Evangelische Freikirchen befassen sich mit Leuenberger Konkordie

Frankfurt/Main | APD

Frankfurt/Main, 03.12.2009/APD Schwerpunkt der Herbst-Mitgliederversammlung der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg war das Gespräch über das Selbstverständnis der Freikirchen. Unter dem Thema "Was ist Evangelisch?“ wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Selbstverständnis der 14 Mitglieds- und Gastkirchen deutlich. Rosemarie Wenner, Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche und Präsidentin der VEF, erinnerte daran, dass die VEF die älteste zwischenkirchliche Plattform in Deutschland sei und in ihr seit Jahrzehnten Freikirchen mit unterschiedlicher Prägung zusammenarbeiteten.

Ausgangsbasis für das Gespräch innerhalb der VEF war die "Leuenberger Konkordie“, die grundlegende theologische Vereinbarung der evangelischen Kirchen von 1973. "Unser Ziel ist es nicht, dass alle evangelischen Freikirchen der Leuenberger Konkordie zustimmen“, sagte Rosemarie Wenner, "aber wir sollten uns nicht abhalten lassen, die große gemeinsame Basis mit allen Evangelischen zu sehen.“ So wie in der Leuenberger Konkordie verschiedene evangelische Traditionen zusammenkämen, so wolle die VEF innerhalb des nächsten Jahres ihre freikirchlichen Standpunkte zur Konkordie formulieren und in das Gespräch mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) einbringen. "Wir wollen in allen evangelischen Christen Geschwister sehen, aber durchaus die Unterschiede zwischen uns auch respektieren“, betonte Wenner.

Über ein Beispiel gelungener Kooperation von VEF und EKD berichtete Pastor Christoph Maas, Medienbeauftragter der VEF. Das seit September öffentliche Online-Portal www.evangelisch.de werde künftig auch von den evangelischen Freikirchen der VEF mit gestaltet. "Wir sind noch in der Aufbauphase, denn das Portal wird ständig erweitert“, erläuterte Maas, "aber wir sind sehr dankbar für das gute und offene Miteinander mit der EKD.“

Die Zusammenführung des Diakonischen Werkes und des Evangelischen Entwicklungsdienstes zum "Evangelischen Zentrum für Entwicklung und Diakonie“ ab 2012 begleitet die VEF mit einer eigenen Arbeitsgruppe. "Als Gründungsmitglied der diakonischen Hilfsaktion ´Brot für die Welt‘, so Klaus Pritzkuleit, Geschäftsführer der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft (DA), "sind wir als evangelische Freikirchen aufgefordert, jetzt auch diesen Fusionsprozess mit zu gestalten.“ Neun Freikirchen sind derzeit Mitglieder des Diakonischen Werks, und die VEF gehört dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) an. Besonders die zukünftige Rolle und Aufgabe der DA als bisheriger Schnittstelle zwischen den evangelischen Freikirchen und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde während der Mitgliederversammlung diskutiert. In den kommenden Monaten werde der Prozess einer Reformierung der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft weiter vorangetrieben.

Zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) gehören derzeit neun Mitglieder und fünf Gastmitglieder. Sie wurde 1926 gegründet und sieht ihr Ziel darin, gemeinsame Aufgaben zu fördern, zwischenkirchliche Beziehungen zu vertiefen und gemeinsam freikirchliche Belange nach außen zu vertreten. Die Mitglieder und Gastmitglieder treffen sich zwei Mal im Jahr zu einer Mitgliederversammlung.

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