Simbabwe: Adventistischer Gefangenendienst erreicht ein Drittel der Insassen

Bulawayo/Simbabwe, Silver Spring, Maryland/USA | APD

Bulawayo/Simbabwe, Silver Spring, Maryland/USA, 07.07.2011/APD Vor sechs Jahren startete das adventistische Unternehmer-Ehepaar Luxon und Charity Zembe mit zwölf freiwilligen Frauen aus ihrer Kirchengemeinde einen Gefangenendienst in der Jugendvollzugsanstalt Hwahwa bei Gweru, wie Adventist News Network berichtet.

Das Ehepaar bestreitet den Gefangenendienst aus eigenen Mitteln. Die Insassen werden mit Kleidung und Toilettenartikeln versorgt. Ebenso wird Schulmaterial zur Verfügung gestellt und nach Haftende werden auch Schulgelder finanziert, so ein Mitarbeiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bulawayo gegenüber APD.

Zwischenzeitlich sei der Gefangenendienst in allen 43 Haftanstalten des Landes aktiv, mit Ausnahme der zwei Hochsicherheitsgefängnisse. Die Mitarbeiter des Dienstes ermöglichen den Insassen den Zugang zu den adventistischen TV-Sendungen des "Hope Channels", feiern mit ihnen Gottesdienst und erteilen auf deren Wunsch inzwischen einem Drittel aller Straftäter biblischen Unterricht. Das Programm des adventistischen Gefangenendienstes hat die Rückfälligkeit der Gefangenen stark gesenkt, heißt es im Bericht.

Es sei zwar nicht einfach, Freiwillige aus der Kirche zur Mitarbeit zu gewinnen. Gefangene und Entlassene würden gesellschaftlich und auch von ihren Familien und Freunden geächtet, betonte der Initiator des Programms, "trotzdem konnten viele Straftäter durch unsere Schulung und die Arbeit der Freiwilligen rehabilitiert und wieder in ihre Familien integriert werden."

Letztes Jahr habe ein Gospelchor von Gefangenen der Hauptstadt Harare in den Charts der Musikvideos Simbabwes auf Platz zwei gelegen, so der Geschäftsmann. Dieser Erfolg habe die Wahrnehmung und Einstellung gegenüber Straftätern wesentlich verbessert.

Laut Zembe übernehmen adventistische Kirchengemeinden aus der Umgebung eine "Gefängnispatenschaft". Vor kurzem traten die Strafvollzugsbehörden Simbabwes mit der Bitte an die Adventisten heran, dass sie in jedem Gefängnis einen vollzeitlichen Gefängnisseelsorger anstellen wollen. Das werde aber kaum möglich sein, sagte der Initiator des Dienstes, da jeder Pastor bereits jetzt durchschnittlich 20 Kirchengemeinden und Gruppen zu betreuen habe.

Von den rund 12 Millionen Einwohnern in Simbabwe, haben sich 616.875 durch die Erwachsenentaufe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten angeschlossen. Die Adventisten feiern den Gottesdienst in 1.180 Kirchen und rund 2.000 Gruppen, unterhalten eine zahnmedizinische und neun medizinische Kliniken, eine Universität, 75 Grundschulen mit 33.600 Schülern und ein Kinderheim.

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