Hygiene und Verdienstmöglichkeiten in Haiti

Wien/Österreich | APD

Wien/Österreich, 20.07.2011/APD Nachdem die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich zusammen mit ADRA-Schwesterorganisationen aus anderen Ländern für die Erdbebenopfer in Haiti Übergangshäuser gebaut hatten, will das Hilfswerk jetzt ein anderes Projekt in Angriff nehmen. "Was die Menschen dort am dringendsten brauchen, ist einwandfreies Trinkwasser und Hygiene", betonte der Direktor von ADRA Österreich, Marcel Wagner.

Im Fischerdorf Percin, westlich der Hauptstadt Port-au-Prince sei die hygienische Situation kritisch. Müll liege auf den Straßen und rund um den Marktplatz. Viele Einwohner hätten vor dem Erdbeben ihre Toiletten direkt am Strand gehabt, so Wagner. Durch das Erdbeben habe sich die Küste gesenkt und die Toiletten stünden nun im Wasser und seien zerstört.

ADRA plane deshalb den Bau von öffentlichen Toiletten. Die Toiletten sollen mit einer Biogasanlage verbunden werden, wie sie Marcel Wagner auch schon in Nordkorea und Afghanistan eingerichtet habe. Die darin enthaltene Biomasse fermentiere und produziere nicht nur Gas zum Kochen, sondern auch einen erstklassigen keimfreien Dünger. Das Gas könne verkauft werden und biete einigen Familien ein Zusatzeinkommen und den wirtschaftlichen Anreiz, die Anlage zu pflegen und zu unterhalten. Durch den Dünger könnten eine Gärtnerei betrieben und sogar durch Verwendung als Futter Fischzucht betrieben werden. Die brasilianische Nichtregierungsorganisation (NGO) "Viva Rio", die solche Biogas-Anlagen bereits erfolgreich in der Hauptstadt Port-au-Prince baue, werde auch das Projekt von ADRA Österreich in Percin mit betreuen und die örtlichen ADRA-Mitarbeiter in der Technologie ausbilden.

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