Kirchen in Sambia beten um Frieden für die Wahlen

Lusaka/Sambia | APD

Lusaka/Sambia, 22.09.2011/APD Die römisch-katholische Kirche, die protestantische "Vereinigte Kirche Sambias" (UCZ) sowie die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben gemeinsam mit weiteren Kirchen in ihren Gottesdiensten die Gläubigen im Zusammenhang mit den am 20. September stattgefundenen Präsidentschafts-, Parlaments- und Regierungsratswahlen aufgefordert, an den Wahlen teilzunehmen und der Gewalt abzusagen, auch wenn nicht ihre bevorzugte Partei die Wahlen gewinne, berichtete die „Times of Zambia“. Laut Medienberichten wäre es in der Hauptstadt Lusaka am Wahltag dennoch zu Unruhen gekommen. Die Wahlbeteiligung sei jedoch höher als bei den letzten Wahlen gewesen.

Der amtierende Präsident Rupiah Banda habe seinem Herausforderer Michael Sata unterstellt, die Rechte der Homosexuellen zu verteidigen – was in einem Land, das der Homosexualität gegenüber feindlich eingestellt sei, einen massiven Vorwurf bedeute, berichtete die Deutsche Welle (DW). Sata hingegen hätte den Präsidenten beschuldigt, den Ausverkauf Sambias an China zu betreiben. Laut DW hätten die Wahlen in einer aufgereizten Stimmung stattgefunden, da ihnen eine Schmutzkampagne vorausgegangen sei.

Der römisch-katholische Pfarrer Charles Chilinda habe die Sambier in seiner Predigt aufgerufen, den Frieden zu bewahren und selbst Botschafter des Friedens zu werden, berichtete die "Times of Zambia". Die Sambier sollten es nicht zulassen, dass die erreichten Entwicklungsfortschritte durch Gewalt nach den Wahlen wieder zunichte gemacht würden. Aus der gemeinsamen pastoralen Erklärung dreier kirchlicher Gremien Sambias habe Chilinda die Qualitäten einer politischen Führungspersönlichkeit, die Christen wählen sollten, zitiert: Sie müsse klare und überzeugende politische, wirtschaftliche sowie soziale Programme präsentieren, die eine größere Chance böten, die Armut und die Erniedrigung sowie Abwertung von Menschen in der Gesellschaft abbauen zu helfen.

Laut dem Bericht habe die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Samstag, dem 17. September, einen landesweiten Gebets- und Fastentag für den Erhalt des Friedens während und nach den Wahlen durchgeführt. Pastor Emmanuel Mwewa, Abteilungsleiter für Bildung der adventistischen Luapula Kirchenleitung in Mansa, habe die politischen Parteien aufgefordert, im Interesse der "Mutter Sambia", den Frieden zu bewahren, unabhängig vom Ausgang der Wahlen. Er habe zudem den verschiedenen politischen Parteien geraten, ihre Kader anzuhalten, den von den Wahlbehörden verabschiedeten Verhaltenskodex einzuhalten.

Sambia ist ein Binnenland im südlichen Afrika mit zehn Millionen Einwohnern. Die Adventisten sind dort seit 105 Jahren tätig und hatten 2009 rund 660.000 erwachsen getaufte Mitglieder. Neben der Zambia Adventist University unterhält die Freikirche 23 Grundschulen, eine höhere Schule, drei Krankenhäuser, sieben Kliniken, ein Verlagshaus und eine Radiostation.
_____________________________________________________________________________
Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit eindeutiger Quellenangabe "APD" gestattet!