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Frauen sollen für bessere medizinische Betreuung in Albanien sorgen

Weiterstadt bei Darmstadt, 31.03.2011/APD   In Albanien seien Krankenhäuser baulich marode, die Betten veraltet und die Sanitäranlagen sanierungsbedürftig. Die medizinische und ärztliche Versorgung auf dem Land funktioniere nicht. Der Bildungsstand des Gesundheitspersonals lasse viel zu wünschen übrig. Dieses Resümee zog Heinz-Hartmut Wilfert (Weiterstadt bei Darmstadt), Leiter für Öffentlichkeitsarbeit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Die Aufgaben seien groß, auch für den Staat, der 2,1 Prozent seines Bruttoinlandprodukts in das Gesundheitswesen investiere.

ADRA ermögliche deshalb 1.500 Frauen und Mädchen eine Ausbildung zu Fragen der Gesundheit, Hygiene und Ersten Hilfe. Da die Ambulanzen unterbesetzt und in der Nacht überhaupt nicht besetzt seien, wären die Menschen bei Unfällen oder Erkrankungen im Haus auf sich allein gestellt und schnell überfordert. „Das Projekt soll dazu beitragen, die fragile Gesundheitssituation im Land zu stabilisieren“, erläuterte Wilfert. Nutznießer würden vor allem Tausende von kranken oder verletzten Kindern sein, die schneller sachgerecht versorgt werden könnten.

Das Projekt dauere ein Jahr. Wenn nach einigen Wochen ein Ausbildungskurs beendet sei, werde an einem anderen Ort das Programm mit der nächsten Gruppe begonnen. An drei Wochentagen kämen die Teilnehmerinnen um 16 Uhr zu ihren Kursen, die zumeist in Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen stattfänden. „Diese Kurse werden in einem Einzugsbereich von 45 Kilometern rund um die Hauptstadt Tirana angeboten“, teilte Wilfert mit. In diesem Peripheriebereich hätten sich in den letzten Jahren vor allem Menschen aus dem Hinterland angesiedelt, deren Kenntnisse über Gesundheit nur lückenhaft wären. Jede Teilnehmerin erhalte für ihren Haushalt einen Erste-Hilfe-Kasten.

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2.200 Veranstaltungen beim Evangelischen Kirchentag in Dresden

Dresden, 30.03.2011/APD   Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 1. bis 5. Juni in Dresden wird 2.200 Einzelveranstaltungen umfassen. An den geistlichen Angeboten, Vorträgen, Diskussionen, künstlerischen Beiträgen und Ausstellungen sind 35.000 Mitwirkende beteiligt. Das Motto des Kirchentages aus dem Matthäusevangelium „…da wird auch dein Herz sein“ schlägt sich in den Themenbereichen Theologie und Glaube, Gesellschaft und Politik sowie Welt und Umwelt nieder. Die Organisatoren erwarten rund 100.000 Teilnehmer.

Der Kirchentag sei eine „evangelische Zeitansage“, erklärte Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt bei der Vorstellung des 640-seitigen Programmheftes. Es gelte, angesichts der Herausforderungen der Zeit den eigenen Glauben in Sprache zu fassen und in christlicher Verantwortung Position zu beziehen. Christen würden Werte jenseits wirtschaftlicher Steigerungsraten vertreten, über die insbesondere aufgrund der Ereignisse in Japan neu nachzudenken sei, so Göring-Eckhardt. In einer Diskussion mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen werde daher gefragt und gefordert: „Fukushima – das Ende der Atomenergie?!“

Die Generalsekretärin des Kirchentags, Dr. Ellen Ueberschär, hob die Bedeutung des Kirchentags für den religiösen Dialog hervor. Einen Schwerpunkt bilde das Gespräch mit den Muslimen. Über die Rolle des Islam in Deutschland und Europa würden der bosnische Großmufti Mustafa Ceric und Bundespräsident Christian Wulff sprechen. Spannung verspreche der Dialog mit dem Hindu-Geistlichen Sri Sri Ravi Shankar. „Wir haben keine Scheu, Menschen mit anderen Glaubensüberzeugungen zu treffen“, bemerkte Göring-Eckhardt zur Bedeutung des Kirchentags für den religiösen Dialog. Auch den Konfessionslosen widme der Kirchentag seine Aufmerksamkeit.

Das gleichberechtigte Miteinander der Konfessionen, das im Vorjahr beim Zweiten Ökumenischen Kirchentag in München erlebt wurde, werde sich in Dresden auszahlen. „Ökumene ist alternativlos“, betonte Ueberschär. Freikirchliche, katholische und orthodoxe Gemeinden und Initiativen seien fester Bestandteil des Evangelischen Kirchentags.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten lädt während des Kirchentages am 3. Juni um 18.30 Uhr zu einer Abendmahlsfeier in das Gemeindezentrum Dresden West, Poststraße 13 ein. Auf der Open-Air-Bühne im Sportpark Ostra wird am 4. Juni ab 11 Uhr das Seminar für Popularmusik der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg vorgestellt, das seit 1993 im mehrjährigen Turnus christlichen Popularmusikern eine Werkstatt bietet. Aus dem Kreis der Seminarteilnehmer spielt die Band Lysander aus Sachsen-Anhalt.

Beim „Markt der Möglichkeiten“ informiert die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland auf dem Volksfestgelände im Themenbereich „Welt und Umwelt“ (Zelt V6B 07) über ihre Arbeit. Das adventistische Medienzentrum „Hope Channel – Stimme der Hoffnung“ ist in der Medienmeile auf dem Messegelände dabei (Zelt M2, Stand 10).

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Wer ersetzt die Zivildienstleistenden?

Umfrage bei Sozialeinrichtungen der Siebenten-Tags-Adventisten

Ostfildern bei Stuttgart, 29.03.2011/APD   Wie die Arbeit künftig ohne Zivildienstleistende konkret bewältigt werden könne, wüssten die Verantwortlichen der meisten Sozialeinrichtungen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland noch nicht. Dennoch gebe es Überlegungen, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur APD. Nur sieben der über 60 Sozialeinrichtungen der Freikirche in Deutschland haben Zivildienstplätze.

Da die Wehrpflicht zum 1. Juli in der Bundesrepublik ausgesetzt wird, entfällt zum selben Datum auch der Zivildienst. Sollte der Dienstantritt eines Zivildienstleistenden vor dem 1. Juli liegen, kann der Betreffende auf ausdrücklichen Wunsch seinen Dienst auch über den 1. Juli hinaus noch ableisten. Doch spätestens Ende des Jahres werden die letzten Zivildienstleistenden entlassen.

An die Stelle des Zivildienstes soll ein „Bundesfreiwilligendienst“ treten, der in der Regel mindestens sechs und höchstens 24 Monate dauere. Der Einsatz könne bei den bisher von den Zivildienstleistenden besetzten Plätzen und Bereichen geleistet werden. Bisherige Dienststellen des Zivildienstes würden automatisch per Gesetz mit allen Zivildienstplätzen als Einsatzstellen und Einsatzplätze des Bundesfreiwilligendienstes anerkannt, teilte das Bundesamt für den Bundesfreiwilligendienst mit. Es wäre dafür keine Registrierung nötig. Die Einsatzstellen könnten daher sofort anfangen, um Freiwillige zu werben. Der Bundesfreiwilligendienst soll Männern und Frauen jeden Alters nach Erfüllung ihrer Schulpflicht offen stehen.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in Weiter-stadt bei Darmstadt hatte bisher drei Zivildienstplätze für Büro und Lager. Laut ADRA-Mitarbeiterin Nadja Reinhardt werde der letzte „Zivi“ seinen Dienst am 31. Juli beenden. Die von ihnen geleistete Arbeit sollen künftig Freiwillige übernehmen. Auch bei der Blindenhörbücherei des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ (Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt) höre der letzte der beiden Zivildienstleistenden Ende Juli auf. Die Zivis waren hauptsächlich für die Kopie und den Versand von Tonträgern zuständig, teilte der Leiter der Blindenhörbücherei, Pastor Andre Thäder, mit. Ihre Arbeit solle künftig von Ehrenamtlichen erledigt werden. Eventuell könne der Bereich Technik personell verstärkt werden, falls die Haushaltslage des Medienzentrums das ermögliche.

Das adventistische Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt, hatte bisher drei Zivildienstplätze für Hausmeister- und Gärtnerarbeiten. Laut Gabriele Klenke, Mitarbeiterin des Schulzentrums, sei die Einführung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) angedacht, wenn die beiden letzten Zivis die Marienhöhe Ende Mai verließen. Die bisher sechs Zivildienstplätze des Seniorenheimes Neandertal in Mettmann könnten eventuell durch geringfügige Beschäftigung in einer Übergangszeit ersetzt werden. Der letzte Zivi verlasse die Einrichtung Ende Juli.

Beim adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf (acht Zivildienstplätze), bei der Erholungs- und Bildungsstätte Bergheim Mühlenrahmede (Altena/Westfalen) mit zwei Zivildienstplätzen und beim Seniorenheim in Berlin-Steglitz (zwei Zivildienstplätze) gebe es verschiedene Überlegungen. Sie reichten vom Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligen Sozialen Jahr bis zum Ehrenamt und zu Praktikanten.
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"Sexuelle Gewalt wird ernst genommen"

Adventisten statten Fachbeirat mit erweiterten Aufgaben und Kompetenzen aus

Hannover, 28.03.2011/APD   Der Ausschuss der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hatte im Dezember 2009 beschlossen, allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die junge Menschen betreuen, die von der Freikirche herausgegebene Broschüre „Sexueller Gewalt begegnen“ auszuhändigen und den darin anhängenden Verhaltenskodex zu unterschreiben. Zusätzlich wurde von allen Hauptamtlichen ein polizeiliches Führungszeugnis eingefordert. Wie Pastor Martin Knoll (Hannover), Leiter des Fachbeirates „Sexueller Gewalt begegnen“, in der Gemeindezeitschrift „adventisten heute“ mitteilte, habe inzwischen „die große Mehrheit“ dem Beschluss Folge geleistet. Einige Gemeindemitglieder hätten Fragen gestellt „und es gab gute, klärende Gespräche“. Nur sehr Wenige wären zur Unterschrift nicht bereit gewesen „und haben sich damit aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verabschiedet“. Die 16-seitige Broschüre „Sexueller Gewalt begegnen“ liege mittlerweile auch in einer russisch- und englischsprachigen Ausgabe vor.

Der Fachbeirat habe dafür Sorge zu tragen, dass mittelfristig weitere Materialien und Arbeitshilfen für Pastoren, Dienststellen und Gemeinden erarbeitet würden. Darüber hinaus habe der Ausschuss der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland im Dezember 2010 die Aufgabenstellung des Fachbeirates erweitert. Laut Pastor Knoll würden jetzt alle auftretenden Fälle sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt in Zusammenhang mit Minderjährigen und Schutzbefohlenen ausschließlich von den jeweiligen Freikirchenleitungen in Deutschland unter der Leitung und Begleitung des Fachbeirates bearbeitet. Dazu sei der Beirat bezüglich Anhörung betroffener Personen, Anträge und Stellungnahmen in Entscheidungsgremien sowie öffentlichen Äußerungen mit erheblichen Kompetenzen versehen worden. Die dafür notwendigen Beschlüsse seien vom Ausschuss der Freikirche in Deutschland einstimmig gefasst worden. Das mache deutlich, „dass hier auf breiter Ebene die Bedeutung der Thematik der sexuellen Gewalt wahr- und ernst genommen wird“, betonte Knoll.

Dem Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ gehörten ein Therapeut als fachlicher Berater, ein Rechtsanwalt als juristischer Berater, ein sogenanntes „Laienmitglied“ und je ein Vertreter der Freikirchenleitung der Adventisten in Süddeutschland sowie Nord- und Ostdeutschland an, teilte Knoll mit. Außerdem werde bei Bearbeitung konkreter Fälle der Beirat um den Vorsteher der betroffenen regionalen Freikirchenleitung erweitert.
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Professor Friedbert Ninow neuer Rektor der Hochschule Friedensau

Friedensau bei Magdeburg, 27.03.2011/APD   Professor Dr. Friedbert Ninow (48) wurde am 25. März als neuer Rektor der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg in sein Amt eingeführt. Er erhielt von seinem Vorgänger Professor Johann Gerhardt die Amtskette überreicht. Die Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Professorin Dr. Brigitta Wolff, sprach Altrektor Gerhardt ihren „tiefsten Dank“ für sein Engagement aus.

In seiner Antrittsrede lobte der neue Rektor das Miteinander von Studierenden und Lehrenden auf dem Campus. Er schätze die Besonderheit des Ortes, dass Studierende nicht nur eine Studiengemeinschaft bildeten, sondern es ihnen offenstehe, Teil einer Lebensgemeinschaft zu werden. Zu erfahren, wie Menschlichkeit in unterschiedlichen Beziehungen praktiziert werde, sei ein wichtiger Beitrag der Hochschule für die Gesellschaft.

Ninow dankte dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt für die hervorragende Kooperation in den zurückliegenden Jahren und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für den Unterhalt der Hochschule. Ihr sei es zu verdanken, dass der Campus in den letzten Jahren erfolgreich ausgebaut worden sei. Nun wäre es nach den Worten des neuen Rektors erforderlich, in die Menschen und insbesondere in die Studierenden zu investieren. Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um die Finanzierung der Hochschule bat Ninow den Hochschulträger, über die Bezahlbarkeit der Studiengebühren zu wachen.

Es sei sein erklärtes Ziel, die Bemühungen um die Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat fortzuführen und das Promotionsrecht zu erhalten. „Das ist nicht nur ein fundamentaler Aspekt unseres Selbstverständnisses als Hochschule, sondern auch für unsere Kirche von weittragender Bedeutung“, so Ninow. Da die adventistische Freikirche aufgrund ihrer Mitgliederzahlen vor allem durch die USA, Lateinamerika und Afrika geprägt sei, werde es immer wichtiger, eine deutliche und kompetente europäische Stimme in den theologischen Diskurs einzubringen. Des Weiteren wolle er die Internationalität der Studiengänge stärken, Kooperationen ausbauen und innovative Konzepte wie „e-learning“ und die Idee lebenslangen Lernens nutzbar machen.

Professor Ninow wurde 1961 in Freiburg im Breisgau geboren und graduierte 1989 an der Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA, zum Master of Arts in Religion mit den Hauptfächern Altes Testament und Biblische Archäologie. Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Pastor in Augsburg kehrte Ninow zu einem Promotionsstudium an die Andrews Universität zurück und erwarb 2000 den akademischen Grad eines Philosophiae doctor (Ph.D.). Das Kultusministerium von Sachsen-Anhalt berief ihn kürzlich zum Professor für Biblische Archäologie. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

An der Theologischen Hochschule Friedensau ist Ninow seit 1997 in der Abteilung Altes Testament tätig. 2009 wurde er Dekan des Fachbereichs Theologie der Hochschule. In seiner Forschungstätigkeit zur Kulturgeschichte des Ostjordanlandes im heutigen Jordanien widmete sich Ninow seit 1987 als Archäologe insbesondere dem antiken Moab, einem Nachbarstaat Israels im 2. Jahrtausend vor Christus.

Der Amtsvorgänger Professor Johann Gerhardt gibt das Rektorat nach vierjähriger Amtszeit ab. „Ich habe mich bemüht“, formulierte er als kurzes Resümee seiner Amtszeit. Die Verdienste, die Prorektor Dr. Edgar Voltmer aufzählte, seien jedoch weitaus umfangreicher: Während seines Rektorats habe Gerhardt eine intensive Vernetzung mit sachsen-anhaltinischen Hochschulen verfolgt und zugleich die Verankerung der Hochschule in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gefestigt. „Er erklärte die Erlangung des Promotionsrechts zum Ziel der Hochschulentwicklung.“ Mit großer Leidenschaft habe sich Gerhardt für ein Klima der Offenheit und des Vertrauens auf dem Campus eingesetzt und Authentizität gelebt. „Er redet druckreif, aber er steht auch dahinter“, beschrieb Voltmer den Altrektor.

Gerhardt, Professor für Pastoraltheologie, war seit 1992 an der Theologischen Hochschule Friedensau tätig. Sein Forschungsinteresse galt dem plötzlichen Ausstieg von Pastoren aus ihrem Beruf, dem religiösen Leben Jugendlicher und ihrer Affinität zur Kirche in der Postmoderne sowie den Ursachen und der Überwindung von angstbesetzten Glaubensvorstellungen. Gerhardt war Dekan des Fachbereichs Theologie, Prorektor und 2007 schließlich Rektor der Hochschule. Mit 67 Jahren tritt er nun seinen Ruhestand an.

Die Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Professorin Dr. Birgitta Wolff, würdigte die Verdienste des Altrektors. Insbesondere sein offensiver Kurs zur Qualitätssicherung verdiene hohen Respekt. Die Akkreditierung der Studiengänge durch unabhängige Gutachter habe die Hochschule souverän bewältigt. „Ich spreche Rektor Gerhardt meinen tiefsten Dank aus“, erklärte die Ministerin. „Er hat nicht nur für die Hochschule, sondern für das Land Sachsen-Anhalt Großes geleistet.“ Die internationale Ausrichtung der Hochschule, die sich in einem sehr hohen Anteil von ausländischen Studierenden niederschlage, sei ein Kompliment für das Land. Auch die konfessionelle Verbundenheit der Hochschulangehörigen würdigte die Ministerin als Stärke der Hochschule.

Professor Dr. Armin Willingmann, Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalts, betonte die beruhigende Funktion, die Altrektor Gerhardt in zugespitzten Diskussionen eingenommen habe. „Oftmals hat er einen Wechsel der Perspektive ermöglicht und deeskalierend gewirkt.“ Willingmann dankte ihm dafür im Namen aller Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt.

Studentenratssprecher Raimund Baum erinnerte, dass Glaube und Wissenschaft Freiheit voraussetzten. Die Freiheit dürfe weder durch Denkverbote noch durch zu hohe Studiengebühren eingeschränkt werden. In der Gestaltung der Freiheit versprach Baum dem neuen Rektor die volle Unterstützung der Studierenden.

Die Theologische Hochschule Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 staatlich anerkannt. An ihr sind rund 160 Studierende eingeschrieben. Sie bietet in den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen im Zuge des Bologna-Prozesses europaweit vergleichbare Bachelor- und darauf aufbauende Masterstudiengänge an. An der Hochschule sind folgende Studiengänge möglich: Bachelor of Arts Theologie (B.A. – sechs Semester), Master of Arts Theologie (M.A. – vier Semester), Master of Arts Theological Studies (M.T.S. – englischsprachig vier Semester), Bachelor of Arts Soziale Arbeit (B.A. – sechs Semester), Bachelor of Arts Gesundheits- und Pflegewissenschaften (B.A. – neun Semester), Master of Arts Beratung (M.A. – vier Semester), Master of Arts International Social Sciences (M.A. – englischsprachig vier Semester) und Master of Arts Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A. – berufsbegleitend sechs Semester). Zum Wintersemester 2011/2012 führt die Hochschule den Master of Arts (M.A.) in Musiktherapie als neuen, berufsbegleitenden Studiengang (sechs Semester) ein.
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"Entfernung religiöser Symbole kann Bereicherung sein"

Italienische Adventisten nehmen Stellung zum Kruzifix-Urteil

Rom/Italien, 27.03.2011/APD   Das Verfahren Lautsi gegen die Republik Italien, bei dem eine Mutter das Kruzifix im Klassenzimmer ihrer Kinder in einer öffentlichen Schule als eine Beeinträchtigung der Religionsfreiheit empfand und forderte, dass es entfernt werden müsse, ist mit dem Urteil der Großen Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) am 18. März endgültig entschieden worden.

Demnach widerspreche ein Kruzifix in den Klassenräumen einer öffentlichen Schule dem Recht der Eltern auf Erziehung nicht, wie die römisch-katholische Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) in einer Stellungnahme zum Urteil schrieb. „Der Gerichtshof erkennt zu Recht an, dass das Fehlen ‚eines Europäischen Konsens bezüglich der Präsenz religiöser Symbole in staatlichen Schulen‘ bei der Beurteilung des vorliegenden Falles berücksichtigt werden muss“, teilte die Kommission mit.

Die Richter hätten festgehalten, dass das Kruzifix an öffentlichen Schulen in Italien nicht gegen die Religionsfreiheit und damit auch nicht gegen die Menschenrechte verstoße, da es die Schüler nicht beeinflusse, erläuterte Dora Bognandi Pellegrini, Abteilungsleiterin für Religionsfreiheit der italienischen Adventisten: „Das Urteil setzt einen Schlussstrich unter die Geschichte eines Symbols, das während Jahren viel Opposition hervorgerufen und nichts mit dem biblischen Jesus zu tun hat. Jesus hat seine Gegenwart nie jemandem aufgedrängt“, sagte die Expertin für Religionsfreiheit. Christus habe sogar seine Jünger dafür gerügt, als diese sich empört hätten, weil seine Anwesenheit in einem Dorf unerwünscht gewesen sei.

Laut Bognandi Pellegrini blende man in der ganzen Angelegenheit aus, dass das Kruzifix als Machtsymbol in der Vergangenheit eine blutige Spur bei Ungläubigen, Juden, Andersgläubigen, Freidenkern und Frauen, die der Hexerei bezichtigt worden seien, hinterlassen habe. „Es wurde nicht einmal in Betracht gezogen, dass die Schule ein Haus für alle ist, unabhängig vom Glauben der Mehrheit“, betonte die Expertin. „Das Entfernen eines religiösen Symbols bedeutet deshalb nicht Verarmung, sondern ist eine Bereicherung auf dem Weg zum Pluralismus.“

Seit 1984 gebe es in Italien keine Staatsreligion mehr, erläuterte Bognandi Pellegrini. Es mache deshalb keinen Sinn, in einer auf religiösem Gebiet zunehmend pluralistischen Gesellschaft nur das Symbol einer einzigen christlichen Konfession darzustellen.

Die Italienische Union der Christlichen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Chiesa Cristiana Avventista del Settimo Giorno) setze sich entschieden für die Wahrung der Grundsätze der Religionsfreiheit ein. Dazu gehöre auch die Förderung der allgemeinen Toleranz durch Wahrung der Rechte des Einzelnen, seinen Glauben und seine Überzeugung öffentlich oder privat zu vertreten, betonte Dora Bognandi Pellegrini.

Seit 1864 gibt es in Italien Siebenten-Tags-Adventisten. Die evangelische Freikirche zählt dort über 9.000 erwachsen getaufte Mitglieder in 108 Kirchengemeinden. Zu ihren Einrichtungen in Italien gehören die Theologische Hochschule „Villa Aurora“ (Florenz), das Verlagshaus ADV (Impruneta bei Florenz), ein Altenheim (Forli) sowie zwei Jugendgästehäuser (Poppi und auf Sizilien). Seit 1979 betreiben die Adventisten in enger Zusammenarbeit mit Adventist World Radio (AWR) auch neun lokale UKW-Radiosender. Medienzentren mit Aufnahmestudios für Radioprogramme befinden sich in Florenz und Rom. Seit 2006 haben die Adventisten einen Beobachterstatus in der Vereinigung der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI).
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"Kinder helfen Kindern": Über 38.000 Pakete in Osteuropa verteilt

Weiterstadt bei Darmstadt, 26.03.2011/APD   Alle 38.835 Pakete der Aktion 2010 „Kinder helfen Kindern“ wurden in Heimen an Kinder in Osteuropa verteilt, um ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest zu bescheren. Laut der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland gingen die Sendungen nach Albanien, dem Kosovo, der Republik Moldau, Serbien und der Ukraine. Informationen dazu sind auf der Homepage www.kinder-helfen-kindern.org zu finden.
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Sauberes Trinkwasser für Flüchtlingslager in Tunesien

Weiterstadt bei Darmstadt, 25.03.2011/APD   Durch die Aufstände in Libyen befinden sich Tausende auf der Flucht. Allein im tunesischen Flüchtlingslager Choucha sind fast 16.000 Menschen gestrandet. Laut dem Pressesprecher der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, Heinz-Hartmut Wilfert (Weiterstadt bei Darmstadt), steuere das Hilfswerk täglich 15.000 Liter sauberes Trinkwasser für das Camp bei. Außerdem beuge ADRA durch die regelmäßige Inspektion von Sanitäranlagen sowie der Essensvergabestellen Krankheiten vor und koordiniere die ärztliche Betreuung im Lager.

ADRA Deutschland arbeite dabei mit ADRA Tunesien zusammen, das ein Büro mit zwei Mitarbeitern in Tunis unterhalte. ADRA Tunesien ermöglichte bisher Mädchen in Berggebieten den Schulbesuch und stellte verwitweten Bauernfrauen Ziegen zum Aufbessern des Familieneinkommens zur Verfügung. Außerdem wurden die Existenzgründung von Kleinunternehmen zur Herstellung von Teppichen und Kleidung sowie die Bienenzucht gefördert. 2009 kamen die Projekte über 1.300 Menschen zugute. Das Hilfswerk möchte diese Arbeit fortsetzen.
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Deutschsprachige Adventisten arbeiten an einem neuen Liederbuch

Lüneburg, 24.03.2011/APD   Das Gemeindeliederbuch der deutschsprachigen Siebenten-Tags-Adventisten „Wir loben Gott“ sei schon 30 Jahre alt, gab Pastor Friedbert Hartmann (Hannover), Sekretär des Norddeutschen Verbandes der Freikirche, in einem Artikel in der Gemeindezeitschrift „adventisten heute“ zu bedenken. Auch das Ergänzungsliederbuch „Leben aus der Quelle“ von 2004 wäre mittlerweile in die Jahre gekommen. Von beiden Liederbüchern gebe es nur noch Restbestände. Weil die Drucklizenzen aufgebraucht seien, werde an einem neuen Liederbuch gearbeitet. Neben Fachleuten für Musik gebe es dazu auch einen Arbeitskreis von sechs Theologen.

Inzwischen seien laut Hartmann eine vierstellige Anzahl an Liedern gesichtet worden. Daneben habe es eine Internetumfrage gegeben, und die Liedvorschläge des bekannten Dirigenten Herbert Blomstedt seien begutachtet worden. „Die Auswahlkriterien sind unter anderem Musik- und Textqualität, Ausgewogenheit in Musik und Text-Stilistik, adventistische Singkultur und theologische Korrektheit.“ Insgesamt solle es etwa 650 Lieder geben. Jedes Lied würde mehrfach nach verschiedenen Kriterien beurteilt. „Derzeit werden für acht Rubriken und 48 Unterrubriken Lieder thematisch ausgewählt.“

Dabei müsse festgelegt werden, welche Melodievariante abgedruckt werden soll, so Pastor Hartmann. Liedsätze seien auszuwählen oder neu zu schreiben. Auch die Strophen gelte es auszuwählen. Manche müssten nachgedichtet werden. „Fremdsprachige Lieder sind zu übersetzen.“ Demnächst würden die Musik- und Textrechte recherchiert und eingekauft. Stichwort-, Bibelstellen- und Autorenverzeichnisse seien ebenfalls geplant. „Gottesdienstliche Texte und Abläufe sollen nach dem Vorbild des nordamerikanischen adventistischen Liederbuches enthalten sein.“

Es sei noch eine Fülle an Aufgaben zu erledigen. Daher wage es Hartmann nicht, ein Datum zu prognostizieren, wann das neue Liederbuch erscheinen wird. „Aber“, so ist er überzeugt, „es wird erscheinen!“

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40 Jahre "Adventist World Radio“ (AWR)

Silver Spring, Maryland/USA, 23.03.2011/APD   Die Radioarbeit der Siebenten-Tags-Adventisten geht auf den Evangelisten Harold Marshall Sylvester Richards (1894-1985) zurück. Am 19. Oktober 1929 wurde seine erste Sendung von KNX Los Angeles ausgestrahlt. Obwohl es 1971 weltweit bereits über 4.400 Radiostationen gab, die mindestens einmal wöchentlich eine adventistische Sendung ausstrahlten, beschloss im Februar desselben Jahres die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Adventisten mit „Adventist World Radio“ (AWR) eine neue Rundfunkmission zu gründen. Sie sollte vor allem die Kurzwelle nutzen, um über große Entfernungen Menschen in bestimmten Ländern zu erreichen.

Am 1. Oktober 1971 gab es die erste Kurzwellensendung über „Radio Transeuropa“ in Sines/Portugal. „Adventist World Radio“ mit Sitz in Silver Spring, Maryland/USA, will vor allem Menschen im sogenannten „10/40 Fenster“ mit dem Evangelium bekannt machen. In diesem Gebiet zwischen dem 10. und 40. Breitengrad, das von Westafrika bis Ostasien reicht, sind Christen meist eine verschwindende Minderheit. Außerdem spezialisiert sich AWR auf weitere Länder, in denen aus geografischen, politischen oder religiösen Gründen die Verkündigung der christlichen Botschaft von Mensch zu Mensch kaum möglich ist. AWR sendet zur Zeit in 107 Sprachen über Kurzwelle, UKW, Mittelwelle, Satellitenradio und Internet. Viele Sendungen sind auch als Audiodateien erhältlich, die im Internet heruntergeladen werden können (Podcasts).

Schwerpunkt der Arbeit von Adventist World Radio ist jedoch die Kurzwelle, wobei in 73 Sprachen Programme über die Kurzwellensender Wertachtal und Nauen/Deutschland, Moosbrunn/Österreich, Issoudun/Frankreich, Meyerton/Südafrika, Talata-Volonondry/Madagaskar, Taipei/Taiwan und Agat/Guam ausgestrahlt werden. Über die Satelliten Hotbird 6 (Europa/Nordafrika/Naher und Mittlerer Osten), Intelsat 706 (Afrika/Europa), VT Communications (Asien/Afrika/Europa) und NSS 806 (Lateinamerika/USA) sind ebenfalls AWR-Rundfunksendungen zu empfangen. AWR unterhält neben der Zentrale in Silver Spring/USA, die auch für Sendungen in Nord- und Südamerika zuständig ist, Regionalbüros in Bracknell/England (Europa/Afrika) sowie in Batam/Indonesien und Agat/Guam für den asiatischen Raum.

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Japan: "Dankbar und glücklich für ein- bis zweimal Essen am Tag“

Tokio/Japan, 22.03.2011/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katstrophenhilfe ADRA Japan leite im Quartier Wakabayashi der Millionenstadt Sendai, rund 100 Kilometer nördlich von Fukushima, mit vier Angestellten und einigen Freiwilligen ein Zentrum für 1.000 Evakuierte, berichtete am 21. März Hideo Watanabe, ADRA-Programmverantwortlicher. Neben Unterkunft werde auch Wasser zur Verfügung gestellt sowie Fertignudeln und Suppe ausgegeben. Die tägliche Koordination mit den nationalen Zivilschutzbehörden, dem Departement für soziale Dienste (DSS) und den städtischen Verantwortlichen klappe bestens, sagte der ADRA-Mitarbeiter. Die Verteilung von Medikamenten und Hilfsgütern, wie Decken, Wasser, Gas zum Heizen sowie Nahrungsmitteln, die ADRA unter anderem auch von San-iku foods, einer adventistischen Gesundkostfabrik, zur Verfügung gestellt wurden, werde durch den Mangel an Benzin und Diesel sehr eingeschränkt.

Die verwandtschaftliche Hilfe sei durch den Treibstoffmangel beinahe unmöglich, sagte eine Frau, Mitte Fünfzig, die im Zentrum für Evakuierte an der Essensausgabe anstand. Ihre Tochter wohne in einer Nachbarstadt, aber sie könnten sich gegenseitig keine Hilfe leisten. Wasser und Strom funktionierten wieder, die Gasleitungen seien aber noch nicht geflickt. Deshalb könne sie nur alle vier Tage baden „Die Dinge normalisieren sich nach und nach“, sagte sie gegenüber Hideo Watanabe. „Etwas Essen zu organisieren, wie Fertignudeln oder Backwaren, ist nicht einfach“, erläuterte sie. Nach drei Stunden Anstehen könne man oft nur noch wenig kaufen. „Aber ich bin so froh, dass ich am Leben bin. Dass wir hier im Zentrum zweimal oder auch nur einmal am Tag zu essen bekommen, macht uns dankbar und glücklich.“

Neben der Suppenküche im Evakuiertenzentrum hätten ADRA-Mitarbeiter jeweils in einem Gesundheitszentrum für ältere Menschen in Osaki, 30 Kilometer nördlich von Sendai, und in Higashi-matsushima, 30 Kilometer nordöstlich von Sendai, Hilfsgüter, wie Wasser, Wolldecken, Atemmasken, Isolierdecken und Windeln verteilt. Die Fahrt in der Nacht sei abenteuerlich gewesen, berichtete ADRA Japan, weil Schutthaufen, Trümmer und verlassene Fahrzeuge unvermittelt im Scheinwerferkegel aufgetaucht seien.

Die Nothilfe des ADRA-Netzwerks werde über ADRA Japan koordiniert, teilte das Hilfswerk mit, da die einheimischen Mitarbeitenden die sprachlichen, kulturellen und gesetzlichen Gepflogenheiten am besten kennen würden. ADRA Japan seinerseits plane die Hilfe im Rahmen der Regierungsrichtlinien und in Absprache mit der nationalen Vereinigung der Nichtregierungsorganisationen.

Folgende Landesbüros beteiligen sich mit insgesamt 302.000 Euro Eigenmitteln an der Nothilfe in Japan: ADRA Deutschland 21.000 Euro, ADRA International (USA) 105.000 Euro, ADRA Kanada 21.000 Euro, ADRA Norwegen 7.000 Euro, ADRA Österreich 7.000 Euro, ADRA Schweiz 21.000 Euro, ADRA Tschechien 120.000 Euro.

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Die Linke hat bei Friedensauer Adventisten keine Chance

Friedensau bei Magdeburg, 21.03.2011/APD   Die Linke hatte am 20. März bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt in der hauptsächlich von Adventisten bewohnten Ortschaft Friedensau bei Magdeburg keine Chance. Während die Partei im Landesdurchschnitt mit 23,7 Prozent zweitstärkste Kraft wurde, erreichte sie in Friedensau lediglich 1,1 Prozent der Wählerstimmen und befindet sich noch hinter den „Piraten“ (1,65 Prozent). Für die CDU votierten in der Ortschaft 39,01 Prozent und für die SPD 34,07 Prozent. Damit lagen die beiden Volksparteien erheblich über dem Landesdurchschnitt von 32,5 beziehungsweise 21,5 Prozent. Bei der Landtagswahl 2006 war die SPD in Friedensau in der Wählergunst noch knapp vor der CDU. Während die Grünen in Sachsen-Anhalt 7,1 Prozent erreichten, fanden sie bei den Adventisten mit 15,93 Prozent wesentlich mehr Zustimmung. Unter der Fünf-Prozent-Marke blieben in der Ortschaft die FDP (3,3 Prozent) und die Freien Wähler (4,4 Prozent). Die NPD, die im Landesdurchschnitt auf 4,6 Prozent kam, erhielt in Friedensau keine einzige Stimme. Wahlberechtigt waren dort 299 Einwohner. Die Wahlbeteiligung lag mit 61,54 Prozent oder 184 Personen deutlich über dem Landesdurchschnitt von 51,2 Prozent.

Die Ortschaft Friedensau wurde 1899 von Siebenten-Tags-Adventisten zur Errichtung einer theologischen Ausbildungsstätte gegründet und erlangte 1922 die politische Eigenständigkeit. Sie umfasst heute unter anderem die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit rund 160 Studierenden, ein Altenpflegeheim des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW) für 122 pflegebedürftige Menschen, 17 betreute Wohnungen und einen Zeltplatz für bis zu 1.000 Jugendliche. Im Zuge der Verwaltungsreform schlossen sich im Jahr 2002 die fast 500 Einwohner Friedensaus der Stadt Möckern (Landkreis Jerichower Land) an. Viele Studenten und Dozenten sowie Angestellte von Hochschule und Altenheim wohnen nicht in dem Ort oder haben hier lediglich einen Zweitwohnsitz, sodass sie dort nicht wahlberechtigt sind.
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Vom Holzhackschnitzel-Kraftwerk bis zum Wildbienenhotel

Schulzentrum Marienhöhe zum Thema „Öko? Logisch!“

Darmstadt, 21.03.2011/APD   „Wer einen schönen Buchenwald erhalten will, darf nur so viel Buchen fällen, wie aus Bucheckern nachwachsen können. Wer den ganzen Wald rodet, übergibt seinen Kindern eine Wüste“, schrieb die Biologielehrerin und Redaktionsleiterin Stefanie Noack-Bürger in der neuesten Ausgabe der Schulzeitschrift „Marienhöher Allgemeine Zeitung“ (MAZ). Das Schulzentrum Marienhöhe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Darmstadt umfasst eine Grund- und Realschule sowie ein Gymnasium mit rund 660 Schülerinnen und Schülern. Stefanie Noack-Bürger schlussfolgert in ihrem Leitartikel, „dass wir zur Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse nur so viel von dieser Erde nehmen, dass für die folgende Generation genügend vorhanden ist, um ihre Bedürfnisse zu decken“. Diese Zusammenhänge zu erklären und Lösungswege aufzuzeigen, sei Teil der Umwelterziehung im Unterricht. „Darüber hinaus ist es uns als christliche Schule wichtig, uns selbst und unsere Schüler zu motivieren, auch ökologisch zu handeln.“

Der Geschäftsführer des Schulzentrums Marienhöhe, J. Achim Ulrich, erinnerte in der MAZ, dass im letzten Jahr die Bildungsstätte die Voraussetzungen für die Unterzeichnung der hessischen Charta für den Klimaschutz erfüllt habe und sich seitdem als „Schule für den Klimaschutz“ bezeichnen dürfe. Dazu beigetragen hätten Wärmedämmung der Gebäude, eine moderne Regel- und Steuerungstechnik der Heizungsanlagen und der Austausch der bisherigen Ölfeuerungsanlage gegen ein Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk sowie zwei Photovoltaikanlagen im Jahr 2008. Dadurch hätten die Emissionen um bis zu 70 Prozent gesenkt werden können. Auch die Anschaffung der Schulbusse sei mehrfach verschoben worden, bis die Umsetzung der Euronorm 5 in der Modellreihe realisiert worden wäre. „Umweltschutz kann nur gemeinsam gestaltet werden und gelingen“, gab Ulrich zu bedenken. Das beginne beim Schließen der Fenster und dem Ausschalten des Lichts nach der Raumnutzung und höre beim persönlichen Wasserverbrauch längst nicht auf.

Nach dem Vorbild der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim/Hessen sei auch auf der Marienhöhe die aus Schülern und Schülerinnen bestehende „Energieagentur Marienhöhe“ (EMH) entstanden. „Uns Schüler begeistert die Aussicht, dass wir selbst die Möglichkeiten bekommen, bei verschiedensten Projekten persönlich die Verantwortung zu tragen“, schrieb Sina Jost, Mitglied der EMH, in der MAZ. Dabei sei immer ein Lehrer „mit im Boot“, um bei Problemen zu helfen. Die EMH habe es sich zur Aufgabe gemacht, regenerative Energien auf der Marienhöhe zu fördern, um CO² einzusparen. Das könne durch eine weitere Photovoltaik-Anlage und ein Blockheizkraftwerk geschehen. Außerdem solle das Umweltbewusstsein unter Schülern und Angestellten des Schulzentrums gestärkt werden.

Weitere Artikel in der Schulzeitschrift befassen sich unter dem Motto „Öko? Logisch!“ mit dem Schulweg, der je nach Entfernung auch ohne Auto der Eltern mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder sogar zu Fuß möglich sei, mit Müll-Sammel-Aktionen von Schulklassen im Wald, der das Schulgelände umgibt, sowie dem „Wildbienenhotel“, gemeint sind Wildbienen-Nisthilfen in einer Streuobstwiese oberhalb der beiden Schulturnhallen.

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Kollekte online einlegen

Silver Spring, Maryland/USA, 20.03.2011/APD   „AdventistGiving“, ein online Spendenportal, steht adventistischen Kirchgemeinden in den USA und in Kanada gratis zur Verfügung. Die Betriebskosten des Dienstes werden von der Kirchenverwaltung übernommen, wie die Kommunikationsabteilung der nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten mitteilte. Der Onlinedienst könne über die Webseite der Ortsgemeinde kontaktiert werden und biete Spendern eine sichere Verbindung, um Gaben und Zehnten (ein Zehntel des Einkommens) zur Finanzierung der Aufgaben ihrer Kirche zu spenden. Dadurch sei es möglich, weltweit die eigene Gemeinde auch während langer Abwesenheit, wie Berufsreisen, Urlaub oder Krankheit, zu unterstützen.

„Weil viele Leute heute ihre Zahlungen online erledigen, bringt ‚AdventistGiving‘ das Spenden für die Kirche ins einundzwanzigste Jahrhundert. Das ist nicht nur ein Trend der jüngeren Generation oder der Bequemlichkeit“, sagte David Green (Silver Spring, Maryland/USA), stellvertretender Direktor für Technische Dienste der adventistischen Kirchenleitung in Nordamerika.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz empfehle ihren Mitgliedern schon seit vielen Jahren, die Zahlungen für ihre Kirche per Dauerauftrag zu erledigen und im Gottesdienst nur noch Münzen einzulegen, wie der Finanzchef der adventistischen Kirchenverwaltung in Zürich, André Rüegg, erläuterte. Das sei sicherheitstechnisch besser als die traditionelle Art, große Beträge in die Kollekte zu geben und erleichtere zudem den ehrenamtlichen Gemeindeschatzmeistern die Arbeit. „In der Deutschschweiz planen wir noch kein online Spendenportal, aber wenn es einmal eine ortskirchenspezifische Lösung gibt, bin ich dafür offen“, so Rüegg.

Werner Dullinger (Ostfildern bei Stuttgart), Schatzmeister des Süddeutschen Verbandes der Adventisten, wies darauf hin, dass in der Bundesrepublik die meisten Mitglieder der Freikirchen Zehnten und Gaben überweisen würden. Deshalb schätze er gegenwärtig die Notwendigkeit eines online Spendenportals als gering ein. „Doch die Zeiten ändern sich.“ Einige Institutionen der Freikirche, wie die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland und das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“, nutzten bereits auf ihren Internetseiten die Onlinespende. Deren Erfahrungen würden ausgewertet. Sollte sich ein Bedarf auch für die Freikirche zeigen, sei er wie sein Kollege in der Schweiz für eine derartige Möglichkeit aufgeschlossen.

Die Siebenten-Tags-Adventisten verzichten auf den Einzug von Kirchensteuern. Sie unterhalten ihre Pastoren und Institutionen durch freiwillige Gaben, zu denen auch der biblische Zehnte gehört.
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Freikirchen in den 1920er Jahren in Deutschland

Erzhausen bei Darmstadt, 19.03.2011/APD   „Die Freikirchen in den Umbrüchen der Weimarer Republik“ lautet das Thema des Frühjahrssymposiums des Vereins für Freikirchenforschung, das am 1. und 2. April am European Nazarene College der Kirche des Nazareners in Büsingen am Hochrhein stattfindet. Die Vorträge analysieren den Weg einzelner Freikirchen während der Weimarer Zeit und durchleuchten die staatskirchenrechtlichen und theologischen Horizonte dieser Jahre. Weitere Informationen sind im Internet unter www.freikirchenforschung.de zu finden.
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Friedensauer Dozent zum Professor für Biblische Archäologie berufen

Friedensau bei Magdeburg, 17.03.2011/APD   Dr. Friedbert Ninow (48), Dozent für Altes Testament und Biblische Archäologie an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg, ist von der Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Professorin Dr. Brigitta Wolff, zum Professor für das Fachgebiet Biblische Archäologie berufen worden. Die Ernennungsurkunde wurde ihm während der Senatssitzung der Hochschule am 16. März überreicht.

Ninow erlangte an der Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA, den Master (M.A.) in Religion und war anschließend drei Jahre Pastor in Augsburg. Danach promovierte er an der Andrews Universität in Altes Testament. Seit 1997 ist er Dozent in Friedensau und war dort bis Ende Februar 2011 Dekan des Fachbereichs Theologie. Am 25. März wird der Professor als neuer Rektor der adventistischen Hochschule in sein Amt eingeführt. Ninow hat auch einen Lehrauftrag am Institut für Geschichte der Otto-von Guericke Universität in Magdeburg.

Das Theologische Seminar Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Sie bietet in den beiden Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie Bachelor- und Masterstudiengänge an. An ihr sind rund 160 Studenten eingeschrieben.
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Hochschule Friedensau bietet Masterstudiengang in Musiktherapie an

Friedensau bei Magdeburg, 18.03.2011/APD   Zum Wintersemester 2011/2012 führt die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg den Master (M.A.) in Musiktherapie als neuen und berufsbegleitenden Studiengang ein. Er ist im Fachbereich Christliches Sozialwesen angesiedelt. Die Regelstudienzeit beträgt drei Jahre (sechs Fachsemester). Die ersten Informations- und Einführungsveranstaltungen finden ab April in Berlin statt.

Musiktherapie bedeutet den gezielten Einsatz von Musik zur Erhaltung, Förderung sowie Wiederherstellung der seelischen, körperlichen und geistigen Gesundheit. Musiktherapeuten betreuen unter anderem Menschen mit Angststörungen und Depressionen und sind auch in der Psychiatrie, Forschung und Rehabilitation tätig.

Der Masterstudiengang „Musiktherapie M.A.“ an der Theologischen Hochschule Friedensau ist modular entsprechend dem European Credit Transfer System (ECTS) aufgebaut. Inhaltlich steht das musiktherapeutische und sozialwissenschaftliche Fachwissen, die praktische Anwendung und Forschung im Vordergrund. Die Zulassungsvoraussetzung sind ein Bachelorabschluss in einem der folgenden Bereiche: Musik, Psychologie, Soziale Arbeit, Pädagogik, Soziologie, Sozial-, Erziehungs- oder Politikwissenschaften, sowie eine persönlich, therapeutische und musikalische Eignung des Bewerbers.

Die Studiengangsleitung übernimmt die Diplom-Musikpädagogin und Lehrmusiktherapeutin Dr. Petra Jürgens. Sie ist Leiterin des Instituts für Musiktherapie der Theologischen Hochschule Friedensau und auch des Instituts für Musiktherapie Berlin.

Die Informations- und Einführungsveranstaltungen finden jeweils an einem Sonntag im April, Mai und Juni in Berlin am Institut für Musiktherapie Berlin statt. Sie beinhalten unter anderem auch die Feststellung der Eignung der Interessenten für diesen Studiengang. Die Anmeldung zu diesen Veranstaltungen ist online auf der Webseite der Theologischen Hochschule Friedensau www.thh-friedensau.de möglich.

Das Institut für Musiktherapie Berlin wurde 1962 von Frau Johanna von Schulz gegründet und war erste musiktherapeutische Ausbildungsstätte in Deutschland. Das Theologische Seminar Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Sie bietet in den beiden Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie Bachelor- und Masterstudiengänge an.
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Japanischer Schüler: "Die Herzen der Betroffenen erreichen“

 Tokio/Japan, 17.03.2011/APD   „Es hat mich ungemein ermutigt, wenn die Leute jeweils ‚ganbatte‘ gesagt haben“, auf Japanisch:  „Alles Gute“, sagte ein Schüler, der San-iku Grundschule in der Stadt Hakodate auf Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel Japans, als er am 15. März zusammen mit seinen Mitschülerinnen und -schülern bei den Geschäftsleuten und Passanten der Stadt Spenden für die Nothilfe der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Japan sammelte. „Mir ist aufgegangen, dass die Größe der Spende Ausdruck der Betroffenheit und echte Zuneigung der Leute ist,“ erläuterte der Junge. „Ich wünsche mir, dass während ADRA den Leuten in den verwüsteten Gebieten hilft, unsere Herzen die Herzen der Betroffenen erreichen können.“

Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt und eisigem Wind in der rund 500 Kilometer nördlich von Fukushima liegenden Stadt Hakodata, die vom Tsunami auch stark betroffen wurde, hätten die Schüler beim Spendensammeln ausgeharrt, berichtete der Schuldirektor.

„Da war ein Mann, der verschiedene Banknoten aus seiner Brieftasche klaubte und spendete. Ich habe sein ehrliches Bemühen gespürt, etwas zu tun,“ erzählte eine Schülerin.

ADRA Japan leitet ein Evakuierungszentrum mit 1.000 Plätzen in Sendai, rund 100 Kilometer nördlich von Fukushima und verteilt zusätzlich Nothilfe, wie Essen, Wasserflaschen, Wasserkanister und andere wichtige Alltagsgüter, an die Opfer des Tsunami.

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"Hoffnung erleben"

109. Jahreskonferenz der Deutschschweizer Adventisten

Zürich/Schweiz, 16.03.2011/APD Eröffnet wurde die 109. Jahreskonferenz der Deutschschweizer Siebenten-Tags-Adventisten (DSV) am 12. März im Kongresshaus Zürich von Pastor Günther Maurer, dem Präsidenten der DSV, mit einem Bericht über die Katastrophe in Japan, einem Spendenaufruf, über das kircheneigene Hilfswerk ADRA Schweiz den Opfern zu helfen, und einem Gebet für die Betroffenen.

„Von Hoffnung reden reicht nicht“, sagte Pastor Sven Fockner, der gemeinsam mit seiner Frau Judith die Predigt vor 1.550 Personen im Kongresshaus Zürich zum Konferenzthema „Hoffnung erleben“ hielt. „Erst wer als Hoffender handelt, überträgt seine Hoffnung auf andere Menschen“, führte die Pastorin aus Ostfildern bei Stuttgart, aus. Reden und Handeln müssten in Übereinstimmung stehen. Vom gerechten Gericht Gottes, bei dem dieser wirkliche Gerechtigkeit schaffe und alles zurechtrücke, als von einer Hoffnungsbotschaft zu reden, könne nur, wer sich hier und jetzt für Gerechtigkeit einsetze. Dazu gehöre unter anderem der Einsatz für Umweltanliegen, ein gerechtes Finanzwesen, Frieden in der Welt und Menschenrechte. Eine Kirche, die Hoffnung weitergeben wolle, müsse ihre Prioritäten weg von Programmen hin auf Menschen und deren Bedürfnisse verlegen, sagte der Mitarbeiter am Institut für integrative Evangelisation in Ostfildern.

Die Konferenzkollekte war für die Deckung des Restfinanzierungsbeitrags von 50.000 Schweizer Franken (38.650 Euro) für den Bau des adventistischen Kirchenzentrums in Reinach/AG bestimmt, das seinen Schwerpunkt in der Familienarbeit und Gemeinschaftsförderung hat.

In der Schweiz gibt es rund 4.300 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 56 Gemeinden und Gruppen. Die erste adventistische Gemeinde wurde 1867 in Tramelan gegründet. Seit 1901 gehören die Kirchengemeinden des deutschsprachigen Landesteils zur „Deutschschweizerischen Vereinigung“, mit Sitz in Zürich.
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Vier Tage nach dem Erdbeben die erste warme Mahlzeit

Tokio/Japan, 15.03.2011/APD   Die japanischen Hilfswerke sollen gemäß den Vorgaben des nationalen Departements für soziale Dienste (DSS) jene Lücken in der Versorgung der Bevölkerung ausfüllen, die von den staatlichen Behörden nicht abgedeckt werden, sagte Chris Ishii, Geschäftsführer der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) Japan, nach einer Koordinationssitzung mit den Behörden in Tokio. Die DSS habe vorerst unverderbliche Nahrungsmittel an die unter der Kälte leidenden Bevölkerung in den 20.000 kleinen und großen Evakuierungszentren verteilt, so Ishii.

ADRA Japan sei in Miyagino, einem Stadtteil von Sendai, die Leitung eines Evakuationszentrums für rund 1.000 Personen übertragen worden, berichtete der ADRA- Mitarbeiter, Taisei Suzuki. Unter Mithilfe von 10 Freiwilligen, selbst Tsunamiopfer, sei am 14. März 320 Personen eine traditionell japanische Miso-Suppe ausgegeben worden. Für viele von ihnen wäre dies, vier Tage nach dem Erdbeben, die erste warme Mahlzeit gewesen. 300 Personen blieben 24 Stunden im Evakuierungszentrum, 1.300 schliefen in der Nacht dort und 1.000 gingen tagsüber jeweils nach Hause, um aufzuräumen, so Suzuki.

„Ich habe gesehen, wie jemand auf der anderen Straßenseite vom Tsunami mitgerissen wurde. Auch mein Haus stand 1,6 Meter unter Wasser. Ich weiß nicht, wo ich mit Aufräumen beginnen soll. Aber ich habe angefangen – eins nach dem anderen“, sagte eine evakuierte Frau.

Die 30-Kilometer Evakuierungszone um das Atomkraftwerk Fukushima erschwere den Hilfsgütertransport in die nördlich gelegenen Gebiete, so der Geschäftsführer von ADRA Japan. Hinzu kämen Stromrationierungen in der Tokio umgebenden Kanto Region sowie Knappheit an Benzin, Flaschenwasser, Lebensmitteln, Wasserbehältern und die permanente Überlastung aller mobilen und Festnetztelefonverbindungen.
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"Japan – Synonym für Trauer, Entsetzen und Zukunftsangst“

Adventisten betroffen und solidarisch

Ostfildern bei Stuttgart, Zürich, 15.03.2011/APD   „Wir sind zutiefst betroffen“, schrieb der Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Ted Wilson (Silver Spring, Maryland/USA), am 12. März in einer ersten Reaktion auf die Katastrophe in Japan an den Präsidenten der Nordasien-Pazifik Kirchenleitung, Pastor Han Suk Hee. „Wir beten für die Bevölkerung und unsere Kirchenmitglieder in Japan. Wir hoffen, dass ihr Gott ganz nahe spürt, wenn ihr auf unterschiedlichste Weise versucht, humanitäre Hilfe zu leisten und die Menschen in dieser tragischen Naturkatastrophe zu ermutigen“, so der Weltkirchenpräsident.

„Das Ausmaß der Zerstörungen in Japan macht uns sprachlos“, betonte Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), Vorsitzender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. „Nicht nur in unseren Gottesdiensten beten wir für die von Erdbeben und Tsunami heimgesuchten Menschen.“ Auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland beteilige sich zusammen mit dem weltweiten ADRA-Netzwerk an Hilfsmaßnahmen für Japan.

Der Mensch sei bestrebt, über die Natur zu herrschen. Doch manchmal, wie jetzt in Japan, werde deutlich, dass die Kräfte der Natur stärker als der Mensch seien, so Machel. Es gelte die Grenzen der Machbarkeit zu erkennen und mit Gottes Schöpfung verantwortlich umzugehen. Es stelle sich auch in Deutschland die Frage, „ob wir um des Wohlstandes willen jegliches Risiko eingehen wollen“. Das gelte insbesondere für die Atomenergie. „Wir müssen in Deutschland über die Laufzeiten unserer Kernkraftwerke reden und erneut Entscheidungen treffen.“ Aber auch jeder Einzelne trage Verantwortung für den Umgang mit der Schöpfung und könne daher seinen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, hob der Freikirchenleiter hervor.

„Im Moment ist ‚Japan‘ das aktuelle Synonym für Trauer, Entsetzen, Betroffenheit und Zukunftsangst“, sagte Günther Maurer, Präsident der Deutschschweizer Adventisten. „Angesichts unkontrollierbarer Naturgewalten und einer lebensvernichtenden Atomkraft, sind wir fassungs- und wortlos. Unser Mitgefühl, unsere Anteilnahme und unsere Gebete gelten allen Betroffenen“, unterstrich der Pastor. ADRA Schweiz arbeite mit dem globalen ADRA-Netzwerk zusammen und gebe dem Mitgefühl „Hände und Füße“, so Maurer.

In Japan gibt es über 15.300 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 115 Gemeinden, die von 66 Pastoren betreut werden. Die dortige Freikirche unterhält eine Hochschule, ein Gymnasium, eine Mittelschule, zehn Grundschulen, fünf Sprachschulen für Englisch, drei Krankenhäuser, drei Kliniken, drei Gesundkostfabriken, 23 Altenheime, vier Waisen- und Kinderheime, ein Behindertenwohnheim sowie ein Verlagshaus.

Im Katastrophengebiet befänden sich 17 Kirchen, zehn Schulen und fünf andere Einrichtungen der Freikirche. Davon seien nur drei Gebäude leicht beschädigt worden. JaiRyong Lee, Kommunikations-Abteilungsleiter der japanischen Kirchenleitung, bestätigte am 12. März, dass unter den Adventisten keine Toten zu beklagen seien.

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UN-Sonderbotschafter: Zentrale Rolle der Schule für Religionsfreiheit

Genf/Schweiz, 14.03.2011/APD   „Die schulische Bildung kann und sollte zur Eliminierung von negativen Klischees beitragen, die oft die Beziehung zwischen den Mitgliedern verschiedener Gruppen vergiften und speziell schädliche Auswirkungen auf Minderheiten haben“, sagte Heiner Bielefeldt, UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit und Weltanschauungsfreiheit am 10. März in seinem ersten Bericht vor dem Menschenrechtsrat in Genf.

Demnach hätten Lehrkräfte auf Grund ihrer Autorität bei Kindern einen immensen Einfluss. Mitglieder religiöser Minderheiten seien in spezieller Weise widersprüchlichen Gefühlen ausgeliefert. Einerseits hofften sie, dass die Schule negative Vorurteile abbauen helfe, andererseits fürchteten sie Ausgrenzung oder Mobbing und spürten gar den Druck, sich der Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft anzupassen und ihren Glauben aufzugeben, erläuterte der deutsche Menschenrechtsprofessor.

Er führte in seinem Bericht drei Bereiche des Verhältnisses von Religionsfreiheit und Schule an:

Der Beitrag der Schule bei der Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber MinderheitenDie Angriffe auf religiöse Minderheiten in jüngster Vergangenheit hätten ein er-schreckendes Maß an Abneigung und gar Hass offenbart. Sehr kleine Gruppen würden als „gefährlich“ bezeichnet. Sie gefährdeten den Zusammenhalt der Nation. Es seien genau diese dämonisierenden Verschwörungsprojektionen, gepaart mit der öffentlichen Verachtung, die Gewalt gegenüber Mitgliedern von Minderheiten hervorrufen könne, so der Professor.

Die komplexe Rolle der Schule bestünde darin, faire und unvoreingenommene Informationen über verschiedene Religionen und Weltanschauungen zu vermitteln und gleichzeitig die zwischenmenschliche Kommunikation unter den Vertretern der verschiedenen Gruppen zu ermöglichen, um die Vorurteile im persönlichen Gespräch abzubauen.

Religiöse Symbole in öffentlichen SchulenPassende Lösungen für Konflikte über religiöse Symbole in öffentlichen Schulen zu finden, sei keine einfache Aufgabe, unterstrich der Sonderbotschafter, zumal es keine allgemeine Vorlage gebe, die in einfacher Weise auf alle Situationen angewendet werden könne. Es gebe aber gute Gründe, von der Annahme auszugehen, dass der Schüler das Recht habe, religiöse Symbole in der Schule zu tragen. „Das Recht der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit schließt auch die Freiheit mit ein, die eigene Religion oder Weltanschauung in der Lehre, im Gottesdienst und im Alltag auszuleben. Es kann keine Frage sein, dass das Einhalten und Praktizieren der eigenen Religion oder Weltanschauung auch das Tragen charakteristischer Kleidung oder Kopfbedeckung in Übereinstimmung mit dem eigenen Glauben beinhaltet“, unterstrich der Menschenrechtsexperte.

Einschränkungen dieses Rechts müssten gesetzlich geregelt sein und dem Schutz der „öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Moral oder der fundamentalen Rechte und Freiheiten anderer dienen“.

Unterricht über ReligionenEs gelte in der Schule zwischen der Information über Religionen und religiöser Unterweisung zu unterscheiden, heißt es im Bericht. Information über Religionen diene dazu, das Wissen der Schüler über verschiedene Religionen zu erweitern. Die religiöse Unterweisung habe hingegen die Aufgabe, die Schüler mit ihrer eigenen religiösen Tradition, den Normen, der Lehre sowie der Praxis vertraut zu machen. Information über Religionen sei ein wesentlicher Bestandteil des Lehrauftrages, so Bielefeld.

Bei der religiösen Unterweisung in öffentlichen Schulen müsste hingegen sichergestellt werden, dass die religiösen Minderheiten oder Weltanschauungsminderheiten geschützt würden, indem sie nicht an der religiösen Unterweisung teilnehmen müssten. Wichtig sei auch, dass das Erreichen dieser temporären Unterrichtsdispense nicht mit enormem bürokratischem Aufwand und in keiner Weise mit offensichtlicher oder versteckter Strafe verbunden sei.

Der UN-Menschenrechtsrat wurde 2006 gegründet und ist die Nachfolgeorganisation der UN-Menschenrechtskommission. Nach dem Ausschluss Libyens am 1. März gehören dem Rat gegenwärtig noch 46 Mitgliedsländer an. Der Menschenrechtsrat hat sich zur Aufgabe gestellt, die Menschenrechte zu fördern und zu schützen. Im UN-Menschenrechtsrat soll die Konfrontation durch Respekt, gegenseitiges Verständnis und Dialog zwischen den beteiligten Akteuren ersetzt werden.

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ADRA Japan hilft und trifft Abklärungen im Katastrophengebiet

Tokio/Japan, 13.03.2011/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Japan hat nach eigenen Angaben am 12. März zwei Mitarbeiter in die von Erdbeben und Tsunami schwer betroffene Präfektur Miyagi entsandt, um Abklärungen über die nötigen Hilfsmaßnahmen zu treffen und die Hilfe mit den Lokalbehörden zu koordinieren.

Hideo Watanabe, Programm-Verantwortlicher von ADRA Japan, sei am 12. März in der Gegend von Fukushima sowie in den beiden Stadtteilen Miyagino und Wakabayashi der Millionenstadt Sendai, dem Verwaltungssitz der Präfektur Miyagi, eingetroffen und habe sich mit dem Krisenstab der Präfektur getroffen, um die nötigen Informationen bezüglich der wichtigsten Hilfsmaßnahmen zu erhalten. Es sei aber immer noch äußerst schwierig einen umfassenden Überblick zu erhalten, sagte der ADRA Mitarbeiter am 13. März.

Atsushi Suhara, ein weiterer ADRA Programm-Verantwortlicher, sei nach Natori geflogen, einer Stadt in der Präfektur Miyagi, und habe sich dort mit dem nationalen Katastropheneingreifteam besprochen, um eine Einschätzung der Lage zu erhalten. Der Tsunami, der durch das Erdbeben ausgelöst wurde, habe das gesamte Wohngebiet von Natori und das Ackerland im Küstenstreifen weggeschwemmt, sagte Atsushi. Die Gegend sei am 12. März immer noch unter Wasser gestanden, so der ADRA Mitarbeiter. Der Schaden sei so unbeschreiblich groß, dass ihm schlicht die Worte fehlten.

ADRA Japan erstelle zusammen mit anderen Organisationen eine Übersicht aller Evakuierungszentren in der Miyagi Präfektur. Zudem erarbeite das Hilfswerk für das weltweite ADRA Netzwerk einen Projektvorschlag für die Katastrophenhilfe und koordiniere die Hilfeleistungen zwischen privaten und öffentlichen Organisationen.

Unmittelbar nach dem Erdbeben habe ADRA Japan am 11. März rund 300 in Tokio Gestrandeten Unterkunft, Nahrung, Wasser und einen Internetzugang zur Verfügung gestellt, damit sie ihre Angehörigen benachrichtigen konnten. Gleichzeitig seien zwei Fahrzeuge ins Katastrophengebiet entsandt worden, um 600 Familien mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu versorgen.

ADRA Japan bearbeitet mit 16 Angestellten folgende Schwerpunkte: Ernährungssicherheit, Wirtschaftsförderung, Gesundheit, Katastrophenhilfe und Bildung. Das Hilfswerk unterhält in Laos, Nepal und Vietnam Entwicklungszusammenarbeitsprojekte sowie im Südsudan, Haiti, Peru, Simbabwe und Myanmar Wiederaufbau beziehungsweise Katastrophenhilfeprojekte. ADRA Japan arbeitet unter anderem mit folgenden Organisationen zusammen: Nonprofit Corporation Japan Platform (JPF), UNHCR-NGO Council of Japan (J-FUN), Japan International Cooperation Center for Nonprofit NGO (Janic) und NGO Network for Education (JNNE).

ADRA International hat nach eigenen Angaben als Soforthilfe 25.000 US-Dollar (18.000 Euro) zur Verfügung gestellt und ein Projektteam nach Japan entsandt.

Die ADRA Büros von Deutschland, Österreich und der Schweiz werden sich an der Nothilfe beteiligen und haben deshalb am 11. März zu Spenden aufgerufen. Spenden sind erbeten an:

ADRA Deutschland:
ADRA-Spendenkonto 2000 702 09, Commerzbank in Darmstadt (BLZ 508 800 50)
ADRA Österreich:
PSK 1.300.400, BLZ 60‘000, Verwendungszweck „Katastrophenfonds“.
ADRA Schweiz:
Postkonto 80-26526-3, Vermerk: „Erdbeben Japan“
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Japan: ADRA Spendenaufruf für Erdbeben- und Tsunamiopfer

Zürich/Schweiz, Weiterstadt/Deutschland, Wien/Österreich, 11.03.2011/APD   Ein außergewöhnlich heftiges Erdbeben der Stärke 8,9 auf der Richterskala hat heute, Freitag, 11. Februar, um 06.45 Uhr (14.45 Uhr Ortszeit) die nordöstliche Küste Japans erschüttert. Das Erdbeben löste einen Tsunami mit einer Wellenhöhe von bis zu zehn Metern aus, der vor allem die Präfektur Miyagi, etwa 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio, betroffen hat und die Stadt Sendai sowie den umliegenden Großraum überflutete.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist als weltweites Netzwerk organisiert. Laut Informationen der drei Länderbüros Deutschland, Österreich und der Schweiz hätten sie mit ADRA Japan Kontakt aufgenommen. Das japanische Hilfswerk habe bereits einige Abklärungen betreffs der Nothilfemaßnahmen getroffen und werde in einem ersten Schritt den durch die Fluten obdachlos gewordenen Menschen Aufenthaltsräume und Schlafplätze zur Verfügung stellen.

Die Hilfswerke in den drei Ländern haben zu Spenden aufgerufen, um über ADRA Japan den Opfern des Erdbebens und Tsunamis beistehen zu können:

Spenden sind erbeten an:

ADRA Deutschland:
ADRA-Spendenkonto 2000 702 09, Commerzbank in Darmstadt (BLZ 508 800 50)
ADRA Österreich:
PSK 1.300.400, BLZ 60‘000, Verwendungszweck „Katastrophenfonds“.
ADRA Schweiz:
Postkonto 80-26526-3, Vermerk: „Erdbeben Japan“
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Früherer Leiter der Adventisten in China verstorben

Loma Linda, Kalifornien/USA, 11.03.2011/APD   Im Alter von 93 Jahren verstarb in Loma Linda, Kalifornien/USA, der chinesische Pastor David Lin. Er leitete bis 1950 in Schanghai als Sekretär (Geschäftsführer) die Siebenten-Tags-Adventisten in China. Da er nach Auflösung der adventistischen Kirchenleitung durch die Kommunisten als Pastor nicht mehr offiziell arbeiten durfte, verdiente er seinen Lebensunterhalt unter anderem mit Übersetzungen aus dem Englischen.

1958 wurde Lin wegen „konterrevolutionärer Umtriebe“ unter Hausarrest gestellt. Er hatte in Briefen an die adventistische Weltkirchenleitung in den USA auch über Schwierigkeiten seiner Gemeindeglieder berichtet, die sie aufgrund der politischen Verhältnisse hatten. 1960 erfolgte die Verurteilung zu 17 Jahren Gefängnis. Während dieser Zeit war Lin von seiner Ehefrau Clara und seinen fünf Kindern getrennt. Anschließend an seine Haft wurde er zu einer Bergwerksgesellschaft verbannt und übersetzte technische Bücher aus dem Englischen. Nach fünfjähriger Arbeit bekam er eine staatliche Altersrente und kehrte 1983 nach Schanghai zurück, wo er wieder seinen Dienst als Pastor aufnahm. 1991 rehabilitierte ihn ein Gericht und sprach ihn von allen Vergehen frei. Lin trat als Geistlicher in den Ruhestand und übersiedelte mit seiner Frau nach Loma Linda, Kalifornien.

Als 1949 die Kommunisten die Macht ergriffen, gab es im Land 21.168 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 278 Gemeinden, die von 347 Pastoren betreut wurden. Sie unterhielten 14 Krankenhäuser, 112 Grundschulen, zwei Verlagshäuser und ein theologisches Seminar. Seit 1951 wurden die Adventisten, wie auch Christen anderer Konfessionen, systematisch verfolgt, ihre Kirchenorganisation aufgelöst sowie ihre Schulen, Kranken- und Verlagshäuser verstaatlicht. 1958 übernahm zwar die Patriotische Protestantische Drei-Selbst-Bewegung (TSPM) mit ihren Prinzipien Selbstunterhaltung, Selbstverwaltung und Selbstverbreitung für alle protestantischen Kirchen die Verantwortung, so dass die einzelnen Konfessionen ihre Eigenständigkeit verloren. Die chinesischen Adventisten feiern jedoch nicht wie andere Protestanten den Gottesdienst am Sonntag, sondern nach wie vor am Samstag, dem biblischen Sabbat, und behielten ihre Identität. Die Adventisten sind heute in der Volksrepublik China eine wachsende Religionsgemeinschaft mit fast 400.000 Gläubigen in rund 4.500 Gemeinden, einschließlich sogenannter „Hauskirchen“, die von 110 ordinierten Pastorinnen und Pastoren betreut werden.
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Die freigebigsten Adventisten: Schweizer, Österreicher und Deutsche

Silver Spring, Maryland/USA, 10.03.2011/APD   Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhebt keine Kirchensteuer, sondern unterhält ihre Pastoren und Institutionen durch freiwillige Gaben, zu denen auch der biblische Zehnte gehört. Am 3. März veröffentlichte Claude Richli, Marketingdirektor der globalen Kirchenzeitschrift „Adventist World“, die weltweite Zehntenstatistik 2009, die das Zehntenaufkommen der Adventisten im jeweiligen Land ausweist. Sie berücksichtigt gleichzeitig das entsprechende Bruttoinlandsprodukt (BIP) und damit die Kaufkraftparität. Demnach stehen innerhalb der weltweiten Freikirche die Adventisten der Schweiz auf dem ersten, die Österreicher auf dem zweiten und die Deutschen auf dem fünften Rang bezüglich des pro-Kopf-Zehntenaufkommens. Viele Mitglieder würden neben zehn Prozent ihres Einkommens noch weitere Spenden für besondere Projekte geben.

Wie Richli mitteilte, basiere der Index auf den von der Weltkirche jährlich veröffentlichten Zahlen und Berichten sowie den Angaben der Länderübersicht „CIA Factbooks“. Seine Statistik sei ein Managementinstrument, das einen objektiven Vergleich der Länder im Zehntenaufkommen und auch der Zehntenentwicklung ermögliche. Sie bilde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes, die Inflation und die Wechselkursentwicklung ab und mache damit die Länder untereinander vergleichbar, erklärte der Marketingdirektor. Das pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes, zum Beispiel 20.000 Euro, werde mit dem pro-Kopf-Zehntenaufkommen aller Adventisten in diesem Land verglichen. Idealerweise würden in diesem Beispiel 2.000 Euro an Zehnten gezahlt, was den Quotienten 1 ergebe. Gingen aber durchschnittlich nur 500 Euro an Zehnten ein, ergebe sich ein Quotient von 4, erläuterte Richli. Ein hoher Quotient entspreche demnach einem geringerem Zehntenaufkommen.

Zehntenstatistik 2009In der globalen pro-Kopf-Zehntenstatistik, welche die durchschnittliche Zehntenzahlung der Mitglieder des jeweiligen Landes darstellt, sind acht europäische und zwei afrikanische Länder unter den ersten zehn aufgeführt.

1. Schweiz – 4.310 Mitglieder
BIP pro Kopf: 41.400 US-Dollar (29.569 Euro). Zehnten total: 11.114.476 US-Dollar (7.939.596 Euro). Zehnten pro Kopf: 2.578 US-Dollar (1.841 Euro). Quotient: 1,6.
2. Österreich – 3.871 Mitglieder
BIP pro Kopf: 39.200 US-Dollar (28.008 Euro). Zehnten total: 7.505.938 US-Dollar (5.362.339 Euro). Zehnten pro Kopf: 1.939 US-Dollar (1.385 Euro). Quotient: 2,0.
3. Eritrea – 526 Mitglieder
BIP pro Kopf: 700 US-Dollar (500 Euro). Zehnten total: 17.237 US-Dollar (12.312 Euro). Zehnten pro Kopf: 32 US-Dollar (22 Euro). Quotient: 2,1. Wie Richli erläuterte, werde das Ergebnis bei der geringen Mitgliederzahl im Land dadurch stark beeinflusst, dass es adventistische Eritreer gebe, die im westlichen Ausland arbeiteten und den Zehnen in ihre Heimat überwiesen.
4. Dänemark – 2.502 Mitglieder
BIP pro Kopf: 36.000 US-Dollar (25.709 Euro). Zehnten total: 3.867.372 US-Dollar (2.761.576 Euro). Zehnten pro Kopf: 1.545 US-Dollar (1.103 Euro). Quotient: 2,3.
5. Deutschland – 35.386 Mitglieder
BIP pro Kopf: 34.100 US-Dollar (24.350 Euro). Zehnten total: 49.081.829 US-Dollar (35.060.243 Euro). Zehnten pro Kopf: 1.387 US-Dollar (990 Euro). Quotient: 2,5.

In der pro-Kopf-Zehntenstatistik folgen Kanada auf Platz 23, Australien auf Rang 31 und die USA an 41. Stelle.

Die größten BeitragszahlerDie Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist in 206 Ländern vertreten und kennt ein solidarisches Finanzierungssystem, bei dem unter anderem mittels Zehntengeldern reiche Nationen die Tätigkeit der Kirche in armen Ländern mitfinanzieren. Laut der Statistik von Richli erbringen die Adventisten in folgenden Staaten die größten Zehntensummen:

1. USA – 1.044.206 Mitglieder
Die USA haben für 2009 eine Zehntensumme von rund 818 Millionen US-Dollar (584 Millionen Euro) auszuweisen, was 64 Prozent des weltweiten Zehntenaufkommens der Freikirche ausmacht.
2. Brasilien – 1.229.879 Mitglieder
Die gesamten Zehnteneinnahmen in Brasilien belaufen sich auf 262 Millionen US-Dollar (187 Millionen Euro). Das entspricht für 2009 20,5 Prozent der internationalen Zehntensumme.
3. Kanada – 69.825 Mitglieder
In Kanada sind von Adventisten 2009 54 Millionen US-Dollar (38 Millionen Euro) an Zehnten gespendet worden, was 4,2 Prozent des globalen Zehntenbetrages gleichkommt.
4. Deutschland – 35.386 Mitglieder
In Deutschland sind 49 Millionen US-Dollar (35 Millionen Euro) an Zehnten gespendet worden, was 3,8 Prozent des weltweiten Zehntenaufkommens entspricht.
5. Australien – 55.010 Mitglieder
Die Australier haben laut Statistik 3,8 Prozent der internationalen Zehntensumme gespendet. Das entspricht 48 Millionen US-Dollar (34,4 Millionen Euro).

Laut dem statistischen Bericht 2009 der Weltkirche hatte sie global Gesamteinnahmen von über 2,8 Milliarden US-Dollar (2 Milliarden Euro) an Zehnten und weiteren Spendengeldern für ihre Tätigkeit zur Verfügung. Davon waren 1,89 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro) Zehntengelder.

Der globale adventistische Zehntenindex wird von dem schweizerisch-kanadischen Doppelbürger Claude Richli seit 2004 jährlich erstellt. Die 48-seitige Spendenstatistik des Jahres 2009 und der letzten fünf Jahre kann im Internet in englischer Sprache bei http://www.aiias.edu/gti/reports.html heruntergeladen werden.

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Islamische Extremisten stecken in Äthiopien christliche Kirchen in Brand

Addis Abeba/Äthiopien, 09.03.2011/APD   Bei Anschlägen von islamischen Extremisten seien im Westen von Äthiopien innerhalb von fünf Tage 59 Kirchengebäude und mindestens 28 Häuser von Christen in Brand gesetzt worden, meldete Compass Direct News (CDN). Dabei wären in und um Asendabo, rund 300 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba, mindestens 4.000 Christen vertrieben worden, die inzwischen in Ako, Jimma, Dimtu and Derbo Zuflucht gefunden hätten. Ausgebrochen seien die Unruhen, weil Muslime einem Christen Koranentweihung durch Zerreißen des Buches vorgeworfen hätten.

„Auch sechs adventistische Gemeindezentren sind in Brand gesteckt worden“, teilte der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Äthiopien, Pastor Alemu Haile, mit. „Jede betroffene Kirche entsandte einen Vertreter zu einer Koordinationssitzung, um das genaue Ausmaß der Zerstörung zu ermitteln.“ Laut seinen Angaben, die er von der regionalen adventistischen Kirchenleitung erhalten habe, handle es sich bei den Terroristen um muslimische Fanatiker, die von außerhalb Äthiopiens eingedrungen seien. „Es hat den Anschein, dass es nicht die ansässigen Muslime waren“, so Alemu Haile. „Diese gehen mit uns sehr freundlich um.“

Neben den adventistischen Gemeindezentren seien ein Kirchengebäude, eine Bibelschule und zwei Verwaltungsgebäude der Äthiopischen Kale Hiwot Kirche (EKHC) zerstört worden, heißt es im CDN-Bericht. Von den in Brand gesteckten Gottesdienststätten hätten 38 der EKHC, zwölf der Mekane Yesus Kirche, zwei der Muluwongel Kirche und eine der „Jesus Only“ Gemeinde gehört.

Laut dem „International Religious Freedom Report 2010“ des amerikanischen Außenministeriums respektierten die Äthiopische Verfassung und die darauf gegründeten Gesetze die Religionsfreiheit. Es käme aber gelegentlich durch einige Lokalbehörden zu Übergriffen, heißt es in dem Bericht.

Gemäß der Volkszählung von 2007 sieht die religiöse Zusammensetzung in Äthiopien folgendermaßen aus: 62,8 Prozent Christen, davon 43,5 Prozent Äthiopisch-Orthodoxe und 18,6 Prozent Protestanten, sowie 33,9 Prozent Muslime und 2,6 Prozent Vertreter traditioneller afrikanischer Religionen.

Unter den 88 Millionen Äthiopiern leben rund 173.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 817 Gemeinden. Sie unterhalten ein College, zwei Mittelschulen, 28 Grundschulen, ein Krankenhaus, 16 Kliniken und ein Verlagshaus.
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Christliche TV-Station sendet im Libanon Programme auf Arabisch

Beirut/Libanon, 08.03.2011/APD   Nach zweijähriger Vorbereitungszeit hat Anfang Februar der zum adventistischen „Hope Channel“ gehörende TV-Sender „Al Waad Channel“ in Beirut/Libanon mit der Ausstrahlung arabischer Sendungen über Satellit und als Livestream im Internet begonnen. „Damit hat unsere Arbeit endlich Früchte getragen. Wir können nun 350 Millionen arabisch sprechende Menschen auf der ganzen Welt erreichen“, sagte Amir Ghali, der Direktor des Al Waad Medienzentrums.

Das Programm von Al Waad (das Versprechen), werde ein großes Themenspektrum und gruppenspezifische Bedürfnisse abdecken, wie Familie, Gesundheit, Religion, Jugend, Musik, Kinder, Kochen und einiges mehr, informierte Ghali. Die Sendungen stünden in Übereinstimmung mit dem adventistischen Verständnis des Christseins, das sich auf das Wohlergehen der Menschen richte.

Laut Programmdirektor Basma Muneer ließen sich die Al Waad-Medienmacher von Respekt und Verständnis gegenüber den Menschen der Mehrheitsreligion, dem Islam, leiten. „Wir wollen Brücken des Vertrauens und des Verständnisses zu unseren muslimischen Nachbarn bauen und zu einem arabisch-christlichen TV Sender im Nahen Osten werden, dem man vertraut“, unterstrich Muneer.

Das Al Waad Medienzentrum, in dem die Fernsehprogramme produziert werden, steht auf dem Parkgelände der Middle East University in Beirut. An der 1939 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründeten Hochschule sind 220 Studenten in Betriebswirtschaft, Pädagogik und Theologie eingeschrieben.

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Deutsche Erkundungsteams bei Flüchtlingen in tunesisch-libyscher Grenzregion

Bonn, 07.03.2011/APD   Ein Erkundungsteam der Johanniter ist bereits in Tunesien, und auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland sowie der Arbeiter-Samariter-Bund entsenden Helfer aus der Bundesrepublik. Sie werden im tunesischen Grenzgebiet zu Libyen prüfen, ob und welche Unterstützung sinnvoll ist, teilte das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ mit. Laut Informationen der Hilfsorganisationen sei es das Anliegen der tunesischen Regierung, möglichst keine Flüchtlingslager in den Grenzregionen zu Libyen entstehen zu lassen. Die Vereinten Nationen sprechen mittlerweile von 180.000 Flüchtlingen. Mit einem weiteren Anstieg werde gerechnet.

Laut dem Pressesprecher von ADRA Deutschland, Heinz-Hartmut Wilfert (Weiterstadt bei Darmstadt) sei bereits eine ADRA-Mitarbeiterin nach Tunesien unterwegs. Sie werde mit dem Team von ADRA-Tunesien, das ein Büro in Tunis unterhält, erkunden, wie den Flüchtlingen am sinnvollsten geholfen werden könne.

ADRA Tunesien ermöglichte bisher Mädchen in Berggebieten den Schulbesuch und stellte verwitweten Bauernfrauen Ziegen zum Aufbessern des Familieneinkommens zur Verfügung. Außerdem wurden die Existenzgründung von Kleinunternehmen zur Herstellung von Teppichen und Kleidung sowie die Bienenzucht gefördert. Das Hilfswerk möchte diese Projekte weiterführen.

Laut Wilfert werde ADRA Deutschland auch einen Mitarbeiter nach Ägypten senden, um dort ebenfalls herauszufinden, ob und gegebenenfalls welche Hilfsmaßnahmen sinnvoll seien.

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Zwei Jahre "Hope Channel TV Deutsch"

„Das richtige Gespür für die Themen der Zeit“

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 06.03.2011/APD   „Mehr zu scheinen als man ist“, werde immer wieder eingesetzt, um erfolgreich zu sein, stellte Pastor Stephan Sigg (Bern), Abteilungsleiter für Kinder und Jugend der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittel- und Südeuropa, in seiner Predigt beim Dankgottesdienst zum zweijährigen Jubiläum von „Hope Channel TV Deutsch“ am 5. März fest. Erfolg durch Selbstinszenierung heiße das Rezept. Sigg freue sich, dass der „Hope Channel“ für sein Fernsehprogramm mit dem Motto „Am Leben interessiert“ einen anderen Ansatz vertrete. „Wenn ein Sender sagt, wir sind am Leben interessiert, dann geht es nicht um Show, sondern um den Menschen, dem Hoffnung vermittelt werden soll.“ Der „Hope Channel“ habe in den letzten zwei Jahren fast 18.000 Stunden Fernsehprogramme gesendet. „Doch wir sind nicht hier, um die eigene Leistung zu feiern, sondern um Gott zu danken.“ Der Gottesdienst fand im großen Fernsehstudio des Medienzentrums der „Stimme der Hoffnung“ der Siebenten-Tags-Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt statt und wurde live gesendet.

Professor Wolfgang Thaenert, Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) in Kassel, bezeichnete sich in seinem Grußwort als „Fan“ des „Hope Channels“. Er freue sich, dass die vor zwei Jahren von der LPR Hessen verliehene Sendelizenz auch mit Leben gefüllt worden sei. „Es ist schön, dass der ‚Hope Channel‘ ein Hoffnungskanal ist, sodass Menschen zu Wort kommen, die über ihren Glauben berichten und Lebenshilfe leisten.“ Zum Erfolg führe die Art, wie man mit Menschen umgehe. Er habe Respekt vor dem, was im Medienzentrum geleistet werde. Thaenert wünschte der „Hope Channel“-Mannschaft „das richtige Gespür für die Themen der Zeit“.

„Hope Channel TV Deutsch“ ist ein christlicher Fernsehsender, der seit März 2009 über den Satelliten ASTRA und das Internet ein tägliches, 24-stündiges Programm anbietet. Es enthält neben Gottesdiensten, Kinderprogrammen, Musik- und Gesprächssendungen rund um die Bibel auch Dokumentations- und Naturfilme sowie Sendereihen zum Thema Gesundheit. Das „Hope Channel“ Fernsehprogramm kann im Internet unter www.hopechannel.de/programmheft kostenlos angefordert oder heruntergeladen werden.

Pastor Dr. Bruno Vertaillier (Bern), Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittel- und Südeuropa, betonte, „dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fernsehkanals den Menschen Hoffnung vermitteln“. Die Medienschaffenden in Alsbach-Hähnlein seien sehr kreativ.
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"Vielfalt und Wandel"

24 Autorinnen und Autoren haben mit ihren Beiträgen unter anderem einen sorgfältigen Überblick über Aufbau und Entwicklung kirchlicher Strukturen in den beiden Großkirchen geschaffen. Da fehlt es weder an genauen Straßenangaben noch Gemeinde- und Mitgliederzahlen im Ruhrgebiet. Bildmaterial von dem jeweiligen Gotteshaus und dem dazu gehörenden Kirchenkreis ist ebenfalls vorhanden. Natürlich werden auch zahlreiche Freikirchen mit ihrer Geschichte, Lehre und Praxis aufgeführt. Dazu kommen noch weitere Glaubensgemeinschaften, wie die Apostolische und Neuapostolische, die Christengemeinschaft, Christliche Wissenschaft, Mormonen, Universelles Leben und Zeugen Jehovas.

Ausführlich wird auch auf das Judentum, die Orthodoxie und die Alt-katholische Kirche eingegangen. Ökumenische Aktivitäten, wie in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), werden in dem Lexikon auf 18 Seiten mit gleicher Gründlichkeit angegangen.

Dem Islam werden über 60 Seiten gewidmet. Da geht es um muslimische Organisationen und entsprechende Adressen. Der Moscheebau wird als Integrationsleistung, der Sonderstatus der Aleviten nicht weniger gründlich abgehandelt. In dem Lexikon finden zum andern der Buddhismus und Hinduismus die nötige Aufmerksamkeit.

Dargestellt sind im Lexikon unter anderem auch die Baháí-Religion, Gralsbewegung, Hare Krishna, neugermanisches Heidentum, Rosenkreuzer, Transzendentale Meditation, Vereinigungskirche (Mun-Bewegung), Falun Gong und die Yeziden, die heute weitgehend in Georgien, Armenien und im Iran anzutreffen sind. Ihre Sprache ist dem Kurdischen verwandt. Eine einheitliche Lehre gibt es nicht. Grundlage ist der Glaube an einen einzigen Gott, der als Schöpfer und Gestalter auch sieben Engel entstehen ließ, bei denen sich eine Engelshierarchie entwickelte.

Dr. Wolfgang Tulaszewski
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"Christen müssen in ihren Ländern besser geschützt werden"

Berlin, 04.03.2011/APD   Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) forderte während ihrer Mitgliederversammlung in Berlin, verfolgte und bedrängte Christen in deren Ländern besser zu schützen. Sie nahm den Mord an dem christlichen Minister für religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhatti, am 2. März in Pakistan mit Bestürzung zur Kenntnis. Die ACK weise erneut nachdrücklich auf die lebensbedrohliche Situation von Christen nicht nur in Asien und Afrika, sondern auch im Nahen und Mittleren Osten hin.

„Wir sind entsetzt über den neuerlichen Mord in Pakistan und sehen mit großer Sorge die wachsende Gewalt gegenüber Christen in Ägypten und im Nahen Osten“, so der ACK-Vorsitzende, Landesbischof Professor Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel). Die ACK fordere die Bundesregierung und die Regierungen der Europäischen Union auf, für Religionsfreiheit und den Schutz der Menschenrechte noch entschiedener einzutreten. Die Mitglieds- und Gastkirchen der ACK würden sich über ihre weltweiten Kontakte bei den politisch Verantwortlichen auf internationaler Ebene für verfolgte Christen einsetzen. Weber rief die ACK-Kirchen zu Fürbitten für verfolgte Christen weltweit auf.

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland sind 17 Kirchen als Mitglieder und vier als Gastmitglieder vertreten. Es handelt sich dabei unter anderem um die römisch-katholische Kirche, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Orthodoxe Kirche sowie orientalisch-orthodoxe Kirchen, Freikirchen, die Alt-katholische und die Anglikanische Kirche.
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Pakistan: Ein halbes Jahr nach den Fluten

Weiterstadt bei Darmstadt, 03.03.2011/APD   Es war die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Pakistans, die das Land im Sommer 2010 traf. Wasser, wohin das Auge sah. 21 Millionen Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen, rund 1,7 Millionen Häuser und 5,4 Millionen Hektar Land wurden zerstört.

Auch über ein halbes Jahr später sind die Auswirkungen der Katastrophe noch deutlich zu spüren, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland mit. Zwar seien die Wassermassen größtenteils abgelaufen und etwa 90 Prozent der Menschen wieder in ihren Heimatdistrikt zurückgekehrt, doch könnten viele ihre Häuser nicht mehr beziehen, da sie durch die Flut baufällig geworden wären. „Überall an den Straßenrändern sieht man Zelte, in denen die Menschen vorübergehend Schutz suchen“, so ADRA. Auch die Nahrungsmittelversorgung sei schwierig. „Die Ernte wurde von den Fluten weggespült und das Ackerland ist von einer dicken Schlammschicht bedeckt.“ Neben der Versorgung mit Nahrungsmitteln benötigten die Menschen auch Unterstützung in der hygienischen Versorgung und Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Bereits kurz nach der Flutkatastrophe habe ADRA mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland begonnen, 20.000 Hygienepakete an die Opfer der Katastrophe zu verteilen. „Sie enthielten Seife, Kämme, Bürsten, ein Mittel gegen Läuse, Handtücher, Plastikwannen und Behälter verschiedener Größen, Reinigungsmittel sowie Toilettenbedarf.“ Außerdem seien rund 60 Lehrgänge über Gesundheits- und Hygienefragen durchgeführt worden. Etwa 40.000 Menschen im Gebiet um Shah Jamal im Muzaffaragarh Bezirk in der Punjab Provinz hätten davon profitiert.

„Auch im Bereich der Wasserversorgung ist ADRA aktiv.“ Mit Unterstützung der Aktion „Deutschland hilft“ sei eine Wasseraufbereitungsanlage in der Region installiert worden, die täglich rund 50.000 Liter Trinkwasser produziere. „Die Menschen sind auch weiterhin in Pakistan auf die Unterstützung der Hilfsorganisationen angewiesen“, stellt ADRA Deutschland fest.

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Muslim weigert sich, bei der Verbreitung von Alkoholika mitzuwirken

Bundesarbeitsgericht hebt Urteil der Vorinstanz auf und ordnet weitere Sachaufklärung an

Friedensau bei Magdeburg, 02.03.2011/APD   Am 24. Februar 2011 hat der Zweite Senat des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt ein Urteil zur Religionsfreiheit am Arbeitsplatz erlassen (2 AZR 636/09). Ein Muslim hatte gegen seine Kündigung geklagt, die ausgesprochen worden war, nachdem er sich geweigert hatte, in einem Einzelhandelsmarkt in der Getränkeabteilung zu arbeiten. Er hatte seine Weigerung damit begründet, dass sein Glaube ihm verbiete, bei der Verbreitung von Alkoholika mitzuwirken.

Nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts muss ein Arbeitnehmer, der sich aus religiösen Gründen weigert, eine innerhalb seines Arbeitsvertrages liegende Tätigkeit zu verrichten, dem Arbeitgeber mitteilen, worin genau die religiösen Gründe bestehen und welche Tätigkeiten er nicht ausüben kann. Kann der Arbeitgeber im Rahmen seiner betrieblichen Organisation den Arbeitnehmer anderweitig vertragsgemäß in einer Weise einsetzen, die den religionsbedingten Einschränkungen Rechnung trägt, muss er dem Arbeitnehmer eine derartige Tätigkeit zuweisen. Das Bundesarbeitsgericht hob damit eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein vom 20. Januar 2009 auf, das die ordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses für wirksam erachtet hatte (5 Sa 270/08). Der Fall wurde zur weiteren Sachaufklärung an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen.

Es bleibe abzuwarten, wie die Abwägung zwischen dem Grundrecht des Arbeitnehmers auf Religionsfreiheit und den ebenfalls grundgesetzlich geschützten Interessen des Arbeitgebers schließlich ausfallen werde, so der Jurist Dr. Harald Mueller, Leiter des Instituts für Religionsfreiheit an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Zwar sei im aufgehobenen Urteil die Einschlägigkeit des Grundrechts auf Religionsfreiheit bereits gesehen worden. Dem Interesse des Arbeitgebers an einer flexiblen Einsetzbarkeit des Arbeitnehmers wäre allerdings der Vorrang eingeräumt worden. Dabei habe eine Rolle gespielt, dass der Arbeitnehmer im Februar 2008 Aufgaben, die den Umgang mit Alkoholika erforderten, beharrlich verweigerte, während er in der Vergangenheit bereits zeitweise in der Getränkeabteilung gearbeitet hätte, ohne Gewissensprobleme zu offenbaren. „Es ist erfreulich, dass dem Bundesarbeitsgericht diese verkürzende Argumentation des vorinstanzlichen Gerichts nicht ausreichte“, betonte Mueller.

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Medienzentrum "Stimme der Hoffnung“ koordiniert weltweit Webseiten

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 01.03.2011/APD   Das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Siebenten-Tags-Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt betreut Webseiten verschiedener adventistischer Institutionen auf der ganzen Welt. „Wir erstellen die Internetseiten, angefangen beim Konzept, über das Design bis hin zur Programmierung. Meist liegt auch die Betreuung der Server in unseren Händen“, erläuterte Sascha Schuster, Abteilungsleiter Internet.

Das Medienzentrum betreue unter anderem hopetv.org, die Seite der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) für den Fernsehkanal „Hope Channel“, euroafrica.org, die Seite der europäischen Kirchenleitung der Adventisten mit Sitz in Bern, verschiedene „Hope Channel“ Webseiten aus Indien, Libanon, Großbritannien, Rumänien, Bulgarien, Frankreich, Norwegen und den USA. Auch die technische Betreuung der adventisten.de-Webseite gehöre zu den Aufgaben, teilte Schuster mit. Täglich gingen 75.000 E-Mails durch die Serverfarm des Medienzentrums. Zudem würden iPhone-apps entwickelt, wie die für den „Hope Channel“. Das Internetstreaming für „Hope Channel“ Deutsch, Europe (HCE) und International (HCI) werde durch eine eigene Serverfarm gewährleistet.

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