marburger Kongress nach Ansicht des LSVD Homosexuelle diskriminiere. Der Verband hatte gefordert, drei Referenten auszuladen, da sie die „Umpolung“ homosexueller Menschen propagierten.

Laut dem 1. Vorsitzenden der APS, Dr. Martin Grabe, fand am 12. Mai ein Gespräch von Vorstandsmitgliedern der APS und des LSVD statt, das „von einer konstruktiven Sachdiskussion“ geprägt worden sei. Die APS sehe keine Veranlassung, die Referentenbesetzung des Kongresses zu ändern, da die genannten Personen niemanden manipulierten oder „umpolten“, sondern ausschließlich Menschen mit ichdystoner Sexualorientierung ergebnisoffen berieten. Außerdem habe die Akademie inzwischen öffentlich dargelegt, dass sie Homosexualität nicht als Krankheit verstehe und nicht für therapiebedürftig halte. Hinzu komme, so Grabe, das im Rahmen des Kongresses die kritisierten Referenten sich überhaupt nicht zum Thema Homosexualität äußern würden.

„Einigkeit bestand unter den Gesprächsteilnehmern darüber, dass Homosexualität weder per se als Krankheit anzusehen noch therapiebedürftig sei, dass mithin aus fachlicher Sicht jeglicher Versuch abzulehnen sei, Menschen in Richtung einer Änderung ihrer sexuellen Orientierung zu manipulieren“, betonte Grabe. Ebenfalls lehnten LSVD und APS jegliche Gewalt in den Auseinandersetzungen um den Kongress ab.
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Adventisten beim Evangelischen Kirchentag in Bremen

Bremen, 15.05.2009/APD   Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 20. bis 24. Mai in Bremen sind auch die Siebenten-Tags-Adventisten vertreten. Die Adventgemeinde Bremen-Findorff lädt während dieser Zeit ab 10 Uhr zur Kunstausstellung unter dem Motto des Kirchentages „Mensch, wo bist du?“ in ihr Gemeindezentrum, Plantage 22, ein. Die Künstlergruppe „Plantage“ aus Bremen und Umgebung zeigt ihre Werke. Von Donnerstag bis Samstag öffnet dort, jeweils von 18 bis 24 Uhr, das „Gute-Nacht-Café“ und am 23. Mai findet um zehn Uhr ein Gottesdienst statt.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten stellt sich mit einem Stand beim „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Messegelände in Halle 5 (D11) vor. Die adventistische Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg informiert über Studienmöglichkeiten in der Überseestadt (Ü2b C35). Das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt ist mit seinem Rundfunk- und Fernsehprogramm in der Medienmeile (B39) auf der Bürgerweide zu finden.
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Deutscher Evangelischer Kirchentag in Bremen maritim

Bremen, 15.05.2009/APD   Mit dem Schiff zur Beatmesse anreisen? Oder mit dem Sportboot zur Bibelarbeit düsen? Zu seinem 60-jährigen Bestehen zeigt sich der Deutsche Evangelische Kirchentag maritim und lädt vom 20. bis zum 24. Mai zu einem Kirchentag der Schiffe nach Bremen ein.

Im Becken des alten Europahafens in der Bremer Überseestadt erwartet die Besucher eine Atmosphäre, die an „Sail“, Kieler Woche und Hamburger Hafengeburtstag erinnert. Mit dabei sind das weltgrößte fahrtüchtige Museumsfrachtschiff, die „Cap San Diego“, und die „Alexander von Humboldt“, die sonst für eine namhafte Bremer Brauerei auf Fahrt ist. Während des Kirchentages werden beide Schiffe zu Schauplätzen zahlreicher Veranstaltungen. Die Organisatoren des Kirchentages rechnen mit 100.000 Dauerteilnehmern. Sie erhalten ein 560 Seiten umfassendes Programmheft mit rund 3.000 Veranstaltungen, die unter dem Leitwort „Mensch, wo bist du?“ stehen.
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Kriegsdienstverweigerung in vielen Ländern immer noch ein Problem

Genf/Schweiz, 14.05.2009/APD   Trotz weltweiter positiver Tendenzen bei der Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung, dem am 15. Mai ein internationaler Tag gewidmet ist, würden jene, die das Recht in Anspruch nehmen, in vielen Ländern weiter diskriminiert, verfolgt, wiederholt bestraft oder inhaftiert. Das seien erste Ergebnisse einer Studie, die der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) zurzeit durchführt.

Die Studie, welche als Beitrag zur ÖRK-Zentralausschusstagung Ende August dienen soll, befasse sich mit den gravierenden Problemen, denen sich Kriegsdienstverweigerer auf der ganzen Welt gegenübersehen, wie auch mit den Maßnahmen, die Kirchen und kirchliche Organisationen zu ihrer Unterstützung ergreifen. Südkorea, Israel und die Vereinigten Staaten seien Beispiele für Länder, in denen die Kriegsdienstverweigerung schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben könne.

In der Republik Korea würden weltweit die meisten Kriegsdienstverweigerer inhaftiert. Laut Angaben von „War Resisters’ International“, einem globalen Netzwerk zur Förderung gewaltloser Maßnahmen gegen Kriegsursachen, seien es 700 pro Jahr. In der Mehrzahl handele es sich um Zeugen Jehovas, die von den meisten Kirchen im Land, deren Beziehungen zu den Zeugen Jehovas gespannt seien, keine Unterstützung erwarten könnten. 2007 habe die neu gewählte Regierung bestehende Pläne für einen Ersatzdienst eingefroren. Die politische Debatte hätte allerdings dazu beigetragen, das Thema Kriegsdienstverweigerung in die Öffentlichkeit zu tragen, und die Zahl der Kriegsdienstverweigerer, die nicht Zeugen Jehovas sind, habe seither zugenommen. Einige kirchliche Organisationen, wie das „Anabaptistenzentrum von Korea“, besuchten Kriegsdienstverweigerer im Gefängnis und machten Kirchen und Öffentlichkeit auf diese Fälle aufmerksam.

In Israel ziehe die Armee nicht nur junge Männer, sondern auch junge Frauen mit 17 Jahren ein. Eine Verweigerung erfordere großen Mut, und diejenigen, die diesen Mut aufbringen, müssten häufig schon als Teenager eine erste Gefängnisstrafe absitzen. In den letzten Jahren habe die „Refusenik“-Bewegung an Bedeutung zugenommen. Viele Verweigerer seien nicht gegen die Armee allgemein, sondern gegen die israelische Besetzung der palästinensischen Gebiete. Außerdem verurteilten sie den jüngsten Krieg im Gazastreifen. Die Kriegsdienstverweigernden in Israel würden von „Pax Christi International“, einer katholischen Friedensorganisation, und von den Quäkern unterstützt.

In Kanada würden Kirchen Zufluchtsstätten für Kriegsdienstverweigerer aus den Vereinigten Staaten anbieten. Die meisten von diesen seien freiwillig in die Armee eingetreten, verweigerten aber nun den Dienst in den Streitkräften aufgrund ihrer Erfahrungen im Irak. Da die selektive Verweigerung des Dienstes in einem bestimmten Krieg in den USA rechtlich nicht anerkannt werde, würden die Verweigerer mit ihren Familien nach Kanada fliehen und beantragten dort den Flüchtlingsstatus. Dennoch müssten sie häufig befürchten, an die USA ausgeliefert und dort verhaftet zu werden. Ihre Kinder seien dann in Gefahr, in ein Heim eingewiesen zu werden.

Der „Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung“ wird in jedem Jahr am 15. Mai begangen. Seit 2001 koordiniert „War Resister’s International“ Aktivitäten zu diesem Tag als „Gelegenheit für die Kriegsdienstgegner und -gegnerinnen, Erfahrungen auszutauschen und die Kampagnen und Aktionen der anderen kennenzulernen“.
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Gastvorlesung mit Professor Harry Hurwitz in Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 13.05.2009/APD   Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg lädt zu der öffentlichen Gastvorlesung „Mystizismus, Magie und Wissenschaft: Einige Gedanken über den Ursprung der Modernen Welt“ mit Professor Dr. Harry Hurwitz am 18. Mai 2009 um 11.15 Uhr in der Aula ein. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Harry Hurwitz wurde 1924 in Berlin geboren, das er mit acht Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlassen musste. Nach dem Schulbesuch in Südafrika ließ sich Hurwitz in London nieder, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg bei Karl Popper Wissenschaftsphilosophie studierte. Anschließend lehrte Hurwitz an den Universitäten London (Großbritannien), Indiana, Colorado, Tennessee (USA) und Guelph (Kanada). Der Philosoph ist Gründer des Lessing-Instituts in Prag, das mit universitären Studien zu einer harmonischen Koexistenz von Religionen, Völkern und Sprachen, insbesondere von Juden, Muslime und Christen, beitragen möchte.
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Fachtagung "In Sorge um das Gesundheitssystem" in Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 12.05.2009/APD   Zu einer interdisziplinären Fachtagung am 15. Mai zu aktuellen Problemen im deutschen Gesundheitssystem mit Experten aus Medizin, Medizinsoziologie, Gesundheitswissenschaften sowie Recht lädt der Studiengang „Sozial- und Gesundheitsmanagement“ im Fachbereich Christliches Sozialwesen der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg ein. Sie befasst sich mit Fragen, wie viel Vorsorge und Zuwendung dem Einzelnen gegenwärtig im Gesundheitssystem ermöglicht wird (Patientenorientierung, fachgerechte medizinische Zuwendung, Empathie und Kommunikation), welche Spannungsverhältnisse die strukturellen Rahmenbedingungen beihalten (Bemühungen, Planungen und Finanzierung im Gesundheitswesen) und welche Herausforderungen die demographische Entwicklung nach sich zieht (Freiheitsentzug in der Pflege, Patientenverfügung).

Die Referentinnen und Referenten sind Prof. Dr. phil. Dr. rer. medic. Silvia Hedenigg, Studiengangsleiterin Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A.), Theologische Hochschule Friedensau; Prof. Dr. med. Dr. h.c. Günter Henze, Direktor der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum; Prof. Dr. phil. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie am Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften (ZHGB) Charité – Universitätsmedizin Berlin, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen; Christoph von Mohl, Rechtsanwalt, Vorstand Stiftung Vorsorgedatenbank Dresden; Rainer Patjens, Ass. jur., Dozent für Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Theologische Hochschule Friedensau; Bernd Quoß, Geschäftsführer am Krankenhaus Waldfriede, Berlin; Dr. med. Edgar Voltmer, Prorektor, Dozent für Gesundheitswissenschaften, Theologische Hochschule Friedensau. Weitere Informationen und Anmeldung unter E-Mail sgm@thh-friedensau.de.
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Radiolizenz für adventistische Universität auf Jamaika

Mandeville, Manchester/Jamaika, 11.05.2009/APD  Die Nordkaribische Universität der Siebenten-Tags-Adventisten in Mandeville auf Jamaika hat eine Rundfunklizenz erhalten. Laut dem Präsidenten der Freikirche im Westen Jamaikas, Pastor Herbert Thompson, sollen Studenten für das Radioprogramm verantwortlich sein und das Medium für ihre Ausbildung in Kommunikationswissenschaften nutzen. Die Sendungen würden aus Musik, Nachrichten und Gesprächsrunden bestehen. Die Universität habe die Rundfunklizenz bereits vor acht Jahren bei der Regierung beantragt.

An der Nordkaribischen Universität sind rund 6.000 Studenten für die Fachbereiche Englisch und moderne Sprachen, Kommunikationswissenschaften, Kunst, Geschichte, Geografie, Sozialwissenschaft, Musik, Betriebswirtschaft, Hotelwesen, Naturwissenschaften, Krankenpflege, Pädagogik, Verhaltenswissenschaften, Erwachsenenbildung und Theologie eingeschrieben. Auf Jamaika gibt es 230.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 602 Gemeinden.
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Hansa-Vereinigung der Adventisten mit bewährtem Team

Lübeck, 10.05.2009/APD   Pastor Dr. Heinz-Ewald Gattmann (56) ist in seinem Amt als Vorsteher der Hansa-Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Hamburg bestätigt worden. Die am 10. Mai in Lübeck tagenden Delegierten aus den Ortsgemeinden und der Pastorenschaft in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wählten ihn mit 63 Ja- und 16 Nein-Stimmen bei sechs Enthaltungen für weitere vier Jahre. Gattmann leitet die dortigen Adventisten bereits seit 1994. Er promovierte an der Universität von Südafrika (UNISA) mit der Studie „Die missionarischen Konzepte der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zwischen 1994 und 2005“ in Theologie (D.TH).

In ihren Ämtern wurden ebenfalls bestätigt Pastor Thilo Foth (41) als stellvertretender Vorsteher und Sekretär (Geschäftsführer), Schatzmeister Günter Brecht (60) sowie Pastor Michael Brunotte (41), Leiter der Abteilung Kinder, Pfadfinder und Jugend. Neu in der Freikirchenleitung ist Pastor Ottmar Wander (45). Der bisherige Seelsorger in Bremen übernahm die Abteilung Gemeindeaufbau von Pastor Wilfried Schulz, der seit Jahresbeginn dieselbe Aufgabe für den übergeordneten Norddeutschen Verband der Adventisten in Nord- und Ostdeutschland mit Sitz in Hannover innehat.

In seinem Rechenschaftsbericht wies Gattmann darauf hin, dass die Mitgliederzahl der Hansa-Vereinigung in den letzten vier Jahren leicht rückläufig war. Sie fiel in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern von 2.823 auf 2.779. Die Differenz von 44 Mitgliedern erklärte der Vorsteher mit wirtschaftlichen Aspekten, sodass mehr Adventisten von 2005 bis 2008 die drei Bundesländer verließen, als dort eine neue Bleibe fanden.

Finanziell seien die letzten Jahre als „schwierig zu bewerten“, teilte Gattmann mit. „Die Spenden gingen um 1,9 Prozent zurück, sodass der Personalbestand zwangsläufig angepasst werden musste und ein Minus von 3,7 Stellen aufweist.“ Es habe sich dabei um eine Pastorenstelle, die Stelle der Sozial-Pädagogin und eine Verwaltungsstelle gehandelt. Die restliche 0,7 Stelle sei durch verzögerte Neubesetzungen zustande gekommen.

In den letzten vier Jahren wurden die Adventgemeinde Bad Schwartau und die adventistische Gemeinde der Russlanddeutschen in Hamburg gegründet. Die Adventgemeinde Güstrow beschloss dagegen ihre Auflösung, sodass es in den drei Bundesländern jetzt 47 Gemeinden gibt, die von 21 Pastoren betreut werden.

Die Delegierten beschlossen unter anderem eine Namensänderung mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit. Künftig heißt es auch bei den Adventisten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern „Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“ und nicht mehr „Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten“. Damit gibt es nun bei allen regionalen adventistischen Freikirchenleitungen (Vereinigungen), den beiden deutschen Verbänden und der Freikirche auf Deutschlandebene eine einheitliche Bezeichnung.
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Wasserreinigungstabletten nach Überschwemmungen in Namibia

Windhoek/Namibia, 09.05.2009/APD   Schwere Regenfälle haben in Namibia die Flüsse über die Ufer treten lassen und 13.000 Menschen obdachlos gemacht. In den Regionen Ovamboland, Kavango und Caprivi verteilt deshalb die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA 600.000 Wasserreinigungstabletten, um Krankheiten vorzubeugen.
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Evangelisch-lutherische Kirche legt 2010 neuen Erwachsenenkatechismus vor

Hannover, 08.05.2009/APD   Der evangelische Erwachsenenkatechismus zur Vermittlung maßgeblicher protestantischer Glaubensinhalte soll 2010 als vollständig aktualisierte Neuauflage erscheinen.

Die Kirchenleitung, geschäftsführendes Organ der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), diskutierte während ihrer Sitzung am 7. und 8. Mai in Hannover Berichte des Theologischen Studienseminar, des Gemeindekollegs und des Katechismusausschusses.

Sie hat den Zwischenbericht des Katechismusausschuss zu der von der VELKD-Kirchenleitung angeregten Überarbeitung des im Jahre 2001 in sechster Auflage erschienenen, und heute als 7. aktualisierte Auflage vorliegenden „Evangelischen Erwachsenenkatechismus“ (EEK) zur Kenntnis genommen. Das im Gütersloher Verlagshaus erscheinende Standardwerk erzielte bislang eine Auflage von fast 300.000 Exemplaren. Derzeit wird das lutherische Standardwerk vom Katechismusausschuss der VELKD einer grundlegenden Revision unterzogen und erscheint 2010 in 8. Auflage.

Im Katechismusausschuss der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche arbeiten zwölf Personen aus ihren Gliedkirchen sowie der Programmleiter des Gütersloher Verlagshauses und der zuständige Referent des Amtes der VELKD mit.

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehören die Ev.-Lutherische Kirche in Bayern, die Ev.-lutherische Landeskirche in Braunschweig, die Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers, die Ev.-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs, die Nordelbische Ev.-Lutherische Kirche, die Ev.-Lutherische Landeskirche Sachsens, die Ev.-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe sowie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) an. Die VELKD repräsentiert rund zehn Millionen Mitglieder. Leitender Bischof ist Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München) und Landesbischof Jochen Bohl (Dresden) fungiert als Stellvertreter. Das Amt der VELKD in Hannover wird von Dr. Friedrich Hauschildt geleitet.
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Wiederaufbau des Verwaltungszentrums der britischen Adventisten bis 2010

Watford, Hertfordshire/Großbritannien, 06.05.2009/APD   Sechs Monate nach dem verheerenden Großfeuer, das am 16. November den Verwaltungssitz der Britischen Union der Siebenten-Tags-Adventisten in Watford nördlich von London fast völlig zerstörte, ist ein Teil des Gebäudes wiederhergestellt. Das „Adventist Discovery Center“, ein Bibelstudieninstitut mit verschiedenen Kursangeboten, das Medienzentrum mit Studios für Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie die Buchhandlung „Adventist Book Center“ können ihre neu gestalteten Räumlichkeiten beziehen.

Als nächstes soll der Hauptkorridor mit den Sozialräumen bis Ende Dezember fertiggestellt werden. Das Foyer, das Gästezimmer und die Büros der Kirchenleitung waren durch den Brand am schwersten beschädigt worden, sodass die Ruine bis zu den Grundmauern abgerissen werden musste. Dieser Gebäudeteil wird völlig neu konzipiert und soll im Frühjahr 2010 bezugsfertig sein.

Bei dem Feuer im November 2008 entstand zwar schwerer Sachschaden, jedoch waren keine Verletzten oder Tote zu beklagen. Die Britische Union ist die Kirchenleitung für 27.300 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 241 Gemeinden in Großbritannien und Irland. Zur Zeit arbeiten deren Angestellte in provisorischen Büros einer angemieteten Lagerhalle in Watford.
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Adventistisches Handbuch zur Mitarbeit von Frauen erschienen

Lüneburg, 05.05.2009/APD   Das 2007 von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten herausgegebene Handbuch „Pastor‘s & Elder‘s Handbook for Women‘s Ministries“ ist jetzt auch als deutschsprachige Ausgabe erschienen. Das „Handbuch für Pastoren, Gemeindeleiter und Leiterinnen der Abteilung Frauen“ erläutert in den ersten drei Kapiteln das Selbstverständnis, den Auftrag sowie die Struktur der Abteilung Frauen und gibt praktische Empfehlungen für die Mitarbeit von Frauen in den örtlichen adventistischen Gemeinden. Das vierte Kapitel geht der Frage nach, wie man ehrenamtliche Mitarbeiterinnen findet, ausbildet, führt und motiviert. In den letzten drei Kapiteln werden diakonische, soziale sowie evangelistische Projekte vorgestellt, die sich in anderen Ländern bewährt haben und auf die Verhältnisse im deutschsprachigen Raum angepasst werden können.

Das „Handbuch für Pastoren, Gemeindeleiter und Leiterinnen der Abteilung Frauen“ hat einen Umfang von 80 Seiten und wurde im Advent-Verlag Lüneburg im Auftrag der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Süddeutschland herausgegeben.
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Ausstellung über Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland in Hochschulbibliothek Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 04.05.2009/APD   Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg lädt zur Eröffnung der Wanderausstellung „Volk auf dem Weg – Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ am 8. Mai 2009 um 12 Uhr in die Hochschulbibliothek ein. Die Ausstellung wird von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. präsentiert. Sie informiert über die Geschichte und das Schicksal russlanddeutscher Aussiedler und wird vom Bundesinnenministerium sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

Grußworte zur Eröffnung sprechen Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten in Deutschland, Lothar Finzelberg, Landrat des Landkreises Jerichower Land, und Professor Dr. Johann Gerhardt, Rektor der Theologischen Hochschule Friedensau.

Die Ausstellung berichtet über die Auswanderung der Deutschen nach Russland in den Jahren 1763 bis 1862 und die schwierigen Lebensbedingungen in den deutschen Siedlungen an der Wolga, in der Ukraine und im Kaukasus. Trotz Deportation, gesellschaftlicher Demütigung, dem Entzug ihrer kulturellen Grundlagen und dem Verbot der deutschen Sprache bemühten sich die Siedler, an ihrer deutschen Identität festzuhalten. Der Zustrom der Spätaussiedler in die Bundesrepublik in den zurückliegenden 15 Jahren ist verbunden mit Integrationsproblemen, welche die Ausstellung ebenso in den Blick nimmt.

Die Ausstellung ist nach der Eröffnung am 8. Mai bis zum 3. Juni 2009 jeweils zu den Öffnungszeiten der Hochschulbibliothek (Montag bis Donnerstag 8 bis 22 Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr, Sonntag 9 bis 22 Uhr) zugänglich. Der Eintritt ist frei.
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Wegen "Schweinegrippe" keine adventistischen Gottesdienste in Mexiko

Mexiko-Stadt/Mexiko, 03.05.2009/APD   Aufgrund einer wegen der „Schweinegrippe“ erlassenen Regierungsanordnung blieben in Mexiko auch alle 2.571 Kirchen der Siebenten-Tags-Adventisten im Land geschlossen, sodass gestern keine Sabbatgottesdienste stattfanden. Adventisten feiern ihren Gottesdienst nicht am Sonntag, sondern haben ihren Ruhetag am biblischen Sabbat (Samstag). Teilweise wurde der Gottesdienst ohne Besucher live über Fernseh- und Radiokänale der Freikirche übertragen, sodass er von den Gläubigen zu Hause miterlebt werden konnte.

Bis auf Weiteres stellten in Mexiko außerdem alle 231 adventistischen Schulen sowie die Montemorelos und die Novojoa Universität der Freikirche den Unterricht ein. Tagungen, Seminare und sonstige Veranstaltungen wurden ebenfalls abgesagt sowie Auslandsreisen von adventistischen Angestellten storniert. In Mexiko leben über 600.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten.

Laut dem mexikanischen Gesundheitsministerium seien im Land 473 Menschen mit dem H1N1-Virus infiziert und 19 daran bereits gestorben. Weltweit sollen knapp 900 Menschen in 19 Ländern an der „Schweinegrippe“ erkrankt sein.
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Neuer Bundesposaunenwart für adventistische Bläserchöre

Mettmann, 02.05.2009/APD   Sebastian Haase (30) ist seit Mai der neue Bundesposaunenwart des Advent-Posaunenwerkes der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Er wird Nachfolger von Pastor Jörgen Zschunke (Hamburg), der in den Ruhestand geht. Zschunke übte das Amt seit 1968 zunächst in der damaligen DDR aus. Haase, 1979 in Wismar geboren, studierte Orchestermusik und Musikpädagogik sowie Schulmusik und Förderpädagogik in Leipzig. Seit März 2008 arbeitet er als Musikbeauftragter der Freikirche in Nordrhein-Westfalen. Seine Ehefrau Julia ist Konzertgitarristin und Grundschullehrerin.

Laut dem Obmann des deutschen Advent-Posaunenwerkes, Pastor Hans-Joachim Scheithauer (Mainz), feierte die Einrichtung im letzten Jahr das 50-jährige Jubiläum. Gegenwärtig umfasst das Posaunenwerk in der Bundesrepublik 65 Chöre mit 650 Musizierenden. Es gehört zu den Mitgliedsverbänden des Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland.
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Freikirchen sind nicht "fundamentalistisch", sondern "evangelisch"

Leipzig, 01.05.2009/APD   Die in der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) zusammengeschlossenen deutschen Freikirchen verstehen sich nicht als fundamentalistisch, sondern schlicht als „evangelisch“. Das erklärte Rosemarie Wenner, Präsidentin der VEF und Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche, Medienvertretern bei einem Empfang des Freikirchenverbandes am 28. April in Leipzig.

Die Bischöfin verwies dabei auf die Herausforderung, in der sich die evangelischen Freikirchen heute in der öffentlichen Wahrnehmung wiederfänden: „Von Freikirchen ist in den Medien in der Regel die Rede, wenn fundamentalistische christliche Gruppierungen angeprangert werden, die oft ihren Ausgangspunkt in Nordamerika haben.“ Im Gegensatz zu den sehr engen theologischen und moralischen Regeln und Forderungen einiger evangelikalen Bewegungen in den USA sei das Spektrum der evangelischen Freikirchen in Deutschland sehr viel breiter gefächert, betonte Wenner. Es fänden sich unterschiedliche theologische Zugänge zum Verständnis und in der Auslegung der Bibel. Auch in der Beurteilung ethischer Fragen unterschieden sie sich. „Das macht es oft schwer, uns öffentlich mit einer Stimme zu äußern“, stellte Rosemarie Wenner fest.

Zum gemeinsamen theologischen Grundkonsens der VEF-Mitgliedskirchen gehörten die missionarische Verbreitung des Evangeliums und der Einsatz für die Menschenrechte, insbesondere für die Religions- und Meinungsfreiheit. Die Nähe zu den Menschen sowie der missionarische und diakonische Einsatz der Ortsgemeinden seien ein gemeinsames und starkes Kennzeichen der verschiedenen Mitglieds- und Gastkirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen.

Durch den Medienempfang in Leipzig wurde auch auf die Beteiligung der Freikirchen bei den kirchlichen Sendungen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) aufmerksam gemacht. Im Rundfunk und Fernsehen des MDR sind zehn Freikirchen und andere kleinere Kirchen mit Pastor Christoph Maas (Gera) als eigenem Senderbeauftragten vertreten. Das Programm des MDR enthält daher auch Gottesdienste und Andachten („Wort zum Tag“) dieser Glaubensgemeinschaften. Es handelt sich um die Alt-katholische Kirche, den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, den Bund Freier evangelischer Gemeinden, den Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, die Evangelische Brüderunität – Herrnhuter Brüdergemeine, die Evangelisch-Lutherische Freikirche, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelisch-reformierte Kirche, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und die Selbständig-Evangelisch-Lutherische Kirche.
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Freikirchen wollen sich gesellschaftlich stärker engagieren

Leipzig, 01.05.2009/APD   Die evangelischen Freikirchen wollen sich in Deutschland stärker als bisher in der Gesellschaft engagieren. Diese Absicht gab die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) während ihrer Mitgliederversammlung am 29. April in Leipzig bekannt. Die VEF solle bewusster und deutlicher zu gesellschaftlichen Themen Stellung beziehen und in der Öffentlichkeit präsent sein, heißt es in einer Pressemitteilung des freikirchlichen Dachverbandes.

„Wir sind den evangelischen Landeskirchen und der römisch-katholischen Kirche ein verlässlicher ökumenischer Partner“, erklärte die Präsidentin der VEF und Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main). Sie betonte, dass die Freikirchen durch ihre Strukturen und ihr Selbstverständnis nahe an den Bürgern dran seien. „Diese Nähe müssen wir für unser gesellschaftliches Engagement fruchtbar machen.“ Die Präsidentin rief die Mitglieds- und Gastkirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen auf, Gemeinsamkeiten stärker in den Gremien und Einrichtungen des Verbandes wirken zu lassen und damit das Profil der VEF zu schärfen.

So setzten sich derzeit die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in einem Konsultationsprozess mit der Frage „Was ist evangelisch?“ auseinander. In den Gesprächen mit der EKD wollten die Freikirchen deutlich machen, dass sie als Kirchenfamilie ebenso wie die Landeskirchen „evangelische Kirchen“ seien und „die evangelischen Stimmen in Deutschland zu Gehör bringen“, hob die Bischöfin hervor.

Um auch innerhalb der VEF die Diskussion über ein evangelisches Profil weiterzuführen, beschloss die Mitgliederversammlung, dass sich alle Mitglieds- und Gastkirchen mit Inhalt und Bedeutung der Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa („Leuenberger Konkordie“) befassen sollten. In der 1973 verabschiedeten Leuenberger Konkordie fanden die beteiligten lutherischen, reformierten und unierten Kirchen bei Wahrung ihrer verschiedenartigen Bekenntnisgebundenheit zu einer grundsätzlich gemeinsamen Auffassung von Taufe, Abendmahl und Evangelium. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die im 16. Jahrhundert ausgesprochenen Verwerfungen „heute die Lehre des Partners nicht mehr treffen“. Bei der nächsten VEF-Mitgliederversammlung soll die Diskussion über diese grundlegende Vereinbarung der evangelischen Kirchen Schwerpunktthema sein.

Obwohl die VEF für den gesellschaftlichen und politischen Bereich ein zentrales Organ gesamtfreikirchlicher Interessenvertretung bilde, bestehe ein Nachholbedarf an Profilierung. Der Beauftragte der Vereinigung Evangelischer Freikirchen am Sitz der Bundesregierung in Berlin, Pastor Peter Jörgensen, appellierte deshalb an die Mitglieds- und Gastkirchen, sich stärker der eigenen Kraft bewusst zu sein: „Wir müssen nicht schweigen. Wir dürfen in die Gesellschaft hineinsagen, was uns bewegt und was wir denken.“ In der Politik gebe es den Wunsch und die Erwartungshaltung, die Stimme der evangelischen Freikirchen zu vernehmen. Jörgensen forderte dazu auf, sich weniger in Abgrenzung zu anderen zu definieren, sondern sich aktiv an gesellschaftspolitischen Diskussionen zu beteiligen.

In der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sind Freikirchen und Gemeindebünde in Deutschland zusammengeschlossen. Ihr gehören derzeit neun Mitglieder und fünf Gastmitglieder an. Die VEF wurde 1926 als erste Dachorganisation selbständiger Kirchen in Deutschland gegründet und sieht ihr Ziel darin, gemeinsame Aufgaben zu fördern, zwischenkirchliche Beziehungen zu vertiefen und gemeinsam freikirchliche Belange nach außen zu vertreten. Die Mitglieder und Gastmitglieder treffen sich zweimal im Jahr zu einer Mitgliederversammlung. Die nächste wird Ende November in Friedensau bei Magdeburg stattfinden.
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