US-Presbyterianer für Fortsetzung des Dialogs mit Adventisten

Minneapolis, Minnesota/USA | APD

Minneapolis, Minnesota/USA, 20.07.2010/APD An ihrer 219. Generalversammlung stimmten die Delegierten der Presbyterianischen Kirche in den USA am 6. Juli einer weiteren Konsultationsrunde mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu. Den presbyterianischen Abgeordneten lag ein Bericht der Kommission für zwischenkirchliche und interreligiöse Beziehungen vor, welcher die zwischen 2006 und 2008 geführten presbyterianisch-adventistischen Gespräche würdigte und für eine Fortsetzung des Dialogs plädierte.

Für die nächste Konsultation zwischen Vertretern der nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und der Presbyterianischen Kirche in den USA, die im Spätsommer 2010 stattfinden soll, stehen die Themenbereiche "Sabbat - Sonntag" und "Kirche und Staat", unter besonderer Berücksichtigung von Religionsfreiheit und Gerechtigkeit, auf der Agenda.

Das erste theologische Dialoggespräch fand 2006 im adventistischen Verwaltungszentrum in Silver Spring, Maryland, statt. Damals ging es vor allem darum, die jeweils andere Kirche kennenzulernen, wobei Referate in die Geschichte, Lehren und ethischen Werte der Denominationen einführten.

Bei der nächsten Gesprächsrunde 2007 im nationalen Kirchenamt der Presbyterianer in Louisville, Kentucky, befassten sich die Teilnehmer mit vier Themen: Das jeweilige Verständnis des reformatorischen Prinzips "sola scriptura" (allein die Heilige Schrift), das Verhältnis göttliche Gebote und Evangelium zueinander, der Stellenwert des Schrifttums der Mitbegründerin der adventistischen Kirche, Ellen G. White (1827-1915), und die Rolle der Schriften des Reformators Johann Calvin (1509-1564). Beide Seiten stimmten überein, dass die Heilige Schrift der einzige Maßstab für Glaube und Handlungsweise ist. Übereinstimmung herrschte auch darin, dass die Erlösung des Menschen allein durch den Opfertod Christi geschieht, dass ein Christ sein Leben aber nach den Geboten Gottes ausrichten solle.

Die dritte Gesprächsrunde 2008 an der adventistischen Loma Linda Universität in Kalifornien, die mit ihren medizinischen Einrichtungen auf Gesundheitswissenschaften spezialisiert ist, befasste sich mit den Eigenheiten, die für jede der beiden Konfessionen kennzeichnend sind. "Beide Kirchen erkennen die charakteristischen Beiträge der anderen Seite an und achten sie; besonders die Sorge der Presbyterianer um soziale Gerechtigkeit und die Souveränität Gottes sowie die Betonung der Adventisten hinsichtlich Gesundheit und Religionsfreiheit" betonte Dr. Malavé. Die Hervorhebung der Gesundheit fände in der presbyterianischen Lehre von der Heiligung ihre Entsprechung. Bei anderen sozialen Fragen teilten beide Konfessionen ähnliche Ziele für die Gesellschaft, doch hinsichtlich der Erreichung dieser Ziele gebe es große Unterschiede. Die Presbyterianer tendierten dazu, die Notwendigkeit der Einmischung in die Politik zu betonen, während die Adventisten die soziale Verantwortung des Einzelnen im Blick hätten.

Die Presbyterianische Kirche hat in den USA 2,4 Millionen Mitglieder. Die Adventisten zählen in Nordamerika über eine Million erwachsen getaufte Mitglieder und weltweit 16,3 Millionen.

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