ADRA hilft 300.000 Binnenflüchtlinge im Jemen zu ernähren

Sanaa/Jemen | APD

Sanaa/Jemen, 06.08.2010/APD Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Program WFP) versorgt zusammen mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Jemen und Islamic Relief rund 300.000 Binnenflüchtlinge, darunter 60.000 Kinder unter fünf Jahren, im Bürgerkriegsgebiet des nördlichen Jemen. Die Versorgung erstrecke sich auf die Verwaltungsgebiete Hajjah, al-Jawf, Saada, Sanaa und Amran, teilte Giancarlo Cirri, WFP-Vertreter im Jemen, mit. Es gehe dabei um eine möglichst gerechte Verteilung der Lebensmittel. Ein kluges Taktieren mit den Konfliktparteien sei notwendig, um die Hilfe aufrecht zu erhalten oder sogar auszudehnen.

Becky de Graaff, Direktorin von ADRA Jemen, veranschaulichte die Probleme beim Helfen. Der Zugang ins al-Jawf Verwaltungsgebiet, wo 17.800 Binnenflüchtlinge lebten, sei durch andauernde Stammesfehden sowie durch den Konflikt zwischen den Houti Rebellen und der Armee stark eingeschränkt. "Das Fehlen von staatlichen Gesetzen erfordert geschicktes Verhandeln, Diskretion, Geduld und die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und gegenseitiges Vertrauen zu schaffen. Und das auch dann, wenn einem das Fahrzeug weggenommen wird oder Gegenstände entwendet werden, die für eine andere Zielgruppe bestimmt sind", betonte die ADRA-Direktorin.

Die größten Herausforderungen seien mangelnde Geldmittel seitens der internationalen Geberstaaten, Sicherheitsprobleme und blockierte Zufahrtswege, so die Vertreter der beteiligten Hilfswerke. Um die Einstellung der Nahrungsmittelverteilung zu verhindern, hätten seit Mai die Essensrationen halbiert werden müssen. "Das bedeutet für die Bedürftigen", laut WFP-Mitarbeiterin Maria Santamarina, "dass sie nur noch 1.050 Kalorien erhalten, anstatt der Mindestration von 2.100 Kalorien pro Tag".
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