Mitgliedsorganisationen der "Aktion Deutschland Hilft“ weiterhin in Haiti aktiv

Bonn | APD

Bonn, 02.05.2011/APD Die "Aktion Deutschland Hilft“ (ADH) sei weiterhin mit zwölf Mitgliedsorganisationen in Haiti vertreten, welche die Haitianer beim Neuanfang unterstützten. Darauf wies ADH-Pressesprecherin Maria Rüther (Bonn) hin. Beispielsweise habe die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Petit-Goâve, etwa 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince, 1.270 Übergangshäuser in Zusammenarbeit mit den künftigen Bewohnern fertiggestellt. Während des Häuserbaus seien die Mitarbeiter zu Maurern, Schreinern, Elektrikern oder Sanitäranlagenbauern ausgebildet worden. Dadurch könnten sie beim Wiederaufbau ihres vom Erdbeben zerstörten Landes mitwirken und hätten Verdienstmöglichkeiten.

Die von ADRA und Malteser International in Kooperation mit "arche noVa“ in Petit-Goâve installierten Trinkwasseraufbereitungsanlagen entwickelten sich, so Maria Rüther, zur ungewollten Dauerlösung, da auch nach einem Jahr die zerstörte Wasserleitung noch nicht repariert worden sei. Voraussichtlich werde das erst 2012 geschehen. Die Malteser konzentrierten sich in Haiti auf die Sicherung der Basisgesundheitsversorgung mit Schwerpunkt Mutter-Kind-Gesundheit, Verbesserung des Ernährungsstatus im Distrikt Léogâne, den Wiederaufbau von Schulen und die Cholera-Prävention.

Das Hilfswerk CARE begleite traditionelle Geburtshelferinnen, um die hohe Müttersterblichkeit zu senken. Außerdem werde die Bildung von Mütter- und Kinderclubs gefördert, um Hygiene-Aufklärung zu verbreiten und das Gemeinschaftsgefühl in den Camps zu stärken. Die Johanniter wollen ein Ambulanzsystem in Léogâne entlang der Route Nationale 2 einrichten. Dabei sollen zwei bis drei Gesundheitsstationen wieder aufgebaut und ausgestattet werden. Eine Orthopädiewerkstatt bestehe bereits; in dieser würden auch Orthopädietechniker ausgebildet.

Allerdings gebe es nach Aussage von Maria Rüther in Haiti auch "kräftezehrende Herausforderungen“. So habe es auf Angebote von "World Vision“, der Regierung bei der Reparatur des Trinkwassersystems im Elendsviertel Cité Soleil zu helfen, keine Rückmeldungen gegeben. Daraufhin hätte sich die Organisation nach einer Liste der Defekte erkundigt und die Bereitschaft erklärt, Material und gegebenenfalls auch Personal zu stellen, um die Regierung bei der dringend notwendigen Reparatur zu unterstützen. Die einzige Rückmeldung der zuständigen Behörde sei der Wunsch nach finanziellen Mitteln gewesen. "Eine Bedarfsliste oder ein Reparaturplan wurde nicht zur Verfügung gestellt, ebenso fehlte ein Finanzmittelplan, der diese Forderung gerechtfertigt hätte“, erläuterte Rüther.

Was Haiti nun brauche, seien Arbeitsplätze, massive Investitionen in Bildung und Infrastruktur, eine Landrechtsreform, eine solide Stadtplanung für Port-au-Prince und der Ausbau des Gesundheitssystems. Bei all dem würden die Hilfsorganisationen die Regierung weiterhin unterstützen.

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